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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Häuser, der Ab- oder Zunahme der Einwohnerschaft in einzelnen Jahrhun¬
derten nach den Kirchenbüchern, in der Schilderung des Alters einzelner Familien
oder sonstiger genealogischer Eigentümlichkeiten: kurz, an Stoff fehlt es so leicht
nicht, wenn nur die rechten Männer mit aufrichtiger Liebe zum Volke bereit wären,
einige Opfer zu bringen und sich in den Stoff hineinzuarbeiten. Es geschieht auch
darin schon viel, aber noch viel mehr könnte' erreicht werden, wenn man statt der
ewigen wirtschaftlichen und politischen Vvrtrcigsthätigkeit erst einmal in der bezeich¬
neten Weise an das Volk heranträte; es ist sicherlich dankbar für die Aufklärung
der eiguen heimischen Geschichte.

Das dritte Mittel dazu ist die Presse, die Zeitung, und zwar das kleine
Blatt, wie es jetzt in jeder Landstadt erscheint in Form des amtlichen Kreisblattes
oder sogar noch als ganz selbständiges Blättchen neben diesem. Alle diese Blätter
haben ausnahmlos eine Unterhaltungsbeilage, zumeist das Sonntagsblatt, das
durchweg einen sehr geringen Wert hat, da es fabrikmäßig in einem großen Ver¬
lage für viele Zeitungen zugleich hergestellt wird und fast ausschließlich wertlose
Romane enthält. Wenn es nun gelänge, diese Sonntagsblätter für die heimische
Geschichte zu gewinnen, wenn es möglich wäre, die Schundwaren daraus zu ver¬
drängen und durch Erzählungen aus dem heimatlichen Kreise zu ersetzen, so wäre
viel gewonnen. Diese Blätter werden nämlich überall fleißig gelesen, und die
Sonntagnachmittage sind namentlich in kleinern Städten doch noch vielfach die
Stunden der geistigen Arbeit und Erholung von der körperliche". Da liest jeder
Bürger und Handwerker, fast kann man sagen jeder Arbeiter sein Blättchen von
vorn bis hinten und mit ganz besonderm Interesse Erzählungen, die seinen eignen
Gesichts- und Wirkungskreis betreffen.

Von diesem Standpunkt aus haben denn auch mehrere Zeitungen ihre Sonn-
tagsblättcr geleitet und Erfolg gehabt. Es giebt z. B. die Kvthensche Zeitung in
Köthen ein solches Unterhallungsblatt: Ascania heraus, in der die wunderschönen
Pajchlebner Dorfgeschichten in anhaltischer Mundart von Professor Wäschke in
Dessau standen, die viel Anklang gefunden haben. Der Verein für Heimatkunde
in Herzberg a. E. veröffentlicht allmonatlich in der Kreisblattbeilage, die zugleich
als Zeitschrift für die Mitglieder besonders gedruckt wird, seine Forschungen,
namentlich Wcmdrnngen durch die Kreisdörfer, Kirchen- und Schulgejchichte der
Ortschaften, Jnuuugssacheu u. dergl. Diese Blätter werden gern gelesen, da sie
in leicht verständlicher Form den Leuten die Heimatkunde nahe bringen. -- Und
der endgiltige Erfolg aller dieser Bestrebungen? Hat denn wirklich die so viel
angepriesene Liebe zur Heimat jemals schon einen Menschen bewogen, in seiner
Heimat zu bleiben, seine Scholle unverdrossen weiter zu bebauen, sich der gro߬
städtischen Lockungen fernzuhalten? Gewiß nicht; da sprechen ausschließlich mate¬
rielle Gründe mit, wenn es sich um Bleibe" oder Auswandern handelt, da hat
noch niemand ans Liebe zur Heimat den Wanderstab wieder beiseite gelegt. Aber
trotzdem ist die Kenntnis der frühern heimatlichen Zustände nicht ohne Wert. Der
Hörer oder Leser vergleicht sie ganz gewiß mit den jetzigen und wird unwillkürlich
seine Schlüsse daraus ziehn; er wird in seinem Urteile über viele Dinge, wenn
er deren Entstehung kennt, beeinflußt werden und der Gegenwart, mit der mau so
unzufrieden ist, manche gute Seite abgewinnen. Auch der einfache Mann denkt
über solche Sachen nach, wenn sie ihm verständlich vorgeführt werden, und die
Vergleichung der frühern politischen und wirtschaftlichen Zustände auch auf dem
kleinsten Gebiete der engern Heimat mit der Gegenwart wird sicher in den
meisten Fällen zu Gunsten der Gegenwart ausfallen, worin schon ein großer
Gewinn liegt.


R. Arieg
Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Häuser, der Ab- oder Zunahme der Einwohnerschaft in einzelnen Jahrhun¬
derten nach den Kirchenbüchern, in der Schilderung des Alters einzelner Familien
oder sonstiger genealogischer Eigentümlichkeiten: kurz, an Stoff fehlt es so leicht
nicht, wenn nur die rechten Männer mit aufrichtiger Liebe zum Volke bereit wären,
einige Opfer zu bringen und sich in den Stoff hineinzuarbeiten. Es geschieht auch
darin schon viel, aber noch viel mehr könnte' erreicht werden, wenn man statt der
ewigen wirtschaftlichen und politischen Vvrtrcigsthätigkeit erst einmal in der bezeich¬
neten Weise an das Volk heranträte; es ist sicherlich dankbar für die Aufklärung
der eiguen heimischen Geschichte.

Das dritte Mittel dazu ist die Presse, die Zeitung, und zwar das kleine
Blatt, wie es jetzt in jeder Landstadt erscheint in Form des amtlichen Kreisblattes
oder sogar noch als ganz selbständiges Blättchen neben diesem. Alle diese Blätter
haben ausnahmlos eine Unterhaltungsbeilage, zumeist das Sonntagsblatt, das
durchweg einen sehr geringen Wert hat, da es fabrikmäßig in einem großen Ver¬
lage für viele Zeitungen zugleich hergestellt wird und fast ausschließlich wertlose
Romane enthält. Wenn es nun gelänge, diese Sonntagsblätter für die heimische
Geschichte zu gewinnen, wenn es möglich wäre, die Schundwaren daraus zu ver¬
drängen und durch Erzählungen aus dem heimatlichen Kreise zu ersetzen, so wäre
viel gewonnen. Diese Blätter werden nämlich überall fleißig gelesen, und die
Sonntagnachmittage sind namentlich in kleinern Städten doch noch vielfach die
Stunden der geistigen Arbeit und Erholung von der körperliche». Da liest jeder
Bürger und Handwerker, fast kann man sagen jeder Arbeiter sein Blättchen von
vorn bis hinten und mit ganz besonderm Interesse Erzählungen, die seinen eignen
Gesichts- und Wirkungskreis betreffen.

Von diesem Standpunkt aus haben denn auch mehrere Zeitungen ihre Sonn-
tagsblättcr geleitet und Erfolg gehabt. Es giebt z. B. die Kvthensche Zeitung in
Köthen ein solches Unterhallungsblatt: Ascania heraus, in der die wunderschönen
Pajchlebner Dorfgeschichten in anhaltischer Mundart von Professor Wäschke in
Dessau standen, die viel Anklang gefunden haben. Der Verein für Heimatkunde
in Herzberg a. E. veröffentlicht allmonatlich in der Kreisblattbeilage, die zugleich
als Zeitschrift für die Mitglieder besonders gedruckt wird, seine Forschungen,
namentlich Wcmdrnngen durch die Kreisdörfer, Kirchen- und Schulgejchichte der
Ortschaften, Jnuuugssacheu u. dergl. Diese Blätter werden gern gelesen, da sie
in leicht verständlicher Form den Leuten die Heimatkunde nahe bringen. — Und
der endgiltige Erfolg aller dieser Bestrebungen? Hat denn wirklich die so viel
angepriesene Liebe zur Heimat jemals schon einen Menschen bewogen, in seiner
Heimat zu bleiben, seine Scholle unverdrossen weiter zu bebauen, sich der gro߬
städtischen Lockungen fernzuhalten? Gewiß nicht; da sprechen ausschließlich mate¬
rielle Gründe mit, wenn es sich um Bleibe» oder Auswandern handelt, da hat
noch niemand ans Liebe zur Heimat den Wanderstab wieder beiseite gelegt. Aber
trotzdem ist die Kenntnis der frühern heimatlichen Zustände nicht ohne Wert. Der
Hörer oder Leser vergleicht sie ganz gewiß mit den jetzigen und wird unwillkürlich
seine Schlüsse daraus ziehn; er wird in seinem Urteile über viele Dinge, wenn
er deren Entstehung kennt, beeinflußt werden und der Gegenwart, mit der mau so
unzufrieden ist, manche gute Seite abgewinnen. Auch der einfache Mann denkt
über solche Sachen nach, wenn sie ihm verständlich vorgeführt werden, und die
Vergleichung der frühern politischen und wirtschaftlichen Zustände auch auf dem
kleinsten Gebiete der engern Heimat mit der Gegenwart wird sicher in den
meisten Fällen zu Gunsten der Gegenwart ausfallen, worin schon ein großer
Gewinn liegt.


R. Arieg
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[0053] Maßgebliches und Unmaßgebliches der Häuser, der Ab- oder Zunahme der Einwohnerschaft in einzelnen Jahrhun¬ derten nach den Kirchenbüchern, in der Schilderung des Alters einzelner Familien oder sonstiger genealogischer Eigentümlichkeiten: kurz, an Stoff fehlt es so leicht nicht, wenn nur die rechten Männer mit aufrichtiger Liebe zum Volke bereit wären, einige Opfer zu bringen und sich in den Stoff hineinzuarbeiten. Es geschieht auch darin schon viel, aber noch viel mehr könnte' erreicht werden, wenn man statt der ewigen wirtschaftlichen und politischen Vvrtrcigsthätigkeit erst einmal in der bezeich¬ neten Weise an das Volk heranträte; es ist sicherlich dankbar für die Aufklärung der eiguen heimischen Geschichte. Das dritte Mittel dazu ist die Presse, die Zeitung, und zwar das kleine Blatt, wie es jetzt in jeder Landstadt erscheint in Form des amtlichen Kreisblattes oder sogar noch als ganz selbständiges Blättchen neben diesem. Alle diese Blätter haben ausnahmlos eine Unterhaltungsbeilage, zumeist das Sonntagsblatt, das durchweg einen sehr geringen Wert hat, da es fabrikmäßig in einem großen Ver¬ lage für viele Zeitungen zugleich hergestellt wird und fast ausschließlich wertlose Romane enthält. Wenn es nun gelänge, diese Sonntagsblätter für die heimische Geschichte zu gewinnen, wenn es möglich wäre, die Schundwaren daraus zu ver¬ drängen und durch Erzählungen aus dem heimatlichen Kreise zu ersetzen, so wäre viel gewonnen. Diese Blätter werden nämlich überall fleißig gelesen, und die Sonntagnachmittage sind namentlich in kleinern Städten doch noch vielfach die Stunden der geistigen Arbeit und Erholung von der körperliche». Da liest jeder Bürger und Handwerker, fast kann man sagen jeder Arbeiter sein Blättchen von vorn bis hinten und mit ganz besonderm Interesse Erzählungen, die seinen eignen Gesichts- und Wirkungskreis betreffen. Von diesem Standpunkt aus haben denn auch mehrere Zeitungen ihre Sonn- tagsblättcr geleitet und Erfolg gehabt. Es giebt z. B. die Kvthensche Zeitung in Köthen ein solches Unterhallungsblatt: Ascania heraus, in der die wunderschönen Pajchlebner Dorfgeschichten in anhaltischer Mundart von Professor Wäschke in Dessau standen, die viel Anklang gefunden haben. Der Verein für Heimatkunde in Herzberg a. E. veröffentlicht allmonatlich in der Kreisblattbeilage, die zugleich als Zeitschrift für die Mitglieder besonders gedruckt wird, seine Forschungen, namentlich Wcmdrnngen durch die Kreisdörfer, Kirchen- und Schulgejchichte der Ortschaften, Jnuuugssacheu u. dergl. Diese Blätter werden gern gelesen, da sie in leicht verständlicher Form den Leuten die Heimatkunde nahe bringen. — Und der endgiltige Erfolg aller dieser Bestrebungen? Hat denn wirklich die so viel angepriesene Liebe zur Heimat jemals schon einen Menschen bewogen, in seiner Heimat zu bleiben, seine Scholle unverdrossen weiter zu bebauen, sich der gro߬ städtischen Lockungen fernzuhalten? Gewiß nicht; da sprechen ausschließlich mate¬ rielle Gründe mit, wenn es sich um Bleibe» oder Auswandern handelt, da hat noch niemand ans Liebe zur Heimat den Wanderstab wieder beiseite gelegt. Aber trotzdem ist die Kenntnis der frühern heimatlichen Zustände nicht ohne Wert. Der Hörer oder Leser vergleicht sie ganz gewiß mit den jetzigen und wird unwillkürlich seine Schlüsse daraus ziehn; er wird in seinem Urteile über viele Dinge, wenn er deren Entstehung kennt, beeinflußt werden und der Gegenwart, mit der mau so unzufrieden ist, manche gute Seite abgewinnen. Auch der einfache Mann denkt über solche Sachen nach, wenn sie ihm verständlich vorgeführt werden, und die Vergleichung der frühern politischen und wirtschaftlichen Zustände auch auf dem kleinsten Gebiete der engern Heimat mit der Gegenwart wird sicher in den meisten Fällen zu Gunsten der Gegenwart ausfallen, worin schon ein großer Gewinn liegt. R. Arieg

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/53>, abgerufen am 17.06.2024.