Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

dankbar unser bescheiden Teil von dem allgemeinen Glück und Reichtum in Empfang.
Und weil doch die Möglichkeit, daß es so kommen könnte, nicht wohl bestritten
werden kann, so wäre es eigentlich ein Verbrechen, wenn man dieser Möglichkeit
nicht die Möglichkeit gewahren wollte, Wirklichkeit zu werden. Oder das Unter¬
nehmen der Herren scheitert, dann ist das Volk von dieser Illusion befreit und
für anderweitige Vorschläge empfänglich, die Negierung, die neue Regierung aber,
die das Kabinett Kauitz ablöst, hat die Hände frei.

Man wird vielleicht einwenden, daß das Rezept, einseitige oder phantastische
Strömungen dadurch unschädlich zu machen, daß man sie gewähren läßt, anch auf
die Sozialdemokraten, auf die Ultramontanen, auf die Freisinnigen (die übrigens
keine Doktrinäre mehr sind, vielmehr unsicher herumtasten), auf die Bodeubesitz-
reformer und auf alle sonstigen politischen Sekten anwendbar sei. Theoretisch ist
das richtig, praktisch aber ohne alle Bedeutung. Denn nach den Traditionen des
preußischen Staats ist es ganz undenkbar, daß ein König von Preußen aus dem
Hause Hohenzollern jemals einen Bebel oder Lieber oder Richter oder Flürscheim
zum Reichskanzler machen sollte; dagegen gehören die Führer der Agrarier der
Gesellschaftsschicht und der Partei an, der in Preußen die hohen Staatsbeamten
und namentlich die Minister (mit Ausnahme einiger technischen, z. B. der Leiter
des Finanz-, Kultus-, Justiz-, Eisenbahn-, Post-, Handelsamts) entnommen zu
werden pflegen; sie bilden die Umgebung, den Hof des Monarchen, sie haben sein
Ohr, und die Entlassung Caprivis, die auf das Drängen der Agrarier erfolgt ist,
würde gar keinen rechten Sinn haben, wenn nicht das Kabinett Hohenlohe die
Bestimmung hätte, zu einem Kabinett Kanitz überzuleiten.

Also wir wiederholen: ein agrarisches Kabinett ist das nächste Ziel, das wir --
zu wünschen haben (anzustreben würde bei der Einslußlosigleit aller nicht agra¬
rischen Kreise nicht das richtige Wort sein). Diesem Ziele scheint uns die Erklä¬
rung des ultramontanen Grafen Strachwitz in der Schlesischen Volkszeitung eiuen
Schritt näher gebracht zu haben. Nicht etwa, daß sie neue beachtenswerte Gründe
für die agrarischen Bestrebungen beibrachte, sie besteht gleich den meisten agra¬
rischen Agitntionsreden und Zeitungsartikeln, nur ans einer Reihe unbewiesener
Behauptungen, und Sätze wie die, daß neummdueunzig Hundertstel der Bevölkerung
durch die Handelsverträge in eine ähnliche Notlage versetzt worden seien wie die
Katholiken durch deu Kulturkampf, und daß "die Handelsverträge für Deutschland einem
Verlornen Kriege gleichkommen," gehören gar nicht mehr in die politische Erörterung.
Sondern die Bedeutung dieser Kundgebung liegt darin, daß der Graf mit deu Worten
schließt: Das Zentrum wird agrarisch sein, oder es wird nicht sein, und daß die
Zentrumspresse sich gegen diese Zumutung nur schwach und schüchtern wehrt. Das
preußische Abgeordnetenhaus, vom Herrenhause gar nicht zu reden, und der Reichstag
sind ja eigentlich schon längst agrarisch; nur haben sich die Zentrumsabgeordneter
bisher immer noch dagegen gesträubt, den Agrariern durch Dick und Dünn zu
folgen und sich ihre Agitationsweise anzueignen. Von deu Natioualliberalen hat
das Agrariertum keinen ernsthaften Widerstand zu erwarten. Diese Herren, die
berufsmäßigen Vertreter der deutschen Intelligenz, verfolgen einen geheimen Plan,
dessen tiefe Weisheit ja wohl in spätern Jahrhunderten einmal von den Forschern
ergründet werden wird, der aber vorläufig kein andres Ergebnis erzielt, als daß
ein nationalliberaler Wahlkreis nach dem andern an Antisemiten, Agrarier, Ultra¬
montane, Demokraten und Sozialdemokraten verloren geht. (Wo sich ein Abge¬
ordneter findet, der wie der wackre Rösicke den Mut hat, zu erklären: ich mag
von eurer tiefen Weisheit und -euerm verborgnen Feldzugsplan nichts wissen und


Maßgebliches und Unmaßgebliches

dankbar unser bescheiden Teil von dem allgemeinen Glück und Reichtum in Empfang.
Und weil doch die Möglichkeit, daß es so kommen könnte, nicht wohl bestritten
werden kann, so wäre es eigentlich ein Verbrechen, wenn man dieser Möglichkeit
nicht die Möglichkeit gewahren wollte, Wirklichkeit zu werden. Oder das Unter¬
nehmen der Herren scheitert, dann ist das Volk von dieser Illusion befreit und
für anderweitige Vorschläge empfänglich, die Negierung, die neue Regierung aber,
die das Kabinett Kauitz ablöst, hat die Hände frei.

Man wird vielleicht einwenden, daß das Rezept, einseitige oder phantastische
Strömungen dadurch unschädlich zu machen, daß man sie gewähren läßt, anch auf
die Sozialdemokraten, auf die Ultramontanen, auf die Freisinnigen (die übrigens
keine Doktrinäre mehr sind, vielmehr unsicher herumtasten), auf die Bodeubesitz-
reformer und auf alle sonstigen politischen Sekten anwendbar sei. Theoretisch ist
das richtig, praktisch aber ohne alle Bedeutung. Denn nach den Traditionen des
preußischen Staats ist es ganz undenkbar, daß ein König von Preußen aus dem
Hause Hohenzollern jemals einen Bebel oder Lieber oder Richter oder Flürscheim
zum Reichskanzler machen sollte; dagegen gehören die Führer der Agrarier der
Gesellschaftsschicht und der Partei an, der in Preußen die hohen Staatsbeamten
und namentlich die Minister (mit Ausnahme einiger technischen, z. B. der Leiter
des Finanz-, Kultus-, Justiz-, Eisenbahn-, Post-, Handelsamts) entnommen zu
werden pflegen; sie bilden die Umgebung, den Hof des Monarchen, sie haben sein
Ohr, und die Entlassung Caprivis, die auf das Drängen der Agrarier erfolgt ist,
würde gar keinen rechten Sinn haben, wenn nicht das Kabinett Hohenlohe die
Bestimmung hätte, zu einem Kabinett Kanitz überzuleiten.

Also wir wiederholen: ein agrarisches Kabinett ist das nächste Ziel, das wir —
zu wünschen haben (anzustreben würde bei der Einslußlosigleit aller nicht agra¬
rischen Kreise nicht das richtige Wort sein). Diesem Ziele scheint uns die Erklä¬
rung des ultramontanen Grafen Strachwitz in der Schlesischen Volkszeitung eiuen
Schritt näher gebracht zu haben. Nicht etwa, daß sie neue beachtenswerte Gründe
für die agrarischen Bestrebungen beibrachte, sie besteht gleich den meisten agra¬
rischen Agitntionsreden und Zeitungsartikeln, nur ans einer Reihe unbewiesener
Behauptungen, und Sätze wie die, daß neummdueunzig Hundertstel der Bevölkerung
durch die Handelsverträge in eine ähnliche Notlage versetzt worden seien wie die
Katholiken durch deu Kulturkampf, und daß „die Handelsverträge für Deutschland einem
Verlornen Kriege gleichkommen," gehören gar nicht mehr in die politische Erörterung.
Sondern die Bedeutung dieser Kundgebung liegt darin, daß der Graf mit deu Worten
schließt: Das Zentrum wird agrarisch sein, oder es wird nicht sein, und daß die
Zentrumspresse sich gegen diese Zumutung nur schwach und schüchtern wehrt. Das
preußische Abgeordnetenhaus, vom Herrenhause gar nicht zu reden, und der Reichstag
sind ja eigentlich schon längst agrarisch; nur haben sich die Zentrumsabgeordneter
bisher immer noch dagegen gesträubt, den Agrariern durch Dick und Dünn zu
folgen und sich ihre Agitationsweise anzueignen. Von deu Natioualliberalen hat
das Agrariertum keinen ernsthaften Widerstand zu erwarten. Diese Herren, die
berufsmäßigen Vertreter der deutschen Intelligenz, verfolgen einen geheimen Plan,
dessen tiefe Weisheit ja wohl in spätern Jahrhunderten einmal von den Forschern
ergründet werden wird, der aber vorläufig kein andres Ergebnis erzielt, als daß
ein nationalliberaler Wahlkreis nach dem andern an Antisemiten, Agrarier, Ultra¬
montane, Demokraten und Sozialdemokraten verloren geht. (Wo sich ein Abge¬
ordneter findet, der wie der wackre Rösicke den Mut hat, zu erklären: ich mag
von eurer tiefen Weisheit und -euerm verborgnen Feldzugsplan nichts wissen und


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0398" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/220724"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1646" prev="#ID_1645"> dankbar unser bescheiden Teil von dem allgemeinen Glück und Reichtum in Empfang.<lb/>
Und weil doch die Möglichkeit, daß es so kommen könnte, nicht wohl bestritten<lb/>
werden kann, so wäre es eigentlich ein Verbrechen, wenn man dieser Möglichkeit<lb/>
nicht die Möglichkeit gewahren wollte, Wirklichkeit zu werden. Oder das Unter¬<lb/>
nehmen der Herren scheitert, dann ist das Volk von dieser Illusion befreit und<lb/>
für anderweitige Vorschläge empfänglich, die Negierung, die neue Regierung aber,<lb/>
die das Kabinett Kauitz ablöst, hat die Hände frei.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1647"> Man wird vielleicht einwenden, daß das Rezept, einseitige oder phantastische<lb/>
Strömungen dadurch unschädlich zu machen, daß man sie gewähren läßt, anch auf<lb/>
die Sozialdemokraten, auf die Ultramontanen, auf die Freisinnigen (die übrigens<lb/>
keine Doktrinäre mehr sind, vielmehr unsicher herumtasten), auf die Bodeubesitz-<lb/>
reformer und auf alle sonstigen politischen Sekten anwendbar sei. Theoretisch ist<lb/>
das richtig, praktisch aber ohne alle Bedeutung. Denn nach den Traditionen des<lb/>
preußischen Staats ist es ganz undenkbar, daß ein König von Preußen aus dem<lb/>
Hause Hohenzollern jemals einen Bebel oder Lieber oder Richter oder Flürscheim<lb/>
zum Reichskanzler machen sollte; dagegen gehören die Führer der Agrarier der<lb/>
Gesellschaftsschicht und der Partei an, der in Preußen die hohen Staatsbeamten<lb/>
und namentlich die Minister (mit Ausnahme einiger technischen, z. B. der Leiter<lb/>
des Finanz-, Kultus-, Justiz-, Eisenbahn-, Post-, Handelsamts) entnommen zu<lb/>
werden pflegen; sie bilden die Umgebung, den Hof des Monarchen, sie haben sein<lb/>
Ohr, und die Entlassung Caprivis, die auf das Drängen der Agrarier erfolgt ist,<lb/>
würde gar keinen rechten Sinn haben, wenn nicht das Kabinett Hohenlohe die<lb/>
Bestimmung hätte, zu einem Kabinett Kanitz überzuleiten.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1648" next="#ID_1649"> Also wir wiederholen: ein agrarisches Kabinett ist das nächste Ziel, das wir &#x2014;<lb/>
zu wünschen haben (anzustreben würde bei der Einslußlosigleit aller nicht agra¬<lb/>
rischen Kreise nicht das richtige Wort sein). Diesem Ziele scheint uns die Erklä¬<lb/>
rung des ultramontanen Grafen Strachwitz in der Schlesischen Volkszeitung eiuen<lb/>
Schritt näher gebracht zu haben. Nicht etwa, daß sie neue beachtenswerte Gründe<lb/>
für die agrarischen Bestrebungen beibrachte, sie besteht gleich den meisten agra¬<lb/>
rischen Agitntionsreden und Zeitungsartikeln, nur ans einer Reihe unbewiesener<lb/>
Behauptungen, und Sätze wie die, daß neummdueunzig Hundertstel der Bevölkerung<lb/>
durch die Handelsverträge in eine ähnliche Notlage versetzt worden seien wie die<lb/>
Katholiken durch deu Kulturkampf, und daß &#x201E;die Handelsverträge für Deutschland einem<lb/>
Verlornen Kriege gleichkommen," gehören gar nicht mehr in die politische Erörterung.<lb/>
Sondern die Bedeutung dieser Kundgebung liegt darin, daß der Graf mit deu Worten<lb/>
schließt: Das Zentrum wird agrarisch sein, oder es wird nicht sein, und daß die<lb/>
Zentrumspresse sich gegen diese Zumutung nur schwach und schüchtern wehrt. Das<lb/>
preußische Abgeordnetenhaus, vom Herrenhause gar nicht zu reden, und der Reichstag<lb/>
sind ja eigentlich schon längst agrarisch; nur haben sich die Zentrumsabgeordneter<lb/>
bisher immer noch dagegen gesträubt, den Agrariern durch Dick und Dünn zu<lb/>
folgen und sich ihre Agitationsweise anzueignen. Von deu Natioualliberalen hat<lb/>
das Agrariertum keinen ernsthaften Widerstand zu erwarten. Diese Herren, die<lb/>
berufsmäßigen Vertreter der deutschen Intelligenz, verfolgen einen geheimen Plan,<lb/>
dessen tiefe Weisheit ja wohl in spätern Jahrhunderten einmal von den Forschern<lb/>
ergründet werden wird, der aber vorläufig kein andres Ergebnis erzielt, als daß<lb/>
ein nationalliberaler Wahlkreis nach dem andern an Antisemiten, Agrarier, Ultra¬<lb/>
montane, Demokraten und Sozialdemokraten verloren geht. (Wo sich ein Abge¬<lb/>
ordneter findet, der wie der wackre Rösicke den Mut hat, zu erklären: ich mag<lb/>
von eurer tiefen Weisheit und -euerm verborgnen Feldzugsplan nichts wissen und</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0398] Maßgebliches und Unmaßgebliches dankbar unser bescheiden Teil von dem allgemeinen Glück und Reichtum in Empfang. Und weil doch die Möglichkeit, daß es so kommen könnte, nicht wohl bestritten werden kann, so wäre es eigentlich ein Verbrechen, wenn man dieser Möglichkeit nicht die Möglichkeit gewahren wollte, Wirklichkeit zu werden. Oder das Unter¬ nehmen der Herren scheitert, dann ist das Volk von dieser Illusion befreit und für anderweitige Vorschläge empfänglich, die Negierung, die neue Regierung aber, die das Kabinett Kauitz ablöst, hat die Hände frei. Man wird vielleicht einwenden, daß das Rezept, einseitige oder phantastische Strömungen dadurch unschädlich zu machen, daß man sie gewähren läßt, anch auf die Sozialdemokraten, auf die Ultramontanen, auf die Freisinnigen (die übrigens keine Doktrinäre mehr sind, vielmehr unsicher herumtasten), auf die Bodeubesitz- reformer und auf alle sonstigen politischen Sekten anwendbar sei. Theoretisch ist das richtig, praktisch aber ohne alle Bedeutung. Denn nach den Traditionen des preußischen Staats ist es ganz undenkbar, daß ein König von Preußen aus dem Hause Hohenzollern jemals einen Bebel oder Lieber oder Richter oder Flürscheim zum Reichskanzler machen sollte; dagegen gehören die Führer der Agrarier der Gesellschaftsschicht und der Partei an, der in Preußen die hohen Staatsbeamten und namentlich die Minister (mit Ausnahme einiger technischen, z. B. der Leiter des Finanz-, Kultus-, Justiz-, Eisenbahn-, Post-, Handelsamts) entnommen zu werden pflegen; sie bilden die Umgebung, den Hof des Monarchen, sie haben sein Ohr, und die Entlassung Caprivis, die auf das Drängen der Agrarier erfolgt ist, würde gar keinen rechten Sinn haben, wenn nicht das Kabinett Hohenlohe die Bestimmung hätte, zu einem Kabinett Kanitz überzuleiten. Also wir wiederholen: ein agrarisches Kabinett ist das nächste Ziel, das wir — zu wünschen haben (anzustreben würde bei der Einslußlosigleit aller nicht agra¬ rischen Kreise nicht das richtige Wort sein). Diesem Ziele scheint uns die Erklä¬ rung des ultramontanen Grafen Strachwitz in der Schlesischen Volkszeitung eiuen Schritt näher gebracht zu haben. Nicht etwa, daß sie neue beachtenswerte Gründe für die agrarischen Bestrebungen beibrachte, sie besteht gleich den meisten agra¬ rischen Agitntionsreden und Zeitungsartikeln, nur ans einer Reihe unbewiesener Behauptungen, und Sätze wie die, daß neummdueunzig Hundertstel der Bevölkerung durch die Handelsverträge in eine ähnliche Notlage versetzt worden seien wie die Katholiken durch deu Kulturkampf, und daß „die Handelsverträge für Deutschland einem Verlornen Kriege gleichkommen," gehören gar nicht mehr in die politische Erörterung. Sondern die Bedeutung dieser Kundgebung liegt darin, daß der Graf mit deu Worten schließt: Das Zentrum wird agrarisch sein, oder es wird nicht sein, und daß die Zentrumspresse sich gegen diese Zumutung nur schwach und schüchtern wehrt. Das preußische Abgeordnetenhaus, vom Herrenhause gar nicht zu reden, und der Reichstag sind ja eigentlich schon längst agrarisch; nur haben sich die Zentrumsabgeordneter bisher immer noch dagegen gesträubt, den Agrariern durch Dick und Dünn zu folgen und sich ihre Agitationsweise anzueignen. Von deu Natioualliberalen hat das Agrariertum keinen ernsthaften Widerstand zu erwarten. Diese Herren, die berufsmäßigen Vertreter der deutschen Intelligenz, verfolgen einen geheimen Plan, dessen tiefe Weisheit ja wohl in spätern Jahrhunderten einmal von den Forschern ergründet werden wird, der aber vorläufig kein andres Ergebnis erzielt, als daß ein nationalliberaler Wahlkreis nach dem andern an Antisemiten, Agrarier, Ultra¬ montane, Demokraten und Sozialdemokraten verloren geht. (Wo sich ein Abge¬ ordneter findet, der wie der wackre Rösicke den Mut hat, zu erklären: ich mag von eurer tiefen Weisheit und -euerm verborgnen Feldzugsplan nichts wissen und

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/398
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/398>, abgerufen am 14.05.2024.