Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Viertes Quartal.

Bild:
<< vorherige Seite
Politische Rückblicke und Ausblicke,

über 1 900 000 Katholik" in 953 Pfarreien habe" durch die Dazwischenkunft
der Gesetzgebung, welche gegen das Centrum zustande gekommen ist, wieder eine
regelmäßige Seelsorge empfangen. Es bleiben Pfarreien, in denen zwar keine
regelmäßige Seelsorge stattfindet, aber doch von Zeit zu Zeit durch bereitwillige
Geistliche die Seelsorge ungehindert ausgeübt wird, 150 mit 170 000 Seelen übrig.
Das ist der Umfang des Nothstandes im gegenwärtigen Augenblicke, oder wenn
ich, was ja drastischer wirkt, mit Procentzahlen rechnen will, so stellt sich die Sache
folgendermaßen: Von der Gesammtzahl aller Pfarreien und aller Katholiken im
Preußischen Staate bleiben in diesem Augenblicke als nicht regelmüßig versorgt nur
übrig 3 Procent der Pfarreien und 2 Procent der Katholiken."

Als an Ninas Stelle der frühere Wiener Pronuntius Jacobini trat, kamen
mich die Unterhandlungen zwischen der preußischen Regierung und der Curie
wieder in Fluß. Vorher hatte Papst Leo schon ein Zeichen versöhnlicher Gesinnung
gegeben. Indem dem vom Trierschen Domcapitel zum Bisthumsverweser gewählten
Domherrn de Lorcnzi die Bestätigung von feiten der Regierung versagt werden
"mßte, war für letztere bezüglich der Ausführung ihrer friedlichen Absichten in dieser
Diöcese eine gewisse Schwierigkeit entstanden, deren Beseitigung keineswegs leicht
schien und folglich auch nicht sobald erwartet wurde. Da trat der Papst ein und
fand ein Auskunftsmittel, indem er in or. Korum von Straßburg eine Persön¬
lichkeit zum Bischof ersah, welche die Staatsregierung als ihr genehm bezeichnen
konnte, und ihn bewog, das für ihn bestimmte Amt zu übernehmen. Es war dies
in der That ein Zeichen günstiger Stimmung und erfreuliche" Entgegenkommens,
von dem man hoffen durfte, es werde auch andern Diöcesen zu statten kommen.
Bald darauf folgte denn auch die Besetzung eines zweiten durch den Tod erledigten
Bischofsstuhles: der allgemein für friedfertig geltende Hildesheimer Generalviear
Kopp wurde mit Zustimmung der staatlichen Behörde zum Bischof von Fulda er¬
nannt. Es wäre möglich, daß die Curie hinsichtlich der Frage wegen der Rückkehr
der abgesetzten Bischöfe sich herbeiließe, die vorhandenen Schwierigkeiten dnrch Er¬
nennung neuer Bischöfe zu beseitigen, wobei sie der Regierung nur solche Persön¬
lichkeiten vorschlagen würde, die bei derselben xersous, Kr"t" wären. Ausgemacht
und abgeschlossen ist aber in dieser Richtung sicherem Vernehmen zufolge gegen¬
wärtig noch nichts. Was die "Times" und die "Italia" darüber gebracht habe",
entbehrt der Begründung. Die Sache steht vielmehr in diesem Augenblicke, wie
vfficiöse Stimmen der "Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" und der Wiener
"Politischen Korrespondenz" angedeutet haben, folgendermaßen.

Der kaiserlich deutsche Gesandte in Washington, v. Schlözer, welcher früher
Secretär der preußischen Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle war, hat im Laufe
dieses Sommers während einer vorübergehenden Anwesenheit in Rom mit den ihm
"us frühern amtlichen Beziehungen bekannten Würdenträgern der katholischen Kirche
vertrauliche Beziehungen anknüpfen können, aus welchen für beide Theile die Hoffnung
erwachsen ist, in wichtigen Punkten zur Verständigung über einen beiderseits an¬
nehmbaren moclus vivenäi zu gelangen, ohne einem von beiden den Verzicht ans
die Principiellen Gebote seiner Stellung zuzumuthen. In der Absicht, den hiermit
angebahnten Weg zu einem Ausgleich weiter zu verfolgen, hat das Auswärtige
Amt in Berlin die persönlichen Beziehungen, welche Herr v. Schlözer zu Gebote
stehen, im Sinne einer weitern Annäherung nutzbar zu macheu gesucht und deu
genannten Diplomaten zur Rückkehr nach Rom veranlaßt, damit er dort mit den
kirchlichen Obern die Punkte vertraulich erörtere, in denen beide Theile in der Lage sein
würden, sich im Interesse der katholischen Unterthanen des Königs Wilhelm gegeu-
'


Grenzbvten IV. 1881. l.y
Politische Rückblicke und Ausblicke,

über 1 900 000 Katholik» in 953 Pfarreien habe» durch die Dazwischenkunft
der Gesetzgebung, welche gegen das Centrum zustande gekommen ist, wieder eine
regelmäßige Seelsorge empfangen. Es bleiben Pfarreien, in denen zwar keine
regelmäßige Seelsorge stattfindet, aber doch von Zeit zu Zeit durch bereitwillige
Geistliche die Seelsorge ungehindert ausgeübt wird, 150 mit 170 000 Seelen übrig.
Das ist der Umfang des Nothstandes im gegenwärtigen Augenblicke, oder wenn
ich, was ja drastischer wirkt, mit Procentzahlen rechnen will, so stellt sich die Sache
folgendermaßen: Von der Gesammtzahl aller Pfarreien und aller Katholiken im
Preußischen Staate bleiben in diesem Augenblicke als nicht regelmüßig versorgt nur
übrig 3 Procent der Pfarreien und 2 Procent der Katholiken."

Als an Ninas Stelle der frühere Wiener Pronuntius Jacobini trat, kamen
mich die Unterhandlungen zwischen der preußischen Regierung und der Curie
wieder in Fluß. Vorher hatte Papst Leo schon ein Zeichen versöhnlicher Gesinnung
gegeben. Indem dem vom Trierschen Domcapitel zum Bisthumsverweser gewählten
Domherrn de Lorcnzi die Bestätigung von feiten der Regierung versagt werden
»mßte, war für letztere bezüglich der Ausführung ihrer friedlichen Absichten in dieser
Diöcese eine gewisse Schwierigkeit entstanden, deren Beseitigung keineswegs leicht
schien und folglich auch nicht sobald erwartet wurde. Da trat der Papst ein und
fand ein Auskunftsmittel, indem er in or. Korum von Straßburg eine Persön¬
lichkeit zum Bischof ersah, welche die Staatsregierung als ihr genehm bezeichnen
konnte, und ihn bewog, das für ihn bestimmte Amt zu übernehmen. Es war dies
in der That ein Zeichen günstiger Stimmung und erfreuliche» Entgegenkommens,
von dem man hoffen durfte, es werde auch andern Diöcesen zu statten kommen.
Bald darauf folgte denn auch die Besetzung eines zweiten durch den Tod erledigten
Bischofsstuhles: der allgemein für friedfertig geltende Hildesheimer Generalviear
Kopp wurde mit Zustimmung der staatlichen Behörde zum Bischof von Fulda er¬
nannt. Es wäre möglich, daß die Curie hinsichtlich der Frage wegen der Rückkehr
der abgesetzten Bischöfe sich herbeiließe, die vorhandenen Schwierigkeiten dnrch Er¬
nennung neuer Bischöfe zu beseitigen, wobei sie der Regierung nur solche Persön¬
lichkeiten vorschlagen würde, die bei derselben xersous, Kr»t» wären. Ausgemacht
und abgeschlossen ist aber in dieser Richtung sicherem Vernehmen zufolge gegen¬
wärtig noch nichts. Was die „Times" und die „Italia" darüber gebracht habe«,
entbehrt der Begründung. Die Sache steht vielmehr in diesem Augenblicke, wie
vfficiöse Stimmen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" und der Wiener
„Politischen Korrespondenz" angedeutet haben, folgendermaßen.

Der kaiserlich deutsche Gesandte in Washington, v. Schlözer, welcher früher
Secretär der preußischen Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle war, hat im Laufe
dieses Sommers während einer vorübergehenden Anwesenheit in Rom mit den ihm
"us frühern amtlichen Beziehungen bekannten Würdenträgern der katholischen Kirche
vertrauliche Beziehungen anknüpfen können, aus welchen für beide Theile die Hoffnung
erwachsen ist, in wichtigen Punkten zur Verständigung über einen beiderseits an¬
nehmbaren moclus vivenäi zu gelangen, ohne einem von beiden den Verzicht ans
die Principiellen Gebote seiner Stellung zuzumuthen. In der Absicht, den hiermit
angebahnten Weg zu einem Ausgleich weiter zu verfolgen, hat das Auswärtige
Amt in Berlin die persönlichen Beziehungen, welche Herr v. Schlözer zu Gebote
stehen, im Sinne einer weitern Annäherung nutzbar zu macheu gesucht und deu
genannten Diplomaten zur Rückkehr nach Rom veranlaßt, damit er dort mit den
kirchlichen Obern die Punkte vertraulich erörtere, in denen beide Theile in der Lage sein
würden, sich im Interesse der katholischen Unterthanen des Königs Wilhelm gegeu-
'


Grenzbvten IV. 1881. l.y
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0235" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/150957"/>
          <fw type="header" place="top"> Politische Rückblicke und Ausblicke,</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_775" prev="#ID_774"> über 1 900 000 Katholik» in 953 Pfarreien habe» durch die Dazwischenkunft<lb/>
der Gesetzgebung, welche gegen das Centrum zustande gekommen ist, wieder eine<lb/>
regelmäßige Seelsorge empfangen. Es bleiben Pfarreien, in denen zwar keine<lb/>
regelmäßige Seelsorge stattfindet, aber doch von Zeit zu Zeit durch bereitwillige<lb/>
Geistliche die Seelsorge ungehindert ausgeübt wird, 150 mit 170 000 Seelen übrig.<lb/>
Das ist der Umfang des Nothstandes im gegenwärtigen Augenblicke, oder wenn<lb/>
ich, was ja drastischer wirkt, mit Procentzahlen rechnen will, so stellt sich die Sache<lb/>
folgendermaßen: Von der Gesammtzahl aller Pfarreien und aller Katholiken im<lb/>
Preußischen Staate bleiben in diesem Augenblicke als nicht regelmüßig versorgt nur<lb/>
übrig 3 Procent der Pfarreien und 2 Procent der Katholiken."</p><lb/>
          <p xml:id="ID_776"> Als an Ninas Stelle der frühere Wiener Pronuntius Jacobini trat, kamen<lb/>
mich die Unterhandlungen zwischen der preußischen Regierung und der Curie<lb/>
wieder in Fluß. Vorher hatte Papst Leo schon ein Zeichen versöhnlicher Gesinnung<lb/>
gegeben. Indem dem vom Trierschen Domcapitel zum Bisthumsverweser gewählten<lb/>
Domherrn de Lorcnzi die Bestätigung von feiten der Regierung versagt werden<lb/>
»mßte, war für letztere bezüglich der Ausführung ihrer friedlichen Absichten in dieser<lb/>
Diöcese eine gewisse Schwierigkeit entstanden, deren Beseitigung keineswegs leicht<lb/>
schien und folglich auch nicht sobald erwartet wurde. Da trat der Papst ein und<lb/>
fand ein Auskunftsmittel, indem er in or. Korum von Straßburg eine Persön¬<lb/>
lichkeit zum Bischof ersah, welche die Staatsregierung als ihr genehm bezeichnen<lb/>
konnte, und ihn bewog, das für ihn bestimmte Amt zu übernehmen. Es war dies<lb/>
in der That ein Zeichen günstiger Stimmung und erfreuliche» Entgegenkommens,<lb/>
von dem man hoffen durfte, es werde auch andern Diöcesen zu statten kommen.<lb/>
Bald darauf folgte denn auch die Besetzung eines zweiten durch den Tod erledigten<lb/>
Bischofsstuhles: der allgemein für friedfertig geltende Hildesheimer Generalviear<lb/>
Kopp wurde mit Zustimmung der staatlichen Behörde zum Bischof von Fulda er¬<lb/>
nannt. Es wäre möglich, daß die Curie hinsichtlich der Frage wegen der Rückkehr<lb/>
der abgesetzten Bischöfe sich herbeiließe, die vorhandenen Schwierigkeiten dnrch Er¬<lb/>
nennung neuer Bischöfe zu beseitigen, wobei sie der Regierung nur solche Persön¬<lb/>
lichkeiten vorschlagen würde, die bei derselben xersous, Kr»t» wären. Ausgemacht<lb/>
und abgeschlossen ist aber in dieser Richtung sicherem Vernehmen zufolge gegen¬<lb/>
wärtig noch nichts. Was die &#x201E;Times" und die &#x201E;Italia" darüber gebracht habe«,<lb/>
entbehrt der Begründung. Die Sache steht vielmehr in diesem Augenblicke, wie<lb/>
vfficiöse Stimmen der &#x201E;Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" und der Wiener<lb/>
&#x201E;Politischen Korrespondenz" angedeutet haben, folgendermaßen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_777" next="#ID_778"> Der kaiserlich deutsche Gesandte in Washington, v. Schlözer, welcher früher<lb/>
Secretär der preußischen Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle war, hat im Laufe<lb/>
dieses Sommers während einer vorübergehenden Anwesenheit in Rom mit den ihm<lb/>
"us frühern amtlichen Beziehungen bekannten Würdenträgern der katholischen Kirche<lb/>
vertrauliche Beziehungen anknüpfen können, aus welchen für beide Theile die Hoffnung<lb/>
erwachsen ist, in wichtigen Punkten zur Verständigung über einen beiderseits an¬<lb/>
nehmbaren moclus vivenäi zu gelangen, ohne einem von beiden den Verzicht ans<lb/>
die Principiellen Gebote seiner Stellung zuzumuthen. In der Absicht, den hiermit<lb/>
angebahnten Weg zu einem Ausgleich weiter zu verfolgen, hat das Auswärtige<lb/>
Amt in Berlin die persönlichen Beziehungen, welche Herr v. Schlözer zu Gebote<lb/>
stehen, im Sinne einer weitern Annäherung nutzbar zu macheu gesucht und deu<lb/>
genannten Diplomaten zur Rückkehr nach Rom veranlaßt, damit er dort mit den<lb/>
kirchlichen Obern die Punkte vertraulich erörtere, in denen beide Theile in der Lage sein<lb/>
würden, sich im Interesse der katholischen Unterthanen des Königs Wilhelm gegeu-<lb/>
'</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> Grenzbvten IV. 1881. l.y</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0235] Politische Rückblicke und Ausblicke, über 1 900 000 Katholik» in 953 Pfarreien habe» durch die Dazwischenkunft der Gesetzgebung, welche gegen das Centrum zustande gekommen ist, wieder eine regelmäßige Seelsorge empfangen. Es bleiben Pfarreien, in denen zwar keine regelmäßige Seelsorge stattfindet, aber doch von Zeit zu Zeit durch bereitwillige Geistliche die Seelsorge ungehindert ausgeübt wird, 150 mit 170 000 Seelen übrig. Das ist der Umfang des Nothstandes im gegenwärtigen Augenblicke, oder wenn ich, was ja drastischer wirkt, mit Procentzahlen rechnen will, so stellt sich die Sache folgendermaßen: Von der Gesammtzahl aller Pfarreien und aller Katholiken im Preußischen Staate bleiben in diesem Augenblicke als nicht regelmüßig versorgt nur übrig 3 Procent der Pfarreien und 2 Procent der Katholiken." Als an Ninas Stelle der frühere Wiener Pronuntius Jacobini trat, kamen mich die Unterhandlungen zwischen der preußischen Regierung und der Curie wieder in Fluß. Vorher hatte Papst Leo schon ein Zeichen versöhnlicher Gesinnung gegeben. Indem dem vom Trierschen Domcapitel zum Bisthumsverweser gewählten Domherrn de Lorcnzi die Bestätigung von feiten der Regierung versagt werden »mßte, war für letztere bezüglich der Ausführung ihrer friedlichen Absichten in dieser Diöcese eine gewisse Schwierigkeit entstanden, deren Beseitigung keineswegs leicht schien und folglich auch nicht sobald erwartet wurde. Da trat der Papst ein und fand ein Auskunftsmittel, indem er in or. Korum von Straßburg eine Persön¬ lichkeit zum Bischof ersah, welche die Staatsregierung als ihr genehm bezeichnen konnte, und ihn bewog, das für ihn bestimmte Amt zu übernehmen. Es war dies in der That ein Zeichen günstiger Stimmung und erfreuliche» Entgegenkommens, von dem man hoffen durfte, es werde auch andern Diöcesen zu statten kommen. Bald darauf folgte denn auch die Besetzung eines zweiten durch den Tod erledigten Bischofsstuhles: der allgemein für friedfertig geltende Hildesheimer Generalviear Kopp wurde mit Zustimmung der staatlichen Behörde zum Bischof von Fulda er¬ nannt. Es wäre möglich, daß die Curie hinsichtlich der Frage wegen der Rückkehr der abgesetzten Bischöfe sich herbeiließe, die vorhandenen Schwierigkeiten dnrch Er¬ nennung neuer Bischöfe zu beseitigen, wobei sie der Regierung nur solche Persön¬ lichkeiten vorschlagen würde, die bei derselben xersous, Kr»t» wären. Ausgemacht und abgeschlossen ist aber in dieser Richtung sicherem Vernehmen zufolge gegen¬ wärtig noch nichts. Was die „Times" und die „Italia" darüber gebracht habe«, entbehrt der Begründung. Die Sache steht vielmehr in diesem Augenblicke, wie vfficiöse Stimmen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" und der Wiener „Politischen Korrespondenz" angedeutet haben, folgendermaßen. Der kaiserlich deutsche Gesandte in Washington, v. Schlözer, welcher früher Secretär der preußischen Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle war, hat im Laufe dieses Sommers während einer vorübergehenden Anwesenheit in Rom mit den ihm "us frühern amtlichen Beziehungen bekannten Würdenträgern der katholischen Kirche vertrauliche Beziehungen anknüpfen können, aus welchen für beide Theile die Hoffnung erwachsen ist, in wichtigen Punkten zur Verständigung über einen beiderseits an¬ nehmbaren moclus vivenäi zu gelangen, ohne einem von beiden den Verzicht ans die Principiellen Gebote seiner Stellung zuzumuthen. In der Absicht, den hiermit angebahnten Weg zu einem Ausgleich weiter zu verfolgen, hat das Auswärtige Amt in Berlin die persönlichen Beziehungen, welche Herr v. Schlözer zu Gebote stehen, im Sinne einer weitern Annäherung nutzbar zu macheu gesucht und deu genannten Diplomaten zur Rückkehr nach Rom veranlaßt, damit er dort mit den kirchlichen Obern die Punkte vertraulich erörtere, in denen beide Theile in der Lage sein würden, sich im Interesse der katholischen Unterthanen des Königs Wilhelm gegeu- ' Grenzbvten IV. 1881. l.y

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157970
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157970/235
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157970/235>, abgerufen am 08.06.2024.