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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band.

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Sache machten. Es gab indeß auch im Süden Ausnahmen; daß z.B. Toulouse repu¬
blikanisch wählte, hat man gewiß dem Herrn L";otade und der armen Cecile Combettes
zu verdanken.

Emile Girardin und Thiers sind durchgefallen, dagegen wird Lacordaire seine sal¬
bungsvolle Beredsamkeit zum ersten Mal in einer politischen Kirche ertönen lassen.

Das große Fest, bei dem die acht großen Ochsen mit vergoldeten Hörnern, die
Statuen der verbrüderten Völker :c. figuriren sollen, ist aufgeschoben, aber die Eröff¬
nung der Assembloe nationale, die gestern stattfand, ist vom strahlendsten Maiwetter
begünstigt gewesen. Das Gedränge war entsetzlich, das hundertmal wiederholte Geschrei:
Vive I-t K.6>"ni>>üiuv! muß man bis über den Rhein gehört haben. Beiläufig gesagt,
hat man des Abends auch hie und da: Vivo I^clru-lioIIin! gerufen. Im Arrange¬
ment der Procession selbst frappirtcn einige Kleinigkeiten und forderten zu boshaftem
Spott heraus. Lamartine und Ledru gingen brüderlich neben einander, während Louis
Blane mit Dupont de l'Eure ging. Wozu diese kleine Finesse, die jedes Kind durch-
schaut? Glaubt man dadurch der Welt zu verbergen, daß Lamartine und Rollin nicht
mit einander gehen, sondern in fortwährendem Zwiespalt leben? Ferner ließen die Mit¬
glieder des Provisoriums auf dem kurzen Wege und beim schönsten Wetter von der
Welt jeder seine prachtvolle Equipage unmittelbar hinter sich nachfahren; der aristokra¬
tische Renner Rollin's hat durch seinen prunkenden Aufputz und sein dictatorisches Bäu¬
men und Scharren sich besonders unbeliebt gemacht. Mr. Albert, spottet man jetzt, hat
noch keine Equipage, aber er kleidet sich sehr fein und trägt lackirte Stiefelchen. Die
Zeit ist fern, wo er am Sonnabend nach der Februarrevolution, die Schärpe als Re¬
gierungsmitglied über der Blouse, zu seinem Prinzipal, dem Mechaniker Batros in drr
Vorstadt Se. Denis ging, um sein vierzchntägiges Gehalt zu fassen. Ein Beweis, daß
Albert damals wirklich noch Arbeiter war, obwohl er's jetzt schwerlich wieder werden
möchte. Lauter Kleinigkeiten, wenn Sie wollen; aber sie sind jedenfalls am unrechten
Orte. Noch kleinlicher war die Kleiderordnung für die Deputirten, welche Klappen¬
westen ä ki" 1793 und tricolore Schärpen tragen sollten. Nun, man konnte die Klap¬
penwesten zählen.

Der greise Lamennais, einer der ehrlichsten unter den Regeneratoren Frankreichs,
hat einen Constitutionsentwurf vorgelegt, in welchem ans Gemeindefreiheit gedrungen
wird. Lamennais verdient für den Gedanken eine Bürgerkrone. Wir sind gespannt
auf das Schicksal dieses wichtigen Paragraphen. Selbst jene Blätter, die ihm Beifall
klatschen, machen ihre Vorbehalte; sie fürchten die "Schwächung und Entwaffnung" der
Centralgewalt.

Sie wissen schon, daß der König von Preußen, im geheimen Einverständniß mit
Dänemark und Rußland, den Schleswig-holsteinischen Krieg hervorgerufen hat, um die
innere Bewegung abzuleiten und durch eine russische Armee der Reaction auf die Beine
zu helfen? Diese Entdeckung hat Lcdrn's Organ, die Reform, gemacht. Der deutsche
Sieg in Schleswig scheint ihm nicht zu behagen. Ueberhaupt sind die Ultras voll Animosi¬
tät gegen das Anstand, obgleich sie ihren Schutzheiligen, deu Jakobinern, nachzurühmen
pflegen, sie hätten den Girondins gegenüber Frieden gepredigt. -- Von einer Inter¬
vention in Italien wird immer s-mgninischer gesprochen. Eben so sind die Nachrichten
aus Polen Wasser auf die Mühle der Kriegspartei. Leider kann man den Franzosen
ihre Sympathien für Mailand und Krakau, dessen Bombardement hier eine furchtbare
Sensation macht, nicht verargen und es ist schmerzlich zu hören, daß, während Frank¬
reich und Deutschland auferstehen, die unglückliche polnische Nationalität vllds bgra¬
oene
V. Franz. ben werden soll.




Verlag von Fr. L"do. Hevbig. -- Redacteur- I. Knranda.
Druck von Friedrich Andrä.

Sache machten. Es gab indeß auch im Süden Ausnahmen; daß z.B. Toulouse repu¬
blikanisch wählte, hat man gewiß dem Herrn L«;otade und der armen Cecile Combettes
zu verdanken.

Emile Girardin und Thiers sind durchgefallen, dagegen wird Lacordaire seine sal¬
bungsvolle Beredsamkeit zum ersten Mal in einer politischen Kirche ertönen lassen.

Das große Fest, bei dem die acht großen Ochsen mit vergoldeten Hörnern, die
Statuen der verbrüderten Völker :c. figuriren sollen, ist aufgeschoben, aber die Eröff¬
nung der Assembloe nationale, die gestern stattfand, ist vom strahlendsten Maiwetter
begünstigt gewesen. Das Gedränge war entsetzlich, das hundertmal wiederholte Geschrei:
Vive I-t K.6>»ni>>üiuv! muß man bis über den Rhein gehört haben. Beiläufig gesagt,
hat man des Abends auch hie und da: Vivo I^clru-lioIIin! gerufen. Im Arrange¬
ment der Procession selbst frappirtcn einige Kleinigkeiten und forderten zu boshaftem
Spott heraus. Lamartine und Ledru gingen brüderlich neben einander, während Louis
Blane mit Dupont de l'Eure ging. Wozu diese kleine Finesse, die jedes Kind durch-
schaut? Glaubt man dadurch der Welt zu verbergen, daß Lamartine und Rollin nicht
mit einander gehen, sondern in fortwährendem Zwiespalt leben? Ferner ließen die Mit¬
glieder des Provisoriums auf dem kurzen Wege und beim schönsten Wetter von der
Welt jeder seine prachtvolle Equipage unmittelbar hinter sich nachfahren; der aristokra¬
tische Renner Rollin's hat durch seinen prunkenden Aufputz und sein dictatorisches Bäu¬
men und Scharren sich besonders unbeliebt gemacht. Mr. Albert, spottet man jetzt, hat
noch keine Equipage, aber er kleidet sich sehr fein und trägt lackirte Stiefelchen. Die
Zeit ist fern, wo er am Sonnabend nach der Februarrevolution, die Schärpe als Re¬
gierungsmitglied über der Blouse, zu seinem Prinzipal, dem Mechaniker Batros in drr
Vorstadt Se. Denis ging, um sein vierzchntägiges Gehalt zu fassen. Ein Beweis, daß
Albert damals wirklich noch Arbeiter war, obwohl er's jetzt schwerlich wieder werden
möchte. Lauter Kleinigkeiten, wenn Sie wollen; aber sie sind jedenfalls am unrechten
Orte. Noch kleinlicher war die Kleiderordnung für die Deputirten, welche Klappen¬
westen ä ki» 1793 und tricolore Schärpen tragen sollten. Nun, man konnte die Klap¬
penwesten zählen.

Der greise Lamennais, einer der ehrlichsten unter den Regeneratoren Frankreichs,
hat einen Constitutionsentwurf vorgelegt, in welchem ans Gemeindefreiheit gedrungen
wird. Lamennais verdient für den Gedanken eine Bürgerkrone. Wir sind gespannt
auf das Schicksal dieses wichtigen Paragraphen. Selbst jene Blätter, die ihm Beifall
klatschen, machen ihre Vorbehalte; sie fürchten die „Schwächung und Entwaffnung" der
Centralgewalt.

Sie wissen schon, daß der König von Preußen, im geheimen Einverständniß mit
Dänemark und Rußland, den Schleswig-holsteinischen Krieg hervorgerufen hat, um die
innere Bewegung abzuleiten und durch eine russische Armee der Reaction auf die Beine
zu helfen? Diese Entdeckung hat Lcdrn's Organ, die Reform, gemacht. Der deutsche
Sieg in Schleswig scheint ihm nicht zu behagen. Ueberhaupt sind die Ultras voll Animosi¬
tät gegen das Anstand, obgleich sie ihren Schutzheiligen, deu Jakobinern, nachzurühmen
pflegen, sie hätten den Girondins gegenüber Frieden gepredigt. — Von einer Inter¬
vention in Italien wird immer s-mgninischer gesprochen. Eben so sind die Nachrichten
aus Polen Wasser auf die Mühle der Kriegspartei. Leider kann man den Franzosen
ihre Sympathien für Mailand und Krakau, dessen Bombardement hier eine furchtbare
Sensation macht, nicht verargen und es ist schmerzlich zu hören, daß, während Frank¬
reich und Deutschland auferstehen, die unglückliche polnische Nationalität vllds bgra¬
oene
V. Franz. ben werden soll.




Verlag von Fr. L»do. Hevbig. — Redacteur- I. Knranda.
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[0250] Sache machten. Es gab indeß auch im Süden Ausnahmen; daß z.B. Toulouse repu¬ blikanisch wählte, hat man gewiß dem Herrn L«;otade und der armen Cecile Combettes zu verdanken. Emile Girardin und Thiers sind durchgefallen, dagegen wird Lacordaire seine sal¬ bungsvolle Beredsamkeit zum ersten Mal in einer politischen Kirche ertönen lassen. Das große Fest, bei dem die acht großen Ochsen mit vergoldeten Hörnern, die Statuen der verbrüderten Völker :c. figuriren sollen, ist aufgeschoben, aber die Eröff¬ nung der Assembloe nationale, die gestern stattfand, ist vom strahlendsten Maiwetter begünstigt gewesen. Das Gedränge war entsetzlich, das hundertmal wiederholte Geschrei: Vive I-t K.6>»ni>>üiuv! muß man bis über den Rhein gehört haben. Beiläufig gesagt, hat man des Abends auch hie und da: Vivo I^clru-lioIIin! gerufen. Im Arrange¬ ment der Procession selbst frappirtcn einige Kleinigkeiten und forderten zu boshaftem Spott heraus. Lamartine und Ledru gingen brüderlich neben einander, während Louis Blane mit Dupont de l'Eure ging. Wozu diese kleine Finesse, die jedes Kind durch- schaut? Glaubt man dadurch der Welt zu verbergen, daß Lamartine und Rollin nicht mit einander gehen, sondern in fortwährendem Zwiespalt leben? Ferner ließen die Mit¬ glieder des Provisoriums auf dem kurzen Wege und beim schönsten Wetter von der Welt jeder seine prachtvolle Equipage unmittelbar hinter sich nachfahren; der aristokra¬ tische Renner Rollin's hat durch seinen prunkenden Aufputz und sein dictatorisches Bäu¬ men und Scharren sich besonders unbeliebt gemacht. Mr. Albert, spottet man jetzt, hat noch keine Equipage, aber er kleidet sich sehr fein und trägt lackirte Stiefelchen. Die Zeit ist fern, wo er am Sonnabend nach der Februarrevolution, die Schärpe als Re¬ gierungsmitglied über der Blouse, zu seinem Prinzipal, dem Mechaniker Batros in drr Vorstadt Se. Denis ging, um sein vierzchntägiges Gehalt zu fassen. Ein Beweis, daß Albert damals wirklich noch Arbeiter war, obwohl er's jetzt schwerlich wieder werden möchte. Lauter Kleinigkeiten, wenn Sie wollen; aber sie sind jedenfalls am unrechten Orte. Noch kleinlicher war die Kleiderordnung für die Deputirten, welche Klappen¬ westen ä ki» 1793 und tricolore Schärpen tragen sollten. Nun, man konnte die Klap¬ penwesten zählen. Der greise Lamennais, einer der ehrlichsten unter den Regeneratoren Frankreichs, hat einen Constitutionsentwurf vorgelegt, in welchem ans Gemeindefreiheit gedrungen wird. Lamennais verdient für den Gedanken eine Bürgerkrone. Wir sind gespannt auf das Schicksal dieses wichtigen Paragraphen. Selbst jene Blätter, die ihm Beifall klatschen, machen ihre Vorbehalte; sie fürchten die „Schwächung und Entwaffnung" der Centralgewalt. Sie wissen schon, daß der König von Preußen, im geheimen Einverständniß mit Dänemark und Rußland, den Schleswig-holsteinischen Krieg hervorgerufen hat, um die innere Bewegung abzuleiten und durch eine russische Armee der Reaction auf die Beine zu helfen? Diese Entdeckung hat Lcdrn's Organ, die Reform, gemacht. Der deutsche Sieg in Schleswig scheint ihm nicht zu behagen. Ueberhaupt sind die Ultras voll Animosi¬ tät gegen das Anstand, obgleich sie ihren Schutzheiligen, deu Jakobinern, nachzurühmen pflegen, sie hätten den Girondins gegenüber Frieden gepredigt. — Von einer Inter¬ vention in Italien wird immer s-mgninischer gesprochen. Eben so sind die Nachrichten aus Polen Wasser auf die Mühle der Kriegspartei. Leider kann man den Franzosen ihre Sympathien für Mailand und Krakau, dessen Bombardement hier eine furchtbare Sensation macht, nicht verargen und es ist schmerzlich zu hören, daß, während Frank¬ reich und Deutschland auferstehen, die unglückliche polnische Nationalität vllds bgra¬ oene V. Franz. ben werden soll. Verlag von Fr. L»do. Hevbig. — Redacteur- I. Knranda. Druck von Friedrich Andrä.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276205/250>, abgerufen am 27.05.2024.