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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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werden, es sey nun, daß das einfallende Licht durch
einen durchsichtigen Körper durchgehe, oder daß es bey
dem undurchsichtigen Körper auf seine helle Grundlage
dringe und von da wieder zurückkehre.

Das ergo bibamus des Autors übergehen wir
und eilen mit ihm zum Schlusse.


Elfte Proposition. Sechstes Problem.
Durch Mischung farbiger Lichter einen Lichtstrahl zu-
sammenzusetzen, von derselben Farbe und Natur
wie ein Strahl des directen Sonnenlichts, und
dadurch die Wahrheit der vorhergehenden Propo-
sitionen zu bestätigen.
679.

Hier verbindet Newton nochmals Prismen mit
Linsen, und es gehört deshalb dieses Problem in jenes
supplementare Capitel, auf welches wir abermals unsere
Leser anweisen. Vorläufig gesagt, so leistet er hier
doch auch nichts: denn er bringt nur die durch ein
Prisma auf den höchsten Gipfel geführte Farbenerschei-
nung durch eine Linse auf den Nullpunct zurück; hinter
diesem kehrt sie sich um, das Blaue und Violette
kommt nun unten, das Gelbe und Gelbrothe oben hin.
Dieses so gesäumte Bild fällt abermals auf ein Pris-

werden, es ſey nun, daß das einfallende Licht durch
einen durchſichtigen Koͤrper durchgehe, oder daß es bey
dem undurchſichtigen Koͤrper auf ſeine helle Grundlage
dringe und von da wieder zuruͤckkehre.

Das ergo bibamus des Autors uͤbergehen wir
und eilen mit ihm zum Schluſſe.


Elfte Propoſition. Sechſtes Problem.
Durch Miſchung farbiger Lichter einen Lichtſtrahl zu-
ſammenzuſetzen, von derſelben Farbe und Natur
wie ein Strahl des directen Sonnenlichts, und
dadurch die Wahrheit der vorhergehenden Propo-
ſitionen zu beſtaͤtigen.
679.

Hier verbindet Newton nochmals Prismen mit
Linſen, und es gehoͤrt deshalb dieſes Problem in jenes
ſupplementare Capitel, auf welches wir abermals unſere
Leſer anweiſen. Vorlaͤufig geſagt, ſo leiſtet er hier
doch auch nichts: denn er bringt nur die durch ein
Prisma auf den hoͤchſten Gipfel gefuͤhrte Farbenerſchei-
nung durch eine Linſe auf den Nullpunct zuruͤck; hinter
dieſem kehrt ſie ſich um, das Blaue und Violette
kommt nun unten, das Gelbe und Gelbrothe oben hin.
Dieſes ſo geſaͤumte Bild faͤllt abermals auf ein Pris-

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[645/0699] werden, es ſey nun, daß das einfallende Licht durch einen durchſichtigen Koͤrper durchgehe, oder daß es bey dem undurchſichtigen Koͤrper auf ſeine helle Grundlage dringe und von da wieder zuruͤckkehre. Das ergo bibamus des Autors uͤbergehen wir und eilen mit ihm zum Schluſſe. Elfte Propoſition. Sechſtes Problem. Durch Miſchung farbiger Lichter einen Lichtſtrahl zu- ſammenzuſetzen, von derſelben Farbe und Natur wie ein Strahl des directen Sonnenlichts, und dadurch die Wahrheit der vorhergehenden Propo- ſitionen zu beſtaͤtigen. 679. Hier verbindet Newton nochmals Prismen mit Linſen, und es gehoͤrt deshalb dieſes Problem in jenes ſupplementare Capitel, auf welches wir abermals unſere Leſer anweiſen. Vorlaͤufig geſagt, ſo leiſtet er hier doch auch nichts: denn er bringt nur die durch ein Prisma auf den hoͤchſten Gipfel gefuͤhrte Farbenerſchei- nung durch eine Linſe auf den Nullpunct zuruͤck; hinter dieſem kehrt ſie ſich um, das Blaue und Violette kommt nun unten, das Gelbe und Gelbrothe oben hin. Dieſes ſo geſaͤumte Bild faͤllt abermals auf ein Pris-

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/699>, abgerufen am 06.05.2024.