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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Pohle hat in einem Vortrage, den er in der Gehe-Stiftung zu Dresden gehalten
und dann (bei v. Zahn und Jciensch in Dresden, 1900) unter dem Titel: Die
'"nere Entwicklung des Kleinhandels als Broschüre herausgegeben hat, die
Befürchtungen derer widerlegt, die von den Warenhäuser", Bazaren und Konsum¬
vereinen den Untergang des Kleinhandels befürchten. Das Schriftchen orientiert
lehr gut über den Gegenstand. -- Landgerichtsdirektor Dr. Becker, Vorsitzender
des Aufsichtsrats des Dresdner Spar- und Bauvereins, empfiehlt in seiner Broschüre:
^ Wohnungsfrage und ihre Losung auf baugeuossenschaftlichem Wege (Dresden,
v Zahn und Jaensch, 1901) die organisierte Selbsthilfe als das beste und wünscht.
aß sich auf diesem Felde "nicht, wie es bei andern sozialen Einrichtungen der
"all gewesen ist, die staaterhaltenden Elemente von der ihnen zukommenden Führung
und Mitarbeit verdrängen lassen."

Dr. Max!! Freiherr von Manteuffel gen. Szöge beschert uns ein inter¬
essantes Buch unter dem Titel: Das Sparen, sein Wesen und seine volkswirt-
chaftliche Wirkung (Jena. Gustav Fischer, 1900). Es enthält sehr hübsche Be¬
trachtungen, z. B. über die wohlthätigen sittlichen Wirkungen des privatwirtschaft-
uhen Sparens, die niemand bestreitet, und wenn es ein Kavalier ist, der diese
^etrachtuugeu anstellt, so bedeutet das allein schon eine sittliche That. Aber daß
°le Gegner der volkswirtschaftlichen Spartheorie wie Lauderdnle und Nodbertus
^echt haben, davon haben uus seine übrigens sehr gründlichen und wissenschaftlich
öehaltnen Beweisführungen nicht überzeugt; er scheint den Kern der von ihm be¬
impften Ansicht nicht bemerkt zu haben, den unter anderm List an den Stellen
lenier kleinen, heute unbekannten Schriften bloßlegt, wo er beschreibt, wie eine
^senbahn entsteht. Praktisch länft Manteuffels Buch auf unsre Ansicht hinaus,
a auch er das Hauptgewicht auf eine verständige Leitung der Produktion wie des
^usunis legt, und da wir den Verzicht auf einen ganz unverständigen Konsum,
unsinnige und schädliche Genüsse gar nicht Sparen nennen, so dürfte der
egensatz zwischen uns vielfach nur ein scheinbarer sein. Daß der Verfasser den
Prozeß sex Kapitalbildung nicht recht versteht, geht besonders deutlich aus der Weise
)ervor, wie er auf Seite 78 die Kapitalbildnng zu veranschaulichen sucht. Ein
°^err wirtschaftet mit zwölf Sklaven. Da diese zwölf Sklaven mehr Getreide er-
" ugen, als er und sie zusammen brauchen, so schränkt er den Getreidebau ein und
M eine" Teil seiner Sklaven Werkzeuge und Bodenverbesserungen schaffen, statt
e Speisepvrtioneu zu vergrößern. Die Nnhrimgsmittelmenge, die ein kräftiger
^carm bei ausschließlicher Mehlkost zur Erhaltung seiner Arbeitskraft braucht, und
5wVerträgen kann, bewegt sich zwischen so engen Grenzen, daß das mögliche
^ehr oder Weniger für die Größe der Anbaufläche gar nicht in Betracht kommt.
>sen die Leute aber bedeutend weniger, als sie brauchen, dann werden sie schlechter
arbeiten; das wäre also unwirtschaftlich. Nicht das Sparen am Getreide, sondern
le Arbeitteilung ist es, was Kapital schafft und zusammen mit der Vervollkomm¬
nung der Technik die Produktivität ius Unendliche steigert, ohne daß bei guter
Murg der Produktion und der Verteilung je einmal zum Fortschritt sparen im
Menge" Sinne des Worts, das heißt Entbehren, notwendig wäre. Die Arbeit
"ug ist eine der Kräfte, die die Engländer reich gemacht haben, und ihr Fehlen
^ es, was deu russischen Bauer in der Armut festhält, obwohl er uicht den vierten
^ U von dem ißt, was der englische Fabrikarbeiter braucht, sondern jahraus jahrein
örorn ..wuot " ^ f, K,..^^ in.,^ i" "">.n,>"b bunaert - Auch Ottomar Beta 'setzt sich in'seiner neusten
Schrift^ntschl^u^^rjüugun;. I.. Theorie ^Zeh^r^in
des Boden- und Kreditrechts. Heft 5 und 0. Berlin I. H^untz N°es °lgc^ l^u)
mit Nodbertus auseinander und beschäftigt sich nu der KaPltalbüdu^"ber sehr viel Raub wittert. Beta ist Bodenbeschre orne^ e
Nürscheims Vorschläge, sondern die Einführung des eng'scheu ^V°n den Schattenseiten des englischen Lebens Ac.ut er be: ^em^enthalt in England nichts bemerkt zu haben. Einen Teil der Schuld an


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Pohle hat in einem Vortrage, den er in der Gehe-Stiftung zu Dresden gehalten
und dann (bei v. Zahn und Jciensch in Dresden, 1900) unter dem Titel: Die
'"nere Entwicklung des Kleinhandels als Broschüre herausgegeben hat, die
Befürchtungen derer widerlegt, die von den Warenhäuser», Bazaren und Konsum¬
vereinen den Untergang des Kleinhandels befürchten. Das Schriftchen orientiert
lehr gut über den Gegenstand. — Landgerichtsdirektor Dr. Becker, Vorsitzender
des Aufsichtsrats des Dresdner Spar- und Bauvereins, empfiehlt in seiner Broschüre:
^ Wohnungsfrage und ihre Losung auf baugeuossenschaftlichem Wege (Dresden,
v Zahn und Jaensch, 1901) die organisierte Selbsthilfe als das beste und wünscht.
aß sich auf diesem Felde „nicht, wie es bei andern sozialen Einrichtungen der
»all gewesen ist, die staaterhaltenden Elemente von der ihnen zukommenden Führung
und Mitarbeit verdrängen lassen."

Dr. Max!! Freiherr von Manteuffel gen. Szöge beschert uns ein inter¬
essantes Buch unter dem Titel: Das Sparen, sein Wesen und seine volkswirt-
chaftliche Wirkung (Jena. Gustav Fischer, 1900). Es enthält sehr hübsche Be¬
trachtungen, z. B. über die wohlthätigen sittlichen Wirkungen des privatwirtschaft-
uhen Sparens, die niemand bestreitet, und wenn es ein Kavalier ist, der diese
^etrachtuugeu anstellt, so bedeutet das allein schon eine sittliche That. Aber daß
°le Gegner der volkswirtschaftlichen Spartheorie wie Lauderdnle und Nodbertus
^echt haben, davon haben uus seine übrigens sehr gründlichen und wissenschaftlich
öehaltnen Beweisführungen nicht überzeugt; er scheint den Kern der von ihm be¬
impften Ansicht nicht bemerkt zu haben, den unter anderm List an den Stellen
lenier kleinen, heute unbekannten Schriften bloßlegt, wo er beschreibt, wie eine
^senbahn entsteht. Praktisch länft Manteuffels Buch auf unsre Ansicht hinaus,
a auch er das Hauptgewicht auf eine verständige Leitung der Produktion wie des
^usunis legt, und da wir den Verzicht auf einen ganz unverständigen Konsum,
unsinnige und schädliche Genüsse gar nicht Sparen nennen, so dürfte der
egensatz zwischen uns vielfach nur ein scheinbarer sein. Daß der Verfasser den
Prozeß sex Kapitalbildung nicht recht versteht, geht besonders deutlich aus der Weise
)ervor, wie er auf Seite 78 die Kapitalbildnng zu veranschaulichen sucht. Ein
°^err wirtschaftet mit zwölf Sklaven. Da diese zwölf Sklaven mehr Getreide er-
« ugen, als er und sie zusammen brauchen, so schränkt er den Getreidebau ein und
M eine« Teil seiner Sklaven Werkzeuge und Bodenverbesserungen schaffen, statt
e Speisepvrtioneu zu vergrößern. Die Nnhrimgsmittelmenge, die ein kräftiger
^carm bei ausschließlicher Mehlkost zur Erhaltung seiner Arbeitskraft braucht, und
5wVerträgen kann, bewegt sich zwischen so engen Grenzen, daß das mögliche
^ehr oder Weniger für die Größe der Anbaufläche gar nicht in Betracht kommt.
>sen die Leute aber bedeutend weniger, als sie brauchen, dann werden sie schlechter
arbeiten; das wäre also unwirtschaftlich. Nicht das Sparen am Getreide, sondern
le Arbeitteilung ist es, was Kapital schafft und zusammen mit der Vervollkomm¬
nung der Technik die Produktivität ius Unendliche steigert, ohne daß bei guter
Murg der Produktion und der Verteilung je einmal zum Fortschritt sparen im
Menge„ Sinne des Worts, das heißt Entbehren, notwendig wäre. Die Arbeit
"ug ist eine der Kräfte, die die Engländer reich gemacht haben, und ihr Fehlen
^ es, was deu russischen Bauer in der Armut festhält, obwohl er uicht den vierten
^ U von dem ißt, was der englische Fabrikarbeiter braucht, sondern jahraus jahrein
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des Boden- und Kreditrechts. Heft 5 und 0. Berlin I. H^untz N°es °lgc^ l^u)
mit Nodbertus auseinander und beschäftigt sich nu der KaPltalbüdu^"ber sehr viel Raub wittert. Beta ist Bodenbeschre orne^ e
Nürscheims Vorschläge, sondern die Einführung des eng'scheu ^V°n den Schattenseiten des englischen Lebens Ac.ut er be: ^em^enthalt in England nichts bemerkt zu haben. Einen Teil der Schuld an


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[0525] Maßgebliches und Unmaßgebliches Pohle hat in einem Vortrage, den er in der Gehe-Stiftung zu Dresden gehalten und dann (bei v. Zahn und Jciensch in Dresden, 1900) unter dem Titel: Die '"nere Entwicklung des Kleinhandels als Broschüre herausgegeben hat, die Befürchtungen derer widerlegt, die von den Warenhäuser», Bazaren und Konsum¬ vereinen den Untergang des Kleinhandels befürchten. Das Schriftchen orientiert lehr gut über den Gegenstand. — Landgerichtsdirektor Dr. Becker, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Dresdner Spar- und Bauvereins, empfiehlt in seiner Broschüre: ^ Wohnungsfrage und ihre Losung auf baugeuossenschaftlichem Wege (Dresden, v Zahn und Jaensch, 1901) die organisierte Selbsthilfe als das beste und wünscht. aß sich auf diesem Felde „nicht, wie es bei andern sozialen Einrichtungen der »all gewesen ist, die staaterhaltenden Elemente von der ihnen zukommenden Führung und Mitarbeit verdrängen lassen." Dr. Max!! Freiherr von Manteuffel gen. Szöge beschert uns ein inter¬ essantes Buch unter dem Titel: Das Sparen, sein Wesen und seine volkswirt- chaftliche Wirkung (Jena. Gustav Fischer, 1900). Es enthält sehr hübsche Be¬ trachtungen, z. B. über die wohlthätigen sittlichen Wirkungen des privatwirtschaft- uhen Sparens, die niemand bestreitet, und wenn es ein Kavalier ist, der diese ^etrachtuugeu anstellt, so bedeutet das allein schon eine sittliche That. Aber daß °le Gegner der volkswirtschaftlichen Spartheorie wie Lauderdnle und Nodbertus ^echt haben, davon haben uus seine übrigens sehr gründlichen und wissenschaftlich öehaltnen Beweisführungen nicht überzeugt; er scheint den Kern der von ihm be¬ impften Ansicht nicht bemerkt zu haben, den unter anderm List an den Stellen lenier kleinen, heute unbekannten Schriften bloßlegt, wo er beschreibt, wie eine ^senbahn entsteht. Praktisch länft Manteuffels Buch auf unsre Ansicht hinaus, a auch er das Hauptgewicht auf eine verständige Leitung der Produktion wie des ^usunis legt, und da wir den Verzicht auf einen ganz unverständigen Konsum, unsinnige und schädliche Genüsse gar nicht Sparen nennen, so dürfte der egensatz zwischen uns vielfach nur ein scheinbarer sein. Daß der Verfasser den Prozeß sex Kapitalbildung nicht recht versteht, geht besonders deutlich aus der Weise )ervor, wie er auf Seite 78 die Kapitalbildnng zu veranschaulichen sucht. Ein °^err wirtschaftet mit zwölf Sklaven. Da diese zwölf Sklaven mehr Getreide er- « ugen, als er und sie zusammen brauchen, so schränkt er den Getreidebau ein und M eine« Teil seiner Sklaven Werkzeuge und Bodenverbesserungen schaffen, statt e Speisepvrtioneu zu vergrößern. Die Nnhrimgsmittelmenge, die ein kräftiger ^carm bei ausschließlicher Mehlkost zur Erhaltung seiner Arbeitskraft braucht, und 5wVerträgen kann, bewegt sich zwischen so engen Grenzen, daß das mögliche ^ehr oder Weniger für die Größe der Anbaufläche gar nicht in Betracht kommt. >sen die Leute aber bedeutend weniger, als sie brauchen, dann werden sie schlechter arbeiten; das wäre also unwirtschaftlich. Nicht das Sparen am Getreide, sondern le Arbeitteilung ist es, was Kapital schafft und zusammen mit der Vervollkomm¬ nung der Technik die Produktivität ius Unendliche steigert, ohne daß bei guter Murg der Produktion und der Verteilung je einmal zum Fortschritt sparen im Menge„ Sinne des Worts, das heißt Entbehren, notwendig wäre. Die Arbeit "ug ist eine der Kräfte, die die Engländer reich gemacht haben, und ihr Fehlen ^ es, was deu russischen Bauer in der Armut festhält, obwohl er uicht den vierten ^ U von dem ißt, was der englische Fabrikarbeiter braucht, sondern jahraus jahrein örorn ..wuot " ^ f, K,..^^ in.,^ i„ „„>.n,>„b bunaert - Auch Ottomar Beta 'setzt sich in'seiner neusten Schrift^ntschl^u^^rjüugun;. I.. Theorie ^Zeh^r^in des Boden- und Kreditrechts. Heft 5 und 0. Berlin I. H^untz N°es °lgc^ l^u) mit Nodbertus auseinander und beschäftigt sich nu der KaPltalbüdu^"ber sehr viel Raub wittert. Beta ist Bodenbeschre orne^ e Nürscheims Vorschläge, sondern die Einführung des eng'scheu ^V°n den Schattenseiten des englischen Lebens Ac.ut er be: ^em^enthalt in England nichts bemerkt zu haben. Einen Teil der Schuld an

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/525>, abgerufen am 15.05.2024.