Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.im lichten 7--7°/"' Höhe besitzt, besteht aus lauter 4V-" (SV-"?) starken. 8-S' Aber auch die Stärke des "Dunderberg" ist sehr ungenügend. Die Höhe Gebaut ist das Schiff unter Aufsicht des Unionsadmirals Gregory von im lichten 7—7°/«' Höhe besitzt, besteht aus lauter 4V-" (SV-"?) starken. 8-S' Aber auch die Stärke des „Dunderberg" ist sehr ungenügend. Die Höhe Gebaut ist das Schiff unter Aufsicht des Unionsadmirals Gregory von <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0224" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117230"/> <p xml:id="ID_592" prev="#ID_591"> im lichten 7—7°/«' Höhe besitzt, besteht aus lauter 4V-" (SV-"?) starken. 8-S'<lb/> langen, 28" breiten Platten von gehämmertem Eisen, die unter 33° nach<lb/> innen geneigt sind, während sie nach oben durch ein leichtes, bombenfestes<lb/> Deck geschützt ist, aus welchem sich im vordern Theil des Schiffs das Steuer¬<lb/> haus erhebt, 6'im Durchmesser, 7' hoch und mit 10" Panzerung. Die Armirung<lb/> der Käsematte war ursprünglich auf 21 Geschütze festgesetzt, von welchen 2 in<lb/> Drehthüren auf den Enden der Käsematte ihren Platz finden sollten: dann<lb/> setzten die Amerikaner die Armirung auf 16 — 18 Geschütze herab (12 — 14<lb/> 11 zottige Dahlgren-Kanonen, außer den 4 15zölligen Rodmankanonen, wie<lb/> sie auch die Doppelthüren-Monitors führen), und die Franzosen haben endlich<lb/> das Schiff nur mit 6 Geschützen der letzteren Art gekauft. Außer dem ge'<lb/> wöhnlichen Steuer führt das Schiff noch ein Reserveruder und ferner 8 Haupt'<lb/> anter und 3 große Spille zum Aufwinden der Ankerketten. Als Bemastung<lb/> besitzt der ungeheure Schiffskörper, der 600 Mann Besatzung erhält, eine hä߬<lb/> liche schmächtige Briggtakelage (früher eine Schoonertakelage), und auch sonst<lb/> ist das Schiff im Aeußern so häßlich, daß die Amerikaner sich mit dem Troste<lb/> begnügen, bei Panzerschiffen liege die Schönheit in der Stärke.</p><lb/> <p xml:id="ID_593"> Aber auch die Stärke des „Dunderberg" ist sehr ungenügend. Die Höhe<lb/> der Kasematten ist leider bei dem, allen Kasemattenschiffen eigenthümlichen<lb/> Einwärtsfallen der Wände und bei der Niedrigkeit des Decks über Wasser<lb/> wenig geeignet, die Seefähigkeit des Fahrzeugs im Ganzen sehr zu heben,<lb/> und auch die colossale Geschützausrüstung ist nicht viel werth, da sie aus<lb/> Guß else n geschützen besteht, welche an Werth den Bronze-, den Schmiede¬<lb/> eisen- und . vollends den Gußstahlkanonen weit nachstehn, und außerdem als<lb/> glatte — nicht gezogene —Kanonen eine sehr geringe Trefffähigkeit besitzen-<lb/> Die mangelhafte Geschützausrüstung würde sich indessen noch am leichtesten ver¬<lb/> bessern lassen; schlimmer aber sind die sonstigen Fehler. Der bedeutende<lb/> Tiefgang beeinträchtigt die Verwendung als Küstenvertheidigungsfahrzeug,<lb/> geringe Manövrirfähigkeit und unzureichende Takelage machen das Schiff<lb/> trotz seiner Größe für Kreuzfahrten und Seeschlachten ungeeignet, und noch<lb/> mehr gilt dies von der geringen Schnelligkeit, die mit Vollkraft nur H<lb/> Knoten, mit Halbkraft gar nur 8V- Knoten erreicht. Ferner beschwert der<lb/> Sporn das Vorschiff zu sehr und seine Holzfüllung vermehrt die Gefahr,<lb/> wenn es in Brand geschossen werden sollte. Die Panzerung hat außerdem,<lb/> abgesehen von ihrer oben hervorgehobenen Schwäche, den großen Fehler, daß<lb/> die Platten mit ihrer Hauptausdehnung senkrecht, nicht horizontal angelegt<lb/> sind, sodaß den Aufprall des Schusses höchstens 3 Spanten aufzuhalten haben,<lb/> und daß bei einem Nachgeben der Platten durch die größere Anzahl der<lb/> Fugen in der Wasserlinie die Schnelligkeit noch mehr verringert werden kann-</p><lb/> <p xml:id="ID_594" next="#ID_595"> Gebaut ist das Schiff unter Aufsicht des Unionsadmirals Gregory von</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0224]
im lichten 7—7°/«' Höhe besitzt, besteht aus lauter 4V-" (SV-"?) starken. 8-S'
langen, 28" breiten Platten von gehämmertem Eisen, die unter 33° nach
innen geneigt sind, während sie nach oben durch ein leichtes, bombenfestes
Deck geschützt ist, aus welchem sich im vordern Theil des Schiffs das Steuer¬
haus erhebt, 6'im Durchmesser, 7' hoch und mit 10" Panzerung. Die Armirung
der Käsematte war ursprünglich auf 21 Geschütze festgesetzt, von welchen 2 in
Drehthüren auf den Enden der Käsematte ihren Platz finden sollten: dann
setzten die Amerikaner die Armirung auf 16 — 18 Geschütze herab (12 — 14
11 zottige Dahlgren-Kanonen, außer den 4 15zölligen Rodmankanonen, wie
sie auch die Doppelthüren-Monitors führen), und die Franzosen haben endlich
das Schiff nur mit 6 Geschützen der letzteren Art gekauft. Außer dem ge'
wöhnlichen Steuer führt das Schiff noch ein Reserveruder und ferner 8 Haupt'
anter und 3 große Spille zum Aufwinden der Ankerketten. Als Bemastung
besitzt der ungeheure Schiffskörper, der 600 Mann Besatzung erhält, eine hä߬
liche schmächtige Briggtakelage (früher eine Schoonertakelage), und auch sonst
ist das Schiff im Aeußern so häßlich, daß die Amerikaner sich mit dem Troste
begnügen, bei Panzerschiffen liege die Schönheit in der Stärke.
Aber auch die Stärke des „Dunderberg" ist sehr ungenügend. Die Höhe
der Kasematten ist leider bei dem, allen Kasemattenschiffen eigenthümlichen
Einwärtsfallen der Wände und bei der Niedrigkeit des Decks über Wasser
wenig geeignet, die Seefähigkeit des Fahrzeugs im Ganzen sehr zu heben,
und auch die colossale Geschützausrüstung ist nicht viel werth, da sie aus
Guß else n geschützen besteht, welche an Werth den Bronze-, den Schmiede¬
eisen- und . vollends den Gußstahlkanonen weit nachstehn, und außerdem als
glatte — nicht gezogene —Kanonen eine sehr geringe Trefffähigkeit besitzen-
Die mangelhafte Geschützausrüstung würde sich indessen noch am leichtesten ver¬
bessern lassen; schlimmer aber sind die sonstigen Fehler. Der bedeutende
Tiefgang beeinträchtigt die Verwendung als Küstenvertheidigungsfahrzeug,
geringe Manövrirfähigkeit und unzureichende Takelage machen das Schiff
trotz seiner Größe für Kreuzfahrten und Seeschlachten ungeeignet, und noch
mehr gilt dies von der geringen Schnelligkeit, die mit Vollkraft nur H
Knoten, mit Halbkraft gar nur 8V- Knoten erreicht. Ferner beschwert der
Sporn das Vorschiff zu sehr und seine Holzfüllung vermehrt die Gefahr,
wenn es in Brand geschossen werden sollte. Die Panzerung hat außerdem,
abgesehen von ihrer oben hervorgehobenen Schwäche, den großen Fehler, daß
die Platten mit ihrer Hauptausdehnung senkrecht, nicht horizontal angelegt
sind, sodaß den Aufprall des Schusses höchstens 3 Spanten aufzuhalten haben,
und daß bei einem Nachgeben der Platten durch die größere Anzahl der
Fugen in der Wasserlinie die Schnelligkeit noch mehr verringert werden kann-
Gebaut ist das Schiff unter Aufsicht des Unionsadmirals Gregory von
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