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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

über thut. Auch bin ich ganz damit einverstanden, daß er sich seiner Haut
wehrt und auf einen groben Klotz, wie ich einer bin, einen groben Keil setzt. Nur
sollte er sich dabei an das halten, was litterarisch von mir vorliegt. Woher weiß
er denn, daß ich niemals eine Ausstellung von Schülerarbeiten gesehen habe? Etwa
daher, daß ich seine zu Ostern 1893 an mich ergnngne Aufforderung, eine solche in
Leipzig unter seiner Führung anzusehen, aus Persönlichen Gründen dankend ablehne"
mußte? Es giebt doch noch andre Städte auf der Welt als Leipzig und andre
Zeichenlehrer als Herrn Flinzer!

Wie ich dazu kommen sollte, einer Unterrichtsstunde beizuwohnen, wüßte ich
wirklich nicht, da mich noch niemand dazu aufgefordert hat, und unser Schulunter¬
richt bekanntlich nicht öffentlich ist. Wie es in diesen Zeichenstunden hergeht, weiß
ich aber ganz genau aus den zahlreichen Lehrprvben, die die Zeichenlehrer selbst
in ihren Zeitschriften und Lehrbüchern veröffentlicht haben. Und ich weiß auch,
daß diese Zeichenlehrer sich, soweit sie nicht Schüler Stnhlmanns sind, immer ans
Herrn Flinzer als die große Autorität, als den "Reformator des Zeichenunterrichts"
berufen. Und er selbst duldet diese Berufung, ja er hat seine Bestrebungen geradezu
mit denen des Vereins deutscher Zeichenlehrer identifizirt, indem er die Wahl zum
Ehrenmitgliede dieses Vereins angenommen hat.

Es ist mir nun durchaus nicht eingefallen, weder in meiner "Künstlerischen
Erziehung der deutscheu Jugend" uoch in dem inkriminirten Grenzbvtenaufsatz, die
Uinzersche Zcichenschule in ihren Einzelheiten kritisiren zu wollen. Es kam mir
vielmehr nur darauf an, ein Bild der typischen Mißstände zu geben, die sich
infolge der von Flinzer eingeführten geometrisch-ornamentalen Methode in den
modernen Zeichenunterricht eingeschlichen haben. Worin sich dieser zu seinem Vor¬
teil von dem "Bildchenmachen" der frühern Zeiten unterscheidet, weiß ich sehr
Wohl und habe es auch in dem erwähnten Werke ausführlich dargelegt. Diese
Darlegungen in dem Grenzbotenanfscch zu wiederholen hatte ich nicht die mindeste
Veranlassung. Die Mißgriffe aber, die thatsächlich vorhanden sind, kann, jedermann
aus der Litteratur sowohl wie aus der Praxis ebenso gut kennen lernen wie ich.
Sie sind an der einen Schule größer, an der audern kleiner. Sie zeigen sich in
einzelnen Städte" uur wenig, in andern drängen sie sich geradezu auf. Sie werden
von dem einen Lehrer uur in geringem, von dem andern in hohem Maße mit¬
gemacht. Es ist doch eine lächerliche Forderung, daß ich, dem es darauf ankam,
diese Fehler zu schildern, jeden einzelnen Fall besonders behandeln, jedem Zeichen¬
lehrer womöglich seinen eignen "Storch braten" solle.

In Bezug auf die Sache bemerke ich, daß jeder, der die Zeitschrift des Vereins
deutscher Zeichenlehrer durcharbeiten will, in ihr die Belege sür alle einzelnen Be¬
hauptungen meiner "künstlerischen Erziehung" finden kann. Ich habe kein Wort ge¬
sagt, für das ich nicht, wenn es gewünscht würde, den Beweis ans der Litteratur
beibringen könnte. Ob Herr Flinzer mit allen diesen Äußerungen seiner Kollegen
übereinstimmt, weiß ich nicht, es ist mir auch höchst gleichgiltig. Genug, daß diese
ihn als ihren geistigen Führer anerkennen.

Wie es aber mit der Praxis bestellt ist, das weiß jeder aus seiner eignen Er¬
fahrung und aus Beobachtungen an seinen Kindern oder denen seiner Verwandten
und Bekannten. Wozu ereifert sich also Herr Fliuzer eigentlich? Wenn ich bei
meiner Schilderung wirklich, wie er behauptet, übertrieben habe, so wird das ja
jeder sofort sehen und meine "Rodomontaden" g-ela. legen. Habe ich aber nicht
übertrieben, so wird keine Dialektik der Welt die Eltern davon überzeugen, daß
ihre Kinder gegenwärtig einen anregenden und künstlerischen Zeichenunterricht erhalten.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

über thut. Auch bin ich ganz damit einverstanden, daß er sich seiner Haut
wehrt und auf einen groben Klotz, wie ich einer bin, einen groben Keil setzt. Nur
sollte er sich dabei an das halten, was litterarisch von mir vorliegt. Woher weiß
er denn, daß ich niemals eine Ausstellung von Schülerarbeiten gesehen habe? Etwa
daher, daß ich seine zu Ostern 1893 an mich ergnngne Aufforderung, eine solche in
Leipzig unter seiner Führung anzusehen, aus Persönlichen Gründen dankend ablehne»
mußte? Es giebt doch noch andre Städte auf der Welt als Leipzig und andre
Zeichenlehrer als Herrn Flinzer!

Wie ich dazu kommen sollte, einer Unterrichtsstunde beizuwohnen, wüßte ich
wirklich nicht, da mich noch niemand dazu aufgefordert hat, und unser Schulunter¬
richt bekanntlich nicht öffentlich ist. Wie es in diesen Zeichenstunden hergeht, weiß
ich aber ganz genau aus den zahlreichen Lehrprvben, die die Zeichenlehrer selbst
in ihren Zeitschriften und Lehrbüchern veröffentlicht haben. Und ich weiß auch,
daß diese Zeichenlehrer sich, soweit sie nicht Schüler Stnhlmanns sind, immer ans
Herrn Flinzer als die große Autorität, als den „Reformator des Zeichenunterrichts"
berufen. Und er selbst duldet diese Berufung, ja er hat seine Bestrebungen geradezu
mit denen des Vereins deutscher Zeichenlehrer identifizirt, indem er die Wahl zum
Ehrenmitgliede dieses Vereins angenommen hat.

Es ist mir nun durchaus nicht eingefallen, weder in meiner „Künstlerischen
Erziehung der deutscheu Jugend" uoch in dem inkriminirten Grenzbvtenaufsatz, die
Uinzersche Zcichenschule in ihren Einzelheiten kritisiren zu wollen. Es kam mir
vielmehr nur darauf an, ein Bild der typischen Mißstände zu geben, die sich
infolge der von Flinzer eingeführten geometrisch-ornamentalen Methode in den
modernen Zeichenunterricht eingeschlichen haben. Worin sich dieser zu seinem Vor¬
teil von dem „Bildchenmachen" der frühern Zeiten unterscheidet, weiß ich sehr
Wohl und habe es auch in dem erwähnten Werke ausführlich dargelegt. Diese
Darlegungen in dem Grenzbotenanfscch zu wiederholen hatte ich nicht die mindeste
Veranlassung. Die Mißgriffe aber, die thatsächlich vorhanden sind, kann, jedermann
aus der Litteratur sowohl wie aus der Praxis ebenso gut kennen lernen wie ich.
Sie sind an der einen Schule größer, an der audern kleiner. Sie zeigen sich in
einzelnen Städte» uur wenig, in andern drängen sie sich geradezu auf. Sie werden
von dem einen Lehrer uur in geringem, von dem andern in hohem Maße mit¬
gemacht. Es ist doch eine lächerliche Forderung, daß ich, dem es darauf ankam,
diese Fehler zu schildern, jeden einzelnen Fall besonders behandeln, jedem Zeichen¬
lehrer womöglich seinen eignen „Storch braten" solle.

In Bezug auf die Sache bemerke ich, daß jeder, der die Zeitschrift des Vereins
deutscher Zeichenlehrer durcharbeiten will, in ihr die Belege sür alle einzelnen Be¬
hauptungen meiner „künstlerischen Erziehung" finden kann. Ich habe kein Wort ge¬
sagt, für das ich nicht, wenn es gewünscht würde, den Beweis ans der Litteratur
beibringen könnte. Ob Herr Flinzer mit allen diesen Äußerungen seiner Kollegen
übereinstimmt, weiß ich nicht, es ist mir auch höchst gleichgiltig. Genug, daß diese
ihn als ihren geistigen Führer anerkennen.

Wie es aber mit der Praxis bestellt ist, das weiß jeder aus seiner eignen Er¬
fahrung und aus Beobachtungen an seinen Kindern oder denen seiner Verwandten
und Bekannten. Wozu ereifert sich also Herr Fliuzer eigentlich? Wenn ich bei
meiner Schilderung wirklich, wie er behauptet, übertrieben habe, so wird das ja
jeder sofort sehen und meine „Rodomontaden" g-ela. legen. Habe ich aber nicht
übertrieben, so wird keine Dialektik der Welt die Eltern davon überzeugen, daß
ihre Kinder gegenwärtig einen anregenden und künstlerischen Zeichenunterricht erhalten.


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[0471] Maßgebliches und Unmaßgebliches über thut. Auch bin ich ganz damit einverstanden, daß er sich seiner Haut wehrt und auf einen groben Klotz, wie ich einer bin, einen groben Keil setzt. Nur sollte er sich dabei an das halten, was litterarisch von mir vorliegt. Woher weiß er denn, daß ich niemals eine Ausstellung von Schülerarbeiten gesehen habe? Etwa daher, daß ich seine zu Ostern 1893 an mich ergnngne Aufforderung, eine solche in Leipzig unter seiner Führung anzusehen, aus Persönlichen Gründen dankend ablehne» mußte? Es giebt doch noch andre Städte auf der Welt als Leipzig und andre Zeichenlehrer als Herrn Flinzer! Wie ich dazu kommen sollte, einer Unterrichtsstunde beizuwohnen, wüßte ich wirklich nicht, da mich noch niemand dazu aufgefordert hat, und unser Schulunter¬ richt bekanntlich nicht öffentlich ist. Wie es in diesen Zeichenstunden hergeht, weiß ich aber ganz genau aus den zahlreichen Lehrprvben, die die Zeichenlehrer selbst in ihren Zeitschriften und Lehrbüchern veröffentlicht haben. Und ich weiß auch, daß diese Zeichenlehrer sich, soweit sie nicht Schüler Stnhlmanns sind, immer ans Herrn Flinzer als die große Autorität, als den „Reformator des Zeichenunterrichts" berufen. Und er selbst duldet diese Berufung, ja er hat seine Bestrebungen geradezu mit denen des Vereins deutscher Zeichenlehrer identifizirt, indem er die Wahl zum Ehrenmitgliede dieses Vereins angenommen hat. Es ist mir nun durchaus nicht eingefallen, weder in meiner „Künstlerischen Erziehung der deutscheu Jugend" uoch in dem inkriminirten Grenzbvtenaufsatz, die Uinzersche Zcichenschule in ihren Einzelheiten kritisiren zu wollen. Es kam mir vielmehr nur darauf an, ein Bild der typischen Mißstände zu geben, die sich infolge der von Flinzer eingeführten geometrisch-ornamentalen Methode in den modernen Zeichenunterricht eingeschlichen haben. Worin sich dieser zu seinem Vor¬ teil von dem „Bildchenmachen" der frühern Zeiten unterscheidet, weiß ich sehr Wohl und habe es auch in dem erwähnten Werke ausführlich dargelegt. Diese Darlegungen in dem Grenzbotenanfscch zu wiederholen hatte ich nicht die mindeste Veranlassung. Die Mißgriffe aber, die thatsächlich vorhanden sind, kann, jedermann aus der Litteratur sowohl wie aus der Praxis ebenso gut kennen lernen wie ich. Sie sind an der einen Schule größer, an der audern kleiner. Sie zeigen sich in einzelnen Städte» uur wenig, in andern drängen sie sich geradezu auf. Sie werden von dem einen Lehrer uur in geringem, von dem andern in hohem Maße mit¬ gemacht. Es ist doch eine lächerliche Forderung, daß ich, dem es darauf ankam, diese Fehler zu schildern, jeden einzelnen Fall besonders behandeln, jedem Zeichen¬ lehrer womöglich seinen eignen „Storch braten" solle. In Bezug auf die Sache bemerke ich, daß jeder, der die Zeitschrift des Vereins deutscher Zeichenlehrer durcharbeiten will, in ihr die Belege sür alle einzelnen Be¬ hauptungen meiner „künstlerischen Erziehung" finden kann. Ich habe kein Wort ge¬ sagt, für das ich nicht, wenn es gewünscht würde, den Beweis ans der Litteratur beibringen könnte. Ob Herr Flinzer mit allen diesen Äußerungen seiner Kollegen übereinstimmt, weiß ich nicht, es ist mir auch höchst gleichgiltig. Genug, daß diese ihn als ihren geistigen Führer anerkennen. Wie es aber mit der Praxis bestellt ist, das weiß jeder aus seiner eignen Er¬ fahrung und aus Beobachtungen an seinen Kindern oder denen seiner Verwandten und Bekannten. Wozu ereifert sich also Herr Fliuzer eigentlich? Wenn ich bei meiner Schilderung wirklich, wie er behauptet, übertrieben habe, so wird das ja jeder sofort sehen und meine „Rodomontaden" g-ela. legen. Habe ich aber nicht übertrieben, so wird keine Dialektik der Welt die Eltern davon überzeugen, daß ihre Kinder gegenwärtig einen anregenden und künstlerischen Zeichenunterricht erhalten.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/471>, abgerufen am 21.05.2024.