Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Kleinere Mitteilungen.

zielten Fragen, die ich gründlich erforschen werde!" Und je öfter wir die Seiten
überlasen, desto mehr Anlaß ergab sich zum Kopfschütteln. Aus der sogenannten
Konfliktszeit waren allerdings merkwürdige Aussprüche in Erinnerung, aber seitdem
hatte ja der Kronprinz eine zu große Schule durchgemacht und sich überzeugen
müssen, daß er geirrt hatte. Nein, wer das Andenken des zweiten deutscheu
Kaisers hochgehalten wissen wollte, konnte sich nicht leichthin entschließen, das Tage¬
buch, wie es vorliegt, für echt zu halten; er würde es am liebsten gesehen haben,
wenn das Ganze, die mit poller Wichtigkeit behandelte Titelfrage, der Gedanke,
die süddeutschen Staaten in das Reich hineinzwingen zu wollen, die stete Sorge,
daß England ans den Fuß getreten werden könnte u. s. w. u.s. w., als Erfindung
erkannt worden wäre.

Auf diesen Standpunkt hätten sich vor allem die Freisinnigen -- oder die
"Liberalen", wie sie sich jetzt mit Vorliebe nennen, um auch diesen Namen anrüchig
zu machen -- stellen müssen, da sie ja den Kaiser Friedrich sozusagen als deren
Privatheiligen proklnmirt hatten. Ja wenn nicht die Parteilcidenschaft alle Sinne
umnebelte, und wenn der freisinnige Staatsbürger sich getraute, eine Ansicht zu
haben, ehe sein Leiborgan ihm die Erlaubnis erteilt hat! Die Zeitungen aber er¬
faßten vor allem dreierlei. Aus den Wendungen "freisinniger Ausbau" u. tgi.
vernahmen sie ihre eigne Stimme; mit gutem Willen (der ja vorhanden war) ließ
sich die Sache so drehen, als ob ohne den Kronprinzen der französische Krieg nicht
für die Neugestaltung Deutschlands ausgebeutet worden wäre (es gehört allerdings
eine unerhörte Dummheit dazu, das zu glauben, aber was hat sich die Partei
nicht schon aufbinden lassen!); und das wichtigste: die Volkszeitung "trifft immer
den Nagel auf den Kopf," ihre Sprache "erfrischt" nach den fruchtlosen Debatten
am grünen Tisch. Sollten sie nicht jubeln? Das der Berliner "Volkszeitung,"
einstigen "Urwählerzeitung," ausgestellte Zeugnis konnten sie sich alle aneignen.
Und all das -- Geflügel, das sich herausnimmt, an Bismarck den grünen Schnabel
ju wetzen, blähte die Federn auf. Sind wir nicht auch durch die Talmudschule ge¬
laufen und haben gelernt, aus 2X^-^5 zu machen? Reden wir nicht ebenso
keck über alles, was wir nicht verstehen? Treiben wir nicht auch täglichen Mi߬
brauch mit dem Namen des deutschen Volkes? Auch wir treffen den Nagel immer
auf den Kopf, auch unsre Sprache erfrischt. Wenn man uns zur Regierung kommen
ließe! Und Kaiser Friedrich würde uns gerufen haben, wie hätte er anders ge¬
konnt, ohne sich selbst untreu zu werden? Ja, er war edel! Seit den Tagen der
Gothaer Partei hat man das Wort edel nicht so oft gebraucht, wie unmittelbar
nach der Veröffentlichung in der "Deutschen Rundschau." Hat denn jemand an
der edeln Natur des Kronprinzen und Kaisers gezweifelt? Nicht das wir wüßten.
Aber man sah jetzt den höchsten Beweis von Edelmut darin, in den Jahren 1870
und 1371 Sätze in ein Tagebuch zu schreiben, die ziemlich unverändert täg¬
liches Brot d^r freisinnigen Zeitungen sind und Stoff zu Verunglimpfungen Bis-
marcks bieten konnten.

Als dann dieser die sachlichen und chronologischen Irrtümer aufdeckte, wie zu
thun nur er im stände war, wurde die Geberde sittlicher Entrüstung angenommen,
welche die Freisinnigen besonders gutkleidet. Im Schimpfen behauptete natürlich
der Moniteur des Freisinns die Meisterschaft, aber auch von den kleinen leistete
mancher großes. Ein von einem "Dr. Mr." redigirtes Nürnberger Blatt verkün¬
dete, "für einen logisch denkenden Menschen" gebe es nur zwei Möglichkeiten: ent¬
weder werde das Tagebuch für echt gehalten oder für unecht, mit unechten Doku¬
menten könne kein Staatsverrat getrieben werden, Bismarck jedoch erkläre das Tage-


Kleinere Mitteilungen.

zielten Fragen, die ich gründlich erforschen werde!" Und je öfter wir die Seiten
überlasen, desto mehr Anlaß ergab sich zum Kopfschütteln. Aus der sogenannten
Konfliktszeit waren allerdings merkwürdige Aussprüche in Erinnerung, aber seitdem
hatte ja der Kronprinz eine zu große Schule durchgemacht und sich überzeugen
müssen, daß er geirrt hatte. Nein, wer das Andenken des zweiten deutscheu
Kaisers hochgehalten wissen wollte, konnte sich nicht leichthin entschließen, das Tage¬
buch, wie es vorliegt, für echt zu halten; er würde es am liebsten gesehen haben,
wenn das Ganze, die mit poller Wichtigkeit behandelte Titelfrage, der Gedanke,
die süddeutschen Staaten in das Reich hineinzwingen zu wollen, die stete Sorge,
daß England ans den Fuß getreten werden könnte u. s. w. u.s. w., als Erfindung
erkannt worden wäre.

Auf diesen Standpunkt hätten sich vor allem die Freisinnigen — oder die
„Liberalen", wie sie sich jetzt mit Vorliebe nennen, um auch diesen Namen anrüchig
zu machen — stellen müssen, da sie ja den Kaiser Friedrich sozusagen als deren
Privatheiligen proklnmirt hatten. Ja wenn nicht die Parteilcidenschaft alle Sinne
umnebelte, und wenn der freisinnige Staatsbürger sich getraute, eine Ansicht zu
haben, ehe sein Leiborgan ihm die Erlaubnis erteilt hat! Die Zeitungen aber er¬
faßten vor allem dreierlei. Aus den Wendungen „freisinniger Ausbau" u. tgi.
vernahmen sie ihre eigne Stimme; mit gutem Willen (der ja vorhanden war) ließ
sich die Sache so drehen, als ob ohne den Kronprinzen der französische Krieg nicht
für die Neugestaltung Deutschlands ausgebeutet worden wäre (es gehört allerdings
eine unerhörte Dummheit dazu, das zu glauben, aber was hat sich die Partei
nicht schon aufbinden lassen!); und das wichtigste: die Volkszeitung „trifft immer
den Nagel auf den Kopf," ihre Sprache „erfrischt" nach den fruchtlosen Debatten
am grünen Tisch. Sollten sie nicht jubeln? Das der Berliner „Volkszeitung,"
einstigen „Urwählerzeitung," ausgestellte Zeugnis konnten sie sich alle aneignen.
Und all das — Geflügel, das sich herausnimmt, an Bismarck den grünen Schnabel
ju wetzen, blähte die Federn auf. Sind wir nicht auch durch die Talmudschule ge¬
laufen und haben gelernt, aus 2X^-^5 zu machen? Reden wir nicht ebenso
keck über alles, was wir nicht verstehen? Treiben wir nicht auch täglichen Mi߬
brauch mit dem Namen des deutschen Volkes? Auch wir treffen den Nagel immer
auf den Kopf, auch unsre Sprache erfrischt. Wenn man uns zur Regierung kommen
ließe! Und Kaiser Friedrich würde uns gerufen haben, wie hätte er anders ge¬
konnt, ohne sich selbst untreu zu werden? Ja, er war edel! Seit den Tagen der
Gothaer Partei hat man das Wort edel nicht so oft gebraucht, wie unmittelbar
nach der Veröffentlichung in der „Deutschen Rundschau." Hat denn jemand an
der edeln Natur des Kronprinzen und Kaisers gezweifelt? Nicht das wir wüßten.
Aber man sah jetzt den höchsten Beweis von Edelmut darin, in den Jahren 1870
und 1371 Sätze in ein Tagebuch zu schreiben, die ziemlich unverändert täg¬
liches Brot d^r freisinnigen Zeitungen sind und Stoff zu Verunglimpfungen Bis-
marcks bieten konnten.

Als dann dieser die sachlichen und chronologischen Irrtümer aufdeckte, wie zu
thun nur er im stände war, wurde die Geberde sittlicher Entrüstung angenommen,
welche die Freisinnigen besonders gutkleidet. Im Schimpfen behauptete natürlich
der Moniteur des Freisinns die Meisterschaft, aber auch von den kleinen leistete
mancher großes. Ein von einem „Dr. Mr." redigirtes Nürnberger Blatt verkün¬
dete, „für einen logisch denkenden Menschen" gebe es nur zwei Möglichkeiten: ent¬
weder werde das Tagebuch für echt gehalten oder für unecht, mit unechten Doku¬
menten könne kein Staatsverrat getrieben werden, Bismarck jedoch erkläre das Tage-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0148" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/203583"/>
          <fw type="header" place="top"> Kleinere Mitteilungen.</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_327" prev="#ID_326"> zielten Fragen, die ich gründlich erforschen werde!" Und je öfter wir die Seiten<lb/>
überlasen, desto mehr Anlaß ergab sich zum Kopfschütteln. Aus der sogenannten<lb/>
Konfliktszeit waren allerdings merkwürdige Aussprüche in Erinnerung, aber seitdem<lb/>
hatte ja der Kronprinz eine zu große Schule durchgemacht und sich überzeugen<lb/>
müssen, daß er geirrt hatte. Nein, wer das Andenken des zweiten deutscheu<lb/>
Kaisers hochgehalten wissen wollte, konnte sich nicht leichthin entschließen, das Tage¬<lb/>
buch, wie es vorliegt, für echt zu halten; er würde es am liebsten gesehen haben,<lb/>
wenn das Ganze, die mit poller Wichtigkeit behandelte Titelfrage, der Gedanke,<lb/>
die süddeutschen Staaten in das Reich hineinzwingen zu wollen, die stete Sorge,<lb/>
daß England ans den Fuß getreten werden könnte u. s. w. u.s. w., als Erfindung<lb/>
erkannt worden wäre.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_328"> Auf diesen Standpunkt hätten sich vor allem die Freisinnigen &#x2014; oder die<lb/>
&#x201E;Liberalen", wie sie sich jetzt mit Vorliebe nennen, um auch diesen Namen anrüchig<lb/>
zu machen &#x2014; stellen müssen, da sie ja den Kaiser Friedrich sozusagen als deren<lb/>
Privatheiligen proklnmirt hatten. Ja wenn nicht die Parteilcidenschaft alle Sinne<lb/>
umnebelte, und wenn der freisinnige Staatsbürger sich getraute, eine Ansicht zu<lb/>
haben, ehe sein Leiborgan ihm die Erlaubnis erteilt hat! Die Zeitungen aber er¬<lb/>
faßten vor allem dreierlei. Aus den Wendungen &#x201E;freisinniger Ausbau" u. tgi.<lb/>
vernahmen sie ihre eigne Stimme; mit gutem Willen (der ja vorhanden war) ließ<lb/>
sich die Sache so drehen, als ob ohne den Kronprinzen der französische Krieg nicht<lb/>
für die Neugestaltung Deutschlands ausgebeutet worden wäre (es gehört allerdings<lb/>
eine unerhörte Dummheit dazu, das zu glauben, aber was hat sich die Partei<lb/>
nicht schon aufbinden lassen!); und das wichtigste: die Volkszeitung &#x201E;trifft immer<lb/>
den Nagel auf den Kopf," ihre Sprache &#x201E;erfrischt" nach den fruchtlosen Debatten<lb/>
am grünen Tisch. Sollten sie nicht jubeln? Das der Berliner &#x201E;Volkszeitung,"<lb/>
einstigen &#x201E;Urwählerzeitung," ausgestellte Zeugnis konnten sie sich alle aneignen.<lb/>
Und all das &#x2014; Geflügel, das sich herausnimmt, an Bismarck den grünen Schnabel<lb/>
ju wetzen, blähte die Federn auf. Sind wir nicht auch durch die Talmudschule ge¬<lb/>
laufen und haben gelernt, aus 2X^-^5 zu machen? Reden wir nicht ebenso<lb/>
keck über alles, was wir nicht verstehen? Treiben wir nicht auch täglichen Mi߬<lb/>
brauch mit dem Namen des deutschen Volkes? Auch wir treffen den Nagel immer<lb/>
auf den Kopf, auch unsre Sprache erfrischt. Wenn man uns zur Regierung kommen<lb/>
ließe! Und Kaiser Friedrich würde uns gerufen haben, wie hätte er anders ge¬<lb/>
konnt, ohne sich selbst untreu zu werden? Ja, er war edel! Seit den Tagen der<lb/>
Gothaer Partei hat man das Wort edel nicht so oft gebraucht, wie unmittelbar<lb/>
nach der Veröffentlichung in der &#x201E;Deutschen Rundschau." Hat denn jemand an<lb/>
der edeln Natur des Kronprinzen und Kaisers gezweifelt? Nicht das wir wüßten.<lb/>
Aber man sah jetzt den höchsten Beweis von Edelmut darin, in den Jahren 1870<lb/>
und 1371 Sätze in ein Tagebuch zu schreiben, die ziemlich unverändert täg¬<lb/>
liches Brot d^r freisinnigen Zeitungen sind und Stoff zu Verunglimpfungen Bis-<lb/>
marcks bieten konnten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_329" next="#ID_330"> Als dann dieser die sachlichen und chronologischen Irrtümer aufdeckte, wie zu<lb/>
thun nur er im stände war, wurde die Geberde sittlicher Entrüstung angenommen,<lb/>
welche die Freisinnigen besonders gutkleidet. Im Schimpfen behauptete natürlich<lb/>
der Moniteur des Freisinns die Meisterschaft, aber auch von den kleinen leistete<lb/>
mancher großes. Ein von einem &#x201E;Dr. Mr." redigirtes Nürnberger Blatt verkün¬<lb/>
dete, &#x201E;für einen logisch denkenden Menschen" gebe es nur zwei Möglichkeiten: ent¬<lb/>
weder werde das Tagebuch für echt gehalten oder für unecht, mit unechten Doku¬<lb/>
menten könne kein Staatsverrat getrieben werden, Bismarck jedoch erkläre das Tage-</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0148] Kleinere Mitteilungen. zielten Fragen, die ich gründlich erforschen werde!" Und je öfter wir die Seiten überlasen, desto mehr Anlaß ergab sich zum Kopfschütteln. Aus der sogenannten Konfliktszeit waren allerdings merkwürdige Aussprüche in Erinnerung, aber seitdem hatte ja der Kronprinz eine zu große Schule durchgemacht und sich überzeugen müssen, daß er geirrt hatte. Nein, wer das Andenken des zweiten deutscheu Kaisers hochgehalten wissen wollte, konnte sich nicht leichthin entschließen, das Tage¬ buch, wie es vorliegt, für echt zu halten; er würde es am liebsten gesehen haben, wenn das Ganze, die mit poller Wichtigkeit behandelte Titelfrage, der Gedanke, die süddeutschen Staaten in das Reich hineinzwingen zu wollen, die stete Sorge, daß England ans den Fuß getreten werden könnte u. s. w. u.s. w., als Erfindung erkannt worden wäre. Auf diesen Standpunkt hätten sich vor allem die Freisinnigen — oder die „Liberalen", wie sie sich jetzt mit Vorliebe nennen, um auch diesen Namen anrüchig zu machen — stellen müssen, da sie ja den Kaiser Friedrich sozusagen als deren Privatheiligen proklnmirt hatten. Ja wenn nicht die Parteilcidenschaft alle Sinne umnebelte, und wenn der freisinnige Staatsbürger sich getraute, eine Ansicht zu haben, ehe sein Leiborgan ihm die Erlaubnis erteilt hat! Die Zeitungen aber er¬ faßten vor allem dreierlei. Aus den Wendungen „freisinniger Ausbau" u. tgi. vernahmen sie ihre eigne Stimme; mit gutem Willen (der ja vorhanden war) ließ sich die Sache so drehen, als ob ohne den Kronprinzen der französische Krieg nicht für die Neugestaltung Deutschlands ausgebeutet worden wäre (es gehört allerdings eine unerhörte Dummheit dazu, das zu glauben, aber was hat sich die Partei nicht schon aufbinden lassen!); und das wichtigste: die Volkszeitung „trifft immer den Nagel auf den Kopf," ihre Sprache „erfrischt" nach den fruchtlosen Debatten am grünen Tisch. Sollten sie nicht jubeln? Das der Berliner „Volkszeitung," einstigen „Urwählerzeitung," ausgestellte Zeugnis konnten sie sich alle aneignen. Und all das — Geflügel, das sich herausnimmt, an Bismarck den grünen Schnabel ju wetzen, blähte die Federn auf. Sind wir nicht auch durch die Talmudschule ge¬ laufen und haben gelernt, aus 2X^-^5 zu machen? Reden wir nicht ebenso keck über alles, was wir nicht verstehen? Treiben wir nicht auch täglichen Mi߬ brauch mit dem Namen des deutschen Volkes? Auch wir treffen den Nagel immer auf den Kopf, auch unsre Sprache erfrischt. Wenn man uns zur Regierung kommen ließe! Und Kaiser Friedrich würde uns gerufen haben, wie hätte er anders ge¬ konnt, ohne sich selbst untreu zu werden? Ja, er war edel! Seit den Tagen der Gothaer Partei hat man das Wort edel nicht so oft gebraucht, wie unmittelbar nach der Veröffentlichung in der „Deutschen Rundschau." Hat denn jemand an der edeln Natur des Kronprinzen und Kaisers gezweifelt? Nicht das wir wüßten. Aber man sah jetzt den höchsten Beweis von Edelmut darin, in den Jahren 1870 und 1371 Sätze in ein Tagebuch zu schreiben, die ziemlich unverändert täg¬ liches Brot d^r freisinnigen Zeitungen sind und Stoff zu Verunglimpfungen Bis- marcks bieten konnten. Als dann dieser die sachlichen und chronologischen Irrtümer aufdeckte, wie zu thun nur er im stände war, wurde die Geberde sittlicher Entrüstung angenommen, welche die Freisinnigen besonders gutkleidet. Im Schimpfen behauptete natürlich der Moniteur des Freisinns die Meisterschaft, aber auch von den kleinen leistete mancher großes. Ein von einem „Dr. Mr." redigirtes Nürnberger Blatt verkün¬ dete, „für einen logisch denkenden Menschen" gebe es nur zwei Möglichkeiten: ent¬ weder werde das Tagebuch für echt gehalten oder für unecht, mit unechten Doku¬ menten könne kein Staatsverrat getrieben werden, Bismarck jedoch erkläre das Tage-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_203434
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_203434/148
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_203434/148>, abgerufen am 24.05.2024.