Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. IV. Band.schuld der Trennung liegt,in dem neumodischen, künstlich hervorgerufenen Supra- Die Entwickelung der italienischen Frage. ''"un^'iT' !'5>>)ick^^'' 1 F)0!l No^kleb'"'' kli! ^lisij>-z I'-öd!'^/t n,^^ Vergegenwärtigen wir uns seine Lage und die Widersprüche der begon¬ Als im vorigen Sommer Graf Cavour dem Kaiser in Plombieres seine schuld der Trennung liegt,in dem neumodischen, künstlich hervorgerufenen Supra- Die Entwickelung der italienischen Frage. ''"un^'iT' !'5>>)ick^^'' 1 F)0!l No^kleb'"'' kli! ^lisij>-z I'-öd!'^/t n,^^ Vergegenwärtigen wir uns seine Lage und die Widersprüche der begon¬ Als im vorigen Sommer Graf Cavour dem Kaiser in Plombieres seine <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0151" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/108281"/> <p xml:id="ID_548" prev="#ID_547"> schuld der Trennung liegt,in dem neumodischen, künstlich hervorgerufenen Supra-<lb/> naturalismus. welcher dem Verstand, dem Gefühl und den mitten der Zeit mit<lb/> Anforderungen entgegentritt, die das Leben des Jahrhunderts nicht mehr er¬<lb/> tragen kann. Den Geist der Kirche mit dem Geist des Lebens zu versöhnen,<lb/> ist die große Aufgabe unsrer Tage, und der Nationalismus, der dieses Ziel<lb/> wenigstens ernsthaft im Auge hielt, soll in Ehren bleiben. auch wenn er es<lb/><note type="byline"/> "icht ganz^erreichte.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Entwickelung der italienischen Frage.</head><lb/> <p xml:id="ID_549"> ''"un^'iT' !'5>>)ick^^'' 1 F)0!l No^kleb'"'' kli! ^lisij>-z I'-öd!'^/t n,^^<lb/> Als der Friede von Villafranca die Welt überraschte, klagte die allgemeine<lb/> stimme den Kaiser Napoleon der frevelhaftesten Inconsequenz an. Die Be-<lb/> freiung Italiens, welche mit so großen Worten angekündigt war. wurde nicht<lb/> Zeicht, Oestreich verlor zwar eine reiche Provinz, behielt aber seine offensive<lb/> Stellung und blieb italienische Macht, die Fürsten, welche in seiner Armee<lb/> ^gen ihre Völker gefochten, sollten ihre Throne wieder einnehmen. Cavour,<lb/> Mann der nationalen Politik, trat zurück. In der That es schien ein ver-<lb/> ^Sees Aufgeben eines Werkes, das. wie der Kaiser eingestehen mußte, weit<lb/> ^er die Kräfte selbst des modernen französischen Despotismus ging. Es<lb/> ^im. sagen wir, denn wir glauben, daß das beabsichtigte Ziel auf dem jetzt<lb/> Angeschlagenen Wege sichrer erreicht werden wird, als je durch die Fortsetzung<lb/> Krieges geschehen konnte, die italienischen Verhältnisse werden weiter kom¬<lb/> men, als wenn die französische Armee bis zur Adria vorgedrungen wäre. Na¬<lb/> poleon führte seinen Plan bis zu dem Punkt, wo das Interesse seiner eig¬<lb/> nen Stellung ihm Halt geboten, und überließ dann den rollenden Fels seiner<lb/> °'gelten Schwerkraft, was er nicht selbst ausgeführt, wird die Revolution voll¬<lb/> enden.,</p><lb/> <p xml:id="ID_550"> Vergegenwärtigen wir uns seine Lage und die Widersprüche der begon¬<lb/> nenen Politik, welche mit jedem Schritt vorwärts für ihn unlösbarer werden<lb/> Mußten.</p><lb/> <p xml:id="ID_551" next="#ID_552"> Als im vorigen Sommer Graf Cavour dem Kaiser in Plombieres seine<lb/> -Pläne vorlegte und derselbe darauf einging, konnte er sich die großen schole-<lb/> ^Kleider nicht verbergen, welche ihm aus einer solchen Politik erwachsen muß-<lb/> In Frankreich konnte bei aller Sympathie der liberalen Partei für Ita-</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0151]
schuld der Trennung liegt,in dem neumodischen, künstlich hervorgerufenen Supra-
naturalismus. welcher dem Verstand, dem Gefühl und den mitten der Zeit mit
Anforderungen entgegentritt, die das Leben des Jahrhunderts nicht mehr er¬
tragen kann. Den Geist der Kirche mit dem Geist des Lebens zu versöhnen,
ist die große Aufgabe unsrer Tage, und der Nationalismus, der dieses Ziel
wenigstens ernsthaft im Auge hielt, soll in Ehren bleiben. auch wenn er es
"icht ganz^erreichte.
Die Entwickelung der italienischen Frage.
''"un^'iT' !'5>>)ick^^'' 1 F)0!l No^kleb'"'' kli! ^lisij>-z I'-öd!'^/t n,^^
Als der Friede von Villafranca die Welt überraschte, klagte die allgemeine
stimme den Kaiser Napoleon der frevelhaftesten Inconsequenz an. Die Be-
freiung Italiens, welche mit so großen Worten angekündigt war. wurde nicht
Zeicht, Oestreich verlor zwar eine reiche Provinz, behielt aber seine offensive
Stellung und blieb italienische Macht, die Fürsten, welche in seiner Armee
^gen ihre Völker gefochten, sollten ihre Throne wieder einnehmen. Cavour,
Mann der nationalen Politik, trat zurück. In der That es schien ein ver-
^Sees Aufgeben eines Werkes, das. wie der Kaiser eingestehen mußte, weit
^er die Kräfte selbst des modernen französischen Despotismus ging. Es
^im. sagen wir, denn wir glauben, daß das beabsichtigte Ziel auf dem jetzt
Angeschlagenen Wege sichrer erreicht werden wird, als je durch die Fortsetzung
Krieges geschehen konnte, die italienischen Verhältnisse werden weiter kom¬
men, als wenn die französische Armee bis zur Adria vorgedrungen wäre. Na¬
poleon führte seinen Plan bis zu dem Punkt, wo das Interesse seiner eig¬
nen Stellung ihm Halt geboten, und überließ dann den rollenden Fels seiner
°'gelten Schwerkraft, was er nicht selbst ausgeführt, wird die Revolution voll¬
enden.,
Vergegenwärtigen wir uns seine Lage und die Widersprüche der begon¬
nenen Politik, welche mit jedem Schritt vorwärts für ihn unlösbarer werden
Mußten.
Als im vorigen Sommer Graf Cavour dem Kaiser in Plombieres seine
-Pläne vorlegte und derselbe darauf einging, konnte er sich die großen schole-
^Kleider nicht verbergen, welche ihm aus einer solchen Politik erwachsen muß-
In Frankreich konnte bei aller Sympathie der liberalen Partei für Ita-
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |