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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Erstes Quartal.

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Literatur.

Seminars, in welchem die vorliegenden Arbeiten zum Theil entstünden sind, auf¬
gehoben und nnr die Resultate veröffentlicht werden? Die Früge ist unbedingt
zu verneinen. Nur dadurch, daß uns die Verfasser das Beweismaterial in extenso
in die Hände gegeben haben, ist das obige Resultat erreicht worden. Eine andre
Frage ist es, ob nicht die Darstellung noch eine etwas andre hätte sein können.
Nicht etwa daß wir, um ein Wort Schillers zu brauchen, eine "schöne Schreibart"
wünschten, wo einzig und allein eine "wissenschaftliche Schreibart" um Platze ist. Wohl
aber hätte sich die "wissenschaftliche Schreibart" etwas übersichtlicher gestalten lassen,
dadurch, daß die vielen Zahlen, Citate, Belegstellen nicht als fortlaufender Text,
was sie doch nicht sind, sondern gelegentlich in tabellarischer Form gedruckt worden
wären. Namentlich bei den zahllosen Parallelen würde tabellarische Gegenüber¬
stellung die Uebersicht oft wesentlich erleichtern, zumal bei der etwas affectirter
Art des Citirens, die alle Schererianer ihrem Herrn und Meister mit einer Aengst-
lichkit nachmachen oder IM; soll heißen: "Der junge Goethe", "Dichtung
und Wahrheit"), als ob auf solche Dinge wunder was ankäme.

Zur Sache selbst bieten uns die Studien kaum irgendwelche Veranlassung zu
Ausstellungen. Der großen Gefahr, die bei allen solchen "philologischen" Unter¬
suchungen vorhanden ist, bloß "in Worten zu kramen" und sich damit zu begnügen,
daß man "die Theile in der Hand" hat, sind sich die Herausgeber in vollem Maße
bewußt gewesen. Sie wissen sehr wohl, daß, wenn sie nachgewiesen haben, wie
oft die in Goethes Jugendgedichten vorkommenden schmückenden Beiwörter: munter,
zärtlich, süß, klein, golden n. a. bei den Ancikrevntikern begegnen, damit noch lange
nicht dasjenige eingefangen ist, "was Goethe gleichsam mit der Luft in sich auf¬
genommen und in seinen Gedichten wieder ausgesprochen hat," und waS sich schlechter¬
dings in kein Lexikon einfangen läßt. Ob die Verfasser aber nicht doch bisweilen
diese Gefahr etwas ans den Augen verloren haben? Von dem entzückenden
Friederikenliedchen: "Kleine Blumen, kleine Blätter" schreiben siez. B., es sei "das
schönste der von Goethe im Geiste der Anakreontik verfaßten Lieder. Der Charakter
derselben ist hier am deutlichsten ausgeprägt. Der ganze Poetische Apparat jener
Dichter ist gleichsam in wenig Zeilen condensirt. Fast lauter in der Anakreontik
typische Begriffe: Blumen, Blätter, Bänder, Rosen; Frühlingsgötter, Zephir, Flügel;
Küsse, Triebe. Ebenso typisch die Beiwörter: klein, leicht, jung, tändelnd, lustig,
munter, lieb. Die Anrede: Liebste, geliebtes Leben, Mädchen, das wie ich em¬
pfindet (kein Name). Alliterationen fast in jeder Zeile, besonders mit l, welches
überhaupt in dem Gedichte der vorherrschende Consonant ist." Sehr richtig. Ans
die äußern Theile hin angesehen, wäre das Gedichtchen eine wahre Cnmulativn
von Anakreontik. Und doch, weht nicht ein Hauch hindurch, gegen den das Ge-
tändel Gerstenbergs, Gleims, Jacobis trotz allen Zephirs und allen Geflatters als
matte Windstille erscheint? Auf die "Luft" hin augesehen, könnte man mit dem¬
selben Rechte behaupten, das Gedichtchen habe fast gar nichts nnakreontisches. Ein
Schalk könnte mit der Methode Minvrs und Sauers am Ende auch den Beweis
führen, daß eine ganze Reihe Hcinischer Lieder direct aus der Anakreontik hervor-
gewnchsen seien.

Eine zweite Gefahr, die mit der eben genannten sich eng berührt, und die
auch gelegentlich in den Studien über Goethes älteste Lyrik, weit öfter aber noch
in den Studien über den "Götz" hervortritt, liegt darin, Parnllelstellen zu
wittern, wo absolut nicht daran zu denken ist. Bei fleißiger Wiederholung der
Lectüre und gutem Gedächtniß ist es ja leicht, aller Orten dergleichen aufzustöbern.
Unleugbar hat der Nachweis solcher Parallelstellen -- z. B. zwischen den Briefen


Literatur.

Seminars, in welchem die vorliegenden Arbeiten zum Theil entstünden sind, auf¬
gehoben und nnr die Resultate veröffentlicht werden? Die Früge ist unbedingt
zu verneinen. Nur dadurch, daß uns die Verfasser das Beweismaterial in extenso
in die Hände gegeben haben, ist das obige Resultat erreicht worden. Eine andre
Frage ist es, ob nicht die Darstellung noch eine etwas andre hätte sein können.
Nicht etwa daß wir, um ein Wort Schillers zu brauchen, eine „schöne Schreibart"
wünschten, wo einzig und allein eine „wissenschaftliche Schreibart" um Platze ist. Wohl
aber hätte sich die „wissenschaftliche Schreibart" etwas übersichtlicher gestalten lassen,
dadurch, daß die vielen Zahlen, Citate, Belegstellen nicht als fortlaufender Text,
was sie doch nicht sind, sondern gelegentlich in tabellarischer Form gedruckt worden
wären. Namentlich bei den zahllosen Parallelen würde tabellarische Gegenüber¬
stellung die Uebersicht oft wesentlich erleichtern, zumal bei der etwas affectirter
Art des Citirens, die alle Schererianer ihrem Herrn und Meister mit einer Aengst-
lichkit nachmachen oder IM; soll heißen: „Der junge Goethe", „Dichtung
und Wahrheit"), als ob auf solche Dinge wunder was ankäme.

Zur Sache selbst bieten uns die Studien kaum irgendwelche Veranlassung zu
Ausstellungen. Der großen Gefahr, die bei allen solchen „philologischen" Unter¬
suchungen vorhanden ist, bloß „in Worten zu kramen" und sich damit zu begnügen,
daß man „die Theile in der Hand" hat, sind sich die Herausgeber in vollem Maße
bewußt gewesen. Sie wissen sehr wohl, daß, wenn sie nachgewiesen haben, wie
oft die in Goethes Jugendgedichten vorkommenden schmückenden Beiwörter: munter,
zärtlich, süß, klein, golden n. a. bei den Ancikrevntikern begegnen, damit noch lange
nicht dasjenige eingefangen ist, „was Goethe gleichsam mit der Luft in sich auf¬
genommen und in seinen Gedichten wieder ausgesprochen hat," und waS sich schlechter¬
dings in kein Lexikon einfangen läßt. Ob die Verfasser aber nicht doch bisweilen
diese Gefahr etwas ans den Augen verloren haben? Von dem entzückenden
Friederikenliedchen: „Kleine Blumen, kleine Blätter" schreiben siez. B., es sei „das
schönste der von Goethe im Geiste der Anakreontik verfaßten Lieder. Der Charakter
derselben ist hier am deutlichsten ausgeprägt. Der ganze Poetische Apparat jener
Dichter ist gleichsam in wenig Zeilen condensirt. Fast lauter in der Anakreontik
typische Begriffe: Blumen, Blätter, Bänder, Rosen; Frühlingsgötter, Zephir, Flügel;
Küsse, Triebe. Ebenso typisch die Beiwörter: klein, leicht, jung, tändelnd, lustig,
munter, lieb. Die Anrede: Liebste, geliebtes Leben, Mädchen, das wie ich em¬
pfindet (kein Name). Alliterationen fast in jeder Zeile, besonders mit l, welches
überhaupt in dem Gedichte der vorherrschende Consonant ist." Sehr richtig. Ans
die äußern Theile hin angesehen, wäre das Gedichtchen eine wahre Cnmulativn
von Anakreontik. Und doch, weht nicht ein Hauch hindurch, gegen den das Ge-
tändel Gerstenbergs, Gleims, Jacobis trotz allen Zephirs und allen Geflatters als
matte Windstille erscheint? Auf die „Luft" hin augesehen, könnte man mit dem¬
selben Rechte behaupten, das Gedichtchen habe fast gar nichts nnakreontisches. Ein
Schalk könnte mit der Methode Minvrs und Sauers am Ende auch den Beweis
führen, daß eine ganze Reihe Hcinischer Lieder direct aus der Anakreontik hervor-
gewnchsen seien.

Eine zweite Gefahr, die mit der eben genannten sich eng berührt, und die
auch gelegentlich in den Studien über Goethes älteste Lyrik, weit öfter aber noch
in den Studien über den „Götz" hervortritt, liegt darin, Parnllelstellen zu
wittern, wo absolut nicht daran zu denken ist. Bei fleißiger Wiederholung der
Lectüre und gutem Gedächtniß ist es ja leicht, aller Orten dergleichen aufzustöbern.
Unleugbar hat der Nachweis solcher Parallelstellen — z. B. zwischen den Briefen


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[0287] Literatur. Seminars, in welchem die vorliegenden Arbeiten zum Theil entstünden sind, auf¬ gehoben und nnr die Resultate veröffentlicht werden? Die Früge ist unbedingt zu verneinen. Nur dadurch, daß uns die Verfasser das Beweismaterial in extenso in die Hände gegeben haben, ist das obige Resultat erreicht worden. Eine andre Frage ist es, ob nicht die Darstellung noch eine etwas andre hätte sein können. Nicht etwa daß wir, um ein Wort Schillers zu brauchen, eine „schöne Schreibart" wünschten, wo einzig und allein eine „wissenschaftliche Schreibart" um Platze ist. Wohl aber hätte sich die „wissenschaftliche Schreibart" etwas übersichtlicher gestalten lassen, dadurch, daß die vielen Zahlen, Citate, Belegstellen nicht als fortlaufender Text, was sie doch nicht sind, sondern gelegentlich in tabellarischer Form gedruckt worden wären. Namentlich bei den zahllosen Parallelen würde tabellarische Gegenüber¬ stellung die Uebersicht oft wesentlich erleichtern, zumal bei der etwas affectirter Art des Citirens, die alle Schererianer ihrem Herrn und Meister mit einer Aengst- lichkit nachmachen oder IM; soll heißen: „Der junge Goethe", „Dichtung und Wahrheit"), als ob auf solche Dinge wunder was ankäme. Zur Sache selbst bieten uns die Studien kaum irgendwelche Veranlassung zu Ausstellungen. Der großen Gefahr, die bei allen solchen „philologischen" Unter¬ suchungen vorhanden ist, bloß „in Worten zu kramen" und sich damit zu begnügen, daß man „die Theile in der Hand" hat, sind sich die Herausgeber in vollem Maße bewußt gewesen. Sie wissen sehr wohl, daß, wenn sie nachgewiesen haben, wie oft die in Goethes Jugendgedichten vorkommenden schmückenden Beiwörter: munter, zärtlich, süß, klein, golden n. a. bei den Ancikrevntikern begegnen, damit noch lange nicht dasjenige eingefangen ist, „was Goethe gleichsam mit der Luft in sich auf¬ genommen und in seinen Gedichten wieder ausgesprochen hat," und waS sich schlechter¬ dings in kein Lexikon einfangen läßt. Ob die Verfasser aber nicht doch bisweilen diese Gefahr etwas ans den Augen verloren haben? Von dem entzückenden Friederikenliedchen: „Kleine Blumen, kleine Blätter" schreiben siez. B., es sei „das schönste der von Goethe im Geiste der Anakreontik verfaßten Lieder. Der Charakter derselben ist hier am deutlichsten ausgeprägt. Der ganze Poetische Apparat jener Dichter ist gleichsam in wenig Zeilen condensirt. Fast lauter in der Anakreontik typische Begriffe: Blumen, Blätter, Bänder, Rosen; Frühlingsgötter, Zephir, Flügel; Küsse, Triebe. Ebenso typisch die Beiwörter: klein, leicht, jung, tändelnd, lustig, munter, lieb. Die Anrede: Liebste, geliebtes Leben, Mädchen, das wie ich em¬ pfindet (kein Name). Alliterationen fast in jeder Zeile, besonders mit l, welches überhaupt in dem Gedichte der vorherrschende Consonant ist." Sehr richtig. Ans die äußern Theile hin angesehen, wäre das Gedichtchen eine wahre Cnmulativn von Anakreontik. Und doch, weht nicht ein Hauch hindurch, gegen den das Ge- tändel Gerstenbergs, Gleims, Jacobis trotz allen Zephirs und allen Geflatters als matte Windstille erscheint? Auf die „Luft" hin augesehen, könnte man mit dem¬ selben Rechte behaupten, das Gedichtchen habe fast gar nichts nnakreontisches. Ein Schalk könnte mit der Methode Minvrs und Sauers am Ende auch den Beweis führen, daß eine ganze Reihe Hcinischer Lieder direct aus der Anakreontik hervor- gewnchsen seien. Eine zweite Gefahr, die mit der eben genannten sich eng berührt, und die auch gelegentlich in den Studien über Goethes älteste Lyrik, weit öfter aber noch in den Studien über den „Götz" hervortritt, liegt darin, Parnllelstellen zu wittern, wo absolut nicht daran zu denken ist. Bei fleißiger Wiederholung der Lectüre und gutem Gedächtniß ist es ja leicht, aller Orten dergleichen aufzustöbern. Unleugbar hat der Nachweis solcher Parallelstellen — z. B. zwischen den Briefen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157697/287>, abgerufen am 28.05.2024.