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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Ereignisse, wie das iwch jüngst Herr von Brandt nachgewiesen hat. Will man
durchaus einen einzelnen Vorgang aus den Ereignissen der letzten Jahre heraus¬
greifen, der deu Altchinesen unangenehmer gewesen sein muß als irgend etwas
andres, so ist es der Empfang des Prinzen Heinrich am kaiserlichen Hofe in Peking.
Das ist meines Wissens noch nirgends gebührend hervorgehoben worden, obgleich
es die größte Beachtung verdient, da es der Schlußstein der Entwicklung eines
halben Jahrhunderts ist. Die Wegnahme dieses oder jenes Stückchens Land ver¬
letzte den lächerlichen altchinesischen Stolz lange nicht so empfindlich wie die un¬
erhörte Neuerung, daß ein ans einem der fernen und verachteten Barbarenländer
des Westens kommender Prinz vom Sohne des Himmels als gleichberechtigt be¬
handelt wurde. Da muß man sich um Hofe gesagt daheim So weit ist es also
glücklich mit uns gekommen! das darf sich ans keinen Fall wiederholen, und es wird
wirklich hohe Zeit, daß wir dem ganzen ausländische" Spuk in unserm Reiche, der
ohnedies schon viel zu lauge gedauert hat, schnell und gründlich ein Ende machen! Die
unverwundbaren Boxer kamen dann wie gerufen, diesen Plan durchführen zu helfen.

Deutschland hat mit dem Besuche des Prinzen Heinrich im Pekinger Kaiser¬
palast sicherlich einen bedeutenden Anstoß dazu gegeben, den Stein in Ostasien ins
Rollen zu bringen. Dieser große Erfolg unsrer Politik führt uus zu der Frage
hinüber: Was hat überhaupt das Abendland in den letzten fünfzig Jahren von
China gewollt? Hierauf lautet die Autwort! Es hat ursprünglich gar keinen Land¬
erwerb beabsichtigt, sondern es hat die Chinesen, ebenso wie die Japaner, nur
veranlassen Wollen, unter erträglichen Bedingungen Ware" auszutauschen. Das ist
aber sicherlich kein Unrecht. Kein Land auf der Erde kann sich auf die Dauer
völlig von den übrigen Ländern abschließen. Auch die Chinesen haben dies nicht
gethan, sondern sie haben immer Handelsbeziehungen zu andern Ländern unter-
halten. Der chinesische Hof hat dabei jedoch zugleich immer den Anspruch erhoben,
daß es als eine große Gnade angesehen werde, wenn der hoch über allen andern
Herrschern thronende Sohn des Himmels solche Beziehungen erlaubte. Als nun
um die Mitte des abgelaufueu Jahrhunderts die weißen Männer aus dem Westen
diese Ansicht etwas anmaßend fanden, und als sie versuchte", die Chinesen davon
abzubringen, da mußte es bei der starren Uunachgiebigkeit des Pekinger Hofes
notwendigerweise zu Zusammenstößen kommen. Das ist in kurzen Worten die ganze
Geschichte von der angeblichen Mißhandlung der armen Chinesen durch die bösen
Abendländer. Eine scheinbare Unterstützung erhielt die Auffassung von der zu
schlechten Behandlung der Chinesen dnrch den ersten Krieg der Engländer gegen
China. Die Bezeichnung dieses Krieges als Opiumkrieg hat bis zum heutigen Tage
die größte Verwirrung angerichtet. Denn sie führte zu der Meinung, daß die
Engländer nnr deshalb zu den Waffen gegriffen hätten, weil sie den Chinesen das
Opium hätten nnfzwingen wollen. Für jeden Kenner der damaligen Verhältnisse
kann es jedoch gar keinem Zweifel unterliegen, daß der unerträgliche Hochmut der
Mandarinen die Hauptursache des Bruches war, der ebenso gut eingetreten wäre,
wenn es sich nicht um die gewaltsame Beschlagnahme von Opium, sondern um die
von irgend einer andern Ware gehandelt hätte.

China ist dann fortgesetzt nicht zu schlecht, sondern im Gegenteil viel zu gut
und mit übergroßer Nachsicht behandelt worden, die den Mandarinen als Schwäche
erschien. Das Abendland hat der Pekinger Regierung wahrlich Zeit genug ge¬
lassen, sich in die veränderten Verhältnisse zu schicke", wie es die Japaner mit so
großem Erfolge gethan haben. Die Altchinesen verstanden diese Zeit aber nicht zu
benutze", und jetzt müssen sie die Folgen ihrer Unterlassung tragen. Die Dinge
hier liegen im allgemeine" den Bewohnern von Enropa, die gewöhnlich genug mit
ander" Sachen zu thun haben, so fern, daß nur ganz außergewöhnliche Ereignisse,


Ereignisse, wie das iwch jüngst Herr von Brandt nachgewiesen hat. Will man
durchaus einen einzelnen Vorgang aus den Ereignissen der letzten Jahre heraus¬
greifen, der deu Altchinesen unangenehmer gewesen sein muß als irgend etwas
andres, so ist es der Empfang des Prinzen Heinrich am kaiserlichen Hofe in Peking.
Das ist meines Wissens noch nirgends gebührend hervorgehoben worden, obgleich
es die größte Beachtung verdient, da es der Schlußstein der Entwicklung eines
halben Jahrhunderts ist. Die Wegnahme dieses oder jenes Stückchens Land ver¬
letzte den lächerlichen altchinesischen Stolz lange nicht so empfindlich wie die un¬
erhörte Neuerung, daß ein ans einem der fernen und verachteten Barbarenländer
des Westens kommender Prinz vom Sohne des Himmels als gleichberechtigt be¬
handelt wurde. Da muß man sich um Hofe gesagt daheim So weit ist es also
glücklich mit uns gekommen! das darf sich ans keinen Fall wiederholen, und es wird
wirklich hohe Zeit, daß wir dem ganzen ausländische» Spuk in unserm Reiche, der
ohnedies schon viel zu lauge gedauert hat, schnell und gründlich ein Ende machen! Die
unverwundbaren Boxer kamen dann wie gerufen, diesen Plan durchführen zu helfen.

Deutschland hat mit dem Besuche des Prinzen Heinrich im Pekinger Kaiser¬
palast sicherlich einen bedeutenden Anstoß dazu gegeben, den Stein in Ostasien ins
Rollen zu bringen. Dieser große Erfolg unsrer Politik führt uus zu der Frage
hinüber: Was hat überhaupt das Abendland in den letzten fünfzig Jahren von
China gewollt? Hierauf lautet die Autwort! Es hat ursprünglich gar keinen Land¬
erwerb beabsichtigt, sondern es hat die Chinesen, ebenso wie die Japaner, nur
veranlassen Wollen, unter erträglichen Bedingungen Ware» auszutauschen. Das ist
aber sicherlich kein Unrecht. Kein Land auf der Erde kann sich auf die Dauer
völlig von den übrigen Ländern abschließen. Auch die Chinesen haben dies nicht
gethan, sondern sie haben immer Handelsbeziehungen zu andern Ländern unter-
halten. Der chinesische Hof hat dabei jedoch zugleich immer den Anspruch erhoben,
daß es als eine große Gnade angesehen werde, wenn der hoch über allen andern
Herrschern thronende Sohn des Himmels solche Beziehungen erlaubte. Als nun
um die Mitte des abgelaufueu Jahrhunderts die weißen Männer aus dem Westen
diese Ansicht etwas anmaßend fanden, und als sie versuchte», die Chinesen davon
abzubringen, da mußte es bei der starren Uunachgiebigkeit des Pekinger Hofes
notwendigerweise zu Zusammenstößen kommen. Das ist in kurzen Worten die ganze
Geschichte von der angeblichen Mißhandlung der armen Chinesen durch die bösen
Abendländer. Eine scheinbare Unterstützung erhielt die Auffassung von der zu
schlechten Behandlung der Chinesen dnrch den ersten Krieg der Engländer gegen
China. Die Bezeichnung dieses Krieges als Opiumkrieg hat bis zum heutigen Tage
die größte Verwirrung angerichtet. Denn sie führte zu der Meinung, daß die
Engländer nnr deshalb zu den Waffen gegriffen hätten, weil sie den Chinesen das
Opium hätten nnfzwingen wollen. Für jeden Kenner der damaligen Verhältnisse
kann es jedoch gar keinem Zweifel unterliegen, daß der unerträgliche Hochmut der
Mandarinen die Hauptursache des Bruches war, der ebenso gut eingetreten wäre,
wenn es sich nicht um die gewaltsame Beschlagnahme von Opium, sondern um die
von irgend einer andern Ware gehandelt hätte.

China ist dann fortgesetzt nicht zu schlecht, sondern im Gegenteil viel zu gut
und mit übergroßer Nachsicht behandelt worden, die den Mandarinen als Schwäche
erschien. Das Abendland hat der Pekinger Regierung wahrlich Zeit genug ge¬
lassen, sich in die veränderten Verhältnisse zu schicke», wie es die Japaner mit so
großem Erfolge gethan haben. Die Altchinesen verstanden diese Zeit aber nicht zu
benutze», und jetzt müssen sie die Folgen ihrer Unterlassung tragen. Die Dinge
hier liegen im allgemeine» den Bewohnern von Enropa, die gewöhnlich genug mit
ander» Sachen zu thun haben, so fern, daß nur ganz außergewöhnliche Ereignisse,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/196>, abgerufen am 17.06.2024.