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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. II. Band.

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mehr auf den Besitz von Segelschiffen an. Aus demselben Grunde aber
entscheidet für den Werth einer Schraubenflotte die größere oder geringere
Bewegungs - oder Manövrirfähigkeit, welche in der Stärke ihrer Maschinen
liegt und durch den Vergleich mit der Pferdekraft gemessen wird.

Was die Bewaffnung der Schiffe betrifft, so entscheidet natürlich die Zahl
der Geschütze ebensoviel als die Zahl der Schiffe. Die ältere Regel, daß es
auf das Eisengewicht ankomme, welche das Schiff zu schleudern vermöge, hat
ihren Werth verloren, seitdem es möglich geworden ist. durch Bombenkanonen
und gezogene Geschütze Vortheile zu erreichen, die von dem Gewichte der
Geschosse im Wesentlichen unabhängig sind. Die Masse des geschossenen
Eisengewichts kann nur noch einen äußerlichen, wenn auch immerhin besseren
Werthmesser, als die bloße Zahl der Geschütze, geben.

In den folgenden Verzeichnissen der preußischen und dünischen Schiffe haben
wir die Manövrirfähigkeit der einzelnen Schiffe durch die Angabe der Pferde¬
kraft der Maschinen und bei der dänischen Flotte auch die Größe des von
derselben zu schießenden Kugelgewichts angegeben. Wir würden auch bei
jedem preußischen Schiffe der Art seiner Bewaffnung gedacht haben, wenn
die preußische Marinevcrwaltung nicht die Art und das Kaliber der verwandten
Geschütze absichtlich geheim zu halten schiene, -- ein Geheimniß, welches
freilich Jeder, dem es darum zu thun ist, durch Erkundigung oder durch eine
Reise nach Danzig leicht aufdecken kann.

Das Alter der Schiffe kommt insofern in Betracht, als man Schiffe von
einem Alter über 22 Jahr gewöhnlich für, wenn auch seetüchtig, doch kriegs¬
untüchtig ansieht.

Wir geben die Verzeichnisse der Schiffe beider Flotten mit der Bemerkung,
daß die Angaben größten Theils officiellen oder halbofficiellen Quellen ent¬
nommen, indeß einzelne, welche sich auf private Mittheilungen stützen, nicht
in gleichem Maaße verläßlich sind:


mehr auf den Besitz von Segelschiffen an. Aus demselben Grunde aber
entscheidet für den Werth einer Schraubenflotte die größere oder geringere
Bewegungs - oder Manövrirfähigkeit, welche in der Stärke ihrer Maschinen
liegt und durch den Vergleich mit der Pferdekraft gemessen wird.

Was die Bewaffnung der Schiffe betrifft, so entscheidet natürlich die Zahl
der Geschütze ebensoviel als die Zahl der Schiffe. Die ältere Regel, daß es
auf das Eisengewicht ankomme, welche das Schiff zu schleudern vermöge, hat
ihren Werth verloren, seitdem es möglich geworden ist. durch Bombenkanonen
und gezogene Geschütze Vortheile zu erreichen, die von dem Gewichte der
Geschosse im Wesentlichen unabhängig sind. Die Masse des geschossenen
Eisengewichts kann nur noch einen äußerlichen, wenn auch immerhin besseren
Werthmesser, als die bloße Zahl der Geschütze, geben.

In den folgenden Verzeichnissen der preußischen und dünischen Schiffe haben
wir die Manövrirfähigkeit der einzelnen Schiffe durch die Angabe der Pferde¬
kraft der Maschinen und bei der dänischen Flotte auch die Größe des von
derselben zu schießenden Kugelgewichts angegeben. Wir würden auch bei
jedem preußischen Schiffe der Art seiner Bewaffnung gedacht haben, wenn
die preußische Marinevcrwaltung nicht die Art und das Kaliber der verwandten
Geschütze absichtlich geheim zu halten schiene, — ein Geheimniß, welches
freilich Jeder, dem es darum zu thun ist, durch Erkundigung oder durch eine
Reise nach Danzig leicht aufdecken kann.

Das Alter der Schiffe kommt insofern in Betracht, als man Schiffe von
einem Alter über 22 Jahr gewöhnlich für, wenn auch seetüchtig, doch kriegs¬
untüchtig ansieht.

Wir geben die Verzeichnisse der Schiffe beider Flotten mit der Bemerkung,
daß die Angaben größten Theils officiellen oder halbofficiellen Quellen ent¬
nommen, indeß einzelne, welche sich auf private Mittheilungen stützen, nicht
in gleichem Maaße verläßlich sind:


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[0481] mehr auf den Besitz von Segelschiffen an. Aus demselben Grunde aber entscheidet für den Werth einer Schraubenflotte die größere oder geringere Bewegungs - oder Manövrirfähigkeit, welche in der Stärke ihrer Maschinen liegt und durch den Vergleich mit der Pferdekraft gemessen wird. Was die Bewaffnung der Schiffe betrifft, so entscheidet natürlich die Zahl der Geschütze ebensoviel als die Zahl der Schiffe. Die ältere Regel, daß es auf das Eisengewicht ankomme, welche das Schiff zu schleudern vermöge, hat ihren Werth verloren, seitdem es möglich geworden ist. durch Bombenkanonen und gezogene Geschütze Vortheile zu erreichen, die von dem Gewichte der Geschosse im Wesentlichen unabhängig sind. Die Masse des geschossenen Eisengewichts kann nur noch einen äußerlichen, wenn auch immerhin besseren Werthmesser, als die bloße Zahl der Geschütze, geben. In den folgenden Verzeichnissen der preußischen und dünischen Schiffe haben wir die Manövrirfähigkeit der einzelnen Schiffe durch die Angabe der Pferde¬ kraft der Maschinen und bei der dänischen Flotte auch die Größe des von derselben zu schießenden Kugelgewichts angegeben. Wir würden auch bei jedem preußischen Schiffe der Art seiner Bewaffnung gedacht haben, wenn die preußische Marinevcrwaltung nicht die Art und das Kaliber der verwandten Geschütze absichtlich geheim zu halten schiene, — ein Geheimniß, welches freilich Jeder, dem es darum zu thun ist, durch Erkundigung oder durch eine Reise nach Danzig leicht aufdecken kann. Das Alter der Schiffe kommt insofern in Betracht, als man Schiffe von einem Alter über 22 Jahr gewöhnlich für, wenn auch seetüchtig, doch kriegs¬ untüchtig ansieht. Wir geben die Verzeichnisse der Schiffe beider Flotten mit der Bemerkung, daß die Angaben größten Theils officiellen oder halbofficiellen Quellen ent¬ nommen, indeß einzelne, welche sich auf private Mittheilungen stützen, nicht in gleichem Maaße verläßlich sind:

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_111431/481>, abgerufen am 24.05.2024.