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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band.

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taucht, durch welche sich die Parteien unterscheiden. Die ehrlichen Bourgeois, die ih¬
rem Entsetzen über die communistischen Tendenzen der Rotte Korah und ihrer Freude
über den raschen Sturz dieser Epigonen Babvcnf's Lust machen wollten, riefen überall:
Vive ja renublttju" <1"s Iionn6te8 xens! was, beiläufig gesagt, kein Kompliment
sür ihre Gegner ist. Diese wiederum unterscheiden zwischen republl^ne mon.rrcki,^>l>
(das soll am Ende die constitutionelle Monarchie auf breitester demokratischer Grundlage
sein, also Reaction, also Negcnce!) und i^,u1>Il,zue alli"ilei.ni"zuk; der National mit
seiner Partei nennt erstere i-t rvjiukluzuo pure vt 8imple. Ueber das Epitheton "le-
macr"ti,zu" hat man sich lustig machen wollen und der Commerce, der es einen Pleo¬
nasmus nennt, erzählt eine hübsche Anekdote, um die Gedankenlosigkeit zu persiffliren,
mit der sich der große Hause jede neue Schelle um den Hals hängen lasse. Ein Voll-
blutrcpublikaner von mehr Lunge als Gehirn und mehr Gesinnung als Kleidung schrie,
vor einer Compagnie Nationalgarde cinhcrlaufcnd, den Schrei des Tages: Vivv I-,
rk>"in)ki^lo <1^in"er!ltusuö! -- Ja wohl, mein Freund, antwortete der Nationalgar-
de-nhauptmann, sie lebe! Nicht blos die demokratische, sondern zugleich analytische und
synthetische Republik, vivat hoch! -- Ganz recht, Bürger, entgegnete der Schreier
mit großem Jubel über die Titclbercichernng seiner geliebten Republik, rvpnlilique
ilvinocratiiiuv, "^n -- imii, -- ki" -- s^iitiijiie, oniln tont --i - sind commv von"
äitos! -- Indessen hat das plconastische Beiwort seinen nur zu specifischen Sinn; es
paßt nicht auf die alte dynastische Linke, nicht auf die legitimistischen, nicht ans die
puren und simplen Republikaner, mit einem Wort nicht aus den größten Theil der
ganzen ungeheuern Assemblee nationale, obgleich dieselbe durch das allgemeine Stimm¬
recht und mit Hilfe von Lcdrn Rollin's Hebammen ") aus dem Schooß der Nation
selbst geboren wurde.

Meiner Ansicht nach lassen sich die Republikaner Frankreichs in zwei Classen thei¬
len, eine große und eine kleine. Jene würde ich die Partei der passiven oder nega¬
tiven, diese die der activen oder positiven Republikaner nennen. Zu jener muß man
eine Masse untergeordneter Schattirungen zählen, die bereits in der alten Deputirten-
kammer vertreten waren; Lamartine gehört zu den passiven Republikanern eben so gut
wie Odillon Barrot und Thiers. Die beiden kahlem haben die Republik angenommen,
weil ihre parlamentarischen Anstrengungen für eine Negcnce ohne Unterstützung blieben;
die Legitimsten, weil sie dachten: wenn die Krone nicht Heinrich V. zufällt, so ist es
besser, sie fällt Niemanden zu. Was die alte Rechte betrifft, so bestand sie theils aus
gekauften Seelen, die eben so wenig den Muth hatten, für den Thron Louis Philipp's
zu fechten, wie früher gegen sein System den Mund aufzuthun, theils aus den Ver-



") Einer von Ledru Rollin's CommissSren ist jetzt wegen tires Raubmordes angeklagt, den
er auf seiner republikanischen Mission, - als Nebengeschäft -- begangen haben soll. Unter
den Barrikadenkämpfern zu Rouen, die bekanntlich von dem Commissär Rollin's, Deschamps,
aufgewiegelt waren, um die gemäßigten Wahlen, die geschehen waren, mit Gewalt zu annu-
lircn, hat man auch einige entlassene und entflohene Galeerenhelden entdeckt; die Leichen vieler
"Märtyrer" hatten nämlich das glorreiche T. F. l>!.oll"x korces) auf dem Rücken. Ledru Rollin
scheint in der Wahl seiner Werkzeuge demnach nicht wählig gewesen zu sein. Auf Bildung und
Wissen, sagte er in seiner berühmten Circulairc selbst, sei weniger Rücksicht zu nehmen, als
auf Eifer und Gesinnung. Allein wenn die Gesinnung auch einigen Mangel um Rechtschrei¬
bung ersetzen kann, so macht sie schwerlich einen übertriebenen Mangel an Rechtlichkeit gut.
Herr Rollin hat sich jetzt so ziemlich effacirt, sonst würde es Anklagen gegen ihn von allen
Seiten regnen.
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taucht, durch welche sich die Parteien unterscheiden. Die ehrlichen Bourgeois, die ih¬
rem Entsetzen über die communistischen Tendenzen der Rotte Korah und ihrer Freude
über den raschen Sturz dieser Epigonen Babvcnf's Lust machen wollten, riefen überall:
Vive ja renublttju« <1«s Iionn6te8 xens! was, beiläufig gesagt, kein Kompliment
sür ihre Gegner ist. Diese wiederum unterscheiden zwischen republl^ne mon.rrcki,^>l>
(das soll am Ende die constitutionelle Monarchie auf breitester demokratischer Grundlage
sein, also Reaction, also Negcnce!) und i^,u1>Il,zue alli»ilei.ni«zuk; der National mit
seiner Partei nennt erstere i-t rvjiukluzuo pure vt 8imple. Ueber das Epitheton «le-
macr»ti,zu« hat man sich lustig machen wollen und der Commerce, der es einen Pleo¬
nasmus nennt, erzählt eine hübsche Anekdote, um die Gedankenlosigkeit zu persiffliren,
mit der sich der große Hause jede neue Schelle um den Hals hängen lasse. Ein Voll-
blutrcpublikaner von mehr Lunge als Gehirn und mehr Gesinnung als Kleidung schrie,
vor einer Compagnie Nationalgarde cinhcrlaufcnd, den Schrei des Tages: Vivv I-,
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de-nhauptmann, sie lebe! Nicht blos die demokratische, sondern zugleich analytische und
synthetische Republik, vivat hoch! — Ganz recht, Bürger, entgegnete der Schreier
mit großem Jubel über die Titclbercichernng seiner geliebten Republik, rvpnlilique
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äitos! — Indessen hat das plconastische Beiwort seinen nur zu specifischen Sinn; es
paßt nicht auf die alte dynastische Linke, nicht auf die legitimistischen, nicht ans die
puren und simplen Republikaner, mit einem Wort nicht aus den größten Theil der
ganzen ungeheuern Assemblee nationale, obgleich dieselbe durch das allgemeine Stimm¬
recht und mit Hilfe von Lcdrn Rollin's Hebammen ") aus dem Schooß der Nation
selbst geboren wurde.

Meiner Ansicht nach lassen sich die Republikaner Frankreichs in zwei Classen thei¬
len, eine große und eine kleine. Jene würde ich die Partei der passiven oder nega¬
tiven, diese die der activen oder positiven Republikaner nennen. Zu jener muß man
eine Masse untergeordneter Schattirungen zählen, die bereits in der alten Deputirten-
kammer vertreten waren; Lamartine gehört zu den passiven Republikanern eben so gut
wie Odillon Barrot und Thiers. Die beiden kahlem haben die Republik angenommen,
weil ihre parlamentarischen Anstrengungen für eine Negcnce ohne Unterstützung blieben;
die Legitimsten, weil sie dachten: wenn die Krone nicht Heinrich V. zufällt, so ist es
besser, sie fällt Niemanden zu. Was die alte Rechte betrifft, so bestand sie theils aus
gekauften Seelen, die eben so wenig den Muth hatten, für den Thron Louis Philipp's
zu fechten, wie früher gegen sein System den Mund aufzuthun, theils aus den Ver-



») Einer von Ledru Rollin's CommissSren ist jetzt wegen tires Raubmordes angeklagt, den
er auf seiner republikanischen Mission, - als Nebengeschäft — begangen haben soll. Unter
den Barrikadenkämpfern zu Rouen, die bekanntlich von dem Commissär Rollin's, Deschamps,
aufgewiegelt waren, um die gemäßigten Wahlen, die geschehen waren, mit Gewalt zu annu-
lircn, hat man auch einige entlassene und entflohene Galeerenhelden entdeckt; die Leichen vieler
„Märtyrer" hatten nämlich das glorreiche T. F. l>!.oll»x korces) auf dem Rücken. Ledru Rollin
scheint in der Wahl seiner Werkzeuge demnach nicht wählig gewesen zu sein. Auf Bildung und
Wissen, sagte er in seiner berühmten Circulairc selbst, sei weniger Rücksicht zu nehmen, als
auf Eifer und Gesinnung. Allein wenn die Gesinnung auch einigen Mangel um Rechtschrei¬
bung ersetzen kann, so macht sie schwerlich einen übertriebenen Mangel an Rechtlichkeit gut.
Herr Rollin hat sich jetzt so ziemlich effacirt, sonst würde es Anklagen gegen ihn von allen
Seiten regnen.
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[0413] taucht, durch welche sich die Parteien unterscheiden. Die ehrlichen Bourgeois, die ih¬ rem Entsetzen über die communistischen Tendenzen der Rotte Korah und ihrer Freude über den raschen Sturz dieser Epigonen Babvcnf's Lust machen wollten, riefen überall: Vive ja renublttju« <1«s Iionn6te8 xens! was, beiläufig gesagt, kein Kompliment sür ihre Gegner ist. Diese wiederum unterscheiden zwischen republl^ne mon.rrcki,^>l> (das soll am Ende die constitutionelle Monarchie auf breitester demokratischer Grundlage sein, also Reaction, also Negcnce!) und i^,u1>Il,zue alli»ilei.ni«zuk; der National mit seiner Partei nennt erstere i-t rvjiukluzuo pure vt 8imple. Ueber das Epitheton «le- macr»ti,zu« hat man sich lustig machen wollen und der Commerce, der es einen Pleo¬ nasmus nennt, erzählt eine hübsche Anekdote, um die Gedankenlosigkeit zu persiffliren, mit der sich der große Hause jede neue Schelle um den Hals hängen lasse. Ein Voll- blutrcpublikaner von mehr Lunge als Gehirn und mehr Gesinnung als Kleidung schrie, vor einer Compagnie Nationalgarde cinhcrlaufcnd, den Schrei des Tages: Vivv I-, rk>»in)ki^lo <1^in»er!ltusuö! — Ja wohl, mein Freund, antwortete der Nationalgar- de-nhauptmann, sie lebe! Nicht blos die demokratische, sondern zugleich analytische und synthetische Republik, vivat hoch! — Ganz recht, Bürger, entgegnete der Schreier mit großem Jubel über die Titclbercichernng seiner geliebten Republik, rvpnlilique ilvinocratiiiuv, «^n — imii, — ki» — s^iitiijiie, oniln tont --i - sind commv von« äitos! — Indessen hat das plconastische Beiwort seinen nur zu specifischen Sinn; es paßt nicht auf die alte dynastische Linke, nicht auf die legitimistischen, nicht ans die puren und simplen Republikaner, mit einem Wort nicht aus den größten Theil der ganzen ungeheuern Assemblee nationale, obgleich dieselbe durch das allgemeine Stimm¬ recht und mit Hilfe von Lcdrn Rollin's Hebammen ") aus dem Schooß der Nation selbst geboren wurde. Meiner Ansicht nach lassen sich die Republikaner Frankreichs in zwei Classen thei¬ len, eine große und eine kleine. Jene würde ich die Partei der passiven oder nega¬ tiven, diese die der activen oder positiven Republikaner nennen. Zu jener muß man eine Masse untergeordneter Schattirungen zählen, die bereits in der alten Deputirten- kammer vertreten waren; Lamartine gehört zu den passiven Republikanern eben so gut wie Odillon Barrot und Thiers. Die beiden kahlem haben die Republik angenommen, weil ihre parlamentarischen Anstrengungen für eine Negcnce ohne Unterstützung blieben; die Legitimsten, weil sie dachten: wenn die Krone nicht Heinrich V. zufällt, so ist es besser, sie fällt Niemanden zu. Was die alte Rechte betrifft, so bestand sie theils aus gekauften Seelen, die eben so wenig den Muth hatten, für den Thron Louis Philipp's zu fechten, wie früher gegen sein System den Mund aufzuthun, theils aus den Ver- ») Einer von Ledru Rollin's CommissSren ist jetzt wegen tires Raubmordes angeklagt, den er auf seiner republikanischen Mission, - als Nebengeschäft — begangen haben soll. Unter den Barrikadenkämpfern zu Rouen, die bekanntlich von dem Commissär Rollin's, Deschamps, aufgewiegelt waren, um die gemäßigten Wahlen, die geschehen waren, mit Gewalt zu annu- lircn, hat man auch einige entlassene und entflohene Galeerenhelden entdeckt; die Leichen vieler „Märtyrer" hatten nämlich das glorreiche T. F. l>!.oll»x korces) auf dem Rücken. Ledru Rollin scheint in der Wahl seiner Werkzeuge demnach nicht wählig gewesen zu sein. Auf Bildung und Wissen, sagte er in seiner berühmten Circulairc selbst, sei weniger Rücksicht zu nehmen, als auf Eifer und Gesinnung. Allein wenn die Gesinnung auch einigen Mangel um Rechtschrei¬ bung ersetzen kann, so macht sie schwerlich einen übertriebenen Mangel an Rechtlichkeit gut. Herr Rollin hat sich jetzt so ziemlich effacirt, sonst würde es Anklagen gegen ihn von allen Seiten regnen. 52*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276205/413>, abgerufen am 26.05.2024.