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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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ist. Man muß es Graf Stadion nachrühmen, daß er sein Augenmerk wie seine uner-
müdete Thätigkeit jedem Institute des Landes gleich zuwendet, und daß wir hoffen dür¬
fen, die Früchte seines Wirkens zur Zeit der Reise zu ernten. Ich sage zur Zeit der
Reife; denn Mancher verlangt dieselben schon jetzt, wo kaum erst ein Anfang zur Aus¬
rodung des in Arbeit genommenen Bodens gemacht werden konnte.

Wir lesen ferner: "das Syndicat (der Universität) schaltet und waltet nach eige¬
nem Gutdünken." Dies sind, gelinde gesagt, leere Worte, welche wenigstens Unkennt¬
nis; mit dem Wirkungskreise des Syndikus verrathen, welcher der als Mensch und Leh¬
rer geachtete Prof. Di. Graßl ist. Weil jener Korrespondent auch hier eine nähere
Schuld nicht bezeichnet, so kann auch hier keine detaillirte Widerlegung gegeben werden,
welche jedoch erfolgen wird, sobald zur Kenntniß kommt, wann und worin das Syndi¬
cat der Universität nach Gutdünken geschaltet hat.

Der Zahl der namentlich angeführten Professoren, welche "als tüchtige Kämpfen
auf dem Felde der Literatur" bezeichnet werden, habe ich noch zwei geachtete Namen
beizufügen: den Prof. l)>. Maus, der trotz seines hohen Alters mit körperlicher Rü¬
stigkeit noch immer geistige Frische vereint, und mit den Bestrebungen der Zeit thätig
vorwärts schreitet, und den Prof. Or. Lemoch, der ein Werk über practische Geome¬
trie uuter der Feder hat, das von großer Brauchbarkeit sein wird, da des Verfassers
diese Kenntnisse und Gewandtheit auf diesem Felde der Wissenschaft anerkannt sind.

Die Nachricht, "daß das Polenthum in der Ernennung des neuen Decans der
philosophischen Facultät einen Sieg davon getragen habe," ist gleichfalls unrichtig, und
der diesjährige Decan, Lemoch, ist kein Pole, sondern ein Böhme, und obiger
Satz scheint nicht aus die Ernennung des Decans, sondern aus die des Directors der¬
selben Facultät zu zielen, der ein Pole ist. Es ist dies der UnivcrsitätSbibliothckar
Franz Ritter von Stronski. Aber dadurch wird die Unrichtigkeit obiger Worte
nicht ganz beseitigt, da bei dieser Ernennung von "einem Siege des Pvlenthmns "
keine Rede sein kann, obwohl jeder gcsinnungsvolle Deutsche einen solchen Sieg den
edlen Söhnen dieses Landes vom Herzen gönnen müßte. Jener treffliche Mann, sei¬
ner Kenntnisse und seines edlen Eharacters, wie seiner menschenfreundlichen Gesinnung
wegen von Alt und Jung, von Polen und Deutschen gleich hochgeachtet, ja, von sehr
Vielen geliebt, wurde nämlich durch das Landesgubernium als Director der philosophi¬
schen Facultät vorgeschlagen, und die Ernennung desselben hat allgemeine Freude her¬
vorgerufen. Was aber den Satz betrifft: "übrigens soll der neuerwählte Decan (Di¬
rector) ein Ehrenmann sein," so habe ich, welcher von beiden auch gemeint sein mag,
nnr zu entgegnen: er ist ein Ehrenmann, und das ist nicht allein meine Stimme, son¬
dern die unserer Stadt, ja des ganzen Landes; er ist ein Ehrenmann, wiederhole ich,
und wird von Allen, welcher Partei sie einzeln angehören mögen, als solcher geschätzt,
verehrt. Daß diesmal kein Bureaukrat zu jenem Ehrcnamte eines Directors gelangte, hat
lauten Jubel unter den Studirenden erweckt, weil sie erkannten, daß sie bei der Humanität
dieses Mannes der Wissenschaft nicht zu besorgen haben, eine Störung des Directors
in seinen eigentlichen Berufsgeschäften wie sonst nicht selten etwas unzart fühlen zu
müssen. -- Als Schluß noch Einiges zu den Bemerkungen über hiesige Literatur. Der
Correspondent gesteht, daß er Messenhanser's "verdienstliche" Novellen in 3 Bänden
nicht gelesen hat. Ich, vom Geschicke nicht so günstig geschützt, habe zwei Bände ge¬
lesen, und hier ist in Kürze mein Urtheil. Scharfe und naturgetreue Zeichnung der
Charactere und psychologische Entwicklung derselben, Neuheit des Stoffes und der Si¬
tuationen, Tiefe und Fülle der Gedanken, klare Beleuchtung des geheimnißvollen Her-


ist. Man muß es Graf Stadion nachrühmen, daß er sein Augenmerk wie seine uner-
müdete Thätigkeit jedem Institute des Landes gleich zuwendet, und daß wir hoffen dür¬
fen, die Früchte seines Wirkens zur Zeit der Reise zu ernten. Ich sage zur Zeit der
Reife; denn Mancher verlangt dieselben schon jetzt, wo kaum erst ein Anfang zur Aus¬
rodung des in Arbeit genommenen Bodens gemacht werden konnte.

Wir lesen ferner: „das Syndicat (der Universität) schaltet und waltet nach eige¬
nem Gutdünken." Dies sind, gelinde gesagt, leere Worte, welche wenigstens Unkennt¬
nis; mit dem Wirkungskreise des Syndikus verrathen, welcher der als Mensch und Leh¬
rer geachtete Prof. Di. Graßl ist. Weil jener Korrespondent auch hier eine nähere
Schuld nicht bezeichnet, so kann auch hier keine detaillirte Widerlegung gegeben werden,
welche jedoch erfolgen wird, sobald zur Kenntniß kommt, wann und worin das Syndi¬
cat der Universität nach Gutdünken geschaltet hat.

Der Zahl der namentlich angeführten Professoren, welche „als tüchtige Kämpfen
auf dem Felde der Literatur" bezeichnet werden, habe ich noch zwei geachtete Namen
beizufügen: den Prof. l)>. Maus, der trotz seines hohen Alters mit körperlicher Rü¬
stigkeit noch immer geistige Frische vereint, und mit den Bestrebungen der Zeit thätig
vorwärts schreitet, und den Prof. Or. Lemoch, der ein Werk über practische Geome¬
trie uuter der Feder hat, das von großer Brauchbarkeit sein wird, da des Verfassers
diese Kenntnisse und Gewandtheit auf diesem Felde der Wissenschaft anerkannt sind.

Die Nachricht, „daß das Polenthum in der Ernennung des neuen Decans der
philosophischen Facultät einen Sieg davon getragen habe," ist gleichfalls unrichtig, und
der diesjährige Decan, Lemoch, ist kein Pole, sondern ein Böhme, und obiger
Satz scheint nicht aus die Ernennung des Decans, sondern aus die des Directors der¬
selben Facultät zu zielen, der ein Pole ist. Es ist dies der UnivcrsitätSbibliothckar
Franz Ritter von Stronski. Aber dadurch wird die Unrichtigkeit obiger Worte
nicht ganz beseitigt, da bei dieser Ernennung von „einem Siege des Pvlenthmns "
keine Rede sein kann, obwohl jeder gcsinnungsvolle Deutsche einen solchen Sieg den
edlen Söhnen dieses Landes vom Herzen gönnen müßte. Jener treffliche Mann, sei¬
ner Kenntnisse und seines edlen Eharacters, wie seiner menschenfreundlichen Gesinnung
wegen von Alt und Jung, von Polen und Deutschen gleich hochgeachtet, ja, von sehr
Vielen geliebt, wurde nämlich durch das Landesgubernium als Director der philosophi¬
schen Facultät vorgeschlagen, und die Ernennung desselben hat allgemeine Freude her¬
vorgerufen. Was aber den Satz betrifft: „übrigens soll der neuerwählte Decan (Di¬
rector) ein Ehrenmann sein," so habe ich, welcher von beiden auch gemeint sein mag,
nnr zu entgegnen: er ist ein Ehrenmann, und das ist nicht allein meine Stimme, son¬
dern die unserer Stadt, ja des ganzen Landes; er ist ein Ehrenmann, wiederhole ich,
und wird von Allen, welcher Partei sie einzeln angehören mögen, als solcher geschätzt,
verehrt. Daß diesmal kein Bureaukrat zu jenem Ehrcnamte eines Directors gelangte, hat
lauten Jubel unter den Studirenden erweckt, weil sie erkannten, daß sie bei der Humanität
dieses Mannes der Wissenschaft nicht zu besorgen haben, eine Störung des Directors
in seinen eigentlichen Berufsgeschäften wie sonst nicht selten etwas unzart fühlen zu
müssen. — Als Schluß noch Einiges zu den Bemerkungen über hiesige Literatur. Der
Correspondent gesteht, daß er Messenhanser's „verdienstliche" Novellen in 3 Bänden
nicht gelesen hat. Ich, vom Geschicke nicht so günstig geschützt, habe zwei Bände ge¬
lesen, und hier ist in Kürze mein Urtheil. Scharfe und naturgetreue Zeichnung der
Charactere und psychologische Entwicklung derselben, Neuheit des Stoffes und der Si¬
tuationen, Tiefe und Fülle der Gedanken, klare Beleuchtung des geheimnißvollen Her-


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[0456] ist. Man muß es Graf Stadion nachrühmen, daß er sein Augenmerk wie seine uner- müdete Thätigkeit jedem Institute des Landes gleich zuwendet, und daß wir hoffen dür¬ fen, die Früchte seines Wirkens zur Zeit der Reise zu ernten. Ich sage zur Zeit der Reife; denn Mancher verlangt dieselben schon jetzt, wo kaum erst ein Anfang zur Aus¬ rodung des in Arbeit genommenen Bodens gemacht werden konnte. Wir lesen ferner: „das Syndicat (der Universität) schaltet und waltet nach eige¬ nem Gutdünken." Dies sind, gelinde gesagt, leere Worte, welche wenigstens Unkennt¬ nis; mit dem Wirkungskreise des Syndikus verrathen, welcher der als Mensch und Leh¬ rer geachtete Prof. Di. Graßl ist. Weil jener Korrespondent auch hier eine nähere Schuld nicht bezeichnet, so kann auch hier keine detaillirte Widerlegung gegeben werden, welche jedoch erfolgen wird, sobald zur Kenntniß kommt, wann und worin das Syndi¬ cat der Universität nach Gutdünken geschaltet hat. Der Zahl der namentlich angeführten Professoren, welche „als tüchtige Kämpfen auf dem Felde der Literatur" bezeichnet werden, habe ich noch zwei geachtete Namen beizufügen: den Prof. l)>. Maus, der trotz seines hohen Alters mit körperlicher Rü¬ stigkeit noch immer geistige Frische vereint, und mit den Bestrebungen der Zeit thätig vorwärts schreitet, und den Prof. Or. Lemoch, der ein Werk über practische Geome¬ trie uuter der Feder hat, das von großer Brauchbarkeit sein wird, da des Verfassers diese Kenntnisse und Gewandtheit auf diesem Felde der Wissenschaft anerkannt sind. Die Nachricht, „daß das Polenthum in der Ernennung des neuen Decans der philosophischen Facultät einen Sieg davon getragen habe," ist gleichfalls unrichtig, und der diesjährige Decan, Lemoch, ist kein Pole, sondern ein Böhme, und obiger Satz scheint nicht aus die Ernennung des Decans, sondern aus die des Directors der¬ selben Facultät zu zielen, der ein Pole ist. Es ist dies der UnivcrsitätSbibliothckar Franz Ritter von Stronski. Aber dadurch wird die Unrichtigkeit obiger Worte nicht ganz beseitigt, da bei dieser Ernennung von „einem Siege des Pvlenthmns " keine Rede sein kann, obwohl jeder gcsinnungsvolle Deutsche einen solchen Sieg den edlen Söhnen dieses Landes vom Herzen gönnen müßte. Jener treffliche Mann, sei¬ ner Kenntnisse und seines edlen Eharacters, wie seiner menschenfreundlichen Gesinnung wegen von Alt und Jung, von Polen und Deutschen gleich hochgeachtet, ja, von sehr Vielen geliebt, wurde nämlich durch das Landesgubernium als Director der philosophi¬ schen Facultät vorgeschlagen, und die Ernennung desselben hat allgemeine Freude her¬ vorgerufen. Was aber den Satz betrifft: „übrigens soll der neuerwählte Decan (Di¬ rector) ein Ehrenmann sein," so habe ich, welcher von beiden auch gemeint sein mag, nnr zu entgegnen: er ist ein Ehrenmann, und das ist nicht allein meine Stimme, son¬ dern die unserer Stadt, ja des ganzen Landes; er ist ein Ehrenmann, wiederhole ich, und wird von Allen, welcher Partei sie einzeln angehören mögen, als solcher geschätzt, verehrt. Daß diesmal kein Bureaukrat zu jenem Ehrcnamte eines Directors gelangte, hat lauten Jubel unter den Studirenden erweckt, weil sie erkannten, daß sie bei der Humanität dieses Mannes der Wissenschaft nicht zu besorgen haben, eine Störung des Directors in seinen eigentlichen Berufsgeschäften wie sonst nicht selten etwas unzart fühlen zu müssen. — Als Schluß noch Einiges zu den Bemerkungen über hiesige Literatur. Der Correspondent gesteht, daß er Messenhanser's „verdienstliche" Novellen in 3 Bänden nicht gelesen hat. Ich, vom Geschicke nicht so günstig geschützt, habe zwei Bände ge¬ lesen, und hier ist in Kürze mein Urtheil. Scharfe und naturgetreue Zeichnung der Charactere und psychologische Entwicklung derselben, Neuheit des Stoffes und der Si¬ tuationen, Tiefe und Fülle der Gedanken, klare Beleuchtung des geheimnißvollen Her-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/456>, abgerufen am 16.06.2024.