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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.

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oder Gauche überall herausdringet, so führet sie den
Namen des Grindes.

Den Grund dazu legen also alle die Ursachen,
welche durch eine öftere und anhaltende Unterdrü-
ckung der natürlichen Ausdünstung Gelegenheit ge-
ben, das angehäufte Blut und andere Säfte zu
verdicken, daß es bey einem nothwendig immer zuneh-
menden Grade der Schwäche und Erschlappung von
Gefäßen zuletzt einen so schwachen Umlauf bekömmt,
und in den feinen Gefäßen stockend und unrein wer-
den muß, daß es am Ende in einen scharfen und
faulenden Zustand versetzt wird, da sich bey der zu-
nehmenden Schwäche der Ab- und Aussonderungs-
wege von dem angesammelten verdorbenen Unrathe
aus der Blutmasse immer weniger abscheidet, und
folglich zuletzt durch Schweiß und Urin das aller-
wenigste ausgeführt werden kann.



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oder Gauche uͤberall herausdringet, ſo fuͤhret ſie den
Namen des Grindes.

Den Grund dazu legen alſo alle die Urſachen,
welche durch eine oͤftere und anhaltende Unterdruͤ-
ckung der natuͤrlichen Ausduͤnſtung Gelegenheit ge-
ben, das angehaͤufte Blut und andere Saͤfte zu
verdicken, daß es bey einem nothwendig immer zuneh-
menden Grade der Schwaͤche und Erſchlappung von
Gefaͤßen zuletzt einen ſo ſchwachen Umlauf bekoͤmmt,
und in den feinen Gefaͤßen ſtockend und unrein wer-
den muß, daß es am Ende in einen ſcharfen und
faulenden Zuſtand verſetzt wird, da ſich bey der zu-
nehmenden Schwaͤche der Ab- und Ausſonderungs-
wege von dem angeſammelten verdorbenen Unrathe
aus der Blutmaſſe immer weniger abſcheidet, und
folglich zuletzt durch Schweiß und Urin das aller-
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[240/0252] oder Gauche uͤberall herausdringet, ſo fuͤhret ſie den Namen des Grindes. Den Grund dazu legen alſo alle die Urſachen, welche durch eine oͤftere und anhaltende Unterdruͤ- ckung der natuͤrlichen Ausduͤnſtung Gelegenheit ge- ben, das angehaͤufte Blut und andere Saͤfte zu verdicken, daß es bey einem nothwendig immer zuneh- menden Grade der Schwaͤche und Erſchlappung von Gefaͤßen zuletzt einen ſo ſchwachen Umlauf bekoͤmmt, und in den feinen Gefaͤßen ſtockend und unrein wer- den muß, daß es am Ende in einen ſcharfen und faulenden Zuſtand verſetzt wird, da ſich bey der zu- nehmenden Schwaͤche der Ab- und Ausſonderungs- wege von dem angeſammelten verdorbenen Unrathe aus der Blutmaſſe immer weniger abſcheidet, und folglich zuletzt durch Schweiß und Urin das aller- wenigſte ausgefuͤhrt werden kann. Neuer

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/252>, abgerufen am 26.04.2024.