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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

wohl gelegentlich im Kreisblatte empfohlen, aber angeschafft werden sie nur von
ganz wenig Kunst- und Altertumsfreunden, die dann hier und da daraus wenigstens
ihre Kenntnis schöpfen und weiter verbreiten; aber ins Volk selbst dringen diese
Beschreibungen auf die Weise nicht.

Nicht viel anders steht es mit der Heimatkunde im engern Sinne, d. h. mit
der Ortsgeschichte. Es bestehn zwar nach dem Berichte der letzten Generalver¬
sammlung des Gesamtvereius der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine in
Deutschland etwa 149 größere und kleinere Vereinigungen, die vor allem die
Heimatsgeschichte erforschen und pflegen, und die wohl sämtlich eine umfangreiche
oder kleinere Zeitschrift herausgeben, worin die Ergebnisse der Forschungen ver¬
öffentlicht werden. Nimmt man nun an, daß durchschnittlich jeder Verein etwa
200 Mitglieder hat -- es giebt einzelne große mit mehr als 1000 --, so giebt
es in Teutschland rund 30000 Personen, denen die Heimatkunde am Herzen liegt
und Freude macht. Darunter sind aber noch viele laue und gleichgiltige Mit¬
glieder, die nur anstandshalber und des guten Tones wegen einem Gejchichtsverein
beitreten, wahrend sie ihm innerlich vollständig gleichgiltig gegenüberstehn. Sie
zahlen, bekommen ihre Geschichtshcfte, und darin besteht ihre Teilnahme.

Es wird von den Vereinen zweifellos unendlich viel geleistet; die Hefte werden
von Jahr zu Jahr gediegner und inhaltreicher, das ersieht man aus dem Kor¬
respondenzblatt des Gesamtvereins, worin von vielen Vereinen die Berichte er¬
scheinen, aber ins Volk dringen auch diese Bücher nicht. Die Mitglieder setzen sich
zumeist ans den höhern und wohlhabenden Ständen, aus den Beamten- und
akademisch gebildeten Kreisen, namentlich Theologen, Philologen und Baubeamten
zusammen; für die weniger bemittelten Stände sind schon die Beiträge, die zwischen
einer und zwölf Mark schwanken, ein Hinderungsgrund, namentlich bei unsrer aus¬
gebreiteten sonstigen Vereinsliebhaberei, die ja immer weiter um sich greift.

Man muß also auf eine andre Weise die Heimatkunde ins Volk hineintragen,
das immer noch trotz der vielen materiellen Interessen dankbar genug ist. Meines
Erachtens sind es besonders drei Mittel, die sich recht gut dazu eignen: einmal die
Pflege der Heimatkunde in der Schule; dort kann die Liebe zu der angestammten
Scholle systematisch den Kindern eingepflanzt werden, sodaß ihnen die Kenntnis der
Ortsgcschichte schon in Fleisch und Blut übergeht. Wenn das aber erreicht wird,
dann wird auch späterhin im Leben bei vielen ein Fünkchen davon noch erhalten
werden, das nur von Zeit zu Zeit wieder der Anfachung bedarf. Der Anfang
mit dem Unterricht in der Heimatkunde ist ja auch schon längst in allen Volks¬
schulen gemacht, und wenn zum Anschauungsunterricht die historische Kommission
der Provinz Sachsen jeder Volksschule eine vor- und frühgeschichlliche Wandtafel
mit farbigen Abbildungen von Urnen u. dergl. unentgeltlich geliefert hat, so ist das
hoch anzuerkennen und durchaus nachahmungswert, Kinder, die auf die Wichtigkeit
und Bedeutung solcher Sachen hingewiesen worden sind, werden später als Arbeiter
in der Landwirtschaft derartige Funde nicht mehr -- wie es noch so oft geschieht --
aus Unkenntnis oder Mutwillen zerstören.

Ein weiteres Mittel zur Pflege der Heimatkunde sind die Vortrüge. Es giebt
so unendlich viele Krieger-, Handwerker-, Schützen-, Wohlthätigkeits-, landwirtschaft¬
liche und gesellige Vereine, daß fast kein Dorf ohne eine Vereinigung ist, zu der
die bessern Leute gehören. Alle diese sind für Vorträge aus der Heimatkunde
außerordentlich dankbar, namentlich an langen Winterabenden, wenn die Leute nicht
mit andern Arbeiten beschäftigt sind. Und der Stoff? Der liegt in den Archiven,
in den Kirchenbüchern, in den Schriften der Altertumsvereine, in den überlieferten
Sitten und Gebräuchen, in den noch erhalten gebliebner Volksfesten; er liegt
überall in der geschichtlichen Entwicklung der Feldfluren, der Ortschaften, der Banart


Maßgebliches und Unmaßgebliches

wohl gelegentlich im Kreisblatte empfohlen, aber angeschafft werden sie nur von
ganz wenig Kunst- und Altertumsfreunden, die dann hier und da daraus wenigstens
ihre Kenntnis schöpfen und weiter verbreiten; aber ins Volk selbst dringen diese
Beschreibungen auf die Weise nicht.

Nicht viel anders steht es mit der Heimatkunde im engern Sinne, d. h. mit
der Ortsgeschichte. Es bestehn zwar nach dem Berichte der letzten Generalver¬
sammlung des Gesamtvereius der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine in
Deutschland etwa 149 größere und kleinere Vereinigungen, die vor allem die
Heimatsgeschichte erforschen und pflegen, und die wohl sämtlich eine umfangreiche
oder kleinere Zeitschrift herausgeben, worin die Ergebnisse der Forschungen ver¬
öffentlicht werden. Nimmt man nun an, daß durchschnittlich jeder Verein etwa
200 Mitglieder hat — es giebt einzelne große mit mehr als 1000 —, so giebt
es in Teutschland rund 30000 Personen, denen die Heimatkunde am Herzen liegt
und Freude macht. Darunter sind aber noch viele laue und gleichgiltige Mit¬
glieder, die nur anstandshalber und des guten Tones wegen einem Gejchichtsverein
beitreten, wahrend sie ihm innerlich vollständig gleichgiltig gegenüberstehn. Sie
zahlen, bekommen ihre Geschichtshcfte, und darin besteht ihre Teilnahme.

Es wird von den Vereinen zweifellos unendlich viel geleistet; die Hefte werden
von Jahr zu Jahr gediegner und inhaltreicher, das ersieht man aus dem Kor¬
respondenzblatt des Gesamtvereins, worin von vielen Vereinen die Berichte er¬
scheinen, aber ins Volk dringen auch diese Bücher nicht. Die Mitglieder setzen sich
zumeist ans den höhern und wohlhabenden Ständen, aus den Beamten- und
akademisch gebildeten Kreisen, namentlich Theologen, Philologen und Baubeamten
zusammen; für die weniger bemittelten Stände sind schon die Beiträge, die zwischen
einer und zwölf Mark schwanken, ein Hinderungsgrund, namentlich bei unsrer aus¬
gebreiteten sonstigen Vereinsliebhaberei, die ja immer weiter um sich greift.

Man muß also auf eine andre Weise die Heimatkunde ins Volk hineintragen,
das immer noch trotz der vielen materiellen Interessen dankbar genug ist. Meines
Erachtens sind es besonders drei Mittel, die sich recht gut dazu eignen: einmal die
Pflege der Heimatkunde in der Schule; dort kann die Liebe zu der angestammten
Scholle systematisch den Kindern eingepflanzt werden, sodaß ihnen die Kenntnis der
Ortsgcschichte schon in Fleisch und Blut übergeht. Wenn das aber erreicht wird,
dann wird auch späterhin im Leben bei vielen ein Fünkchen davon noch erhalten
werden, das nur von Zeit zu Zeit wieder der Anfachung bedarf. Der Anfang
mit dem Unterricht in der Heimatkunde ist ja auch schon längst in allen Volks¬
schulen gemacht, und wenn zum Anschauungsunterricht die historische Kommission
der Provinz Sachsen jeder Volksschule eine vor- und frühgeschichlliche Wandtafel
mit farbigen Abbildungen von Urnen u. dergl. unentgeltlich geliefert hat, so ist das
hoch anzuerkennen und durchaus nachahmungswert, Kinder, die auf die Wichtigkeit
und Bedeutung solcher Sachen hingewiesen worden sind, werden später als Arbeiter
in der Landwirtschaft derartige Funde nicht mehr — wie es noch so oft geschieht —
aus Unkenntnis oder Mutwillen zerstören.

Ein weiteres Mittel zur Pflege der Heimatkunde sind die Vortrüge. Es giebt
so unendlich viele Krieger-, Handwerker-, Schützen-, Wohlthätigkeits-, landwirtschaft¬
liche und gesellige Vereine, daß fast kein Dorf ohne eine Vereinigung ist, zu der
die bessern Leute gehören. Alle diese sind für Vorträge aus der Heimatkunde
außerordentlich dankbar, namentlich an langen Winterabenden, wenn die Leute nicht
mit andern Arbeiten beschäftigt sind. Und der Stoff? Der liegt in den Archiven,
in den Kirchenbüchern, in den Schriften der Altertumsvereine, in den überlieferten
Sitten und Gebräuchen, in den noch erhalten gebliebner Volksfesten; er liegt
überall in der geschichtlichen Entwicklung der Feldfluren, der Ortschaften, der Banart


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[0052] Maßgebliches und Unmaßgebliches wohl gelegentlich im Kreisblatte empfohlen, aber angeschafft werden sie nur von ganz wenig Kunst- und Altertumsfreunden, die dann hier und da daraus wenigstens ihre Kenntnis schöpfen und weiter verbreiten; aber ins Volk selbst dringen diese Beschreibungen auf die Weise nicht. Nicht viel anders steht es mit der Heimatkunde im engern Sinne, d. h. mit der Ortsgeschichte. Es bestehn zwar nach dem Berichte der letzten Generalver¬ sammlung des Gesamtvereius der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine in Deutschland etwa 149 größere und kleinere Vereinigungen, die vor allem die Heimatsgeschichte erforschen und pflegen, und die wohl sämtlich eine umfangreiche oder kleinere Zeitschrift herausgeben, worin die Ergebnisse der Forschungen ver¬ öffentlicht werden. Nimmt man nun an, daß durchschnittlich jeder Verein etwa 200 Mitglieder hat — es giebt einzelne große mit mehr als 1000 —, so giebt es in Teutschland rund 30000 Personen, denen die Heimatkunde am Herzen liegt und Freude macht. Darunter sind aber noch viele laue und gleichgiltige Mit¬ glieder, die nur anstandshalber und des guten Tones wegen einem Gejchichtsverein beitreten, wahrend sie ihm innerlich vollständig gleichgiltig gegenüberstehn. Sie zahlen, bekommen ihre Geschichtshcfte, und darin besteht ihre Teilnahme. Es wird von den Vereinen zweifellos unendlich viel geleistet; die Hefte werden von Jahr zu Jahr gediegner und inhaltreicher, das ersieht man aus dem Kor¬ respondenzblatt des Gesamtvereins, worin von vielen Vereinen die Berichte er¬ scheinen, aber ins Volk dringen auch diese Bücher nicht. Die Mitglieder setzen sich zumeist ans den höhern und wohlhabenden Ständen, aus den Beamten- und akademisch gebildeten Kreisen, namentlich Theologen, Philologen und Baubeamten zusammen; für die weniger bemittelten Stände sind schon die Beiträge, die zwischen einer und zwölf Mark schwanken, ein Hinderungsgrund, namentlich bei unsrer aus¬ gebreiteten sonstigen Vereinsliebhaberei, die ja immer weiter um sich greift. Man muß also auf eine andre Weise die Heimatkunde ins Volk hineintragen, das immer noch trotz der vielen materiellen Interessen dankbar genug ist. Meines Erachtens sind es besonders drei Mittel, die sich recht gut dazu eignen: einmal die Pflege der Heimatkunde in der Schule; dort kann die Liebe zu der angestammten Scholle systematisch den Kindern eingepflanzt werden, sodaß ihnen die Kenntnis der Ortsgcschichte schon in Fleisch und Blut übergeht. Wenn das aber erreicht wird, dann wird auch späterhin im Leben bei vielen ein Fünkchen davon noch erhalten werden, das nur von Zeit zu Zeit wieder der Anfachung bedarf. Der Anfang mit dem Unterricht in der Heimatkunde ist ja auch schon längst in allen Volks¬ schulen gemacht, und wenn zum Anschauungsunterricht die historische Kommission der Provinz Sachsen jeder Volksschule eine vor- und frühgeschichlliche Wandtafel mit farbigen Abbildungen von Urnen u. dergl. unentgeltlich geliefert hat, so ist das hoch anzuerkennen und durchaus nachahmungswert, Kinder, die auf die Wichtigkeit und Bedeutung solcher Sachen hingewiesen worden sind, werden später als Arbeiter in der Landwirtschaft derartige Funde nicht mehr — wie es noch so oft geschieht — aus Unkenntnis oder Mutwillen zerstören. Ein weiteres Mittel zur Pflege der Heimatkunde sind die Vortrüge. Es giebt so unendlich viele Krieger-, Handwerker-, Schützen-, Wohlthätigkeits-, landwirtschaft¬ liche und gesellige Vereine, daß fast kein Dorf ohne eine Vereinigung ist, zu der die bessern Leute gehören. Alle diese sind für Vorträge aus der Heimatkunde außerordentlich dankbar, namentlich an langen Winterabenden, wenn die Leute nicht mit andern Arbeiten beschäftigt sind. Und der Stoff? Der liegt in den Archiven, in den Kirchenbüchern, in den Schriften der Altertumsvereine, in den überlieferten Sitten und Gebräuchen, in den noch erhalten gebliebner Volksfesten; er liegt überall in der geschichtlichen Entwicklung der Feldfluren, der Ortschaften, der Banart

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/52>, abgerufen am 25.05.2024.