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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band.

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auf der Tribune der Nationalversammlung gesprochen und diese Reden sind die
eigentlichen Ereignisse der Saison. Sein Votum für das Zweikammersystem, ob¬
wohl bis jetzt von keinem gewissen Erfolge gekrönt, verdient die erste Stelle unter
jenen Discours; er bewies darin den Mulli, gegen ein modernes Vorurtheil und
gegen die glänzendsten nationalen Slichworte, nullo und "imvlicir", sich aufzuleh¬
nen. Cormenin's Argumente für eine Kammer mögen dem Deutschen abgeschmackt
und hohl erscheinen, für die Anschauungsweise der Franzosen hat die Ablehnung
ausländischer Beispiele (des "föderalistischen" Amerika und des "aristokratischen"
England), hat die Berufung auf das Einheitsprinzip der Centralisation, die Logik
u. s. w. einen gefährlichen Reiz. Thiers focht gegen diele Sophismen mit den
schärfsten Epigrammen, die je aus seinem Munde kamen; denn sie hatten neben
ihrem Witz das kleine Nebenverdienst, die Wahrheit zu sagen. Die "einfachste"
Regierungsform, sagte Thiers, ist der Despotismus, wo, scheinbar, Ein Wille
regiert; die einfachsten Werkzeuge sind die barbarischer Völker, die bequemsten
und wirksamsten Instrumente sind complicirt. Conneuin entlehnte seine Beispiele
ferner mit hartnäckiger Blindheit vom Triebwerk der Administration, der Bureau¬
kratie, und verwechselte also die Aufgabe des Beamten, die gehorsame Ausführung,
mit der des Gesetzgebers, der freien und sorgsame" Berathung. Ein Auszug die¬
ser Controverse würde hier zu weit sichren; ich bemerke also lar kurz, daß Thiers
zwar selbst die Schwierigkeit, eine vernünftige erste Kammer zusammenzusetzen, nicht
überwinden konnte, denn er gab die Elemente, ans denen sie zu bilden sei, vague
und unsicher an, aber die Unmöglichkeit, mit einer einzigen Kammer vernünftig
ein freies Volk zu regieren, hat er schlagend dargethan... Dennoch dürste sein
Votum für den Augenblick eine Stimme in der Wüste bleiben").

Leichtere und lohnendere Siege erfocht der kleine Napoleon des Parlaments
über Jules Favre und Proudhon.' Jener, ein höchst energisches Talent, ein Re¬
publikaner in specifisch französischem Sinn des Wortes, hatte sich zuerst durch sei¬
nen Uebertritt von der Blanc'scheu Richtung zu der des National bemerklich ge¬
macht, allein so entschieden er die socialistischen Gewaltpläne gegen das Privat¬
eigenthum vou Bürgern der Republik verdammte, so wenig Anstand nahm er,
die Privatdomänen eines Exkönigs, Louis Philipp's cvufiscireu zu wollen. Thiers'
Rede gegen Favre hatte an sich keine große Bedeutung, aber sie verrieth Muth
und ihre günstige Aufnahme zeigte eine merkwürdige Abkühlung der politischen
Temperatur in Folge des Junigewitters.

Endlich war Thiers beauftragt, den Ausschußbericht über einen Vorschlag
Proudhon's abzufassen. Als Thiers seinen Bericht ankündigte, rief die äußerste
Linke rasch: Legen Sie ihn nur auf den Tisch! Legen Sie ihn auf den Tisch! --
aber die übrige Versammlung schrie: Lesen Sie, lesen Sie! und so betrat
Thiers, zum ersten Mal seit dem 24. Februar, wieder die Tribune. Thiers kounte
lächeln, sein Triumph war ihm gewiß, er hatte den Beifall der gesammten fran¬
zösischen Bourgeoisie im Voraus sicher und die Zuschauertribuuen starrten von
neugierigen Herren- und Dameuköpfen, die der moralischen Hinrichtung des be¬
rühmten Socialisten beiwohnen wollten. Der Berichterstatter kam mir in dem
Augenblick wie ein Triumphator vor, mit seinem Triumphwagen aber räderte er
schonungslos und gemächlich den "Herostrat der Nationalökonomie." Proudhon's
Vorschlag lief darauf hinaus: .von allen Renten, Zinsen, Hypothekengeldern und
andern Schulden sollten zwei Sechstel abgezogen werden, eines zum Besten des
Staates, das andere zum Besten der Schuldner. Den Ertrag dieses Manövre's
berechnete Proudhon ans drei Milliarden; l,500 Millionen also (die Hälfte mehr



") Bis jetzt haben sich, den neuesten Nackrichten zufolge, von fünfzehn Bureaus vierzehn
D. Red. gegen das Zweikammersystem und.für die "Assemblee unique" ausgesprochen.

auf der Tribune der Nationalversammlung gesprochen und diese Reden sind die
eigentlichen Ereignisse der Saison. Sein Votum für das Zweikammersystem, ob¬
wohl bis jetzt von keinem gewissen Erfolge gekrönt, verdient die erste Stelle unter
jenen Discours; er bewies darin den Mulli, gegen ein modernes Vorurtheil und
gegen die glänzendsten nationalen Slichworte, nullo und «imvlicir«, sich aufzuleh¬
nen. Cormenin's Argumente für eine Kammer mögen dem Deutschen abgeschmackt
und hohl erscheinen, für die Anschauungsweise der Franzosen hat die Ablehnung
ausländischer Beispiele (des „föderalistischen" Amerika und des „aristokratischen"
England), hat die Berufung auf das Einheitsprinzip der Centralisation, die Logik
u. s. w. einen gefährlichen Reiz. Thiers focht gegen diele Sophismen mit den
schärfsten Epigrammen, die je aus seinem Munde kamen; denn sie hatten neben
ihrem Witz das kleine Nebenverdienst, die Wahrheit zu sagen. Die „einfachste"
Regierungsform, sagte Thiers, ist der Despotismus, wo, scheinbar, Ein Wille
regiert; die einfachsten Werkzeuge sind die barbarischer Völker, die bequemsten
und wirksamsten Instrumente sind complicirt. Conneuin entlehnte seine Beispiele
ferner mit hartnäckiger Blindheit vom Triebwerk der Administration, der Bureau¬
kratie, und verwechselte also die Aufgabe des Beamten, die gehorsame Ausführung,
mit der des Gesetzgebers, der freien und sorgsame» Berathung. Ein Auszug die¬
ser Controverse würde hier zu weit sichren; ich bemerke also lar kurz, daß Thiers
zwar selbst die Schwierigkeit, eine vernünftige erste Kammer zusammenzusetzen, nicht
überwinden konnte, denn er gab die Elemente, ans denen sie zu bilden sei, vague
und unsicher an, aber die Unmöglichkeit, mit einer einzigen Kammer vernünftig
ein freies Volk zu regieren, hat er schlagend dargethan... Dennoch dürste sein
Votum für den Augenblick eine Stimme in der Wüste bleiben").

Leichtere und lohnendere Siege erfocht der kleine Napoleon des Parlaments
über Jules Favre und Proudhon.' Jener, ein höchst energisches Talent, ein Re¬
publikaner in specifisch französischem Sinn des Wortes, hatte sich zuerst durch sei¬
nen Uebertritt von der Blanc'scheu Richtung zu der des National bemerklich ge¬
macht, allein so entschieden er die socialistischen Gewaltpläne gegen das Privat¬
eigenthum vou Bürgern der Republik verdammte, so wenig Anstand nahm er,
die Privatdomänen eines Exkönigs, Louis Philipp's cvufiscireu zu wollen. Thiers'
Rede gegen Favre hatte an sich keine große Bedeutung, aber sie verrieth Muth
und ihre günstige Aufnahme zeigte eine merkwürdige Abkühlung der politischen
Temperatur in Folge des Junigewitters.

Endlich war Thiers beauftragt, den Ausschußbericht über einen Vorschlag
Proudhon's abzufassen. Als Thiers seinen Bericht ankündigte, rief die äußerste
Linke rasch: Legen Sie ihn nur auf den Tisch! Legen Sie ihn auf den Tisch! —
aber die übrige Versammlung schrie: Lesen Sie, lesen Sie! und so betrat
Thiers, zum ersten Mal seit dem 24. Februar, wieder die Tribune. Thiers kounte
lächeln, sein Triumph war ihm gewiß, er hatte den Beifall der gesammten fran¬
zösischen Bourgeoisie im Voraus sicher und die Zuschauertribuuen starrten von
neugierigen Herren- und Dameuköpfen, die der moralischen Hinrichtung des be¬
rühmten Socialisten beiwohnen wollten. Der Berichterstatter kam mir in dem
Augenblick wie ein Triumphator vor, mit seinem Triumphwagen aber räderte er
schonungslos und gemächlich den „Herostrat der Nationalökonomie." Proudhon's
Vorschlag lief darauf hinaus: .von allen Renten, Zinsen, Hypothekengeldern und
andern Schulden sollten zwei Sechstel abgezogen werden, eines zum Besten des
Staates, das andere zum Besten der Schuldner. Den Ertrag dieses Manövre's
berechnete Proudhon ans drei Milliarden; l,500 Millionen also (die Hälfte mehr



») Bis jetzt haben sich, den neuesten Nackrichten zufolge, von fünfzehn Bureaus vierzehn
D. Red. gegen das Zweikammersystem und.für die „Assemblee unique" ausgesprochen.
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[0220] auf der Tribune der Nationalversammlung gesprochen und diese Reden sind die eigentlichen Ereignisse der Saison. Sein Votum für das Zweikammersystem, ob¬ wohl bis jetzt von keinem gewissen Erfolge gekrönt, verdient die erste Stelle unter jenen Discours; er bewies darin den Mulli, gegen ein modernes Vorurtheil und gegen die glänzendsten nationalen Slichworte, nullo und «imvlicir«, sich aufzuleh¬ nen. Cormenin's Argumente für eine Kammer mögen dem Deutschen abgeschmackt und hohl erscheinen, für die Anschauungsweise der Franzosen hat die Ablehnung ausländischer Beispiele (des „föderalistischen" Amerika und des „aristokratischen" England), hat die Berufung auf das Einheitsprinzip der Centralisation, die Logik u. s. w. einen gefährlichen Reiz. Thiers focht gegen diele Sophismen mit den schärfsten Epigrammen, die je aus seinem Munde kamen; denn sie hatten neben ihrem Witz das kleine Nebenverdienst, die Wahrheit zu sagen. Die „einfachste" Regierungsform, sagte Thiers, ist der Despotismus, wo, scheinbar, Ein Wille regiert; die einfachsten Werkzeuge sind die barbarischer Völker, die bequemsten und wirksamsten Instrumente sind complicirt. Conneuin entlehnte seine Beispiele ferner mit hartnäckiger Blindheit vom Triebwerk der Administration, der Bureau¬ kratie, und verwechselte also die Aufgabe des Beamten, die gehorsame Ausführung, mit der des Gesetzgebers, der freien und sorgsame» Berathung. Ein Auszug die¬ ser Controverse würde hier zu weit sichren; ich bemerke also lar kurz, daß Thiers zwar selbst die Schwierigkeit, eine vernünftige erste Kammer zusammenzusetzen, nicht überwinden konnte, denn er gab die Elemente, ans denen sie zu bilden sei, vague und unsicher an, aber die Unmöglichkeit, mit einer einzigen Kammer vernünftig ein freies Volk zu regieren, hat er schlagend dargethan... Dennoch dürste sein Votum für den Augenblick eine Stimme in der Wüste bleiben"). Leichtere und lohnendere Siege erfocht der kleine Napoleon des Parlaments über Jules Favre und Proudhon.' Jener, ein höchst energisches Talent, ein Re¬ publikaner in specifisch französischem Sinn des Wortes, hatte sich zuerst durch sei¬ nen Uebertritt von der Blanc'scheu Richtung zu der des National bemerklich ge¬ macht, allein so entschieden er die socialistischen Gewaltpläne gegen das Privat¬ eigenthum vou Bürgern der Republik verdammte, so wenig Anstand nahm er, die Privatdomänen eines Exkönigs, Louis Philipp's cvufiscireu zu wollen. Thiers' Rede gegen Favre hatte an sich keine große Bedeutung, aber sie verrieth Muth und ihre günstige Aufnahme zeigte eine merkwürdige Abkühlung der politischen Temperatur in Folge des Junigewitters. Endlich war Thiers beauftragt, den Ausschußbericht über einen Vorschlag Proudhon's abzufassen. Als Thiers seinen Bericht ankündigte, rief die äußerste Linke rasch: Legen Sie ihn nur auf den Tisch! Legen Sie ihn auf den Tisch! — aber die übrige Versammlung schrie: Lesen Sie, lesen Sie! und so betrat Thiers, zum ersten Mal seit dem 24. Februar, wieder die Tribune. Thiers kounte lächeln, sein Triumph war ihm gewiß, er hatte den Beifall der gesammten fran¬ zösischen Bourgeoisie im Voraus sicher und die Zuschauertribuuen starrten von neugierigen Herren- und Dameuköpfen, die der moralischen Hinrichtung des be¬ rühmten Socialisten beiwohnen wollten. Der Berichterstatter kam mir in dem Augenblick wie ein Triumphator vor, mit seinem Triumphwagen aber räderte er schonungslos und gemächlich den „Herostrat der Nationalökonomie." Proudhon's Vorschlag lief darauf hinaus: .von allen Renten, Zinsen, Hypothekengeldern und andern Schulden sollten zwei Sechstel abgezogen werden, eines zum Besten des Staates, das andere zum Besten der Schuldner. Den Ertrag dieses Manövre's berechnete Proudhon ans drei Milliarden; l,500 Millionen also (die Hälfte mehr ») Bis jetzt haben sich, den neuesten Nackrichten zufolge, von fünfzehn Bureaus vierzehn D. Red. gegen das Zweikammersystem und.für die „Assemblee unique" ausgesprochen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429/220>, abgerufen am 16.06.2024.