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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

hohe Kornpreis erzeugte Volkselend, dieses erzwang die Aufhebung der Kornzölle,
und der Preissturz, den diese zur Folge hatte, führte zur Verminderung des
Körnerbons.

Die Bevölkerungsfrage ist heute leine Nahruugsmittelfrage mehr, darüber sind
wir im klaren. Auch darin stimmt alle Welt mit Oppenheimer und List überein,
daß rein agrarische und verkehrlose Bevölkerungen abwechselnd Überfluß und Maugel
an Nahrungsmitteln haben und an Kulturgütcru beständig Mangel leiden, während
dichte Bevölkerung die Erzeugung von Kulturgüter", zu denen die Verkehrsmittel
gehören, ermöglicht und dadurch unter andern: auch die gleichmäßige Verteilung
der Nahrungsmittel durch Raum und Zeit bewirkt. Aber wenn die Zahl derer,
die ihre Lebeusiuittel nicht der eignen Scholle abgewinnen, einen gewissen Prozentsatz
der Bevölkerung ausmacht, wird es schwierig für sie, in den Besitz ihres Anteils
an der reichlich vorhandnen Gesamtmenge zu gelangen, und es entbrennt, mit
Sombnrt zu reden, der Kampf ums Futter, während zugleich die Staaten, in dene"
dieser Kampf entbrannt ist, zum Kampf um die Futterplätze schreiten. Daß der
Kampf ums Futter und um alles, was zum Futter gehört! angemessener Wohn-
raum und standesgemäße Ausstattung und Lebenshaltung, etwas besonders Schönes
sei, hat noch niemand gesunden, und die Notwendigkeit, ihn mit Gesetzen gegen
den unlauter" Wettbewerb und ähnlichen Maßregeln innerhalb gewisser Grenzen
zu halten, findet auch niemand schön. Die aber dem Kampf nicht gewachsen sind,
bilden den Bodensatz, die neue Schicht der Nichtseinsollenden, ans die Nietzsches
Bezeichnung "die viel zu vielen" wirklich paßt. Bei gebildeten Bauernvölkern,
wie in den Schweizer Urkantonen, bei den Buren, den siebenbürgischen Sachsen
und in Nordamerika bis um das Jahr 1850, hat es eine solche Schicht niemals
gegeben.

Wen", wie Oppenheimer am Schluß sagt, für Malthus politische Verfassung,
Grundbesitzverteiluug und Eingriffe des Staats in das Wirtschaftsleben Dinge von
ganz untergeordneter Bedeutung gewesen sind, so ist das allerdings ein Beweis
dafür, in welchem Grade er doktrinär war und des Verständnisses für die Wirk¬
lichkeit entbehrte. Aber wir haben nicht nötig gehabt, ans Oppenheimers Wider¬
legung des Malthusianismus zu warten, um die Nichtigkeit der von Malthus ver¬
kündigten Elendsauclle und die Wichtigkeit der von ihm übersehenen oder gering
geachteten Ursachen zu erkennen. Darum ist nicht erst jetzt wieder "von neuem
zu untersuchen, ob uicht doch die menschliche Macht an die Wurzel des Übels
reichen kann, ob eine Organisation der Gesellschaft technisch und psychologisch un¬
denkbar ist, in der Not, Elend und Laster als Massenerscheimmgen verschwunden
sein werden." Das haben gleich vielen andern auch wir, ohne von Malthus ge¬
hindert zu werden, viele Jahre lang gethan. Nur haben wir dabei nicht von
dem Abstraktuni Gesellschaft, sondern von wirklichen Völkern gesprochen und ge¬
sunde", daß es zu allen Zeiten Völker gegeben hat und hente noch giebt, bei
denen Elend und Laster als Massenerscheinungen nicht vorkommen, und daß das
ausnahmelos Völker siud, die sich einer guten Grundbesitzverteilnng und eines
hohen Prozentsatzes landwirtschaftlicher Grundbesitzer erfreuen. Wir schließen daraus,
daß gute Gruttdbesitzvertciluug und das richtige Verhältnis zwischen der Zahl der
Landwirte zur Zahl der Angehörigen andrer Bernfstünde die wesentlichen Be¬
dingungen der Volkswohlfahrt siud. Hauptaufgabe der Politiker ist es also, zu
erkennen, welches Verhältnis dem jeweiligen Staude der wirtschaftliche" Technik
angemessen ist, und die Erhaltung oder Wiederherstellung des richtigen Verhältnisses
zu erstreben. Können nicht so viel Landwirte besteh", wie das Gleichgewicht er¬
fordert, so ist das Land relativ übervölkert.




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Mcirqucirt in Leipzig
Maßgebliches und Unmaßgebliches

hohe Kornpreis erzeugte Volkselend, dieses erzwang die Aufhebung der Kornzölle,
und der Preissturz, den diese zur Folge hatte, führte zur Verminderung des
Körnerbons.

Die Bevölkerungsfrage ist heute leine Nahruugsmittelfrage mehr, darüber sind
wir im klaren. Auch darin stimmt alle Welt mit Oppenheimer und List überein,
daß rein agrarische und verkehrlose Bevölkerungen abwechselnd Überfluß und Maugel
an Nahrungsmitteln haben und an Kulturgütcru beständig Mangel leiden, während
dichte Bevölkerung die Erzeugung von Kulturgüter», zu denen die Verkehrsmittel
gehören, ermöglicht und dadurch unter andern: auch die gleichmäßige Verteilung
der Nahrungsmittel durch Raum und Zeit bewirkt. Aber wenn die Zahl derer,
die ihre Lebeusiuittel nicht der eignen Scholle abgewinnen, einen gewissen Prozentsatz
der Bevölkerung ausmacht, wird es schwierig für sie, in den Besitz ihres Anteils
an der reichlich vorhandnen Gesamtmenge zu gelangen, und es entbrennt, mit
Sombnrt zu reden, der Kampf ums Futter, während zugleich die Staaten, in dene«
dieser Kampf entbrannt ist, zum Kampf um die Futterplätze schreiten. Daß der
Kampf ums Futter und um alles, was zum Futter gehört! angemessener Wohn-
raum und standesgemäße Ausstattung und Lebenshaltung, etwas besonders Schönes
sei, hat noch niemand gesunden, und die Notwendigkeit, ihn mit Gesetzen gegen
den unlauter» Wettbewerb und ähnlichen Maßregeln innerhalb gewisser Grenzen
zu halten, findet auch niemand schön. Die aber dem Kampf nicht gewachsen sind,
bilden den Bodensatz, die neue Schicht der Nichtseinsollenden, ans die Nietzsches
Bezeichnung „die viel zu vielen" wirklich paßt. Bei gebildeten Bauernvölkern,
wie in den Schweizer Urkantonen, bei den Buren, den siebenbürgischen Sachsen
und in Nordamerika bis um das Jahr 1850, hat es eine solche Schicht niemals
gegeben.

Wen», wie Oppenheimer am Schluß sagt, für Malthus politische Verfassung,
Grundbesitzverteiluug und Eingriffe des Staats in das Wirtschaftsleben Dinge von
ganz untergeordneter Bedeutung gewesen sind, so ist das allerdings ein Beweis
dafür, in welchem Grade er doktrinär war und des Verständnisses für die Wirk¬
lichkeit entbehrte. Aber wir haben nicht nötig gehabt, ans Oppenheimers Wider¬
legung des Malthusianismus zu warten, um die Nichtigkeit der von Malthus ver¬
kündigten Elendsauclle und die Wichtigkeit der von ihm übersehenen oder gering
geachteten Ursachen zu erkennen. Darum ist nicht erst jetzt wieder „von neuem
zu untersuchen, ob uicht doch die menschliche Macht an die Wurzel des Übels
reichen kann, ob eine Organisation der Gesellschaft technisch und psychologisch un¬
denkbar ist, in der Not, Elend und Laster als Massenerscheimmgen verschwunden
sein werden." Das haben gleich vielen andern auch wir, ohne von Malthus ge¬
hindert zu werden, viele Jahre lang gethan. Nur haben wir dabei nicht von
dem Abstraktuni Gesellschaft, sondern von wirklichen Völkern gesprochen und ge¬
sunde», daß es zu allen Zeiten Völker gegeben hat und hente noch giebt, bei
denen Elend und Laster als Massenerscheinungen nicht vorkommen, und daß das
ausnahmelos Völker siud, die sich einer guten Grundbesitzverteilnng und eines
hohen Prozentsatzes landwirtschaftlicher Grundbesitzer erfreuen. Wir schließen daraus,
daß gute Gruttdbesitzvertciluug und das richtige Verhältnis zwischen der Zahl der
Landwirte zur Zahl der Angehörigen andrer Bernfstünde die wesentlichen Be¬
dingungen der Volkswohlfahrt siud. Hauptaufgabe der Politiker ist es also, zu
erkennen, welches Verhältnis dem jeweiligen Staude der wirtschaftliche» Technik
angemessen ist, und die Erhaltung oder Wiederherstellung des richtigen Verhältnisses
zu erstreben. Können nicht so viel Landwirte besteh», wie das Gleichgewicht er¬
fordert, so ist das Land relativ übervölkert.




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Mcirqucirt in Leipzig
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[0584] Maßgebliches und Unmaßgebliches hohe Kornpreis erzeugte Volkselend, dieses erzwang die Aufhebung der Kornzölle, und der Preissturz, den diese zur Folge hatte, führte zur Verminderung des Körnerbons. Die Bevölkerungsfrage ist heute leine Nahruugsmittelfrage mehr, darüber sind wir im klaren. Auch darin stimmt alle Welt mit Oppenheimer und List überein, daß rein agrarische und verkehrlose Bevölkerungen abwechselnd Überfluß und Maugel an Nahrungsmitteln haben und an Kulturgütcru beständig Mangel leiden, während dichte Bevölkerung die Erzeugung von Kulturgüter», zu denen die Verkehrsmittel gehören, ermöglicht und dadurch unter andern: auch die gleichmäßige Verteilung der Nahrungsmittel durch Raum und Zeit bewirkt. Aber wenn die Zahl derer, die ihre Lebeusiuittel nicht der eignen Scholle abgewinnen, einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung ausmacht, wird es schwierig für sie, in den Besitz ihres Anteils an der reichlich vorhandnen Gesamtmenge zu gelangen, und es entbrennt, mit Sombnrt zu reden, der Kampf ums Futter, während zugleich die Staaten, in dene« dieser Kampf entbrannt ist, zum Kampf um die Futterplätze schreiten. Daß der Kampf ums Futter und um alles, was zum Futter gehört! angemessener Wohn- raum und standesgemäße Ausstattung und Lebenshaltung, etwas besonders Schönes sei, hat noch niemand gesunden, und die Notwendigkeit, ihn mit Gesetzen gegen den unlauter» Wettbewerb und ähnlichen Maßregeln innerhalb gewisser Grenzen zu halten, findet auch niemand schön. Die aber dem Kampf nicht gewachsen sind, bilden den Bodensatz, die neue Schicht der Nichtseinsollenden, ans die Nietzsches Bezeichnung „die viel zu vielen" wirklich paßt. Bei gebildeten Bauernvölkern, wie in den Schweizer Urkantonen, bei den Buren, den siebenbürgischen Sachsen und in Nordamerika bis um das Jahr 1850, hat es eine solche Schicht niemals gegeben. Wen», wie Oppenheimer am Schluß sagt, für Malthus politische Verfassung, Grundbesitzverteiluug und Eingriffe des Staats in das Wirtschaftsleben Dinge von ganz untergeordneter Bedeutung gewesen sind, so ist das allerdings ein Beweis dafür, in welchem Grade er doktrinär war und des Verständnisses für die Wirk¬ lichkeit entbehrte. Aber wir haben nicht nötig gehabt, ans Oppenheimers Wider¬ legung des Malthusianismus zu warten, um die Nichtigkeit der von Malthus ver¬ kündigten Elendsauclle und die Wichtigkeit der von ihm übersehenen oder gering geachteten Ursachen zu erkennen. Darum ist nicht erst jetzt wieder „von neuem zu untersuchen, ob uicht doch die menschliche Macht an die Wurzel des Übels reichen kann, ob eine Organisation der Gesellschaft technisch und psychologisch un¬ denkbar ist, in der Not, Elend und Laster als Massenerscheimmgen verschwunden sein werden." Das haben gleich vielen andern auch wir, ohne von Malthus ge¬ hindert zu werden, viele Jahre lang gethan. Nur haben wir dabei nicht von dem Abstraktuni Gesellschaft, sondern von wirklichen Völkern gesprochen und ge¬ sunde», daß es zu allen Zeiten Völker gegeben hat und hente noch giebt, bei denen Elend und Laster als Massenerscheinungen nicht vorkommen, und daß das ausnahmelos Völker siud, die sich einer guten Grundbesitzverteilnng und eines hohen Prozentsatzes landwirtschaftlicher Grundbesitzer erfreuen. Wir schließen daraus, daß gute Gruttdbesitzvertciluug und das richtige Verhältnis zwischen der Zahl der Landwirte zur Zahl der Angehörigen andrer Bernfstünde die wesentlichen Be¬ dingungen der Volkswohlfahrt siud. Hauptaufgabe der Politiker ist es also, zu erkennen, welches Verhältnis dem jeweiligen Staude der wirtschaftliche» Technik angemessen ist, und die Erhaltung oder Wiederherstellung des richtigen Verhältnisses zu erstreben. Können nicht so viel Landwirte besteh», wie das Gleichgewicht er¬ fordert, so ist das Land relativ übervölkert. Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Mcirqucirt in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/584>, abgerufen am 25.05.2024.