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Die Grenzboten. Jg. 15, 1856, I. Semester. II. Band.

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*) Es ist eine Festnacht in den einsamen letzten Zeiten. Eine Engelschar in Flügeln, in
festlichen Schleier", ertränkt in Thränen, sijzt in einem Theater, ein Spiel von Hoffnung und
Furcht mit anzusehen, während das Orchester krankhaft die Musik der Sphären haucht. --
Schauspieler in der Gestalt Gottes in der Höhe flüstern und zischeln leise, wenden steh eilig
hier und dorthin; sie sind bloße Puppen, und ihre Bewegungen gehen von wüsten, formlosen
Dingen aus, die fortwährend die Scene verändern, mit ihren Geisterschwingcn unsichtbares
Weh cntfächelnd. -- Das buntscheckige Drama, o es wird gewiß nicht vergessen werden. Ein
Phantom, dem man immer nachjagt, aber es nie ergreift, durch einen Kreis, der immer an
denselben Ort zurückkehrt; viel Wahnsinn, noch mehr Sünde; und Grauen die Seele des
Spiels. -- Aber sieh! mitten in diesem Fastnachtspiel schleicht sich eine kriechende Gestalt herbei;
"in blutrothes Ding, das sich aus dem Dunkel krampfhaft hervorwindet. Es zuckt! mit tödt-
lichen Schmerzen werden die Schauspieler seine Speise, und die Engel seufzen über das
Wurmgebiß, das mit Menschenblut gefärbt ist! -- Die Lichter sind alle aus, und über die
zuckenden Leiber stürzt sich der Vorhang, ein Leichentuch, wie ein Sturm herab; und die Engel,
bleich und abgezehrt, lassen ihre Schleier fallen, und erkennen, daß der Gegenstand der Tragödie
der Mensch ist, und sein Sieger der Wurm! --
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*) Es ist eine Festnacht in den einsamen letzten Zeiten. Eine Engelschar in Flügeln, in
festlichen Schleier», ertränkt in Thränen, sijzt in einem Theater, ein Spiel von Hoffnung und
Furcht mit anzusehen, während das Orchester krankhaft die Musik der Sphären haucht. —
Schauspieler in der Gestalt Gottes in der Höhe flüstern und zischeln leise, wenden steh eilig
hier und dorthin; sie sind bloße Puppen, und ihre Bewegungen gehen von wüsten, formlosen
Dingen aus, die fortwährend die Scene verändern, mit ihren Geisterschwingcn unsichtbares
Weh cntfächelnd. — Das buntscheckige Drama, o es wird gewiß nicht vergessen werden. Ein
Phantom, dem man immer nachjagt, aber es nie ergreift, durch einen Kreis, der immer an
denselben Ort zurückkehrt; viel Wahnsinn, noch mehr Sünde; und Grauen die Seele des
Spiels. — Aber sieh! mitten in diesem Fastnachtspiel schleicht sich eine kriechende Gestalt herbei;
«in blutrothes Ding, das sich aus dem Dunkel krampfhaft hervorwindet. Es zuckt! mit tödt-
lichen Schmerzen werden die Schauspieler seine Speise, und die Engel seufzen über das
Wurmgebiß, das mit Menschenblut gefärbt ist! — Die Lichter sind alle aus, und über die
zuckenden Leiber stürzt sich der Vorhang, ein Leichentuch, wie ein Sturm herab; und die Engel,
bleich und abgezehrt, lassen ihre Schleier fallen, und erkennen, daß der Gegenstand der Tragödie
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 15, 1856, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341584_101526/148>, abgerufen am 15.06.2024.