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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

bete"ut"löse sind zum großen Teil der mächtigen Nachwirkung der ersten Kindheits¬
eindrücke zuzuschreiben.

Viele Beispiele aber beweisen, daß die erwähnte Ansicht doch einer bedeutenden
Einschränkung bedarf. Spätere Lebensschicksale und sonstige Einwirkungen zerstören
oft in dem Menschen das, wozu die in der Kindheit empfangner Lehren den Keim
gelegt haben. Oft läßt sich auch beobachten, daß das Bemühen, das kindliche
Gemüt für gewisse Anschauungen gefangen zu nehmen, die entgegengesetzte Wirkung
übt als die, die beabsichtigt wurde. Schon das kindliche Gemüt sträubt sich gegen
eine tendenziöse Beeinflussung. Das Kind empfindet leicht einen Widerwillen gegen
Lehrgegenstände , mit denen es sozusagen überfüttert wird, wenn versucht wird,
ihm gewisse Grundsätze fortwährend einzuprägen, noch dazu vielleicht in mechanischer,
geistloser Weise. Es Pflegt keine gedeihliche Wirkung zu haben, wenn im Hause
dem Kinde beständig Moralpredigten gehalten werden. Und ähnlich ist die Wirkung
eines Schulunterrichts, der der geistige" Entwicklung des Kindes vorgreift und in
das kindliche Gemüt Anschauungen pflanzen möchte, die doch nur dann rechte
Festigkeit erlange", wenn sie sich in dem Erwachsenen zu einer Zeit besser ent¬
wickelter Fähigkeit des Urteils bilden und eine Wirkung verständnisvoller Teil¬
nahme an den geistigen Bestrebungen des Volkes sind.

Es ist begreiflich, daß der Staat den Schulunterricht, den einem jeden heran¬
wachsenden Staatsbürger zu erteile" er für seine Pflicht hält, auch in solcher Weise
zu leiten wünscht, wie es der Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung dienlich
erscheint, daß er darum auch Ehrfurcht vor diesen Einrichtungen zu pflegen sucht.
Aber es ist ein ziemlich aussichtsloses Bemühen, schon in dem Kinde gewissermaßen
ein politisches Glaubensbekenntnis ausbilden oder den Keim dazu legen zu wollen.
Bei den heutigen Verhältnissen würden noch so sorgfältige Bemühungen dieser Art
keine Bürgschaft dafür geben, daß dem Kinde erhalten bleibt, was man so in ihm
zu Pflegen sucht. Heute drängen sich politische Anschauungen der verschiedensten
Art, zum Teil sehr wunderliche, an den erwachsenen oder den jungen heran¬
wachsende" Menschen heran, und wie viel Widerstandskraft er gegen diese hat, wird
meistens von seiner eignen Urteilsfähigkeit sowie von der Stärke der Einwirkungen,
denen er ausgesetzt ist, abhängen. Die Nachwirkungen des Schulunterrichts wird
man nicht zu hoch anschlagen dürfen.

Hieraus geht hervor, daß es viel mehr von dem Versälle" der Leiter des
Staates und der Gesetzgebung abhängt, ob Achtung vor den staatlichen Einrichtungen
und Zufriedenheit im Volke herrscht, als von der Pflege einer besondern Gesinnung
dnrch den Schulunterricht. Die politischen Anschauungen haben gewechselt, ohne
daß man dem Schulunterricht eine Wirkung zuschreiben könnte. Das meiste haben
die Zeitereignisse und hat eine mächtige in das Leben des Volkes tief eingreifende
wirtschaftliche Umwälzung gethan. Gerade solche politische Bestrebungen, die für
unsre Zeit am bezeichnendsten sind, können nicht ans irgend eine Einwirkung der
Schule zurückgeführt werden. Die Schule hat nie sozialistische Auschauuuge" gepflegt,
viel eher Anschauungen, die den sozialistischen entgegengesetzt sind. Der Sozialismus
aber ist gewachsen, weil dnrch die Entwicklung der Industrie für ihn der Boden
bereitet war, Weil Entfremdung zwischen den Ständen eintrat und in den An¬
schauungen der arbeitenden Klassen eine Umwälzung stattfand. Der Gedanke der
Staatshilfe, der auch von andern Parteien lebhaft vertreten wird, ist ein Erzeugnis
der wirtschaftlichen Verhältnisse der Neuzeit, wie der Erhöhung der Lebensansprüche.
Die Sorge" der Erwachsenen, von denen das Kind nichts weiß, haben diese Be¬
strebungen und Parteiprogramme hervorgerufen.

Im schärfsten Gegensatz zu deu sozialistische" A"schauungen steht das monarchische


Maßgebliches und Unmaßgebliches

bete»ut»löse sind zum großen Teil der mächtigen Nachwirkung der ersten Kindheits¬
eindrücke zuzuschreiben.

Viele Beispiele aber beweisen, daß die erwähnte Ansicht doch einer bedeutenden
Einschränkung bedarf. Spätere Lebensschicksale und sonstige Einwirkungen zerstören
oft in dem Menschen das, wozu die in der Kindheit empfangner Lehren den Keim
gelegt haben. Oft läßt sich auch beobachten, daß das Bemühen, das kindliche
Gemüt für gewisse Anschauungen gefangen zu nehmen, die entgegengesetzte Wirkung
übt als die, die beabsichtigt wurde. Schon das kindliche Gemüt sträubt sich gegen
eine tendenziöse Beeinflussung. Das Kind empfindet leicht einen Widerwillen gegen
Lehrgegenstände , mit denen es sozusagen überfüttert wird, wenn versucht wird,
ihm gewisse Grundsätze fortwährend einzuprägen, noch dazu vielleicht in mechanischer,
geistloser Weise. Es Pflegt keine gedeihliche Wirkung zu haben, wenn im Hause
dem Kinde beständig Moralpredigten gehalten werden. Und ähnlich ist die Wirkung
eines Schulunterrichts, der der geistige» Entwicklung des Kindes vorgreift und in
das kindliche Gemüt Anschauungen pflanzen möchte, die doch nur dann rechte
Festigkeit erlange», wenn sie sich in dem Erwachsenen zu einer Zeit besser ent¬
wickelter Fähigkeit des Urteils bilden und eine Wirkung verständnisvoller Teil¬
nahme an den geistigen Bestrebungen des Volkes sind.

Es ist begreiflich, daß der Staat den Schulunterricht, den einem jeden heran¬
wachsenden Staatsbürger zu erteile» er für seine Pflicht hält, auch in solcher Weise
zu leiten wünscht, wie es der Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung dienlich
erscheint, daß er darum auch Ehrfurcht vor diesen Einrichtungen zu pflegen sucht.
Aber es ist ein ziemlich aussichtsloses Bemühen, schon in dem Kinde gewissermaßen
ein politisches Glaubensbekenntnis ausbilden oder den Keim dazu legen zu wollen.
Bei den heutigen Verhältnissen würden noch so sorgfältige Bemühungen dieser Art
keine Bürgschaft dafür geben, daß dem Kinde erhalten bleibt, was man so in ihm
zu Pflegen sucht. Heute drängen sich politische Anschauungen der verschiedensten
Art, zum Teil sehr wunderliche, an den erwachsenen oder den jungen heran¬
wachsende» Menschen heran, und wie viel Widerstandskraft er gegen diese hat, wird
meistens von seiner eignen Urteilsfähigkeit sowie von der Stärke der Einwirkungen,
denen er ausgesetzt ist, abhängen. Die Nachwirkungen des Schulunterrichts wird
man nicht zu hoch anschlagen dürfen.

Hieraus geht hervor, daß es viel mehr von dem Versälle» der Leiter des
Staates und der Gesetzgebung abhängt, ob Achtung vor den staatlichen Einrichtungen
und Zufriedenheit im Volke herrscht, als von der Pflege einer besondern Gesinnung
dnrch den Schulunterricht. Die politischen Anschauungen haben gewechselt, ohne
daß man dem Schulunterricht eine Wirkung zuschreiben könnte. Das meiste haben
die Zeitereignisse und hat eine mächtige in das Leben des Volkes tief eingreifende
wirtschaftliche Umwälzung gethan. Gerade solche politische Bestrebungen, die für
unsre Zeit am bezeichnendsten sind, können nicht ans irgend eine Einwirkung der
Schule zurückgeführt werden. Die Schule hat nie sozialistische Auschauuuge» gepflegt,
viel eher Anschauungen, die den sozialistischen entgegengesetzt sind. Der Sozialismus
aber ist gewachsen, weil dnrch die Entwicklung der Industrie für ihn der Boden
bereitet war, Weil Entfremdung zwischen den Ständen eintrat und in den An¬
schauungen der arbeitenden Klassen eine Umwälzung stattfand. Der Gedanke der
Staatshilfe, der auch von andern Parteien lebhaft vertreten wird, ist ein Erzeugnis
der wirtschaftlichen Verhältnisse der Neuzeit, wie der Erhöhung der Lebensansprüche.
Die Sorge» der Erwachsenen, von denen das Kind nichts weiß, haben diese Be¬
strebungen und Parteiprogramme hervorgerufen.

Im schärfsten Gegensatz zu deu sozialistische» A»schauungen steht das monarchische


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[0668] Maßgebliches und Unmaßgebliches bete»ut»löse sind zum großen Teil der mächtigen Nachwirkung der ersten Kindheits¬ eindrücke zuzuschreiben. Viele Beispiele aber beweisen, daß die erwähnte Ansicht doch einer bedeutenden Einschränkung bedarf. Spätere Lebensschicksale und sonstige Einwirkungen zerstören oft in dem Menschen das, wozu die in der Kindheit empfangner Lehren den Keim gelegt haben. Oft läßt sich auch beobachten, daß das Bemühen, das kindliche Gemüt für gewisse Anschauungen gefangen zu nehmen, die entgegengesetzte Wirkung übt als die, die beabsichtigt wurde. Schon das kindliche Gemüt sträubt sich gegen eine tendenziöse Beeinflussung. Das Kind empfindet leicht einen Widerwillen gegen Lehrgegenstände , mit denen es sozusagen überfüttert wird, wenn versucht wird, ihm gewisse Grundsätze fortwährend einzuprägen, noch dazu vielleicht in mechanischer, geistloser Weise. Es Pflegt keine gedeihliche Wirkung zu haben, wenn im Hause dem Kinde beständig Moralpredigten gehalten werden. Und ähnlich ist die Wirkung eines Schulunterrichts, der der geistige» Entwicklung des Kindes vorgreift und in das kindliche Gemüt Anschauungen pflanzen möchte, die doch nur dann rechte Festigkeit erlange», wenn sie sich in dem Erwachsenen zu einer Zeit besser ent¬ wickelter Fähigkeit des Urteils bilden und eine Wirkung verständnisvoller Teil¬ nahme an den geistigen Bestrebungen des Volkes sind. Es ist begreiflich, daß der Staat den Schulunterricht, den einem jeden heran¬ wachsenden Staatsbürger zu erteile» er für seine Pflicht hält, auch in solcher Weise zu leiten wünscht, wie es der Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung dienlich erscheint, daß er darum auch Ehrfurcht vor diesen Einrichtungen zu pflegen sucht. Aber es ist ein ziemlich aussichtsloses Bemühen, schon in dem Kinde gewissermaßen ein politisches Glaubensbekenntnis ausbilden oder den Keim dazu legen zu wollen. Bei den heutigen Verhältnissen würden noch so sorgfältige Bemühungen dieser Art keine Bürgschaft dafür geben, daß dem Kinde erhalten bleibt, was man so in ihm zu Pflegen sucht. Heute drängen sich politische Anschauungen der verschiedensten Art, zum Teil sehr wunderliche, an den erwachsenen oder den jungen heran¬ wachsende» Menschen heran, und wie viel Widerstandskraft er gegen diese hat, wird meistens von seiner eignen Urteilsfähigkeit sowie von der Stärke der Einwirkungen, denen er ausgesetzt ist, abhängen. Die Nachwirkungen des Schulunterrichts wird man nicht zu hoch anschlagen dürfen. Hieraus geht hervor, daß es viel mehr von dem Versälle» der Leiter des Staates und der Gesetzgebung abhängt, ob Achtung vor den staatlichen Einrichtungen und Zufriedenheit im Volke herrscht, als von der Pflege einer besondern Gesinnung dnrch den Schulunterricht. Die politischen Anschauungen haben gewechselt, ohne daß man dem Schulunterricht eine Wirkung zuschreiben könnte. Das meiste haben die Zeitereignisse und hat eine mächtige in das Leben des Volkes tief eingreifende wirtschaftliche Umwälzung gethan. Gerade solche politische Bestrebungen, die für unsre Zeit am bezeichnendsten sind, können nicht ans irgend eine Einwirkung der Schule zurückgeführt werden. Die Schule hat nie sozialistische Auschauuuge» gepflegt, viel eher Anschauungen, die den sozialistischen entgegengesetzt sind. Der Sozialismus aber ist gewachsen, weil dnrch die Entwicklung der Industrie für ihn der Boden bereitet war, Weil Entfremdung zwischen den Ständen eintrat und in den An¬ schauungen der arbeitenden Klassen eine Umwälzung stattfand. Der Gedanke der Staatshilfe, der auch von andern Parteien lebhaft vertreten wird, ist ein Erzeugnis der wirtschaftlichen Verhältnisse der Neuzeit, wie der Erhöhung der Lebensansprüche. Die Sorge» der Erwachsenen, von denen das Kind nichts weiß, haben diese Be¬ strebungen und Parteiprogramme hervorgerufen. Im schärfsten Gegensatz zu deu sozialistische» A»schauungen steht das monarchische

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/668>, abgerufen am 22.05.2024.