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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band.

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Schweiz heranbildet. Von Leuten dieses Schlages ward Gagern gemenchelmordet,
was jetzt dnrch einstimmige Aussagen aller Augenzeugen, selbst einzelner gefangenen
Freischärler, ganz bestimmt (?) festgestellt ist; von ihnen kommen die Plünderungen der
Postwagen, Amtskassen, einzelner Pfarrhäuser z. B. bei Se. Blasn. Sie auch ver¬
übten die Scheußlichkeit bei Freiburg, die Kanonen, welche sie der dortigen Bürger¬
wache abnahmen, mit Nägeln, alten Eisenstücken u. s. w. zu laden, wie sie auch meh¬
rere Schwerverwundete Soldaten, die in ihre Hände fielen, auf die barbarischste Weise
ermordeten. Jetzt haben sie sich theilweise, in Banden zu 20--50 Mann vereinigt, in
die höheren Gebirge des Schwarzwaldes geworfen. Ueberhaupt ist alles böse Gelichter
des Oberlandes zu den Hecker'schen Banden gestoßen, dort Verdienst und Befriedigung
seiner Raublust hoffend. Selbst in Würtemberg, haben die Landjäger versichert, seien
während dieser Zeit alle Vagabunden verschwunden. Hat man doch schon unter den
Gefangenen mehrere mit Steckbriefen verfolgte Diebe, Landstreicher und entsprungene
Sträflinge erkannt. Der übrige Theil der Freiwilligen von Hecker waren junge, leicht
erhitzte Menschen, welche durch des Führers unläugbar großartige Beredsamkeit hinge¬
rissen wurden: Studenten, Handwerker aus Konstanz, Freiburg und andern Or¬
ten, Schullehrer-Gehilfen, kurz, im Uebrigen rechtliche junge Leute. Aeltere ver-
heirathete Männer zogen sehr wenige freiwillig mit ihm, wenn er auch in allen
Städten und Dörfern des Oberlandes eine Menge ansässiger Freunde fand, die sein
Unternehmen begünstigten. Betrübend war die Schlaffheit und oft lächerliche Furcht
der Beamten, wenn nicht bei Einzelnen, z. B. bei dem jetzt abgesetzten Regie-
rungsdirector Peter ans Konstanz, böser Wille im Spiel war; dann die verächtliche
Mutlosigkeit eines großen Theiles der Bewohner aller Ortschaften, die zwar den Re¬
publikanern abgeneigt waren, aber nicht den Muth hatten sich ihnen zu widersetzen.
So konnten 60 -- 80 Männer ganz Konstanz terrorisiren, so nahmen 300-......400
Freischärler der bewaffneten Bürgerwehr in Freiburg ihre vier Kanonen ab, ohne daß
sie den geringsten Widerstand wagte. Wo Truppen erschienen, da nahmen die fei¬
gen Seelen dieselben jubelnd auf und bewirtheten sie möglichst freigebig, kaum aber
waren sie wieder abgezogen, so konnten 10 -- 20 Freischärler einen ganzen großen
Ort in Kontribution setzen. Struve war schon in Säckingen gefangen und ein wür-
tembergischer Offizier mit ?0 Uhlanen eingerückt, ihn zu holen; da jammerte der Bür¬
germeister diesem viel vor und sagte, die Freischärler hätten gedroht, ganz Säckingcn
in Brand zu setzen, wenn der Gefangene nicht frei gegeben werde, und so habe er
ihn heimlich laufen lassen. So Mannheim, so Offenburg, wo für eine Nacht Repu¬
blik proklamirt ward. Ganz Baden steht in dieser Hinsicht in einem traurigen Lichte
dem übrigen Deutschland gegenüber, und wenn die Bevölkerung aller unserer Grenz¬
marken so wenig Entschlossenheit besitzt wie das basische Volk in seiner Mehrheit bei
dieser Gelegenheit bewies, so steht es gar schlimm um unsere deutsche Schutzwehr
gegen fremde Feinde. Wie theuer müssen aber jetzt einzelne Städte diese Mutlosig¬
keit büßen! Fürchterlich hausten die Freischaaren in Freiburg und plünderten förmlich
einzelne Häuser, arge Zerstörungen richteten die Kanonenkugeln von beiden Seiten
an, große Summen kostet jetzt der Stadt die Verpflegung der vielen Truppen. Und
Mannheim, was fast von Fremden und Transito-Verkehr lebte, hat gar argen Schaden
in den letzten Wochen erlitten. Fast alle Familien, die nur irgend konnten, zogen fort,
Reisende vermieden es, da sie leicht groben Beleidigungen ausgesetzt sein konnten, wie
z. B. mehreren englischen Damen meiner Bekanntschaft geschehen ist. Viele Kaufleute


Grenzboten. II. ZI

Schweiz heranbildet. Von Leuten dieses Schlages ward Gagern gemenchelmordet,
was jetzt dnrch einstimmige Aussagen aller Augenzeugen, selbst einzelner gefangenen
Freischärler, ganz bestimmt (?) festgestellt ist; von ihnen kommen die Plünderungen der
Postwagen, Amtskassen, einzelner Pfarrhäuser z. B. bei Se. Blasn. Sie auch ver¬
übten die Scheußlichkeit bei Freiburg, die Kanonen, welche sie der dortigen Bürger¬
wache abnahmen, mit Nägeln, alten Eisenstücken u. s. w. zu laden, wie sie auch meh¬
rere Schwerverwundete Soldaten, die in ihre Hände fielen, auf die barbarischste Weise
ermordeten. Jetzt haben sie sich theilweise, in Banden zu 20—50 Mann vereinigt, in
die höheren Gebirge des Schwarzwaldes geworfen. Ueberhaupt ist alles böse Gelichter
des Oberlandes zu den Hecker'schen Banden gestoßen, dort Verdienst und Befriedigung
seiner Raublust hoffend. Selbst in Würtemberg, haben die Landjäger versichert, seien
während dieser Zeit alle Vagabunden verschwunden. Hat man doch schon unter den
Gefangenen mehrere mit Steckbriefen verfolgte Diebe, Landstreicher und entsprungene
Sträflinge erkannt. Der übrige Theil der Freiwilligen von Hecker waren junge, leicht
erhitzte Menschen, welche durch des Führers unläugbar großartige Beredsamkeit hinge¬
rissen wurden: Studenten, Handwerker aus Konstanz, Freiburg und andern Or¬
ten, Schullehrer-Gehilfen, kurz, im Uebrigen rechtliche junge Leute. Aeltere ver-
heirathete Männer zogen sehr wenige freiwillig mit ihm, wenn er auch in allen
Städten und Dörfern des Oberlandes eine Menge ansässiger Freunde fand, die sein
Unternehmen begünstigten. Betrübend war die Schlaffheit und oft lächerliche Furcht
der Beamten, wenn nicht bei Einzelnen, z. B. bei dem jetzt abgesetzten Regie-
rungsdirector Peter ans Konstanz, böser Wille im Spiel war; dann die verächtliche
Mutlosigkeit eines großen Theiles der Bewohner aller Ortschaften, die zwar den Re¬
publikanern abgeneigt waren, aber nicht den Muth hatten sich ihnen zu widersetzen.
So konnten 60 — 80 Männer ganz Konstanz terrorisiren, so nahmen 300-......400
Freischärler der bewaffneten Bürgerwehr in Freiburg ihre vier Kanonen ab, ohne daß
sie den geringsten Widerstand wagte. Wo Truppen erschienen, da nahmen die fei¬
gen Seelen dieselben jubelnd auf und bewirtheten sie möglichst freigebig, kaum aber
waren sie wieder abgezogen, so konnten 10 — 20 Freischärler einen ganzen großen
Ort in Kontribution setzen. Struve war schon in Säckingen gefangen und ein wür-
tembergischer Offizier mit ?0 Uhlanen eingerückt, ihn zu holen; da jammerte der Bür¬
germeister diesem viel vor und sagte, die Freischärler hätten gedroht, ganz Säckingcn
in Brand zu setzen, wenn der Gefangene nicht frei gegeben werde, und so habe er
ihn heimlich laufen lassen. So Mannheim, so Offenburg, wo für eine Nacht Repu¬
blik proklamirt ward. Ganz Baden steht in dieser Hinsicht in einem traurigen Lichte
dem übrigen Deutschland gegenüber, und wenn die Bevölkerung aller unserer Grenz¬
marken so wenig Entschlossenheit besitzt wie das basische Volk in seiner Mehrheit bei
dieser Gelegenheit bewies, so steht es gar schlimm um unsere deutsche Schutzwehr
gegen fremde Feinde. Wie theuer müssen aber jetzt einzelne Städte diese Mutlosig¬
keit büßen! Fürchterlich hausten die Freischaaren in Freiburg und plünderten förmlich
einzelne Häuser, arge Zerstörungen richteten die Kanonenkugeln von beiden Seiten
an, große Summen kostet jetzt der Stadt die Verpflegung der vielen Truppen. Und
Mannheim, was fast von Fremden und Transito-Verkehr lebte, hat gar argen Schaden
in den letzten Wochen erlitten. Fast alle Familien, die nur irgend konnten, zogen fort,
Reisende vermieden es, da sie leicht groben Beleidigungen ausgesetzt sein konnten, wie
z. B. mehreren englischen Damen meiner Bekanntschaft geschehen ist. Viele Kaufleute


Grenzboten. II. ZI
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276205/243>, abgerufen am 17.06.2024.