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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Can
serleitung, Kännel, Gra-
ben, wodurch ein Fluß o-
der Wasser geleitet und
geführet wird. it. der
Zwischenraum des Mee-
res zwischen zweyen Land-
schafften.
Cancellarius, der Cantzler,
der Vornehmste unter
denen Regierungs-Rä-
then.
Cancelley-Stilus, ist die
besondere Schreib-Art
bey Regierungen und Ge-
richten.
Cancelliren, etwas aus-
streichen, auslöschen,
gleichsam ein Gitter vor-
ziehen, auskratzen, ungül-
tig machen.
Cancellist, ist ein Schrei-
ber bey der Regierung o-
der bey den Gerichten.
Candidat, insgemein ein
solcher, der sich um ein
Amt bewirbet, oder des-
sen würdig ist. Auf Uni-
versitae
ten heissen Can-
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ten, die so tüchtig
sind, in ihrer Facultät
den Gradum anzuneh-
men. Jns besondere wer-
den Candidaten genen-
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net, die Studiosi Theo-
logiae,
so sich zu dem
Predigt-Amt bereitet,
und auf Beförderung
warten.
Candiren, mit Zucker ein-
machen, überziehen.
Canevas, Zwilch, grobe
ungebleichte Leinwand.
Canon, heist in der gelehr-
ten Sprache eine Regel,
Richtschnur, Lineal, u.
d. g. wornach ein Ding
wann es recht seyn soll,
abgemessen und eingerich-
tet werden muß. Daher
die Satzungen, so vor
alters zu Beybehaltun-
gen guter Ordnung und
Richtigkeit in Lehr und
Leben, auf den Concilijs
gemacht worden, Cano-
nes
genennet wurden,
und Canonisch so viel als
Regelmässig heisset. Al-
so heissen Canonische
Bücher der H. Schrifft
diejenigen, die von allen
Christen als eine Regel
und Richtschnur des
Glaubens und des Wan-
dels angenommen wer-
den. Eine Canonische
Wahl
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ſerleitung, Kaͤnnel, Gra-
ben, wodurch ein Fluß o-
der Waſſer geleitet und
gefuͤhret wird. it. der
Zwiſchenraum des Mee-
res zwiſchen zweyen Land-
ſchafften.
Cancellarius, der Cantzler,
der Vornehmſte unter
denen Regierungs-Raͤ-
then.
Cancelley-Stilus, iſt die
beſondere Schreib-Art
bey Regierungen und Ge-
richten.
Cancelliren, etwas aus-
ſtreichen, ausloͤſchen,
gleichſam ein Gitter vor-
ziehen, auskratzen, unguͤl-
tig machen.
Cancelliſt, iſt ein Schrei-
ber bey der Regierung o-
der bey den Gerichten.
Candidat, insgemein ein
ſolcher, der ſich um ein
Amt bewirbet, oder deſ-
ſen wuͤrdig iſt. Auf Uni-
verſitæ
ten heiſſen Can-
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ten, die ſo tuͤchtig
ſind, in ihrer Facultaͤt
den Gradum anzuneh-
men. Jns beſondere wer-
den Candidaten genen-
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net, die Studioſi Theo-
logiæ,
ſo ſich zu dem
Predigt-Amt bereitet,
und auf Befoͤrderung
warten.
Candiren, mit Zucker ein-
machen, uͤberziehen.
Canevas, Zwilch, grobe
ungebleichte Leinwand.
Canon, heiſt in der gelehr-
ten Sprache eine Regel,
Richtſchnur, Lineal, u.
d. g. wornach ein Ding
wann es recht ſeyn ſoll,
abgemeſſen und eingerich-
tet werden muß. Daher
die Satzungen, ſo vor
alters zu Beybehaltun-
gen guter Ordnung und
Richtigkeit in Lehr und
Leben, auf den Concilijs
gemacht worden, Cano-
nes
genennet wurden,
und Canoniſch ſo viel als
Regelmaͤſſig heiſſet. Al-
ſo heiſſen Canoniſche
Buͤcher der H. Schrifft
diejenigen, die von allen
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und Richtſchnur des
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[86/0102] Can Can ſerleitung, Kaͤnnel, Gra- ben, wodurch ein Fluß o- der Waſſer geleitet und gefuͤhret wird. it. der Zwiſchenraum des Mee- res zwiſchen zweyen Land- ſchafften. Cancellarius, der Cantzler, der Vornehmſte unter denen Regierungs-Raͤ- then. Cancelley-Stilus, iſt die beſondere Schreib-Art bey Regierungen und Ge- richten. Cancelliren, etwas aus- ſtreichen, ausloͤſchen, gleichſam ein Gitter vor- ziehen, auskratzen, unguͤl- tig machen. Cancelliſt, iſt ein Schrei- ber bey der Regierung o- der bey den Gerichten. Candidat, insgemein ein ſolcher, der ſich um ein Amt bewirbet, oder deſ- ſen wuͤrdig iſt. Auf Uni- verſitæten heiſſen Can- didaten, die ſo tuͤchtig ſind, in ihrer Facultaͤt den Gradum anzuneh- men. Jns beſondere wer- den Candidaten genen- net, die Studioſi Theo- logiæ, ſo ſich zu dem Predigt-Amt bereitet, und auf Befoͤrderung warten. Candiren, mit Zucker ein- machen, uͤberziehen. Canevas, Zwilch, grobe ungebleichte Leinwand. Canon, heiſt in der gelehr- ten Sprache eine Regel, Richtſchnur, Lineal, u. d. g. wornach ein Ding wann es recht ſeyn ſoll, abgemeſſen und eingerich- tet werden muß. Daher die Satzungen, ſo vor alters zu Beybehaltun- gen guter Ordnung und Richtigkeit in Lehr und Leben, auf den Concilijs gemacht worden, Cano- nes genennet wurden, und Canoniſch ſo viel als Regelmaͤſſig heiſſet. Al- ſo heiſſen Canoniſche Buͤcher der H. Schrifft diejenigen, die von allen Chriſten als eine Regel und Richtſchnur des Glaubens und des Wan- dels angenommen wer- den. Eine Canoniſche Wahl

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/102>, abgerufen am 26.04.2024.