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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

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Erfahrungen eines Patienten

nehme, unterscheidet sich die follikuläre Augeubindehauteutziindiuig von der gewöhn¬
lichen (LoiMnotivitis simxlex) unter anderm durch das Auftreten von stecknadelkopf-
großen Bläschen, die namentlich im äußern Augenwinkel sowie in den obern Partien
der Übergangsfalte fitzen, im ganzen aber nur spärlich vorhanden zu sein pflegen.
Das obere Augenlid bleibt gewöhnlich verschont. Das Leiden kann sich viele Monate
hinziehen und neigt zu Rückfällen. Die Behandlung beider Formen ist ziemlich die¬
selbe, etwa davon abgesehen, daß sie bei der folliknlären Form entschiedner sein kann.

Von dein Spezialisten wurde das Atropin als entschiede" schädlich verurteilt
und L,oiäum boricmm und Ooeainum mnrmtieum zu gleichen Teilen in zweiprozen-
tiger Lösung verschrieben, ein Tropfen stündlich. Blciwasseranfschläge wandte ich
ohnedies an. Die milde Borsäure sollte wohl zur Reinigung des Anges dienen;
vielleicht handelte es sich noch um die Sicherung der Diagnose. Am nächsten Tage
lautete die Verordnung auf eiuprozcntiges?Inmbum avstienm, täglich dreimal einen
Tropfen. Das von mir in Anregung gebrachte Touchircn mit Höllenstein widerriet
der Arzt als eine "barbarische" Maßregel, die den Gang der Heilung kaum zu
beschleunigen vermöge und unausgesetztes Kühlen des Auges nötig mache (wozu ich
keine Zeit hatte).

Richtig war diese Angabe kaum, denn wie ich später an mir selber erfahren
habe, ist das Aezen, von geübter Hand ausgeführt, schmerzlos, und die etwas
brennende Nachwirkung hält kaum eine halbe Stunde an, wonach sich auf einen
bis anderthalben Tag ein Nachlassen des lästigen Übels zeigt, bis zu dem Grade,
daß man seiner zeitweilig vergessen könnte. So war es wenigstens in meinem Falle.
Möglich, daß mein Arzt für den Fall häufiger Wiederholung der Prozedur Recht
behalten hätte. Sein Wesen schmeckte etwas nach ^Krankenkassen- und Armenpraxis.
Er sprach sein Mißfallen aus, als ich ihm nach acht Tagen mitteilte, ich hätte von
der Bleiessiglösung täglich vier statt drei Tropfen gebraucht: das Auge müsse auch
Ruhe haben. Wie mechanisch doch diese Ärzte Verfahren! Erstens kommt es bei
einem schwachen äußern Mittel wie diesem ans ^ bis ^/z Prozent von wirksamen
Mehrgehalt sicherlich nicht an; zweitens giebt es große und kleine Tropfen; drittens
ist der Tag des fleißigen und des trägen Menschen nicht gleich lang -- nötigen¬
falls müßte zur Erzielung eines sehr genauen Verfahrens die Tageszeit festgesetzt
werden --, und viertens paßt die Ängstlichkeit in Betreff des Bleiessigs schlecht zu
der mehr als reichlichen Verordnung von Coeain, einem hier Wohl um so weniger
gleichgiltigen Mittel, als es unmittelbar auf das Atropin folgte.

Es waren vier oder fünf Wochen vergangen, ohne daß sich das Bild der
Krankheit wesentlich geändert hätte -- das Sehfeld blieb fortgesetzt trübe --, als,
wie gewöhnlich, das zweite Auge mit ergriffen wurde. Mein Arzt hatte mich auf
dieses Vorkommnis vorbereitet und mir für den Fall der gleichzeitigen Erkrankung
beider Augen Arbeitsunfähigkeit in Aussicht gestellt. Es war mir daher lieb, ihn
bei einem abermaligen Besuch nicht anwesend zu finde". Ich ging nnn zu eine"!
andern Spezialisten, der ebenso wie der erste seit längerer Zeit im Fache thätig
ist. Nach dem Publikum des Wartezimmers zu urteilen, gehörte seine Kundschaft
mehr den bessern Ständen an.

Dieser Arzt hielt mein Leiden nur für eine gewöhnliche Konjunktivitis. Er
bediente sich nicht einmal der Lupe, während sein Vorgänger die Sache dadurch
feierlicher zu macheu gesucht hatte, daß er mich jedesmal <!) vor den Augenspiegel
postirte, obwohl er meiner gleich anfänglich gemachten Bemerkung, daß mein Gesicht
scharf sei, zugestimmt hatte. Das essigsaure Blei wurde nnn als zu schwach bei¬
seite gesetzt und schwefelsaures Zink verschrieben ^meum sulturioum 0,0ö, Loetünum


Erfahrungen eines Patienten

nehme, unterscheidet sich die follikuläre Augeubindehauteutziindiuig von der gewöhn¬
lichen (LoiMnotivitis simxlex) unter anderm durch das Auftreten von stecknadelkopf-
großen Bläschen, die namentlich im äußern Augenwinkel sowie in den obern Partien
der Übergangsfalte fitzen, im ganzen aber nur spärlich vorhanden zu sein pflegen.
Das obere Augenlid bleibt gewöhnlich verschont. Das Leiden kann sich viele Monate
hinziehen und neigt zu Rückfällen. Die Behandlung beider Formen ist ziemlich die¬
selbe, etwa davon abgesehen, daß sie bei der folliknlären Form entschiedner sein kann.

Von dein Spezialisten wurde das Atropin als entschiede» schädlich verurteilt
und L,oiäum boricmm und Ooeainum mnrmtieum zu gleichen Teilen in zweiprozen-
tiger Lösung verschrieben, ein Tropfen stündlich. Blciwasseranfschläge wandte ich
ohnedies an. Die milde Borsäure sollte wohl zur Reinigung des Anges dienen;
vielleicht handelte es sich noch um die Sicherung der Diagnose. Am nächsten Tage
lautete die Verordnung auf eiuprozcntiges?Inmbum avstienm, täglich dreimal einen
Tropfen. Das von mir in Anregung gebrachte Touchircn mit Höllenstein widerriet
der Arzt als eine „barbarische" Maßregel, die den Gang der Heilung kaum zu
beschleunigen vermöge und unausgesetztes Kühlen des Auges nötig mache (wozu ich
keine Zeit hatte).

Richtig war diese Angabe kaum, denn wie ich später an mir selber erfahren
habe, ist das Aezen, von geübter Hand ausgeführt, schmerzlos, und die etwas
brennende Nachwirkung hält kaum eine halbe Stunde an, wonach sich auf einen
bis anderthalben Tag ein Nachlassen des lästigen Übels zeigt, bis zu dem Grade,
daß man seiner zeitweilig vergessen könnte. So war es wenigstens in meinem Falle.
Möglich, daß mein Arzt für den Fall häufiger Wiederholung der Prozedur Recht
behalten hätte. Sein Wesen schmeckte etwas nach ^Krankenkassen- und Armenpraxis.
Er sprach sein Mißfallen aus, als ich ihm nach acht Tagen mitteilte, ich hätte von
der Bleiessiglösung täglich vier statt drei Tropfen gebraucht: das Auge müsse auch
Ruhe haben. Wie mechanisch doch diese Ärzte Verfahren! Erstens kommt es bei
einem schwachen äußern Mittel wie diesem ans ^ bis ^/z Prozent von wirksamen
Mehrgehalt sicherlich nicht an; zweitens giebt es große und kleine Tropfen; drittens
ist der Tag des fleißigen und des trägen Menschen nicht gleich lang — nötigen¬
falls müßte zur Erzielung eines sehr genauen Verfahrens die Tageszeit festgesetzt
werden —, und viertens paßt die Ängstlichkeit in Betreff des Bleiessigs schlecht zu
der mehr als reichlichen Verordnung von Coeain, einem hier Wohl um so weniger
gleichgiltigen Mittel, als es unmittelbar auf das Atropin folgte.

Es waren vier oder fünf Wochen vergangen, ohne daß sich das Bild der
Krankheit wesentlich geändert hätte — das Sehfeld blieb fortgesetzt trübe —, als,
wie gewöhnlich, das zweite Auge mit ergriffen wurde. Mein Arzt hatte mich auf
dieses Vorkommnis vorbereitet und mir für den Fall der gleichzeitigen Erkrankung
beider Augen Arbeitsunfähigkeit in Aussicht gestellt. Es war mir daher lieb, ihn
bei einem abermaligen Besuch nicht anwesend zu finde». Ich ging nnn zu eine»!
andern Spezialisten, der ebenso wie der erste seit längerer Zeit im Fache thätig
ist. Nach dem Publikum des Wartezimmers zu urteilen, gehörte seine Kundschaft
mehr den bessern Ständen an.

Dieser Arzt hielt mein Leiden nur für eine gewöhnliche Konjunktivitis. Er
bediente sich nicht einmal der Lupe, während sein Vorgänger die Sache dadurch
feierlicher zu macheu gesucht hatte, daß er mich jedesmal <!) vor den Augenspiegel
postirte, obwohl er meiner gleich anfänglich gemachten Bemerkung, daß mein Gesicht
scharf sei, zugestimmt hatte. Das essigsaure Blei wurde nnn als zu schwach bei¬
seite gesetzt und schwefelsaures Zink verschrieben ^meum sulturioum 0,0ö, Loetünum


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[0288] Erfahrungen eines Patienten nehme, unterscheidet sich die follikuläre Augeubindehauteutziindiuig von der gewöhn¬ lichen (LoiMnotivitis simxlex) unter anderm durch das Auftreten von stecknadelkopf- großen Bläschen, die namentlich im äußern Augenwinkel sowie in den obern Partien der Übergangsfalte fitzen, im ganzen aber nur spärlich vorhanden zu sein pflegen. Das obere Augenlid bleibt gewöhnlich verschont. Das Leiden kann sich viele Monate hinziehen und neigt zu Rückfällen. Die Behandlung beider Formen ist ziemlich die¬ selbe, etwa davon abgesehen, daß sie bei der folliknlären Form entschiedner sein kann. Von dein Spezialisten wurde das Atropin als entschiede» schädlich verurteilt und L,oiäum boricmm und Ooeainum mnrmtieum zu gleichen Teilen in zweiprozen- tiger Lösung verschrieben, ein Tropfen stündlich. Blciwasseranfschläge wandte ich ohnedies an. Die milde Borsäure sollte wohl zur Reinigung des Anges dienen; vielleicht handelte es sich noch um die Sicherung der Diagnose. Am nächsten Tage lautete die Verordnung auf eiuprozcntiges?Inmbum avstienm, täglich dreimal einen Tropfen. Das von mir in Anregung gebrachte Touchircn mit Höllenstein widerriet der Arzt als eine „barbarische" Maßregel, die den Gang der Heilung kaum zu beschleunigen vermöge und unausgesetztes Kühlen des Auges nötig mache (wozu ich keine Zeit hatte). Richtig war diese Angabe kaum, denn wie ich später an mir selber erfahren habe, ist das Aezen, von geübter Hand ausgeführt, schmerzlos, und die etwas brennende Nachwirkung hält kaum eine halbe Stunde an, wonach sich auf einen bis anderthalben Tag ein Nachlassen des lästigen Übels zeigt, bis zu dem Grade, daß man seiner zeitweilig vergessen könnte. So war es wenigstens in meinem Falle. Möglich, daß mein Arzt für den Fall häufiger Wiederholung der Prozedur Recht behalten hätte. Sein Wesen schmeckte etwas nach ^Krankenkassen- und Armenpraxis. Er sprach sein Mißfallen aus, als ich ihm nach acht Tagen mitteilte, ich hätte von der Bleiessiglösung täglich vier statt drei Tropfen gebraucht: das Auge müsse auch Ruhe haben. Wie mechanisch doch diese Ärzte Verfahren! Erstens kommt es bei einem schwachen äußern Mittel wie diesem ans ^ bis ^/z Prozent von wirksamen Mehrgehalt sicherlich nicht an; zweitens giebt es große und kleine Tropfen; drittens ist der Tag des fleißigen und des trägen Menschen nicht gleich lang — nötigen¬ falls müßte zur Erzielung eines sehr genauen Verfahrens die Tageszeit festgesetzt werden —, und viertens paßt die Ängstlichkeit in Betreff des Bleiessigs schlecht zu der mehr als reichlichen Verordnung von Coeain, einem hier Wohl um so weniger gleichgiltigen Mittel, als es unmittelbar auf das Atropin folgte. Es waren vier oder fünf Wochen vergangen, ohne daß sich das Bild der Krankheit wesentlich geändert hätte — das Sehfeld blieb fortgesetzt trübe —, als, wie gewöhnlich, das zweite Auge mit ergriffen wurde. Mein Arzt hatte mich auf dieses Vorkommnis vorbereitet und mir für den Fall der gleichzeitigen Erkrankung beider Augen Arbeitsunfähigkeit in Aussicht gestellt. Es war mir daher lieb, ihn bei einem abermaligen Besuch nicht anwesend zu finde». Ich ging nnn zu eine»! andern Spezialisten, der ebenso wie der erste seit längerer Zeit im Fache thätig ist. Nach dem Publikum des Wartezimmers zu urteilen, gehörte seine Kundschaft mehr den bessern Ständen an. Dieser Arzt hielt mein Leiden nur für eine gewöhnliche Konjunktivitis. Er bediente sich nicht einmal der Lupe, während sein Vorgänger die Sache dadurch feierlicher zu macheu gesucht hatte, daß er mich jedesmal <!) vor den Augenspiegel postirte, obwohl er meiner gleich anfänglich gemachten Bemerkung, daß mein Gesicht scharf sei, zugestimmt hatte. Das essigsaure Blei wurde nnn als zu schwach bei¬ seite gesetzt und schwefelsaures Zink verschrieben ^meum sulturioum 0,0ö, Loetünum

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/288>, abgerufen am 11.05.2024.