Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

als Herr Wiluf mit einer hiesigen Kutsche um jene Zeit dort eintreffen wird,
worüber Sie sich mit Herrn Hofkammerratl) Kirms am besten berathen können.

Ich wünsche, daß der zweite Aufenthalt in Weimar Ihnen beiderseits
alle die Zufriedenheit gewähren möge, die ich mit meinem besten Willen nicht
immer denen, die unter meiner Direktion stehen, verschaffen kann. Leben Sie
indessen recht wohl."

An denselben.

"Als ich Ihnen, mein l. H. Weyrauch, die vorigen Bedingungen anbot,
konnte ich keine andern verstehen als die, unter denen Sie schon bei uns ge¬
wesen. Allein auch dieses soll uns nicht aufhalten; ich gestehe Ihnen viel¬
mehr hiermit 1(> Thaler wöchentliche Gage und 1 Thaler für alle und jede
Garderobe Ihrer Frau zu, welcher Thaler jedoch vierteljährlich bezahlt und
verrechnet wirb. Auch soll es mir nicht daraus ankommen, den Betrag noch
cinco wöchentlichen Thalers, da ich mich Ihres guten Willens und Ihres.
Eifers zum Besten des Schauspiels auf alle Weise versehe, am Ende jeden
Jahres von dem Borschuß, den Sie zu erwarten scheinen, abrechnen zu lassen.

Ich hoffe, daß Sie nun von Ihrer Seite den gethanen Antrag und
die übernommene Verpflichtung zu gehöriger Zeit realisiren werden. Ich wünsche
indessen wohl zu leben."

An Kirms.

"Ew. Wohlgeb. sage mit Wenigem, daß ich Sonnabend nach Weimar
komme.

Wegen der Stelle des hiesigen Stadtmusikus erhalten Sie Mittwoch früh
'ein PromeMvria, woraus zu ersehen sein wird, was für Einkünfte er hat und
wie sie zu verbessern sein möchten. Der Stadtrath wirb indessen seine Wahl
suspendiren.

Alles Uebrige mag ruhen, bis ich Las Vergnügen habe, Sie wieder
Zu sehen.

Wenn Sie "Tarare" auf den 31. zusammenbringen könne", so lassen
Sie sich ja nicht stören. Paläophron unb Neotrvpe kann recht gut wegbleiben,
wenn etwas Brillantes an dessen Stelle tritt. Der ich recht wohl zu leben
wünsche.


G."

Jena, ,9. December 1803.

An den Hofschauspieler Werner.

"Da man die von Herrn Werner in seinem eingereichten Schreiben ge¬
äußerten Wünsche wever jetzt noch auch künftig erfüllen zu können glaubt, so
hält man beiden Theilen für das Vortheilhafteste, den bis Ostern nächstes
Jahr bestehenden Contract aufzugeben und ihn, wie hierdurch geschieht, mit
beigefügten Dank für Herrn Werners bisherige bereitwillige Bemühungen,
Weimar, 22. September 18W. aufzukündigen."


als Herr Wiluf mit einer hiesigen Kutsche um jene Zeit dort eintreffen wird,
worüber Sie sich mit Herrn Hofkammerratl) Kirms am besten berathen können.

Ich wünsche, daß der zweite Aufenthalt in Weimar Ihnen beiderseits
alle die Zufriedenheit gewähren möge, die ich mit meinem besten Willen nicht
immer denen, die unter meiner Direktion stehen, verschaffen kann. Leben Sie
indessen recht wohl."

An denselben.

„Als ich Ihnen, mein l. H. Weyrauch, die vorigen Bedingungen anbot,
konnte ich keine andern verstehen als die, unter denen Sie schon bei uns ge¬
wesen. Allein auch dieses soll uns nicht aufhalten; ich gestehe Ihnen viel¬
mehr hiermit 1(> Thaler wöchentliche Gage und 1 Thaler für alle und jede
Garderobe Ihrer Frau zu, welcher Thaler jedoch vierteljährlich bezahlt und
verrechnet wirb. Auch soll es mir nicht daraus ankommen, den Betrag noch
cinco wöchentlichen Thalers, da ich mich Ihres guten Willens und Ihres.
Eifers zum Besten des Schauspiels auf alle Weise versehe, am Ende jeden
Jahres von dem Borschuß, den Sie zu erwarten scheinen, abrechnen zu lassen.

Ich hoffe, daß Sie nun von Ihrer Seite den gethanen Antrag und
die übernommene Verpflichtung zu gehöriger Zeit realisiren werden. Ich wünsche
indessen wohl zu leben."

An Kirms.

„Ew. Wohlgeb. sage mit Wenigem, daß ich Sonnabend nach Weimar
komme.

Wegen der Stelle des hiesigen Stadtmusikus erhalten Sie Mittwoch früh
'ein PromeMvria, woraus zu ersehen sein wird, was für Einkünfte er hat und
wie sie zu verbessern sein möchten. Der Stadtrath wirb indessen seine Wahl
suspendiren.

Alles Uebrige mag ruhen, bis ich Las Vergnügen habe, Sie wieder
Zu sehen.

Wenn Sie „Tarare" auf den 31. zusammenbringen könne», so lassen
Sie sich ja nicht stören. Paläophron unb Neotrvpe kann recht gut wegbleiben,
wenn etwas Brillantes an dessen Stelle tritt. Der ich recht wohl zu leben
wünsche.


G."

Jena, ,9. December 1803.

An den Hofschauspieler Werner.

„Da man die von Herrn Werner in seinem eingereichten Schreiben ge¬
äußerten Wünsche wever jetzt noch auch künftig erfüllen zu können glaubt, so
hält man beiden Theilen für das Vortheilhafteste, den bis Ostern nächstes
Jahr bestehenden Contract aufzugeben und ihn, wie hierdurch geschieht, mit
beigefügten Dank für Herrn Werners bisherige bereitwillige Bemühungen,
Weimar, 22. September 18W. aufzukündigen."


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0231" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/103364"/>
            <p xml:id="ID_795" prev="#ID_794"> als Herr Wiluf mit einer hiesigen Kutsche um jene Zeit dort eintreffen wird,<lb/>
worüber Sie sich mit Herrn Hofkammerratl) Kirms am besten berathen können.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_796"> Ich wünsche, daß der zweite Aufenthalt in Weimar Ihnen beiderseits<lb/>
alle die Zufriedenheit gewähren möge, die ich mit meinem besten Willen nicht<lb/>
immer denen, die unter meiner Direktion stehen, verschaffen kann. Leben Sie<lb/>
indessen recht wohl."</p><lb/>
            <p xml:id="ID_797"> An denselben.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_798"> &#x201E;Als ich Ihnen, mein l. H. Weyrauch, die vorigen Bedingungen anbot,<lb/>
konnte ich keine andern verstehen als die, unter denen Sie schon bei uns ge¬<lb/>
wesen. Allein auch dieses soll uns nicht aufhalten; ich gestehe Ihnen viel¬<lb/>
mehr hiermit 1(&gt; Thaler wöchentliche Gage und 1 Thaler für alle und jede<lb/>
Garderobe Ihrer Frau zu, welcher Thaler jedoch vierteljährlich bezahlt und<lb/>
verrechnet wirb. Auch soll es mir nicht daraus ankommen, den Betrag noch<lb/>
cinco wöchentlichen Thalers, da ich mich Ihres guten Willens und Ihres.<lb/>
Eifers zum Besten des Schauspiels auf alle Weise versehe, am Ende jeden<lb/>
Jahres von dem Borschuß, den Sie zu erwarten scheinen, abrechnen zu lassen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_799"> Ich hoffe, daß Sie nun von Ihrer Seite den gethanen Antrag und<lb/>
die übernommene Verpflichtung zu gehöriger Zeit realisiren werden. Ich wünsche<lb/>
indessen wohl zu leben."</p><lb/>
            <p xml:id="ID_800"> An Kirms.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_801"> &#x201E;Ew. Wohlgeb. sage mit Wenigem, daß ich Sonnabend nach Weimar<lb/>
komme.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_802"> Wegen der Stelle des hiesigen Stadtmusikus erhalten Sie Mittwoch früh<lb/>
'ein PromeMvria, woraus zu ersehen sein wird, was für Einkünfte er hat und<lb/>
wie sie zu verbessern sein möchten. Der Stadtrath wirb indessen seine Wahl<lb/>
suspendiren.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_803"> Alles Uebrige mag ruhen, bis ich Las Vergnügen habe, Sie wieder<lb/>
Zu sehen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_804"> Wenn Sie &#x201E;Tarare" auf den 31. zusammenbringen könne», so lassen<lb/>
Sie sich ja nicht stören. Paläophron unb Neotrvpe kann recht gut wegbleiben,<lb/>
wenn etwas Brillantes an dessen Stelle tritt. Der ich recht wohl zu leben<lb/>
wünsche.</p><lb/>
            <note type="bibl"> G."</note><lb/>
            <p xml:id="ID_805"> Jena, ,9. December 1803.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_806"> An den Hofschauspieler Werner.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_807"> &#x201E;Da man die von Herrn Werner in seinem eingereichten Schreiben ge¬<lb/>
äußerten Wünsche wever jetzt noch auch künftig erfüllen zu können glaubt, so<lb/>
hält man beiden Theilen für das Vortheilhafteste, den bis Ostern nächstes<lb/>
Jahr bestehenden Contract aufzugeben und ihn, wie hierdurch geschieht, mit<lb/>
beigefügten Dank für Herrn Werners bisherige bereitwillige Bemühungen,<lb/>
Weimar, 22. September 18W. aufzukündigen." </p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0231] als Herr Wiluf mit einer hiesigen Kutsche um jene Zeit dort eintreffen wird, worüber Sie sich mit Herrn Hofkammerratl) Kirms am besten berathen können. Ich wünsche, daß der zweite Aufenthalt in Weimar Ihnen beiderseits alle die Zufriedenheit gewähren möge, die ich mit meinem besten Willen nicht immer denen, die unter meiner Direktion stehen, verschaffen kann. Leben Sie indessen recht wohl." An denselben. „Als ich Ihnen, mein l. H. Weyrauch, die vorigen Bedingungen anbot, konnte ich keine andern verstehen als die, unter denen Sie schon bei uns ge¬ wesen. Allein auch dieses soll uns nicht aufhalten; ich gestehe Ihnen viel¬ mehr hiermit 1(> Thaler wöchentliche Gage und 1 Thaler für alle und jede Garderobe Ihrer Frau zu, welcher Thaler jedoch vierteljährlich bezahlt und verrechnet wirb. Auch soll es mir nicht daraus ankommen, den Betrag noch cinco wöchentlichen Thalers, da ich mich Ihres guten Willens und Ihres. Eifers zum Besten des Schauspiels auf alle Weise versehe, am Ende jeden Jahres von dem Borschuß, den Sie zu erwarten scheinen, abrechnen zu lassen. Ich hoffe, daß Sie nun von Ihrer Seite den gethanen Antrag und die übernommene Verpflichtung zu gehöriger Zeit realisiren werden. Ich wünsche indessen wohl zu leben." An Kirms. „Ew. Wohlgeb. sage mit Wenigem, daß ich Sonnabend nach Weimar komme. Wegen der Stelle des hiesigen Stadtmusikus erhalten Sie Mittwoch früh 'ein PromeMvria, woraus zu ersehen sein wird, was für Einkünfte er hat und wie sie zu verbessern sein möchten. Der Stadtrath wirb indessen seine Wahl suspendiren. Alles Uebrige mag ruhen, bis ich Las Vergnügen habe, Sie wieder Zu sehen. Wenn Sie „Tarare" auf den 31. zusammenbringen könne», so lassen Sie sich ja nicht stören. Paläophron unb Neotrvpe kann recht gut wegbleiben, wenn etwas Brillantes an dessen Stelle tritt. Der ich recht wohl zu leben wünsche. G." Jena, ,9. December 1803. An den Hofschauspieler Werner. „Da man die von Herrn Werner in seinem eingereichten Schreiben ge¬ äußerten Wünsche wever jetzt noch auch künftig erfüllen zu können glaubt, so hält man beiden Theilen für das Vortheilhafteste, den bis Ostern nächstes Jahr bestehenden Contract aufzugeben und ihn, wie hierdurch geschieht, mit beigefügten Dank für Herrn Werners bisherige bereitwillige Bemühungen, Weimar, 22. September 18W. aufzukündigen."

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_103132
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_103132/231
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_103132/231>, abgerufen am 17.06.2024.