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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

wohl wissen, wo der Ausweg liegt, sorgfältig hüten, ihn zu zeigen. Wir haben
diesen Zustand schon oft charakterisirt, unter anderm einmal als den unmenschlichen
Kampf uns Dasein, im Gegensatz zu dem menschlichen, wo der Mensch mit dem
Menschen im Bunde die Naturgewalten bekämpft und bändigt. Die an die Spitze
gestellten beiden Begriffe machen die Lage nicht weniger klar. Alle lebenden Wesen
sind zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse auf einander angewiesen. Wird jede
Leistung des einen Teils durch Gegenleistungen des andern aufgewogen, sodaß jedes
dem andern nützt und zugleich von ihm Vorteil zieht, wie die honigliefernde Pflanze
und das ihre Blüte befruchtende Insekt, so nennt man es Symbiose; nimmt
der eine Teil die Leistungen in Empfang ohne Gegenleistung, den Wohlthäter aus-
saugend und entkräftend, so ist es Parasitismus oder Schmarotzertum. Ju den
Anfängen der Arbeitsteilung und bei reichlich vorhandnen freien Boden herrscht
die Symbiose vor. Bauer und Handwerker können einander gar nicht entbehren;
beim gegenseitigen Austausch ihrer Erzeugnisse gewinnt jeder gleich viel; es giebt
nichts, was den einen von beiden nötigen könnte, sich vom andern übervorteilen
zu lassen. Dasselbe Verhältnis waltet ob zwischen Brodherrn und Knecht. Der
Knecht wird Ansiedler, sobald sich der Herr weigert, ihm eine so angenehme Lage
zu bereiten, daß er sich dadurch für die ihm abgehende Unabhängigkeit entschädigt
fühlt. Je dichter sich dann aber die Menschen zusammendrängen, und je ver¬
wickelter die Arbeitsteilung wird, desto mehr tritt Parasitismus hervor. Er kann
sich leicht an Stelle der Symbiose einnisten, weil sich zwischen Produzenten und
Konsumenten eine unübersehbare Menge von Zwischengliedern einschiebt, weil vom
Produzenten dieses oder jenes Gegenstandes überhaupt nicht mehr die Rede sein
kann, indem zu jeder Produktion eine Menge Menschen zusammenwirken, weil der
Reichtum seinem Besitzer gestattet, ohne Arbeit, d. h. als Parasit, zu leben, und
Weil der Luxus parasitische Existenzen, z. B. Diener, die nur zum Staate basirt,
geradezu fordert.

Haben später die Enge und das Gedränge einen gewissen Grad erreicht, dann
wird zwar der Parasitismus wieder erschwert, gleichzeitig aber unvermeidlich. Die
Zahl derer, die der Mutter Erde den Segen abgewinnen, ist zu klein im Ver¬
hältnis zur Zahl derer, die darauf angewiesen sind, die Rohstoffe zu verarbeiten,
den Güterumlauf zu besorgen, in der Staatsverwaltung Beschäftigung zu suchen und
geistig zu produziren; so muß denn einer auf Kosten des andern zu lebe", jeder
dem nächsten von dem unzulänglichen Volkseinkommen einen Fetzen abzujagen suchen.
Das Leben wird eine Beutejagd jedes auf jeden. Das ganze Volk gleicht einer
Baueruwirtschaft, auf der die fünf Kinder des Bauern kleben bleiben, auch nachdem
sie erwachsen und verheiratet sind, oder einer Schmiede, die nur Raum für einen
Schmied hat, in der aber die fünf erwachsenen Söhne des Meisters jeder sein
Geschäft betreiben wollen. So wird jeder des andern Schmarotzer. Der Ar¬
beiter, der mehr Lohn erpreßt, als das Unternehmen abwirft, wird Parasit seines
Brodherrn, dieser aber ist Parasit des Arbeiters, dem er weniger zahlt, als zum
Leben gehört. Der Landwirt, der einen künstlich erhöhten Getreidepreis erzwingt,
ist Parasit des Städters, und dieser, der dem Landwirt die Produktionskosten des
Getreides nicht bezahlt, ist dessen Parasit. Der Handwerker und der Krämer, die
teure und schlechte Waren liefern müssen, weil sie sonst nicht bestehen könnten,
sind Parasiten ihrer Kunden, und indem diese unmittelbar oder durch einen Konsum¬
verein mit dem Fabrikanten in Verbindung treten, machen sie diesen zum Schma¬
rotzer des Handwerkers und des Krämers. Wir sind noch nicht durchweg so weit
im deutschen Reiche, aber es ist die Annäherung an diesen Zustand, was die poli-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

wohl wissen, wo der Ausweg liegt, sorgfältig hüten, ihn zu zeigen. Wir haben
diesen Zustand schon oft charakterisirt, unter anderm einmal als den unmenschlichen
Kampf uns Dasein, im Gegensatz zu dem menschlichen, wo der Mensch mit dem
Menschen im Bunde die Naturgewalten bekämpft und bändigt. Die an die Spitze
gestellten beiden Begriffe machen die Lage nicht weniger klar. Alle lebenden Wesen
sind zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse auf einander angewiesen. Wird jede
Leistung des einen Teils durch Gegenleistungen des andern aufgewogen, sodaß jedes
dem andern nützt und zugleich von ihm Vorteil zieht, wie die honigliefernde Pflanze
und das ihre Blüte befruchtende Insekt, so nennt man es Symbiose; nimmt
der eine Teil die Leistungen in Empfang ohne Gegenleistung, den Wohlthäter aus-
saugend und entkräftend, so ist es Parasitismus oder Schmarotzertum. Ju den
Anfängen der Arbeitsteilung und bei reichlich vorhandnen freien Boden herrscht
die Symbiose vor. Bauer und Handwerker können einander gar nicht entbehren;
beim gegenseitigen Austausch ihrer Erzeugnisse gewinnt jeder gleich viel; es giebt
nichts, was den einen von beiden nötigen könnte, sich vom andern übervorteilen
zu lassen. Dasselbe Verhältnis waltet ob zwischen Brodherrn und Knecht. Der
Knecht wird Ansiedler, sobald sich der Herr weigert, ihm eine so angenehme Lage
zu bereiten, daß er sich dadurch für die ihm abgehende Unabhängigkeit entschädigt
fühlt. Je dichter sich dann aber die Menschen zusammendrängen, und je ver¬
wickelter die Arbeitsteilung wird, desto mehr tritt Parasitismus hervor. Er kann
sich leicht an Stelle der Symbiose einnisten, weil sich zwischen Produzenten und
Konsumenten eine unübersehbare Menge von Zwischengliedern einschiebt, weil vom
Produzenten dieses oder jenes Gegenstandes überhaupt nicht mehr die Rede sein
kann, indem zu jeder Produktion eine Menge Menschen zusammenwirken, weil der
Reichtum seinem Besitzer gestattet, ohne Arbeit, d. h. als Parasit, zu leben, und
Weil der Luxus parasitische Existenzen, z. B. Diener, die nur zum Staate basirt,
geradezu fordert.

Haben später die Enge und das Gedränge einen gewissen Grad erreicht, dann
wird zwar der Parasitismus wieder erschwert, gleichzeitig aber unvermeidlich. Die
Zahl derer, die der Mutter Erde den Segen abgewinnen, ist zu klein im Ver¬
hältnis zur Zahl derer, die darauf angewiesen sind, die Rohstoffe zu verarbeiten,
den Güterumlauf zu besorgen, in der Staatsverwaltung Beschäftigung zu suchen und
geistig zu produziren; so muß denn einer auf Kosten des andern zu lebe», jeder
dem nächsten von dem unzulänglichen Volkseinkommen einen Fetzen abzujagen suchen.
Das Leben wird eine Beutejagd jedes auf jeden. Das ganze Volk gleicht einer
Baueruwirtschaft, auf der die fünf Kinder des Bauern kleben bleiben, auch nachdem
sie erwachsen und verheiratet sind, oder einer Schmiede, die nur Raum für einen
Schmied hat, in der aber die fünf erwachsenen Söhne des Meisters jeder sein
Geschäft betreiben wollen. So wird jeder des andern Schmarotzer. Der Ar¬
beiter, der mehr Lohn erpreßt, als das Unternehmen abwirft, wird Parasit seines
Brodherrn, dieser aber ist Parasit des Arbeiters, dem er weniger zahlt, als zum
Leben gehört. Der Landwirt, der einen künstlich erhöhten Getreidepreis erzwingt,
ist Parasit des Städters, und dieser, der dem Landwirt die Produktionskosten des
Getreides nicht bezahlt, ist dessen Parasit. Der Handwerker und der Krämer, die
teure und schlechte Waren liefern müssen, weil sie sonst nicht bestehen könnten,
sind Parasiten ihrer Kunden, und indem diese unmittelbar oder durch einen Konsum¬
verein mit dem Fabrikanten in Verbindung treten, machen sie diesen zum Schma¬
rotzer des Handwerkers und des Krämers. Wir sind noch nicht durchweg so weit
im deutschen Reiche, aber es ist die Annäherung an diesen Zustand, was die poli-


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[0156] Maßgebliches und Unmaßgebliches wohl wissen, wo der Ausweg liegt, sorgfältig hüten, ihn zu zeigen. Wir haben diesen Zustand schon oft charakterisirt, unter anderm einmal als den unmenschlichen Kampf uns Dasein, im Gegensatz zu dem menschlichen, wo der Mensch mit dem Menschen im Bunde die Naturgewalten bekämpft und bändigt. Die an die Spitze gestellten beiden Begriffe machen die Lage nicht weniger klar. Alle lebenden Wesen sind zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse auf einander angewiesen. Wird jede Leistung des einen Teils durch Gegenleistungen des andern aufgewogen, sodaß jedes dem andern nützt und zugleich von ihm Vorteil zieht, wie die honigliefernde Pflanze und das ihre Blüte befruchtende Insekt, so nennt man es Symbiose; nimmt der eine Teil die Leistungen in Empfang ohne Gegenleistung, den Wohlthäter aus- saugend und entkräftend, so ist es Parasitismus oder Schmarotzertum. Ju den Anfängen der Arbeitsteilung und bei reichlich vorhandnen freien Boden herrscht die Symbiose vor. Bauer und Handwerker können einander gar nicht entbehren; beim gegenseitigen Austausch ihrer Erzeugnisse gewinnt jeder gleich viel; es giebt nichts, was den einen von beiden nötigen könnte, sich vom andern übervorteilen zu lassen. Dasselbe Verhältnis waltet ob zwischen Brodherrn und Knecht. Der Knecht wird Ansiedler, sobald sich der Herr weigert, ihm eine so angenehme Lage zu bereiten, daß er sich dadurch für die ihm abgehende Unabhängigkeit entschädigt fühlt. Je dichter sich dann aber die Menschen zusammendrängen, und je ver¬ wickelter die Arbeitsteilung wird, desto mehr tritt Parasitismus hervor. Er kann sich leicht an Stelle der Symbiose einnisten, weil sich zwischen Produzenten und Konsumenten eine unübersehbare Menge von Zwischengliedern einschiebt, weil vom Produzenten dieses oder jenes Gegenstandes überhaupt nicht mehr die Rede sein kann, indem zu jeder Produktion eine Menge Menschen zusammenwirken, weil der Reichtum seinem Besitzer gestattet, ohne Arbeit, d. h. als Parasit, zu leben, und Weil der Luxus parasitische Existenzen, z. B. Diener, die nur zum Staate basirt, geradezu fordert. Haben später die Enge und das Gedränge einen gewissen Grad erreicht, dann wird zwar der Parasitismus wieder erschwert, gleichzeitig aber unvermeidlich. Die Zahl derer, die der Mutter Erde den Segen abgewinnen, ist zu klein im Ver¬ hältnis zur Zahl derer, die darauf angewiesen sind, die Rohstoffe zu verarbeiten, den Güterumlauf zu besorgen, in der Staatsverwaltung Beschäftigung zu suchen und geistig zu produziren; so muß denn einer auf Kosten des andern zu lebe», jeder dem nächsten von dem unzulänglichen Volkseinkommen einen Fetzen abzujagen suchen. Das Leben wird eine Beutejagd jedes auf jeden. Das ganze Volk gleicht einer Baueruwirtschaft, auf der die fünf Kinder des Bauern kleben bleiben, auch nachdem sie erwachsen und verheiratet sind, oder einer Schmiede, die nur Raum für einen Schmied hat, in der aber die fünf erwachsenen Söhne des Meisters jeder sein Geschäft betreiben wollen. So wird jeder des andern Schmarotzer. Der Ar¬ beiter, der mehr Lohn erpreßt, als das Unternehmen abwirft, wird Parasit seines Brodherrn, dieser aber ist Parasit des Arbeiters, dem er weniger zahlt, als zum Leben gehört. Der Landwirt, der einen künstlich erhöhten Getreidepreis erzwingt, ist Parasit des Städters, und dieser, der dem Landwirt die Produktionskosten des Getreides nicht bezahlt, ist dessen Parasit. Der Handwerker und der Krämer, die teure und schlechte Waren liefern müssen, weil sie sonst nicht bestehen könnten, sind Parasiten ihrer Kunden, und indem diese unmittelbar oder durch einen Konsum¬ verein mit dem Fabrikanten in Verbindung treten, machen sie diesen zum Schma¬ rotzer des Handwerkers und des Krämers. Wir sind noch nicht durchweg so weit im deutschen Reiche, aber es ist die Annäherung an diesen Zustand, was die poli-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/156>, abgerufen am 14.05.2024.