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Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. II. Band.

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müssen, von denen aus ein directer Verkehr nach den Provinzen stattfindet
und umgekehrt.

Doch trotz dieser kleinen Mängel ist das Buch ein vortrefflicher Führer
durch die englische Metropole und noch über dieselbe hinaus in die englischen
und schottischen Provinzen. Auch in dieser letzteren Hinsicht ist die neue Auflage
wesentlich vermehrt, besonders durch die ausführliche Behandlung der zwei
englischen Universitäten und durch die Beifügung einer Karte der Isis c>k
^Vigltt. Wir führen auch diese Mängel nicht an, um zu mäkeln, sondern
glauben dadurch vielleicht für spätere Bearbeitungen einige Fingerzeige noch
weiterer Verbesserung gegeben zu haben. Jetzt fängt die schöne Reisezeit,
besonders für England an. Mögen recht viele Landsleute an der Hand dieses
Buches dieses so überaus interessante Land eines Besuches würdigen, sie wer¬
den daselbst -- Dank 1870 und 71 -- auch öfter mit ihrer Muttersprache
durchkommen, als Baedeker sagt, und können auch, trotz diesem, in allen
LmoKing-Lompartmvnts der Londoner unterirdischen Eisenbahnen in aller
Ruhe ihr Pfeifchen oder ihre Cigarre rauchen, was der Deutsche ja nun ein¬
^. mal so gerne thut.




Das soeben erschienene achte Heft des General se abswerkes über
den deutsch-französischen Krieg (Berlin, E. S. Mittler u. Sohn),
das wir selbstverständlich noch eingehender besprechen werden, bringt die Dar¬
stellung der Schlacht von Sedan. Das Heft zerfällt naturgemäß in drei
Abtheilungen. Die Kämpfe des Vormittags (1. September 1870) führen zur
Umzingelung der französischen Armeen durch die deutschen, alle Versuche des
Feindes, den festen Ring zu durchbrechen, scheitern. Dann die Ereignisse des
Abends. Kaiser Napoleon giebt sich gefangen -- sein bekannter Brief an
König Wilhelm ist dem Hefte facsimilirt beigegeben -- und die Armee tritt
in Kapitulationsverhandlungen. Die weltgeschichtlichen Ereignisse des 2. Sep¬
tember werden im 3. Abschnitt des Heftes dargestellt. Die beiden großen
Karten zeigen die Entwickelung der siegreichen Schlacht, indem sie die Stel¬
lung der Armeen mitten in den Kämpfen des Vormittags, und dann nach
festgeschlossener Umzingelung der Franzosen bezeichnen. Das höchste Interesse
werden jedoch die "Schlußbetrachtungen" finden, ("Rückblick auf den zehn¬
tägigen Feldzug gegen die Armee von ClMons" S. 1297 -- 130L), in welchen
der kühn gefaßte und mit genialer Einsicht durchgeführte Operationsplan des
deutschen Hauptquartiers in seinem inneren Zusammenhange und in den
einzelnen Momenten seiner Entwicklung in einfachen Zügen dargelegt und
Jedermann in seiner ganzen Größe verständlich wird. Für den großen Na-
lionalfesttag der Deutschen wird dieses achte Heft des deutschen Generalstabs¬
werkes, besonders durch seine ,,Schlußbetrachtungc-n", noch in Jahrzehnten
die lauterste Quelle correcter, historischer Auffassung und begründetster Be¬
geisterung sein.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans Blum in Leipzig.
Verlag von F. L- Hrrbig in Leipzig. -- Druck von Hiithcl K Hernimmt in Leipzig-

müssen, von denen aus ein directer Verkehr nach den Provinzen stattfindet
und umgekehrt.

Doch trotz dieser kleinen Mängel ist das Buch ein vortrefflicher Führer
durch die englische Metropole und noch über dieselbe hinaus in die englischen
und schottischen Provinzen. Auch in dieser letzteren Hinsicht ist die neue Auflage
wesentlich vermehrt, besonders durch die ausführliche Behandlung der zwei
englischen Universitäten und durch die Beifügung einer Karte der Isis c>k
^Vigltt. Wir führen auch diese Mängel nicht an, um zu mäkeln, sondern
glauben dadurch vielleicht für spätere Bearbeitungen einige Fingerzeige noch
weiterer Verbesserung gegeben zu haben. Jetzt fängt die schöne Reisezeit,
besonders für England an. Mögen recht viele Landsleute an der Hand dieses
Buches dieses so überaus interessante Land eines Besuches würdigen, sie wer¬
den daselbst — Dank 1870 und 71 — auch öfter mit ihrer Muttersprache
durchkommen, als Baedeker sagt, und können auch, trotz diesem, in allen
LmoKing-Lompartmvnts der Londoner unterirdischen Eisenbahnen in aller
Ruhe ihr Pfeifchen oder ihre Cigarre rauchen, was der Deutsche ja nun ein¬
^. mal so gerne thut.




Das soeben erschienene achte Heft des General se abswerkes über
den deutsch-französischen Krieg (Berlin, E. S. Mittler u. Sohn),
das wir selbstverständlich noch eingehender besprechen werden, bringt die Dar¬
stellung der Schlacht von Sedan. Das Heft zerfällt naturgemäß in drei
Abtheilungen. Die Kämpfe des Vormittags (1. September 1870) führen zur
Umzingelung der französischen Armeen durch die deutschen, alle Versuche des
Feindes, den festen Ring zu durchbrechen, scheitern. Dann die Ereignisse des
Abends. Kaiser Napoleon giebt sich gefangen — sein bekannter Brief an
König Wilhelm ist dem Hefte facsimilirt beigegeben — und die Armee tritt
in Kapitulationsverhandlungen. Die weltgeschichtlichen Ereignisse des 2. Sep¬
tember werden im 3. Abschnitt des Heftes dargestellt. Die beiden großen
Karten zeigen die Entwickelung der siegreichen Schlacht, indem sie die Stel¬
lung der Armeen mitten in den Kämpfen des Vormittags, und dann nach
festgeschlossener Umzingelung der Franzosen bezeichnen. Das höchste Interesse
werden jedoch die „Schlußbetrachtungen" finden, („Rückblick auf den zehn¬
tägigen Feldzug gegen die Armee von ClMons" S. 1297 — 130L), in welchen
der kühn gefaßte und mit genialer Einsicht durchgeführte Operationsplan des
deutschen Hauptquartiers in seinem inneren Zusammenhange und in den
einzelnen Momenten seiner Entwicklung in einfachen Zügen dargelegt und
Jedermann in seiner ganzen Größe verständlich wird. Für den großen Na-
lionalfesttag der Deutschen wird dieses achte Heft des deutschen Generalstabs¬
werkes, besonders durch seine ,,Schlußbetrachtungc-n", noch in Jahrzehnten
die lauterste Quelle correcter, historischer Auffassung und begründetster Be¬
geisterung sein.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans Blum in Leipzig.
Verlag von F. L- Hrrbig in Leipzig. — Druck von Hiithcl K Hernimmt in Leipzig-
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341821_134976/364>, abgerufen am 19.05.2024.