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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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Blitz und Donner, das Wetterleuchten, das Nordlicht, die Feuerkugeln, Sternschnuppen, Irrwische und Irrlichter; zu den glänzenden oder optischen den Regenbogen, die Höfe, Nebensonnen und Nebenmonden. Von jeder dieser Erscheinungen handelt ein besonderer Artikel des gegenwärtigen Wörterbuchs.

Meteorologie, Witterungolehre

Meteorologia, Meteorologie. Die Lehre von den Veränderungen, die sich im Luftkreise zutragen. Man giebt dem Zustande der Atmosphäre in Absicht auf die Meteore, den Namen der Witterung oder des Wetters. Die Veränderungen dieses Zustands hängen von gewissen veränderlichen Eigenschaften der Lust, z. B. von ihrer Dichte, Wärme, Feuchtigkeit, Elektricität, chymischen Mischung u. s. w. ab, deren jedesmalige Größen und Veränderungen man durch Barometer, Thermometer, Hygrometer, Lustelektrometer, Eudiometer rc. erkennt. Andere Werzeuge, z. B. die Windmesser, Regenmaaße, Blitzmesser u. dgl. dienen, die Größe und Veränderung verschiedner Meteore selbst zu messen. Alle diese Instrumente werden zusammen unter dem Namen der meteoroskopischen oder meteorologischen Werkzeuge begriffen, so wie auch die damit angestellten Beobachtungen meteorologische heißen.

Die Absicht der Meteorologie ist vorzüglich auf Erklärung der Ursachen der Witterung, und ihres Zusammenhangs mit den Veränderungen der meteorologischen Werkzeuge gerichtet. Könnte man diesen Zusammenhang vollkommen erklären, so würde sich die so wichtige Ausgabe von Vorhersagung der Witterung, leichter auflösen lassen. Wie weit man aber von diesem Ziele noch entfernt sey, ist unter andern in dem Artikel: Barometerveränderungen, gezeigt worden. Inzwischen hat man sich in unsern Zeiten durch wichtige Verbesserungen und Vermehrungen der Werkzeuge, und durch zahlreiche Vervielfältigung, Sammlung


Blitz und Donner, das Wetterleuchten, das Nordlicht, die Feuerkugeln, Sternſchnuppen, Irrwiſche und Irrlichter; zu den glaͤnzenden oder optiſchen den Regenbogen, die Hoͤfe, Nebenſonnen und Nebenmonden. Von jeder dieſer Erſcheinungen handelt ein beſonderer Artikel des gegenwaͤrtigen Woͤrterbuchs.

Meteorologie, Witterungolehre

Meteorologia, Metéorologie. Die Lehre von den Veraͤnderungen, die ſich im Luftkreiſe zutragen. Man giebt dem Zuſtande der Atmoſphaͤre in Abſicht auf die Meteore, den Namen der Witterung oder des Wetters. Die Veraͤnderungen dieſes Zuſtands haͤngen von gewiſſen veraͤnderlichen Eigenſchaften der Luſt, z. B. von ihrer Dichte, Waͤrme, Feuchtigkeit, Elektricitaͤt, chymiſchen Miſchung u. ſ. w. ab, deren jedesmalige Groͤßen und Veraͤnderungen man durch Barometer, Thermometer, Hygrometer, Luſtelektrometer, Eudiometer rc. erkennt. Andere Werzeuge, z. B. die Windmeſſer, Regenmaaße, Blitzmeſſer u. dgl. dienen, die Groͤße und Veraͤnderung verſchiedner Meteore ſelbſt zu meſſen. Alle dieſe Inſtrumente werden zuſammen unter dem Namen der meteoroſkopiſchen oder meteorologiſchen Werkzeuge begriffen, ſo wie auch die damit angeſtellten Beobachtungen meteorologiſche heißen.

Die Abſicht der Meteorologie iſt vorzuͤglich auf Erklaͤrung der Urſachen der Witterung, und ihres Zuſammenhangs mit den Veraͤnderungen der meteorologiſchen Werkzeuge gerichtet. Koͤnnte man dieſen Zuſammenhang vollkommen erklaͤren, ſo wuͤrde ſich die ſo wichtige Auſgabe von Vorherſagung der Witterung, leichter aufloͤſen laſſen. Wie weit man aber von dieſem Ziele noch entfernt ſey, iſt unter andern in dem Artikel: Barometerveraͤnderungen, gezeigt worden. Inzwiſchen hat man ſich in unſern Zeiten durch wichtige Verbeſſerungen und Vermehrungen der Werkzeuge, und durch zahlreiche Vervielfaͤltigung, Sammlung

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[201/0207] Blitz und Donner, das Wetterleuchten, das Nordlicht, die Feuerkugeln, Sternſchnuppen, Irrwiſche und Irrlichter; zu den glaͤnzenden oder optiſchen den Regenbogen, die Hoͤfe, Nebenſonnen und Nebenmonden. Von jeder dieſer Erſcheinungen handelt ein beſonderer Artikel des gegenwaͤrtigen Woͤrterbuchs. Meteorologie, Witterungolehre Meteorologia, Metéorologie. Die Lehre von den Veraͤnderungen, die ſich im Luftkreiſe zutragen. Man giebt dem Zuſtande der Atmoſphaͤre in Abſicht auf die Meteore, den Namen der Witterung oder des Wetters. Die Veraͤnderungen dieſes Zuſtands haͤngen von gewiſſen veraͤnderlichen Eigenſchaften der Luſt, z. B. von ihrer Dichte, Waͤrme, Feuchtigkeit, Elektricitaͤt, chymiſchen Miſchung u. ſ. w. ab, deren jedesmalige Groͤßen und Veraͤnderungen man durch Barometer, Thermometer, Hygrometer, Luſtelektrometer, Eudiometer rc. erkennt. Andere Werzeuge, z. B. die Windmeſſer, Regenmaaße, Blitzmeſſer u. dgl. dienen, die Groͤße und Veraͤnderung verſchiedner Meteore ſelbſt zu meſſen. Alle dieſe Inſtrumente werden zuſammen unter dem Namen der meteoroſkopiſchen oder meteorologiſchen Werkzeuge begriffen, ſo wie auch die damit angeſtellten Beobachtungen meteorologiſche heißen. Die Abſicht der Meteorologie iſt vorzuͤglich auf Erklaͤrung der Urſachen der Witterung, und ihres Zuſammenhangs mit den Veraͤnderungen der meteorologiſchen Werkzeuge gerichtet. Koͤnnte man dieſen Zuſammenhang vollkommen erklaͤren, ſo wuͤrde ſich die ſo wichtige Auſgabe von Vorherſagung der Witterung, leichter aufloͤſen laſſen. Wie weit man aber von dieſem Ziele noch entfernt ſey, iſt unter andern in dem Artikel: Barometerveraͤnderungen, gezeigt worden. Inzwiſchen hat man ſich in unſern Zeiten durch wichtige Verbeſſerungen und Vermehrungen der Werkzeuge, und durch zahlreiche Vervielfaͤltigung, Sammlung

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/207>, abgerufen am 27.04.2024.