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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr.

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was ist Glück?

Glücksgefühl ist etwas Positives, das keiner Steigerung fähig ist. Der eine Mensch
kann glücklicher sein als der andre, gewiß, aber ein und derselbe Mensch kann
nicht glücklicher werden, wenn er schon vorher glücklich war, das ist ein Unsinn.
Ist aber der Mann, der die hunderttausend Mark gewinnt, bisher nicht glücklich
gewesen, das heißt, hat er immer nur neidisch nach denen geschickt, die mehr besaßen
als er, und nie mitleidig auf diejenigen, die weniger hatten, so wird er auch durch
den Gewinst der hunderttausend Mark das Glück nicht kennen lernen. Der Lotterie¬
gewinn spielt also in beiden Fällen für das Glücksgefühl des Betreffenden gar keine
Rolle. Wir kommen da also wieder auf den banalen viertausendsährigen Satz:
Wer zufrieden ist, der ist auch glücklich. Aber zufrieden machen kann uns nichts
auf der Welt, nicht einmal der Titel Geheimer Kommerzienrat, wenn wir uns selbst
nicht zufrieden macheu können. Die Regierung, der Bürgermeister, der sozial¬
demokratische Abgeordnete, sie können alle nichts zu unsrer persönlichen Beglückung
beitragen, wenn wir uns das Glück bei unsrer Geburt nicht mit auf die Welt
gebracht haben. Deshalb hat es auch gar keinen Wert, den Menschen die Zu¬
friedenheit zu predigen und die Zufriedenheit als ein Ergebnis der Moral zu be¬
trachten. Mau könnte ebenso gut dem Bankboten mit dem fälligen Wechsel sagen,
er möchte sich das Geld nur auf der Steuerkasse holen. Ebenso wenig aber, wie
man einen Menschen zufrieden machen kann, ebenso wenig kann man ihn auch uicht
unzufrieden machen, wenn er wirklich zufrieden ist, kein Mensch kann von außen
aus seinem seelischen Gleichgewicht gebracht werden. Diese Thatsache ist das beste
Bollwerk gegen die sozialdemokratischen Doktrinen. Der Kampf gegen die Zu¬
friedenheit ist nur ein Scheiuknmpf, und der Sieg über die zufriedner Gemüter
nur ein Scheiufieg. Gewiß, wie mancher räsouuirt heute munter mit über unsre
Zustände, wie mancher markirt deu Unzufriedneu, weil es nun mal Mode ist, un¬
zufrieden zu scheinen, aber in Wirklichkeit ist er gnr nicht unzufrieden, sondern
lacht heimlich über seine revolutionären Pantomimen. Dem einen schmeckt seine
Bratkartoffel ausgezeichnet, und der andre nörgelt um seinein Kaviar herum; man
kann sich nicht zufrieden machen, man kann nur zufrieden sein.

Freilich auch die Zufriedenheit, das einzige Wahrzeichen dessen, was wir Glück
nennen, ist nicht immer ein klares Gefühl. Der Glückliche empfindet sein Glück
nicht immer als etwas Reales, als etwas Besondres, als etwas Beneidenswertes.
Wenn man einen Glücklichen beneidet, so lacht er uns aus, weil er sich und uns
nicht versteht. Und wenn man einen Glücklichen ausfragen wollte, warum er
eigentlich so glücklich sei, so würde er uus ebenfalls auslachen. Der Glückliche
macht sich keine Sorgen, wenn er für die nächste Woche zu leben hat, und der
Unglückliche erstickt vor Sorgen, trotzdem daß er für sein ganzes Leben ge¬
sichert ist.

Sollte sich denn nun dem Wesen des Glückes, das in dem Worte Zufrieden¬
heit nur einen andern Namen gefunden hat, nicht beikommen lassen? Gewiß, man
kann die Symptome des Glückes analysiren, man kann für die glückliche Veran¬
lagung eines Menschen ein Schema aufstellen, man kann über den Begriff Glück
Bücher schreiben, aber lehren kaun niemand das Glück, eine Glückseligkeitslehre
giebt es nicht. Selbst die Religion kann das Glücksgefühl nur verstärken, vertiefen,
aber sie kann es nicht schaffen, ins Leben rufen. Auch die Erziehung kann uns
nicht zufrieden machen, sie kann aus einer uuzufriednen Natur keine zufriedne
Kreatur machen, sie kann auch nur die vorhandnen Keime einer zufriedner Ver¬
anlagung ausbilden, zur Blüte bringen. Denn daß unsre Bildung uns nicht zu¬
frieden macht, das sehen wir doch alle Tage. Die gebildetsten Leute sind häufig
die unzufriedensten, wenn sie auch Erziehung genug haben, um das nicht offen


was ist Glück?

Glücksgefühl ist etwas Positives, das keiner Steigerung fähig ist. Der eine Mensch
kann glücklicher sein als der andre, gewiß, aber ein und derselbe Mensch kann
nicht glücklicher werden, wenn er schon vorher glücklich war, das ist ein Unsinn.
Ist aber der Mann, der die hunderttausend Mark gewinnt, bisher nicht glücklich
gewesen, das heißt, hat er immer nur neidisch nach denen geschickt, die mehr besaßen
als er, und nie mitleidig auf diejenigen, die weniger hatten, so wird er auch durch
den Gewinst der hunderttausend Mark das Glück nicht kennen lernen. Der Lotterie¬
gewinn spielt also in beiden Fällen für das Glücksgefühl des Betreffenden gar keine
Rolle. Wir kommen da also wieder auf den banalen viertausendsährigen Satz:
Wer zufrieden ist, der ist auch glücklich. Aber zufrieden machen kann uns nichts
auf der Welt, nicht einmal der Titel Geheimer Kommerzienrat, wenn wir uns selbst
nicht zufrieden macheu können. Die Regierung, der Bürgermeister, der sozial¬
demokratische Abgeordnete, sie können alle nichts zu unsrer persönlichen Beglückung
beitragen, wenn wir uns das Glück bei unsrer Geburt nicht mit auf die Welt
gebracht haben. Deshalb hat es auch gar keinen Wert, den Menschen die Zu¬
friedenheit zu predigen und die Zufriedenheit als ein Ergebnis der Moral zu be¬
trachten. Mau könnte ebenso gut dem Bankboten mit dem fälligen Wechsel sagen,
er möchte sich das Geld nur auf der Steuerkasse holen. Ebenso wenig aber, wie
man einen Menschen zufrieden machen kann, ebenso wenig kann man ihn auch uicht
unzufrieden machen, wenn er wirklich zufrieden ist, kein Mensch kann von außen
aus seinem seelischen Gleichgewicht gebracht werden. Diese Thatsache ist das beste
Bollwerk gegen die sozialdemokratischen Doktrinen. Der Kampf gegen die Zu¬
friedenheit ist nur ein Scheiuknmpf, und der Sieg über die zufriedner Gemüter
nur ein Scheiufieg. Gewiß, wie mancher räsouuirt heute munter mit über unsre
Zustände, wie mancher markirt deu Unzufriedneu, weil es nun mal Mode ist, un¬
zufrieden zu scheinen, aber in Wirklichkeit ist er gnr nicht unzufrieden, sondern
lacht heimlich über seine revolutionären Pantomimen. Dem einen schmeckt seine
Bratkartoffel ausgezeichnet, und der andre nörgelt um seinein Kaviar herum; man
kann sich nicht zufrieden machen, man kann nur zufrieden sein.

Freilich auch die Zufriedenheit, das einzige Wahrzeichen dessen, was wir Glück
nennen, ist nicht immer ein klares Gefühl. Der Glückliche empfindet sein Glück
nicht immer als etwas Reales, als etwas Besondres, als etwas Beneidenswertes.
Wenn man einen Glücklichen beneidet, so lacht er uns aus, weil er sich und uns
nicht versteht. Und wenn man einen Glücklichen ausfragen wollte, warum er
eigentlich so glücklich sei, so würde er uus ebenfalls auslachen. Der Glückliche
macht sich keine Sorgen, wenn er für die nächste Woche zu leben hat, und der
Unglückliche erstickt vor Sorgen, trotzdem daß er für sein ganzes Leben ge¬
sichert ist.

Sollte sich denn nun dem Wesen des Glückes, das in dem Worte Zufrieden¬
heit nur einen andern Namen gefunden hat, nicht beikommen lassen? Gewiß, man
kann die Symptome des Glückes analysiren, man kann für die glückliche Veran¬
lagung eines Menschen ein Schema aufstellen, man kann über den Begriff Glück
Bücher schreiben, aber lehren kaun niemand das Glück, eine Glückseligkeitslehre
giebt es nicht. Selbst die Religion kann das Glücksgefühl nur verstärken, vertiefen,
aber sie kann es nicht schaffen, ins Leben rufen. Auch die Erziehung kann uns
nicht zufrieden machen, sie kann aus einer uuzufriednen Natur keine zufriedne
Kreatur machen, sie kann auch nur die vorhandnen Keime einer zufriedner Ver¬
anlagung ausbilden, zur Blüte bringen. Denn daß unsre Bildung uns nicht zu¬
frieden macht, das sehen wir doch alle Tage. Die gebildetsten Leute sind häufig
die unzufriedensten, wenn sie auch Erziehung genug haben, um das nicht offen


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[0243] was ist Glück? Glücksgefühl ist etwas Positives, das keiner Steigerung fähig ist. Der eine Mensch kann glücklicher sein als der andre, gewiß, aber ein und derselbe Mensch kann nicht glücklicher werden, wenn er schon vorher glücklich war, das ist ein Unsinn. Ist aber der Mann, der die hunderttausend Mark gewinnt, bisher nicht glücklich gewesen, das heißt, hat er immer nur neidisch nach denen geschickt, die mehr besaßen als er, und nie mitleidig auf diejenigen, die weniger hatten, so wird er auch durch den Gewinst der hunderttausend Mark das Glück nicht kennen lernen. Der Lotterie¬ gewinn spielt also in beiden Fällen für das Glücksgefühl des Betreffenden gar keine Rolle. Wir kommen da also wieder auf den banalen viertausendsährigen Satz: Wer zufrieden ist, der ist auch glücklich. Aber zufrieden machen kann uns nichts auf der Welt, nicht einmal der Titel Geheimer Kommerzienrat, wenn wir uns selbst nicht zufrieden macheu können. Die Regierung, der Bürgermeister, der sozial¬ demokratische Abgeordnete, sie können alle nichts zu unsrer persönlichen Beglückung beitragen, wenn wir uns das Glück bei unsrer Geburt nicht mit auf die Welt gebracht haben. Deshalb hat es auch gar keinen Wert, den Menschen die Zu¬ friedenheit zu predigen und die Zufriedenheit als ein Ergebnis der Moral zu be¬ trachten. Mau könnte ebenso gut dem Bankboten mit dem fälligen Wechsel sagen, er möchte sich das Geld nur auf der Steuerkasse holen. Ebenso wenig aber, wie man einen Menschen zufrieden machen kann, ebenso wenig kann man ihn auch uicht unzufrieden machen, wenn er wirklich zufrieden ist, kein Mensch kann von außen aus seinem seelischen Gleichgewicht gebracht werden. Diese Thatsache ist das beste Bollwerk gegen die sozialdemokratischen Doktrinen. Der Kampf gegen die Zu¬ friedenheit ist nur ein Scheiuknmpf, und der Sieg über die zufriedner Gemüter nur ein Scheiufieg. Gewiß, wie mancher räsouuirt heute munter mit über unsre Zustände, wie mancher markirt deu Unzufriedneu, weil es nun mal Mode ist, un¬ zufrieden zu scheinen, aber in Wirklichkeit ist er gnr nicht unzufrieden, sondern lacht heimlich über seine revolutionären Pantomimen. Dem einen schmeckt seine Bratkartoffel ausgezeichnet, und der andre nörgelt um seinein Kaviar herum; man kann sich nicht zufrieden machen, man kann nur zufrieden sein. Freilich auch die Zufriedenheit, das einzige Wahrzeichen dessen, was wir Glück nennen, ist nicht immer ein klares Gefühl. Der Glückliche empfindet sein Glück nicht immer als etwas Reales, als etwas Besondres, als etwas Beneidenswertes. Wenn man einen Glücklichen beneidet, so lacht er uns aus, weil er sich und uns nicht versteht. Und wenn man einen Glücklichen ausfragen wollte, warum er eigentlich so glücklich sei, so würde er uus ebenfalls auslachen. Der Glückliche macht sich keine Sorgen, wenn er für die nächste Woche zu leben hat, und der Unglückliche erstickt vor Sorgen, trotzdem daß er für sein ganzes Leben ge¬ sichert ist. Sollte sich denn nun dem Wesen des Glückes, das in dem Worte Zufrieden¬ heit nur einen andern Namen gefunden hat, nicht beikommen lassen? Gewiß, man kann die Symptome des Glückes analysiren, man kann für die glückliche Veran¬ lagung eines Menschen ein Schema aufstellen, man kann über den Begriff Glück Bücher schreiben, aber lehren kaun niemand das Glück, eine Glückseligkeitslehre giebt es nicht. Selbst die Religion kann das Glücksgefühl nur verstärken, vertiefen, aber sie kann es nicht schaffen, ins Leben rufen. Auch die Erziehung kann uns nicht zufrieden machen, sie kann aus einer uuzufriednen Natur keine zufriedne Kreatur machen, sie kann auch nur die vorhandnen Keime einer zufriedner Ver¬ anlagung ausbilden, zur Blüte bringen. Denn daß unsre Bildung uns nicht zu¬ frieden macht, das sehen wir doch alle Tage. Die gebildetsten Leute sind häufig die unzufriedensten, wenn sie auch Erziehung genug haben, um das nicht offen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228301/243>, abgerufen am 05.06.2024.