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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band.

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als Barbes am 15. Mai verlangt hatte) sollten dem Staate zur Unterstützung der
Brodlosen zufallen, 1,500 Millionen in den Taschen der Schuldner bleiben. Es
gehört keine große national-ökonomische Gelehrsamkeit dazu, um diese Schwindel¬
rechnung, die mit einer Hand nimmt, was sie mit der andern gibt -- denn wer
ist ganz ohne Einkommen oder ganz ohne Schulden? -- an den Pranger zu
stellen. Zuerst berechnete Thiers, daß der Staat durch dies Manövre kaum 200,
nicht aber 1,500 Millionen in die Hand bekäme, dagegen würde die Confiscation
nicht nur alle Renten und Sicherheiten hinunterdrücken, sondern ans einem Um¬
wege erreichen, was die Barrikaden am 24. Juni nicht ertrotzen konnten, den
Glauben an die Sicherheit des Eigenthums, den Credit, "das Leben der verha߬
ten Bourgeoisie" zu Tode treffen und den Conimunismus, d. h. die Centralisation
alles Eigenthums in der Kasse des Staates, glücklich "anbahnen." Im Rausch sei¬
nes Siegsgefühles trat Thiers als Lehrmeister der Regierung selbst auf und er¬
laubte sich in seinen Bericht eine schneidende kurze Kritik' eines anderen Vor¬
schlags, die progressive Einkommensteuer betreffend, der uoch nicht discussionsreis
ist, einzuflechten. Cavaignac wies diese vorlaute Formverlctznng zurück, stattete
aber zugleich dem Redner im Namen der Versammlung, der Nation, der Gesell¬
schaft .>c. seinen feierlichen Dank für die Ueberwindung der commuiiistischcu Hyder
ab. Muß man dem Journal des Dcbats nicht beistimmen und ein trauriges Zeichen
der Zeit darin sehen, daß zur Widerlegung solcher Proudhon'scheu Projekte die
Beredsamkeit von Männern, wie Thiers, erforderlich ist?

Es ist zwar kaum anzunehmen, daß die Versammlung so naiv gewesen wäre,
auf Proudhon's speculatio" eiuzugche", auch wenn Thiers dieselbe nicht beleuchtet
hätte, aber man kann sich nicht abläugnen, daß es selbst den besonnenen Repub-
likanern noch immer an Muth fehlt, mit den socialistischen Mimen, durch welche
sie zur Macht gekommen sind, entschieden zu breche". Cremieux, den sein zwei¬
deutiges Benehmen schon in der Blanc'sei er Prozcßsache nach dem l5 Mai ans
der provisorischen Vollzichuugsgcwalt gedrängt hatte, und der jetzt zum Palais
National zählt, vertheidigte unlängst im Bureau das Neckt uns Arbeit gegen Thiers
und behauptete, daß durch die bekannten Nesvrmbankette mehr als das Vereins¬
recht, nämlich anch das Zugeständniß socialer Reformen erstrebt werden sollte.
Thiers und Düvergicr widersprachen dieser nachträglichen Deutung ihrer Reform-
bewegung auf das Energischste, blieben jedoch ohne Unterstützung.' Noch ist nicht
aller Tage Abend! rufen die Anhänger Blanc's, und sie haben vielleicht Recht.
Die Erörterung der Verfassungsfrage wird sich sehr in die Länge ziehen und, sind
die Blut - und Brandwunden, die der Juni schlug, nnr halb geheilt, so kann
die Leidenschaft der Vvllblntrepnblikaner gegen die 'unverhüllte Zurückschraubuugs-
lust der intelligenten Rue Poitiers von Neuem ius Feld gerufen werden. Und
glauben Sie nur, im Fall einer neuen Krisis wird die kleine nüchterne Partei
Marrast nickt den Ausschlag geben, weil sie weder die Kapacitäten des anredilnoia-
uischcn Centre gauche noch das Agitativnstalent der Comninnisten und Socialisten
hat. Sie hängt aber dnrch kaum sichtbare Fäden mit den letztern zusammen, wehrt
sie für den Augenblick von sich ab, um später doch wieder von ihnen gegängelt,
gestachelt und benützt zu werden. Die Svcialistenpartci, welche in diesem Monat
gerichtet scheint für ewige Zeiten, wird, sobald es zum heißen Kampf zwischen den
beiden Haupthelden in der Versammlung kommt, das Palais National mit sich
fortreißen oder ganz bei Seite schieben; denn sie ist der eigentliche Gegensatz und
der ebenbürtige Gegner der Rue Poitiers. Dann tritt das Gestirn Thiers wieder
hinter die Wolken und es erhebt sich ein neuer Orkan, der entweder eine uner¬
hörte Umwälzung oder eine schreckliche Reaction gebären muß. Möge sich meine
Prophezeihung nicht erfüllen.




Grenzboten. IN. igi".

als Barbes am 15. Mai verlangt hatte) sollten dem Staate zur Unterstützung der
Brodlosen zufallen, 1,500 Millionen in den Taschen der Schuldner bleiben. Es
gehört keine große national-ökonomische Gelehrsamkeit dazu, um diese Schwindel¬
rechnung, die mit einer Hand nimmt, was sie mit der andern gibt — denn wer
ist ganz ohne Einkommen oder ganz ohne Schulden? — an den Pranger zu
stellen. Zuerst berechnete Thiers, daß der Staat durch dies Manövre kaum 200,
nicht aber 1,500 Millionen in die Hand bekäme, dagegen würde die Confiscation
nicht nur alle Renten und Sicherheiten hinunterdrücken, sondern ans einem Um¬
wege erreichen, was die Barrikaden am 24. Juni nicht ertrotzen konnten, den
Glauben an die Sicherheit des Eigenthums, den Credit, „das Leben der verha߬
ten Bourgeoisie" zu Tode treffen und den Conimunismus, d. h. die Centralisation
alles Eigenthums in der Kasse des Staates, glücklich „anbahnen." Im Rausch sei¬
nes Siegsgefühles trat Thiers als Lehrmeister der Regierung selbst auf und er¬
laubte sich in seinen Bericht eine schneidende kurze Kritik' eines anderen Vor¬
schlags, die progressive Einkommensteuer betreffend, der uoch nicht discussionsreis
ist, einzuflechten. Cavaignac wies diese vorlaute Formverlctznng zurück, stattete
aber zugleich dem Redner im Namen der Versammlung, der Nation, der Gesell¬
schaft .>c. seinen feierlichen Dank für die Ueberwindung der commuiiistischcu Hyder
ab. Muß man dem Journal des Dcbats nicht beistimmen und ein trauriges Zeichen
der Zeit darin sehen, daß zur Widerlegung solcher Proudhon'scheu Projekte die
Beredsamkeit von Männern, wie Thiers, erforderlich ist?

Es ist zwar kaum anzunehmen, daß die Versammlung so naiv gewesen wäre,
auf Proudhon's speculatio» eiuzugche», auch wenn Thiers dieselbe nicht beleuchtet
hätte, aber man kann sich nicht abläugnen, daß es selbst den besonnenen Repub-
likanern noch immer an Muth fehlt, mit den socialistischen Mimen, durch welche
sie zur Macht gekommen sind, entschieden zu breche». Cremieux, den sein zwei¬
deutiges Benehmen schon in der Blanc'sei er Prozcßsache nach dem l5 Mai ans
der provisorischen Vollzichuugsgcwalt gedrängt hatte, und der jetzt zum Palais
National zählt, vertheidigte unlängst im Bureau das Neckt uns Arbeit gegen Thiers
und behauptete, daß durch die bekannten Nesvrmbankette mehr als das Vereins¬
recht, nämlich anch das Zugeständniß socialer Reformen erstrebt werden sollte.
Thiers und Düvergicr widersprachen dieser nachträglichen Deutung ihrer Reform-
bewegung auf das Energischste, blieben jedoch ohne Unterstützung.' Noch ist nicht
aller Tage Abend! rufen die Anhänger Blanc's, und sie haben vielleicht Recht.
Die Erörterung der Verfassungsfrage wird sich sehr in die Länge ziehen und, sind
die Blut - und Brandwunden, die der Juni schlug, nnr halb geheilt, so kann
die Leidenschaft der Vvllblntrepnblikaner gegen die 'unverhüllte Zurückschraubuugs-
lust der intelligenten Rue Poitiers von Neuem ius Feld gerufen werden. Und
glauben Sie nur, im Fall einer neuen Krisis wird die kleine nüchterne Partei
Marrast nickt den Ausschlag geben, weil sie weder die Kapacitäten des anredilnoia-
uischcn Centre gauche noch das Agitativnstalent der Comninnisten und Socialisten
hat. Sie hängt aber dnrch kaum sichtbare Fäden mit den letztern zusammen, wehrt
sie für den Augenblick von sich ab, um später doch wieder von ihnen gegängelt,
gestachelt und benützt zu werden. Die Svcialistenpartci, welche in diesem Monat
gerichtet scheint für ewige Zeiten, wird, sobald es zum heißen Kampf zwischen den
beiden Haupthelden in der Versammlung kommt, das Palais National mit sich
fortreißen oder ganz bei Seite schieben; denn sie ist der eigentliche Gegensatz und
der ebenbürtige Gegner der Rue Poitiers. Dann tritt das Gestirn Thiers wieder
hinter die Wolken und es erhebt sich ein neuer Orkan, der entweder eine uner¬
hörte Umwälzung oder eine schreckliche Reaction gebären muß. Möge sich meine
Prophezeihung nicht erfüllen.




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[0221] als Barbes am 15. Mai verlangt hatte) sollten dem Staate zur Unterstützung der Brodlosen zufallen, 1,500 Millionen in den Taschen der Schuldner bleiben. Es gehört keine große national-ökonomische Gelehrsamkeit dazu, um diese Schwindel¬ rechnung, die mit einer Hand nimmt, was sie mit der andern gibt — denn wer ist ganz ohne Einkommen oder ganz ohne Schulden? — an den Pranger zu stellen. Zuerst berechnete Thiers, daß der Staat durch dies Manövre kaum 200, nicht aber 1,500 Millionen in die Hand bekäme, dagegen würde die Confiscation nicht nur alle Renten und Sicherheiten hinunterdrücken, sondern ans einem Um¬ wege erreichen, was die Barrikaden am 24. Juni nicht ertrotzen konnten, den Glauben an die Sicherheit des Eigenthums, den Credit, „das Leben der verha߬ ten Bourgeoisie" zu Tode treffen und den Conimunismus, d. h. die Centralisation alles Eigenthums in der Kasse des Staates, glücklich „anbahnen." Im Rausch sei¬ nes Siegsgefühles trat Thiers als Lehrmeister der Regierung selbst auf und er¬ laubte sich in seinen Bericht eine schneidende kurze Kritik' eines anderen Vor¬ schlags, die progressive Einkommensteuer betreffend, der uoch nicht discussionsreis ist, einzuflechten. Cavaignac wies diese vorlaute Formverlctznng zurück, stattete aber zugleich dem Redner im Namen der Versammlung, der Nation, der Gesell¬ schaft .>c. seinen feierlichen Dank für die Ueberwindung der commuiiistischcu Hyder ab. Muß man dem Journal des Dcbats nicht beistimmen und ein trauriges Zeichen der Zeit darin sehen, daß zur Widerlegung solcher Proudhon'scheu Projekte die Beredsamkeit von Männern, wie Thiers, erforderlich ist? Es ist zwar kaum anzunehmen, daß die Versammlung so naiv gewesen wäre, auf Proudhon's speculatio» eiuzugche», auch wenn Thiers dieselbe nicht beleuchtet hätte, aber man kann sich nicht abläugnen, daß es selbst den besonnenen Repub- likanern noch immer an Muth fehlt, mit den socialistischen Mimen, durch welche sie zur Macht gekommen sind, entschieden zu breche». Cremieux, den sein zwei¬ deutiges Benehmen schon in der Blanc'sei er Prozcßsache nach dem l5 Mai ans der provisorischen Vollzichuugsgcwalt gedrängt hatte, und der jetzt zum Palais National zählt, vertheidigte unlängst im Bureau das Neckt uns Arbeit gegen Thiers und behauptete, daß durch die bekannten Nesvrmbankette mehr als das Vereins¬ recht, nämlich anch das Zugeständniß socialer Reformen erstrebt werden sollte. Thiers und Düvergicr widersprachen dieser nachträglichen Deutung ihrer Reform- bewegung auf das Energischste, blieben jedoch ohne Unterstützung.' Noch ist nicht aller Tage Abend! rufen die Anhänger Blanc's, und sie haben vielleicht Recht. Die Erörterung der Verfassungsfrage wird sich sehr in die Länge ziehen und, sind die Blut - und Brandwunden, die der Juni schlug, nnr halb geheilt, so kann die Leidenschaft der Vvllblntrepnblikaner gegen die 'unverhüllte Zurückschraubuugs- lust der intelligenten Rue Poitiers von Neuem ius Feld gerufen werden. Und glauben Sie nur, im Fall einer neuen Krisis wird die kleine nüchterne Partei Marrast nickt den Ausschlag geben, weil sie weder die Kapacitäten des anredilnoia- uischcn Centre gauche noch das Agitativnstalent der Comninnisten und Socialisten hat. Sie hängt aber dnrch kaum sichtbare Fäden mit den letztern zusammen, wehrt sie für den Augenblick von sich ab, um später doch wieder von ihnen gegängelt, gestachelt und benützt zu werden. Die Svcialistenpartci, welche in diesem Monat gerichtet scheint für ewige Zeiten, wird, sobald es zum heißen Kampf zwischen den beiden Haupthelden in der Versammlung kommt, das Palais National mit sich fortreißen oder ganz bei Seite schieben; denn sie ist der eigentliche Gegensatz und der ebenbürtige Gegner der Rue Poitiers. Dann tritt das Gestirn Thiers wieder hinter die Wolken und es erhebt sich ein neuer Orkan, der entweder eine uner¬ hörte Umwälzung oder eine schreckliche Reaction gebären muß. Möge sich meine Prophezeihung nicht erfüllen. Grenzboten. IN. igi».

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429/221>, abgerufen am 24.05.2024.