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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.

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1849: 1861:
9) Als Gesinde ....6000 4814
10) Von Renten ....1677 2SS2
11) Von Unterstützung und vom Bettel5 763 4922

Diese Liste constcitirt, wie die Schrift, aus der wir dies schöpfen, sagt*), die
stärkste Zunahme da, wo die geringste körperliche Anstrengung und der größte Ge¬
winn ist, nämlich im Bankgeschäft und im Großhandel. In denjenigen Thätigkeiten,
welche körperliche Arbeit bei geringem Gewinnst erfordern, finden wir durchweg
Abnahme der selbstthätigen. Wenn die "Landwirthe" sich etwas vermehrten (in
elf Jahren um nicht mehr als etwa sechzig), so bedeutet das nur, daß eine Anzahl
von Banquiers und Großhändlern sich Grundbesitz als eine Art Luxus erworben
haben. Die Eigenthümer sind äußerst selten die Bewirthschafter. Im preußischen
Staate gab es 1861 642 Banquiers, und davon waren laut der obigen Tabelle
550 Juden. 1855 existirten in Berlin 519 und in Breslau 242 Großhandlungen,
und davon waren dort 444 und hier 212 in jüdischem Besitz. Unter den 15 Mit¬
gliedern des Centralausschusses der Reichsbank sind 11 Juden. Während im Jahre
1867 von der Gesammtbevölkerung Preußens einschließlich der Juden 1,8 Procent
in die höchste Steuerklasse fielen, gehörten dieser Klasse 1871 von den Juden rund
6 Procent allein an Banquiers und Großhändlern an.

In diesem Stile ist es seit 1861 ohne Zweifel fortgegangen. Die Juden
haben sich mit ihrer Dreistigkeit und Rührigkeit in alle Geschäfte kaufmännischer
Art, in die Vereine, die Parteien, die Vertretungen eingedrängt und darin festgesetzt.
Sie beherrschen die Börse vollständig, sie sind die Hauptgründer der Jahre 1871
und 1872 gewesen, sie haben die Reichsbank so ziemlich in ihre Hände gebracht,
sie lassen den größten Theil der Fabrikanten und deren Arbeiter sich für ihren
Vortheil abmühen, sie haben einen Theil der deutschen Kaufleute mit den specifisch
jüdischen Grundsätzen inficirt, nach denen sie selbst in Dingen des Handels zu ver¬
fahren gewohnt sind, sie schreiben und redigiren nach diesen Grundsätzen die meisten
großen Zeitungen und machen dabei zu Gunsten ihrer Ansichten und Absichten
öffentliche Meinung.

Wie ihnen dies gelingen konnte, darüber in einem späteren Artikel. Für jetzt
nur noch die Bemerkung, daß diese und andere Erscheinungen nach unsrer Erfah¬
rung ini deutschen Publikum mit jedem Jahre stärker empfunden, daß sie mit fort¬
während steigender Erbitterung besprochen werden, und daß die Aufregung darüber
in allen Schichten unserer Bevölkerung weit allgemeiner ist und weit tiefer geht,
als Manche glauben. Man hört von einer "wirthschaftlichen Trichinose" reden,
die unser Volk seit der Juden-Emancipation ergriffen habe, man vergleicht das seit¬
dem unaufhaltsam vordringende, über alle Zweige des ökonomischen, socialen und
Politischen Lebens sich ausbreitende semitische Element mit baumerstickenden tropischen
Schmarotzergewächsen und mit der Wasserpest. In Hannover denkt man dabei an



*) Die Fremdlinge in unserm Heim, Berlin, 1377.
Grenzboten I. 1380.41
1849: 1861:
9) Als Gesinde ....6000 4814
10) Von Renten ....1677 2SS2
11) Von Unterstützung und vom Bettel5 763 4922

Diese Liste constcitirt, wie die Schrift, aus der wir dies schöpfen, sagt*), die
stärkste Zunahme da, wo die geringste körperliche Anstrengung und der größte Ge¬
winn ist, nämlich im Bankgeschäft und im Großhandel. In denjenigen Thätigkeiten,
welche körperliche Arbeit bei geringem Gewinnst erfordern, finden wir durchweg
Abnahme der selbstthätigen. Wenn die „Landwirthe" sich etwas vermehrten (in
elf Jahren um nicht mehr als etwa sechzig), so bedeutet das nur, daß eine Anzahl
von Banquiers und Großhändlern sich Grundbesitz als eine Art Luxus erworben
haben. Die Eigenthümer sind äußerst selten die Bewirthschafter. Im preußischen
Staate gab es 1861 642 Banquiers, und davon waren laut der obigen Tabelle
550 Juden. 1855 existirten in Berlin 519 und in Breslau 242 Großhandlungen,
und davon waren dort 444 und hier 212 in jüdischem Besitz. Unter den 15 Mit¬
gliedern des Centralausschusses der Reichsbank sind 11 Juden. Während im Jahre
1867 von der Gesammtbevölkerung Preußens einschließlich der Juden 1,8 Procent
in die höchste Steuerklasse fielen, gehörten dieser Klasse 1871 von den Juden rund
6 Procent allein an Banquiers und Großhändlern an.

In diesem Stile ist es seit 1861 ohne Zweifel fortgegangen. Die Juden
haben sich mit ihrer Dreistigkeit und Rührigkeit in alle Geschäfte kaufmännischer
Art, in die Vereine, die Parteien, die Vertretungen eingedrängt und darin festgesetzt.
Sie beherrschen die Börse vollständig, sie sind die Hauptgründer der Jahre 1871
und 1872 gewesen, sie haben die Reichsbank so ziemlich in ihre Hände gebracht,
sie lassen den größten Theil der Fabrikanten und deren Arbeiter sich für ihren
Vortheil abmühen, sie haben einen Theil der deutschen Kaufleute mit den specifisch
jüdischen Grundsätzen inficirt, nach denen sie selbst in Dingen des Handels zu ver¬
fahren gewohnt sind, sie schreiben und redigiren nach diesen Grundsätzen die meisten
großen Zeitungen und machen dabei zu Gunsten ihrer Ansichten und Absichten
öffentliche Meinung.

Wie ihnen dies gelingen konnte, darüber in einem späteren Artikel. Für jetzt
nur noch die Bemerkung, daß diese und andere Erscheinungen nach unsrer Erfah¬
rung ini deutschen Publikum mit jedem Jahre stärker empfunden, daß sie mit fort¬
während steigender Erbitterung besprochen werden, und daß die Aufregung darüber
in allen Schichten unserer Bevölkerung weit allgemeiner ist und weit tiefer geht,
als Manche glauben. Man hört von einer „wirthschaftlichen Trichinose" reden,
die unser Volk seit der Juden-Emancipation ergriffen habe, man vergleicht das seit¬
dem unaufhaltsam vordringende, über alle Zweige des ökonomischen, socialen und
Politischen Lebens sich ausbreitende semitische Element mit baumerstickenden tropischen
Schmarotzergewächsen und mit der Wasserpest. In Hannover denkt man dabei an



*) Die Fremdlinge in unserm Heim, Berlin, 1377.
Grenzboten I. 1380.41
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[0329] 1849: 1861: 9) Als Gesinde ....6000 4814 10) Von Renten ....1677 2SS2 11) Von Unterstützung und vom Bettel5 763 4922 Diese Liste constcitirt, wie die Schrift, aus der wir dies schöpfen, sagt*), die stärkste Zunahme da, wo die geringste körperliche Anstrengung und der größte Ge¬ winn ist, nämlich im Bankgeschäft und im Großhandel. In denjenigen Thätigkeiten, welche körperliche Arbeit bei geringem Gewinnst erfordern, finden wir durchweg Abnahme der selbstthätigen. Wenn die „Landwirthe" sich etwas vermehrten (in elf Jahren um nicht mehr als etwa sechzig), so bedeutet das nur, daß eine Anzahl von Banquiers und Großhändlern sich Grundbesitz als eine Art Luxus erworben haben. Die Eigenthümer sind äußerst selten die Bewirthschafter. Im preußischen Staate gab es 1861 642 Banquiers, und davon waren laut der obigen Tabelle 550 Juden. 1855 existirten in Berlin 519 und in Breslau 242 Großhandlungen, und davon waren dort 444 und hier 212 in jüdischem Besitz. Unter den 15 Mit¬ gliedern des Centralausschusses der Reichsbank sind 11 Juden. Während im Jahre 1867 von der Gesammtbevölkerung Preußens einschließlich der Juden 1,8 Procent in die höchste Steuerklasse fielen, gehörten dieser Klasse 1871 von den Juden rund 6 Procent allein an Banquiers und Großhändlern an. In diesem Stile ist es seit 1861 ohne Zweifel fortgegangen. Die Juden haben sich mit ihrer Dreistigkeit und Rührigkeit in alle Geschäfte kaufmännischer Art, in die Vereine, die Parteien, die Vertretungen eingedrängt und darin festgesetzt. Sie beherrschen die Börse vollständig, sie sind die Hauptgründer der Jahre 1871 und 1872 gewesen, sie haben die Reichsbank so ziemlich in ihre Hände gebracht, sie lassen den größten Theil der Fabrikanten und deren Arbeiter sich für ihren Vortheil abmühen, sie haben einen Theil der deutschen Kaufleute mit den specifisch jüdischen Grundsätzen inficirt, nach denen sie selbst in Dingen des Handels zu ver¬ fahren gewohnt sind, sie schreiben und redigiren nach diesen Grundsätzen die meisten großen Zeitungen und machen dabei zu Gunsten ihrer Ansichten und Absichten öffentliche Meinung. Wie ihnen dies gelingen konnte, darüber in einem späteren Artikel. Für jetzt nur noch die Bemerkung, daß diese und andere Erscheinungen nach unsrer Erfah¬ rung ini deutschen Publikum mit jedem Jahre stärker empfunden, daß sie mit fort¬ während steigender Erbitterung besprochen werden, und daß die Aufregung darüber in allen Schichten unserer Bevölkerung weit allgemeiner ist und weit tiefer geht, als Manche glauben. Man hört von einer „wirthschaftlichen Trichinose" reden, die unser Volk seit der Juden-Emancipation ergriffen habe, man vergleicht das seit¬ dem unaufhaltsam vordringende, über alle Zweige des ökonomischen, socialen und Politischen Lebens sich ausbreitende semitische Element mit baumerstickenden tropischen Schmarotzergewächsen und mit der Wasserpest. In Hannover denkt man dabei an *) Die Fremdlinge in unserm Heim, Berlin, 1377. Grenzboten I. 1380.41

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157681/329>, abgerufen am 26.05.2024.