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Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. III. Band.

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Infanterie. Garde: i Leibcompagnie 160, 2 Grcnadicrrcgimcnter,
1 Jäger- und 1 Marmeinfantcriercgimcnt K 2337 Mann 9,508
Linie: 13 Regimenter Musketiere, 1 Carabinierregiment
Ä, 2337 M, 4 Schweizerregimenter, 5808 M. 12 ein¬
heimische und 1 Schweizer-Jägcrbataillvne d, 1329. dann
16 Provincialcompagnicn 2240 M., 1 Vetcranenregiment
2093. Jnvalidcndepot 500, ferner 2 Schweizer-Jn-
validencompagnien, 2 Regimenter Gendarmen 4320,
1 Pompicr-Compagnie 150 M. .......> . 65,296
Kavallerie. Garde: 1 Lcibschwadron 150, und 2 Husarcnregimcntcr
^ ^ .'^-^^gM M^I ^.^ .I'et^yij ."s^<! , . . ^ ^ . . 1.834
Linie: 1 Regiment Carabiniers, 3 Dragoner, 2 Ulanen,
1 Jäger, 1 Gendarmen, 5, 842 M. mit 750 Pferden. 6,736
Artillerie. 2 Regimenter 4446, nebst 1 reitenden Batterie 256 und
1 Schweizer Fußbattcrie 160, 1 Trainbataillon 900 M. 5.622
Genie. 1 Bataillon Sappeure, 1 Pontonicre, 1 Pioniere . . 3,440
Reserve. Infanterie 48.000, Küstcnartillerie 3000 ..... 51,000
Total: (ohne Reserve 92,436 M. mit 8.997 Pferden) in. Reserve 1437436

Aufruhr unter den Schweizertruppen nöthigte den König im Juli 1859
denjenigen unter ihnen, welche nach Hause wollten, den Abschied zu ertheilen.
Von ungefähr achttausend Mann blieben keine fünfhundert. Indeß war dieser
Abgang schon im November ersetzt. Man schuf zwei neue Linienregimenter,
Nummer 14 und 15. "Fremden"-, nicht mehr Schweizerregimenter genannt,
zwei neue Jägerbataillone, Nummer 14 und 15, die den Namen leichte Cara-
biniers erhielten (das 13. Bataillon besteht großentheils aus dem Rest der
Schweizer) und zwölf neue Gendarmencompagnien. Endlich wurde im Januar
des laufenden Jahres die Bildung von vier neuen Jägerbataillonen verfügt.
Zu dem Frcmdencorps lieferte östreichisches und bayerisches Gesindel ein starkes
Contingent, und noch jetzt führen die Dampfer des Triester Lloyd monatlich
zweimal Kriegsvolk dieser Art in die Depots von Brindisi und Molfetta.

Will man Sicilien nicht ganz aufgeben, so muß man Messina und dessen
Umgegend, sowie das, was bis jetzt noch nicht in den Händen Garibaldis ist.
mit mindestens 20.00" Mann besetzt halten. So blieben von der Armee etwa
120,000 Mann sür das Festland übrig. Davon die Invaliden, die
Gendarmen und die Besatzungen der befestigten Orte und der Hauptstadt
abgezogen, würden für die Feldarmee kaum mehr als 80,000 Mann übrig
bleiben. Auf die Guardia Urbana, eine Art von Bürgerwehr, wäre kein
Werth zu legen, sie enthält viele unzuverlässige Elemente, hat keine militärische
Uebung und würde, wo sie überhaupt zu brauchen wäre, sich höchstens zur
Localvertheidigung einigermaßen eignen.

Der militärische Charakter des Neapolitaners wird nicht sehr gerühmt.


Infanterie. Garde: i Leibcompagnie 160, 2 Grcnadicrrcgimcnter,
1 Jäger- und 1 Marmeinfantcriercgimcnt K 2337 Mann 9,508
Linie: 13 Regimenter Musketiere, 1 Carabinierregiment
Ä, 2337 M, 4 Schweizerregimenter, 5808 M. 12 ein¬
heimische und 1 Schweizer-Jägcrbataillvne d, 1329. dann
16 Provincialcompagnicn 2240 M., 1 Vetcranenregiment
2093. Jnvalidcndepot 500, ferner 2 Schweizer-Jn-
validencompagnien, 2 Regimenter Gendarmen 4320,
1 Pompicr-Compagnie 150 M. .......> . 65,296
Kavallerie. Garde: 1 Lcibschwadron 150, und 2 Husarcnregimcntcr
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Linie: 1 Regiment Carabiniers, 3 Dragoner, 2 Ulanen,
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Artillerie. 2 Regimenter 4446, nebst 1 reitenden Batterie 256 und
1 Schweizer Fußbattcrie 160, 1 Trainbataillon 900 M. 5.622
Genie. 1 Bataillon Sappeure, 1 Pontonicre, 1 Pioniere . . 3,440
Reserve. Infanterie 48.000, Küstcnartillerie 3000 ..... 51,000
Total: (ohne Reserve 92,436 M. mit 8.997 Pferden) in. Reserve 1437436

Aufruhr unter den Schweizertruppen nöthigte den König im Juli 1859
denjenigen unter ihnen, welche nach Hause wollten, den Abschied zu ertheilen.
Von ungefähr achttausend Mann blieben keine fünfhundert. Indeß war dieser
Abgang schon im November ersetzt. Man schuf zwei neue Linienregimenter,
Nummer 14 und 15. „Fremden"-, nicht mehr Schweizerregimenter genannt,
zwei neue Jägerbataillone, Nummer 14 und 15, die den Namen leichte Cara-
biniers erhielten (das 13. Bataillon besteht großentheils aus dem Rest der
Schweizer) und zwölf neue Gendarmencompagnien. Endlich wurde im Januar
des laufenden Jahres die Bildung von vier neuen Jägerbataillonen verfügt.
Zu dem Frcmdencorps lieferte östreichisches und bayerisches Gesindel ein starkes
Contingent, und noch jetzt führen die Dampfer des Triester Lloyd monatlich
zweimal Kriegsvolk dieser Art in die Depots von Brindisi und Molfetta.

Will man Sicilien nicht ganz aufgeben, so muß man Messina und dessen
Umgegend, sowie das, was bis jetzt noch nicht in den Händen Garibaldis ist.
mit mindestens 20.00» Mann besetzt halten. So blieben von der Armee etwa
120,000 Mann sür das Festland übrig. Davon die Invaliden, die
Gendarmen und die Besatzungen der befestigten Orte und der Hauptstadt
abgezogen, würden für die Feldarmee kaum mehr als 80,000 Mann übrig
bleiben. Auf die Guardia Urbana, eine Art von Bürgerwehr, wäre kein
Werth zu legen, sie enthält viele unzuverlässige Elemente, hat keine militärische
Uebung und würde, wo sie überhaupt zu brauchen wäre, sich höchstens zur
Localvertheidigung einigermaßen eignen.

Der militärische Charakter des Neapolitaners wird nicht sehr gerühmt.


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[0041] Infanterie. Garde: i Leibcompagnie 160, 2 Grcnadicrrcgimcnter, 1 Jäger- und 1 Marmeinfantcriercgimcnt K 2337 Mann 9,508 Linie: 13 Regimenter Musketiere, 1 Carabinierregiment Ä, 2337 M, 4 Schweizerregimenter, 5808 M. 12 ein¬ heimische und 1 Schweizer-Jägcrbataillvne d, 1329. dann 16 Provincialcompagnicn 2240 M., 1 Vetcranenregiment 2093. Jnvalidcndepot 500, ferner 2 Schweizer-Jn- validencompagnien, 2 Regimenter Gendarmen 4320, 1 Pompicr-Compagnie 150 M. .......> . 65,296 Kavallerie. Garde: 1 Lcibschwadron 150, und 2 Husarcnregimcntcr ^ ^ .'^-^^gM M^I ^.^ .I'et^yij .»s^<! , . . ^ ^ . . 1.834 Linie: 1 Regiment Carabiniers, 3 Dragoner, 2 Ulanen, 1 Jäger, 1 Gendarmen, 5, 842 M. mit 750 Pferden. 6,736 Artillerie. 2 Regimenter 4446, nebst 1 reitenden Batterie 256 und 1 Schweizer Fußbattcrie 160, 1 Trainbataillon 900 M. 5.622 Genie. 1 Bataillon Sappeure, 1 Pontonicre, 1 Pioniere . . 3,440 Reserve. Infanterie 48.000, Küstcnartillerie 3000 ..... 51,000 Total: (ohne Reserve 92,436 M. mit 8.997 Pferden) in. Reserve 1437436 Aufruhr unter den Schweizertruppen nöthigte den König im Juli 1859 denjenigen unter ihnen, welche nach Hause wollten, den Abschied zu ertheilen. Von ungefähr achttausend Mann blieben keine fünfhundert. Indeß war dieser Abgang schon im November ersetzt. Man schuf zwei neue Linienregimenter, Nummer 14 und 15. „Fremden"-, nicht mehr Schweizerregimenter genannt, zwei neue Jägerbataillone, Nummer 14 und 15, die den Namen leichte Cara- biniers erhielten (das 13. Bataillon besteht großentheils aus dem Rest der Schweizer) und zwölf neue Gendarmencompagnien. Endlich wurde im Januar des laufenden Jahres die Bildung von vier neuen Jägerbataillonen verfügt. Zu dem Frcmdencorps lieferte östreichisches und bayerisches Gesindel ein starkes Contingent, und noch jetzt führen die Dampfer des Triester Lloyd monatlich zweimal Kriegsvolk dieser Art in die Depots von Brindisi und Molfetta. Will man Sicilien nicht ganz aufgeben, so muß man Messina und dessen Umgegend, sowie das, was bis jetzt noch nicht in den Händen Garibaldis ist. mit mindestens 20.00» Mann besetzt halten. So blieben von der Armee etwa 120,000 Mann sür das Festland übrig. Davon die Invaliden, die Gendarmen und die Besatzungen der befestigten Orte und der Hauptstadt abgezogen, würden für die Feldarmee kaum mehr als 80,000 Mann übrig bleiben. Auf die Guardia Urbana, eine Art von Bürgerwehr, wäre kein Werth zu legen, sie enthält viele unzuverlässige Elemente, hat keine militärische Uebung und würde, wo sie überhaupt zu brauchen wäre, sich höchstens zur Localvertheidigung einigermaßen eignen. Der militärische Charakter des Neapolitaners wird nicht sehr gerühmt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341594_109805/41>, abgerufen am 21.05.2024.