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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Gefühl. Der Sozialismus haßt die Monarchie eilf die Spitze und den festesten
Hort des Klnssenstaates. Die Pflege des monarchischen Gefühls wird daher als
das wirksamste Mittel im Kampf gegen den Sozialismus betrachtet, und hierauf
wird auch beim Schulunterricht Bedacht genommen. Nun ist aber das monarchische
Gefühl zu verschiednen Zeiten beim deutschen Volle in höchst ungleicher Stärke
ausgebildet gewesen, und dieser Wechsel der Anschauungen war wieder die Wirkung
Von Zeitereignissen. Zu Anfang der sechziger Jahre konnte man in den außer-
prenßischen deutschen Staaten wie anch in Preußen selbst über das Herrscherhaus
der Hohenzollern ost sehr abfällige Urteile hören. Das hat sich uach den Kriegen
von 1864 bis 1870 und 1871 rasch geändert, weil man den Wert der Monarchie
für das deutsche Volk erkannte. Es wird auch ferner das beste, ja das einzige
Mittel sein, dem Volke dies Gefühl in seiner ganzen Stärke zu erhalten, wenn es
thatkräftige Fürsorge der Monarchie für das Wohl des Volkes und des Reiches merkt.

Aus diesen Gründen scheint es der Erwägung wert, ob die ängstliche Besorgnis,
womit man jetzt dnrch Pflege des monarchischen Gefühls in der Schule der Aus¬
breitung revolutionärer Gelüste entgegenzuwirken sucht, berechtigt sei much nur vom
Standpunkt derer, die den Wert der Monarchie für unser Staatsleben vollauf an¬
erkenne", ob nicht durch ein Zuviel in dieser Richtung der damit verbundne Zweck
verfehlt und die entgegengesetzte Wirkung erreicht werden könnte. In den Blättern
ist in der letzten Zeit mehrfach eine Schnlverfügnng besprochen worden, wonach
mehrere Wochen hindurch der Geschichtsunterricht sich nur mit der Person des ersten
deutschen Kaisers beschäftigen soll. Wird nicht dieser Unterricht bei dem besten
Willen leicht einseitig und ermüdend werden, und wird ihm nicht bei manchem
Lehrer die Wärme der Überzeugung sehlen, die doch allein die rechte Wirkung
hervorbringen kaun? Aber weiter: das Bestreben, dem Schulunterricht eine so
weitgehende Aufgabe in dieser Richtung zu stelle", trifft auf den heftigsten Wider¬
spruch nicht bloß in sozialistischen Kreisen, sondern auch in solchen Kreisen der Be¬
völkerung, deren Denkart mit Bezug auf deu Wert der Monarchie der sozialistischen
verwandt ist. Je deutlicher die Absicht hervortritt, den Schulunterricht als Kampf¬
mittel gegen sozialistische Bestrebungen zu benutzen, desto eher wird ein Gegensatz
zwischen Schule und Haus geschaffen, desto näher liegt für die Anhänger dieser
Bestrebungen die Versuchung, dem von der Schule ans die Kinder geübten Einfluß
entgegenzuwirken. Ob sie auch sonst verständig geung sein mögen, den Wert einer
gute" Schulbildung, sowie des Zusammenwirkens von Schule und Haus anzuer¬
kennen, sie werden doch, je heftiger heute der Parteikampf tobt, umso mehr dieses
Bestreben der Schule als einen Eingriff in ihre Elternrechte betrachten und sich
dagegen wehren. Bei diesem Kampf zwischen Schule und Hans aber fragt es sich
doch sehr, ob nicht die Schule den kürzern ziehen wird, und ob nicht das Bestreben
der Schule seinen Zweck verfehlen wird gerade bei deu Kindern der Bcvölkerungs-
Ilassen, auf deren Denkart dnrch dies Mittel einzuwirken gesucht wird.

Weil das monarchische Gefühl in der That im deutschen Volke stets so große
Bedeutung gehabt hat, sollte man es nicht dnrch kleinliche Mittel fördern wollen,
deren Anwendung bei aufrichtigen Freunden der Monarchie Bedenken erregen muß.
Es ist nicht zu verkeimen, daß heute starke Einflüsse der entgegengesetzten Richtung
wirksam sind. Aber gegen den Zeitgeist läßt sich nicht durch deu Schulunterricht
ankämpfen. Vielmehr sollten diese Gefahren, die der Erhaltung und Stärkung des
monarchischen Gefühls drohe", zur Warnung dienen, daß man den Begriff der
Monarchie uicht überspannen und den Verteidigern der Monarchie nicht eine zu
schivere Aufgabe stellen darf, indem Anschauungen von dem Wesen der Monarchie,
die auch sie nicht für zutreffend und deu heutigen Verhältnissen entsprechend halten,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Gefühl. Der Sozialismus haßt die Monarchie eilf die Spitze und den festesten
Hort des Klnssenstaates. Die Pflege des monarchischen Gefühls wird daher als
das wirksamste Mittel im Kampf gegen den Sozialismus betrachtet, und hierauf
wird auch beim Schulunterricht Bedacht genommen. Nun ist aber das monarchische
Gefühl zu verschiednen Zeiten beim deutschen Volle in höchst ungleicher Stärke
ausgebildet gewesen, und dieser Wechsel der Anschauungen war wieder die Wirkung
Von Zeitereignissen. Zu Anfang der sechziger Jahre konnte man in den außer-
prenßischen deutschen Staaten wie anch in Preußen selbst über das Herrscherhaus
der Hohenzollern ost sehr abfällige Urteile hören. Das hat sich uach den Kriegen
von 1864 bis 1870 und 1871 rasch geändert, weil man den Wert der Monarchie
für das deutsche Volk erkannte. Es wird auch ferner das beste, ja das einzige
Mittel sein, dem Volke dies Gefühl in seiner ganzen Stärke zu erhalten, wenn es
thatkräftige Fürsorge der Monarchie für das Wohl des Volkes und des Reiches merkt.

Aus diesen Gründen scheint es der Erwägung wert, ob die ängstliche Besorgnis,
womit man jetzt dnrch Pflege des monarchischen Gefühls in der Schule der Aus¬
breitung revolutionärer Gelüste entgegenzuwirken sucht, berechtigt sei much nur vom
Standpunkt derer, die den Wert der Monarchie für unser Staatsleben vollauf an¬
erkenne», ob nicht durch ein Zuviel in dieser Richtung der damit verbundne Zweck
verfehlt und die entgegengesetzte Wirkung erreicht werden könnte. In den Blättern
ist in der letzten Zeit mehrfach eine Schnlverfügnng besprochen worden, wonach
mehrere Wochen hindurch der Geschichtsunterricht sich nur mit der Person des ersten
deutschen Kaisers beschäftigen soll. Wird nicht dieser Unterricht bei dem besten
Willen leicht einseitig und ermüdend werden, und wird ihm nicht bei manchem
Lehrer die Wärme der Überzeugung sehlen, die doch allein die rechte Wirkung
hervorbringen kaun? Aber weiter: das Bestreben, dem Schulunterricht eine so
weitgehende Aufgabe in dieser Richtung zu stelle», trifft auf den heftigsten Wider¬
spruch nicht bloß in sozialistischen Kreisen, sondern auch in solchen Kreisen der Be¬
völkerung, deren Denkart mit Bezug auf deu Wert der Monarchie der sozialistischen
verwandt ist. Je deutlicher die Absicht hervortritt, den Schulunterricht als Kampf¬
mittel gegen sozialistische Bestrebungen zu benutzen, desto eher wird ein Gegensatz
zwischen Schule und Haus geschaffen, desto näher liegt für die Anhänger dieser
Bestrebungen die Versuchung, dem von der Schule ans die Kinder geübten Einfluß
entgegenzuwirken. Ob sie auch sonst verständig geung sein mögen, den Wert einer
gute» Schulbildung, sowie des Zusammenwirkens von Schule und Haus anzuer¬
kennen, sie werden doch, je heftiger heute der Parteikampf tobt, umso mehr dieses
Bestreben der Schule als einen Eingriff in ihre Elternrechte betrachten und sich
dagegen wehren. Bei diesem Kampf zwischen Schule und Hans aber fragt es sich
doch sehr, ob nicht die Schule den kürzern ziehen wird, und ob nicht das Bestreben
der Schule seinen Zweck verfehlen wird gerade bei deu Kindern der Bcvölkerungs-
Ilassen, auf deren Denkart dnrch dies Mittel einzuwirken gesucht wird.

Weil das monarchische Gefühl in der That im deutschen Volke stets so große
Bedeutung gehabt hat, sollte man es nicht dnrch kleinliche Mittel fördern wollen,
deren Anwendung bei aufrichtigen Freunden der Monarchie Bedenken erregen muß.
Es ist nicht zu verkeimen, daß heute starke Einflüsse der entgegengesetzten Richtung
wirksam sind. Aber gegen den Zeitgeist läßt sich nicht durch deu Schulunterricht
ankämpfen. Vielmehr sollten diese Gefahren, die der Erhaltung und Stärkung des
monarchischen Gefühls drohe», zur Warnung dienen, daß man den Begriff der
Monarchie uicht überspannen und den Verteidigern der Monarchie nicht eine zu
schivere Aufgabe stellen darf, indem Anschauungen von dem Wesen der Monarchie,
die auch sie nicht für zutreffend und deu heutigen Verhältnissen entsprechend halten,


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[0669] Maßgebliches und Unmaßgebliches Gefühl. Der Sozialismus haßt die Monarchie eilf die Spitze und den festesten Hort des Klnssenstaates. Die Pflege des monarchischen Gefühls wird daher als das wirksamste Mittel im Kampf gegen den Sozialismus betrachtet, und hierauf wird auch beim Schulunterricht Bedacht genommen. Nun ist aber das monarchische Gefühl zu verschiednen Zeiten beim deutschen Volle in höchst ungleicher Stärke ausgebildet gewesen, und dieser Wechsel der Anschauungen war wieder die Wirkung Von Zeitereignissen. Zu Anfang der sechziger Jahre konnte man in den außer- prenßischen deutschen Staaten wie anch in Preußen selbst über das Herrscherhaus der Hohenzollern ost sehr abfällige Urteile hören. Das hat sich uach den Kriegen von 1864 bis 1870 und 1871 rasch geändert, weil man den Wert der Monarchie für das deutsche Volk erkannte. Es wird auch ferner das beste, ja das einzige Mittel sein, dem Volke dies Gefühl in seiner ganzen Stärke zu erhalten, wenn es thatkräftige Fürsorge der Monarchie für das Wohl des Volkes und des Reiches merkt. Aus diesen Gründen scheint es der Erwägung wert, ob die ängstliche Besorgnis, womit man jetzt dnrch Pflege des monarchischen Gefühls in der Schule der Aus¬ breitung revolutionärer Gelüste entgegenzuwirken sucht, berechtigt sei much nur vom Standpunkt derer, die den Wert der Monarchie für unser Staatsleben vollauf an¬ erkenne», ob nicht durch ein Zuviel in dieser Richtung der damit verbundne Zweck verfehlt und die entgegengesetzte Wirkung erreicht werden könnte. In den Blättern ist in der letzten Zeit mehrfach eine Schnlverfügnng besprochen worden, wonach mehrere Wochen hindurch der Geschichtsunterricht sich nur mit der Person des ersten deutschen Kaisers beschäftigen soll. Wird nicht dieser Unterricht bei dem besten Willen leicht einseitig und ermüdend werden, und wird ihm nicht bei manchem Lehrer die Wärme der Überzeugung sehlen, die doch allein die rechte Wirkung hervorbringen kaun? Aber weiter: das Bestreben, dem Schulunterricht eine so weitgehende Aufgabe in dieser Richtung zu stelle», trifft auf den heftigsten Wider¬ spruch nicht bloß in sozialistischen Kreisen, sondern auch in solchen Kreisen der Be¬ völkerung, deren Denkart mit Bezug auf deu Wert der Monarchie der sozialistischen verwandt ist. Je deutlicher die Absicht hervortritt, den Schulunterricht als Kampf¬ mittel gegen sozialistische Bestrebungen zu benutzen, desto eher wird ein Gegensatz zwischen Schule und Haus geschaffen, desto näher liegt für die Anhänger dieser Bestrebungen die Versuchung, dem von der Schule ans die Kinder geübten Einfluß entgegenzuwirken. Ob sie auch sonst verständig geung sein mögen, den Wert einer gute» Schulbildung, sowie des Zusammenwirkens von Schule und Haus anzuer¬ kennen, sie werden doch, je heftiger heute der Parteikampf tobt, umso mehr dieses Bestreben der Schule als einen Eingriff in ihre Elternrechte betrachten und sich dagegen wehren. Bei diesem Kampf zwischen Schule und Hans aber fragt es sich doch sehr, ob nicht die Schule den kürzern ziehen wird, und ob nicht das Bestreben der Schule seinen Zweck verfehlen wird gerade bei deu Kindern der Bcvölkerungs- Ilassen, auf deren Denkart dnrch dies Mittel einzuwirken gesucht wird. Weil das monarchische Gefühl in der That im deutschen Volke stets so große Bedeutung gehabt hat, sollte man es nicht dnrch kleinliche Mittel fördern wollen, deren Anwendung bei aufrichtigen Freunden der Monarchie Bedenken erregen muß. Es ist nicht zu verkeimen, daß heute starke Einflüsse der entgegengesetzten Richtung wirksam sind. Aber gegen den Zeitgeist läßt sich nicht durch deu Schulunterricht ankämpfen. Vielmehr sollten diese Gefahren, die der Erhaltung und Stärkung des monarchischen Gefühls drohe», zur Warnung dienen, daß man den Begriff der Monarchie uicht überspannen und den Verteidigern der Monarchie nicht eine zu schivere Aufgabe stellen darf, indem Anschauungen von dem Wesen der Monarchie, die auch sie nicht für zutreffend und deu heutigen Verhältnissen entsprechend halten,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/669>, abgerufen am 16.05.2024.