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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band.

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w'rd, an welchem die Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten in Deutschland
^>s auf eins verschwinden werden, an welchem ferner die ganze ungelenke Wehr¬
haft der deutschen Nation hinter der deutschen Diplomatie steht und dieselbe deckt,
werden sich für die Geltendmachung der deutschen Interessen schon viele Wege ebnen,
°y"e daß man zur ultimg, ratio, zum Schwerte zu greifen braucht.

Abgesehen von allen übrigen sachgemäßen Gründen würde wegen der nahen
^"d untrennbaren Beziehungen zum Auswärtigen die alleinige Leitung der Zoll-,
Handels- und Schiffcchrtsachcn derjenigen Gewalt zu übertragen sein, welche man
an die Spitze der auswärtigen Beziehungen Deutschlands stellte. Deutschland würde
weht allein rücksichtlich der Landesvertheidigung und der auswärtigen Vertretung,
ändern auch rücksichtlich des Zolles, des Handels und der Schiffahrt ein Staats-
Sebiet in der ganzen Bedeutung dieses Wortes zu bilden haben, mit allen Regierungs-,
^setzgebungs- und Verwaltungsrechten. Die Existenz des bisherigen Zollvereins
wurde diese Umgestaltung der Verhältnisse in einem ihrer schwierigsten Theile ungc-
Wein erleichtern.

Die politische Veränderung, welche man zur Einigung der deutschen Staaten
Und Stämme jetzt wieder mit Lebhaftigkeit herbeiwünscht, wird in der Presse und
w öffentlichen Erklärungen häufig als Bundesreform bezeichnet. Der Ausdruck ist
°>eldeutig. Versteht man darunter Beibehaltung des völkerrechtlichen Bundes, seinein
^estil nach, aber in modificirter Gestalt, so erklären wir uns dagegen; mit dem
Aunde ist durchaus nichts anzufangen. Die Zusammensetzung desselben aus zwei
^'oßstaaten, welche wegen ihrer bundcsfrcien Besitzungen zugleich europäische Mächte
>^ud und in Uebereinstimmung mit dieser Situation zu handeln haben, und ferner
"us mehr als dreißig kleinen Staaten, deren Gesammtgebiet ungefähr so groß ist
das deutsche Gebiet jedes der beiden Großstaaten, macht es unmöglich, daß der
T'Und ein Hort deutscher Interessen ist, daß dem Bundestag auch nur die Kraft
wnewohnt, in allen Fällen zu einem Beschluß zu kommen und diesen durchzuführen,
Herr, die beiden Großmächte betrachten auch am Bunde in ihrem Verhältniß zu¬
einander die Dinge mehr vom europäischen als deutschen Standpunkt; wenn sie unter
^) einig sind, beherrschen sie unbedingt den Bund, so daß die anderen Staaten gar
weht weiter in Betracht kommen, und sind sie unter sich uneinig, so kommt es außer¬
halb des Bundestages zu diplomatischen Verhandlungen zwischen ihnen, und falls
"se zu keiner Einigung führen, so wird kein Bundesbeschluß gefaßt, es geschieht
'ches. Denn die Bundcsexecution gegen eine der beiden Großmächte wäre der Krieg.
^>ehe dem Bund angebornen Gebrechen, welche in der letzten europäischen Krise der
putschen Nation aufs Neue so viele Schmerzen und so große Gefahren bereitet
yaben, sind durch keine Künsteleien zu heilen, durch keine Gruppenbildungen, durch
inne Trias, durch keine großstaatlichcn Gelüste von Kleinstaaten. Jede neue Heil¬
methode weist nur um so überzeugender die UnHeilbarkeit der Gebrechen nach. Der
Aund vertritt nicht unsere auswärtigen Interessen, gibt uns nicht das Gefühl der
^acht und Sicherheit, fördert im Innern nicht die Cultur, nicht die bürgerliche
^"seit, nicht die materielle Wohlfahrt der Nation, wir kennen ihn nur als eine
Föderation für polizeiliche Zwecke. Daß die Nation noch ist, wie sie ist, verdankt
un^"" unverwüstlichen Natur und in einzelnen Beziehungen den Bemühungen
"v Vereinbarungen der Staaten trotz des Bundes. Form und Inhalt des Bun-
^ "ut Bundesverfassung sind, wie die Verhältnisse liegen, unverbesserlich. Wollte
könnte man Deutschland reduciren auf die Bedeutung der Schweiz und ihm
"Uralität zusichern, so ließe sich über Reform des Bundes reden. Oder könnte
an Deutschland nach China verpflanzen, die einzelnen Bundesstaaten republikani"
^ ^ und eine Menge der eigenthümlichsten Verhältnisse herbeizaubern, auf denen
^ Bestehen der nordamerikanischen Freistaaten beruht, dann möchte man an eine
j ^essMe Föderativvcrfassung der Deutschen denken können. Der Bund, den man
Immer Ratlosigkeit nach dem Wiedererscheinen Napoleons ans französischer Erde


w'rd, an welchem die Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten in Deutschland
^>s auf eins verschwinden werden, an welchem ferner die ganze ungelenke Wehr¬
haft der deutschen Nation hinter der deutschen Diplomatie steht und dieselbe deckt,
werden sich für die Geltendmachung der deutschen Interessen schon viele Wege ebnen,
°y»e daß man zur ultimg, ratio, zum Schwerte zu greifen braucht.

Abgesehen von allen übrigen sachgemäßen Gründen würde wegen der nahen
^"d untrennbaren Beziehungen zum Auswärtigen die alleinige Leitung der Zoll-,
Handels- und Schiffcchrtsachcn derjenigen Gewalt zu übertragen sein, welche man
an die Spitze der auswärtigen Beziehungen Deutschlands stellte. Deutschland würde
weht allein rücksichtlich der Landesvertheidigung und der auswärtigen Vertretung,
ändern auch rücksichtlich des Zolles, des Handels und der Schiffahrt ein Staats-
Sebiet in der ganzen Bedeutung dieses Wortes zu bilden haben, mit allen Regierungs-,
^setzgebungs- und Verwaltungsrechten. Die Existenz des bisherigen Zollvereins
wurde diese Umgestaltung der Verhältnisse in einem ihrer schwierigsten Theile ungc-
Wein erleichtern.

Die politische Veränderung, welche man zur Einigung der deutschen Staaten
Und Stämme jetzt wieder mit Lebhaftigkeit herbeiwünscht, wird in der Presse und
w öffentlichen Erklärungen häufig als Bundesreform bezeichnet. Der Ausdruck ist
°>eldeutig. Versteht man darunter Beibehaltung des völkerrechtlichen Bundes, seinein
^estil nach, aber in modificirter Gestalt, so erklären wir uns dagegen; mit dem
Aunde ist durchaus nichts anzufangen. Die Zusammensetzung desselben aus zwei
^'oßstaaten, welche wegen ihrer bundcsfrcien Besitzungen zugleich europäische Mächte
>^ud und in Uebereinstimmung mit dieser Situation zu handeln haben, und ferner
"us mehr als dreißig kleinen Staaten, deren Gesammtgebiet ungefähr so groß ist
das deutsche Gebiet jedes der beiden Großstaaten, macht es unmöglich, daß der
T'Und ein Hort deutscher Interessen ist, daß dem Bundestag auch nur die Kraft
wnewohnt, in allen Fällen zu einem Beschluß zu kommen und diesen durchzuführen,
Herr, die beiden Großmächte betrachten auch am Bunde in ihrem Verhältniß zu¬
einander die Dinge mehr vom europäischen als deutschen Standpunkt; wenn sie unter
^) einig sind, beherrschen sie unbedingt den Bund, so daß die anderen Staaten gar
weht weiter in Betracht kommen, und sind sie unter sich uneinig, so kommt es außer¬
halb des Bundestages zu diplomatischen Verhandlungen zwischen ihnen, und falls
"se zu keiner Einigung führen, so wird kein Bundesbeschluß gefaßt, es geschieht
'ches. Denn die Bundcsexecution gegen eine der beiden Großmächte wäre der Krieg.
^>ehe dem Bund angebornen Gebrechen, welche in der letzten europäischen Krise der
putschen Nation aufs Neue so viele Schmerzen und so große Gefahren bereitet
yaben, sind durch keine Künsteleien zu heilen, durch keine Gruppenbildungen, durch
inne Trias, durch keine großstaatlichcn Gelüste von Kleinstaaten. Jede neue Heil¬
methode weist nur um so überzeugender die UnHeilbarkeit der Gebrechen nach. Der
Aund vertritt nicht unsere auswärtigen Interessen, gibt uns nicht das Gefühl der
^acht und Sicherheit, fördert im Innern nicht die Cultur, nicht die bürgerliche
^"seit, nicht die materielle Wohlfahrt der Nation, wir kennen ihn nur als eine
Föderation für polizeiliche Zwecke. Daß die Nation noch ist, wie sie ist, verdankt
un^"" unverwüstlichen Natur und in einzelnen Beziehungen den Bemühungen
"v Vereinbarungen der Staaten trotz des Bundes. Form und Inhalt des Bun-
^ "ut Bundesverfassung sind, wie die Verhältnisse liegen, unverbesserlich. Wollte
könnte man Deutschland reduciren auf die Bedeutung der Schweiz und ihm
"Uralität zusichern, so ließe sich über Reform des Bundes reden. Oder könnte
an Deutschland nach China verpflanzen, die einzelnen Bundesstaaten republikani«
^ ^ und eine Menge der eigenthümlichsten Verhältnisse herbeizaubern, auf denen
^ Bestehen der nordamerikanischen Freistaaten beruht, dann möchte man an eine
j ^essMe Föderativvcrfassung der Deutschen denken können. Der Bund, den man
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[0413] w'rd, an welchem die Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten in Deutschland ^>s auf eins verschwinden werden, an welchem ferner die ganze ungelenke Wehr¬ haft der deutschen Nation hinter der deutschen Diplomatie steht und dieselbe deckt, werden sich für die Geltendmachung der deutschen Interessen schon viele Wege ebnen, °y»e daß man zur ultimg, ratio, zum Schwerte zu greifen braucht. Abgesehen von allen übrigen sachgemäßen Gründen würde wegen der nahen ^"d untrennbaren Beziehungen zum Auswärtigen die alleinige Leitung der Zoll-, Handels- und Schiffcchrtsachcn derjenigen Gewalt zu übertragen sein, welche man an die Spitze der auswärtigen Beziehungen Deutschlands stellte. Deutschland würde weht allein rücksichtlich der Landesvertheidigung und der auswärtigen Vertretung, ändern auch rücksichtlich des Zolles, des Handels und der Schiffahrt ein Staats- Sebiet in der ganzen Bedeutung dieses Wortes zu bilden haben, mit allen Regierungs-, ^setzgebungs- und Verwaltungsrechten. Die Existenz des bisherigen Zollvereins wurde diese Umgestaltung der Verhältnisse in einem ihrer schwierigsten Theile ungc- Wein erleichtern. Die politische Veränderung, welche man zur Einigung der deutschen Staaten Und Stämme jetzt wieder mit Lebhaftigkeit herbeiwünscht, wird in der Presse und w öffentlichen Erklärungen häufig als Bundesreform bezeichnet. Der Ausdruck ist °>eldeutig. Versteht man darunter Beibehaltung des völkerrechtlichen Bundes, seinein ^estil nach, aber in modificirter Gestalt, so erklären wir uns dagegen; mit dem Aunde ist durchaus nichts anzufangen. Die Zusammensetzung desselben aus zwei ^'oßstaaten, welche wegen ihrer bundcsfrcien Besitzungen zugleich europäische Mächte >^ud und in Uebereinstimmung mit dieser Situation zu handeln haben, und ferner "us mehr als dreißig kleinen Staaten, deren Gesammtgebiet ungefähr so groß ist das deutsche Gebiet jedes der beiden Großstaaten, macht es unmöglich, daß der T'Und ein Hort deutscher Interessen ist, daß dem Bundestag auch nur die Kraft wnewohnt, in allen Fällen zu einem Beschluß zu kommen und diesen durchzuführen, Herr, die beiden Großmächte betrachten auch am Bunde in ihrem Verhältniß zu¬ einander die Dinge mehr vom europäischen als deutschen Standpunkt; wenn sie unter ^) einig sind, beherrschen sie unbedingt den Bund, so daß die anderen Staaten gar weht weiter in Betracht kommen, und sind sie unter sich uneinig, so kommt es außer¬ halb des Bundestages zu diplomatischen Verhandlungen zwischen ihnen, und falls "se zu keiner Einigung führen, so wird kein Bundesbeschluß gefaßt, es geschieht 'ches. Denn die Bundcsexecution gegen eine der beiden Großmächte wäre der Krieg. ^>ehe dem Bund angebornen Gebrechen, welche in der letzten europäischen Krise der putschen Nation aufs Neue so viele Schmerzen und so große Gefahren bereitet yaben, sind durch keine Künsteleien zu heilen, durch keine Gruppenbildungen, durch inne Trias, durch keine großstaatlichcn Gelüste von Kleinstaaten. Jede neue Heil¬ methode weist nur um so überzeugender die UnHeilbarkeit der Gebrechen nach. Der Aund vertritt nicht unsere auswärtigen Interessen, gibt uns nicht das Gefühl der ^acht und Sicherheit, fördert im Innern nicht die Cultur, nicht die bürgerliche ^"seit, nicht die materielle Wohlfahrt der Nation, wir kennen ihn nur als eine Föderation für polizeiliche Zwecke. Daß die Nation noch ist, wie sie ist, verdankt un^"" unverwüstlichen Natur und in einzelnen Beziehungen den Bemühungen "v Vereinbarungen der Staaten trotz des Bundes. Form und Inhalt des Bun- ^ "ut Bundesverfassung sind, wie die Verhältnisse liegen, unverbesserlich. Wollte könnte man Deutschland reduciren auf die Bedeutung der Schweiz und ihm "Uralität zusichern, so ließe sich über Reform des Bundes reden. Oder könnte an Deutschland nach China verpflanzen, die einzelnen Bundesstaaten republikani« ^ ^ und eine Menge der eigenthümlichsten Verhältnisse herbeizaubern, auf denen ^ Bestehen der nordamerikanischen Freistaaten beruht, dann möchte man an eine j ^essMe Föderativvcrfassung der Deutschen denken können. Der Bund, den man Immer Ratlosigkeit nach dem Wiedererscheinen Napoleons ans französischer Erde

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_107585/413>, abgerufen am 28.05.2024.