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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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Doktor Dnttmnller und sein Freund

wusch, bügelte und flickte. Eben verband sie einen Geschäftsgang mit einem Be¬
suche bei Meister Ölmcmn. Hierbei war sie es sich, ihren, Geschäft und Meister
Ölmann schuldig gewesen, eine reine blaue Schürze vorzuthun und eine Haube auf¬
zusetzen, deren breite, Weiße Bänder gestärkt waren, daß sie aussahen und trillerten
wie Blech. Frau Duttmüller hatte das Bedürfnis gefühlt, sich über ihren Sohn
zu erkundigen und zu erfahren, daß er unter den ersten versetzt werden würde.
Beim Direktor vorzusprechen hätte sie nicht gewagt, aber bei Meister Ölmann, mit
dem sie seit langen Jahren befreundet war, das ging eher und bedeutete auch
im Grunde das nämliche, wenigstens wenn man den Andeutungen von Meister
Ölmann glauben wollte.

Dieses ist so, wie es ist, sagte Meister Ölmann; denn wir haben in Preußen
den allgemeinen deutschen Schulzwang und müssen jedermann aufnehmen, auch
wenn sein Vater zu dem Geschlechte der Mikrvzephalonier gehört. Aber hernach
wird rausgeschmissen. Da wird solange geschüttelt und gemacht, bis Koppschenie
und Ellbogen obenauf kommt. Und alles, was nicht obenauf kommt, wird raus¬
geschmissen.

Frau Duttmüller hörte mit Andacht zu und schlug gottergeben die Hände über
ihrem Korbe, den sie auf die Kniee stützte, zusammen.

Lins cluplo, fuhr Ölmann fort, wird rausgeschmissen. Ich muß das wissen.
Und ich weiß es auch, dafür bin ich dreizehn und ein halbes Jahr auf dem
Gymnasium. Wenn ich so einen Primaner oder sekundärer nach dem Extemporale
begossen nach Hause schleichen sehe, und hernach kommen die Herren Eltern an, dann
sage ich zu mir: Ölmann, sage ich, hier ist xsrio1s8 in morsa, jetzt siehst du dem
Kondor nach, und was du noch für Äpfel und Frühstück zu bekommen hast, und
siehst zu, wie du zu deinem Gelde kommst. Und dann ab nach Kassel.

Ach Gott, Vater, entgegnete Jdchen, indem sie den Kopf auf die Seite legte
und gebildet sprach, wie es sich für die Tochter eines solchen Vaters ziemte, wie
kannst du nnr so sind. Junge Leute sind doch nicht bloß zum rausschmeißen da.
Wenn Quartaner und sommes Kleinzeug abgehn, das ist mir eingal, aber große
Schüler, das thut mir doch zu leid. Und ganz besonders um diesen Felix Wandrer.
Denn das war ganz gewiß der allernetteste -- Ihren Louis ausgenommen, Fran
Duttmüller.

Felix Wandrer? fragte Frau Duttmüller.

Dieser ist auch allbereits spruchreif, sagte Meister Ölmann. Koppschenie, aber
zu wenig Ellenbogen. Wird der Frau Professor auch nichts helfen, daß sie zum
Alten gegangen ist. Bei uns giebts kein Erbarmen.

Aber nein, sagte Jdchen, thue doch nicht so gefährlich, als hättet ihr gar kein
Herz für eure Gymnasiasten.

Herz? Dieses ist kein ca-sus dolli für Herzen, sondern nur für das Natur¬
gesetz. Denn was ist das Leben? Ein Sortiment ist es, wo alles auseinander
geschüttelt wird. Hier Koppschenie, und hier Ellenbogen. Wo aber Koppschenie
und Ellenbogen zusammenkommen, da giebt es etwas Feines. Und da sollen Sie
einmal sehen, Frau Duttmüller, mit Ihrem Louis, da wird es was.

Da müssen Sie aber doch eine große Freude drüber haben, Frau Duttmüller,
sagte Fräulein Jda, so ein Sohn und so fleißig und überhaupt so anständig. Und
das bestreiten Sie alles von Ihrer Hände Werk, da muß man wirklich sagen:
Alla douZMr.

Frau Duttmüller war gerührt und schaute gleichsam errötend auf die Hemden¬
kragen in ihrem Korbe und sagte tief aufseuzend: Der Mensch thut, was der
Mensch kann. Aber das können Sie mir glauben, Jdchen, Handfett kostet es, und
sauer wird es einem alten Menschen, für alles sorgen, für die Kleidasche und die
Bücher und das Taschengeld. Und an guten Lehren lasse ichs nicht fehlen. Louis,
sage ich vor meinen Louis, immer nur anständig. Und einen reinen Rock und ganze
Hosen --


Doktor Dnttmnller und sein Freund

wusch, bügelte und flickte. Eben verband sie einen Geschäftsgang mit einem Be¬
suche bei Meister Ölmcmn. Hierbei war sie es sich, ihren, Geschäft und Meister
Ölmann schuldig gewesen, eine reine blaue Schürze vorzuthun und eine Haube auf¬
zusetzen, deren breite, Weiße Bänder gestärkt waren, daß sie aussahen und trillerten
wie Blech. Frau Duttmüller hatte das Bedürfnis gefühlt, sich über ihren Sohn
zu erkundigen und zu erfahren, daß er unter den ersten versetzt werden würde.
Beim Direktor vorzusprechen hätte sie nicht gewagt, aber bei Meister Ölmann, mit
dem sie seit langen Jahren befreundet war, das ging eher und bedeutete auch
im Grunde das nämliche, wenigstens wenn man den Andeutungen von Meister
Ölmann glauben wollte.

Dieses ist so, wie es ist, sagte Meister Ölmann; denn wir haben in Preußen
den allgemeinen deutschen Schulzwang und müssen jedermann aufnehmen, auch
wenn sein Vater zu dem Geschlechte der Mikrvzephalonier gehört. Aber hernach
wird rausgeschmissen. Da wird solange geschüttelt und gemacht, bis Koppschenie
und Ellbogen obenauf kommt. Und alles, was nicht obenauf kommt, wird raus¬
geschmissen.

Frau Duttmüller hörte mit Andacht zu und schlug gottergeben die Hände über
ihrem Korbe, den sie auf die Kniee stützte, zusammen.

Lins cluplo, fuhr Ölmann fort, wird rausgeschmissen. Ich muß das wissen.
Und ich weiß es auch, dafür bin ich dreizehn und ein halbes Jahr auf dem
Gymnasium. Wenn ich so einen Primaner oder sekundärer nach dem Extemporale
begossen nach Hause schleichen sehe, und hernach kommen die Herren Eltern an, dann
sage ich zu mir: Ölmann, sage ich, hier ist xsrio1s8 in morsa, jetzt siehst du dem
Kondor nach, und was du noch für Äpfel und Frühstück zu bekommen hast, und
siehst zu, wie du zu deinem Gelde kommst. Und dann ab nach Kassel.

Ach Gott, Vater, entgegnete Jdchen, indem sie den Kopf auf die Seite legte
und gebildet sprach, wie es sich für die Tochter eines solchen Vaters ziemte, wie
kannst du nnr so sind. Junge Leute sind doch nicht bloß zum rausschmeißen da.
Wenn Quartaner und sommes Kleinzeug abgehn, das ist mir eingal, aber große
Schüler, das thut mir doch zu leid. Und ganz besonders um diesen Felix Wandrer.
Denn das war ganz gewiß der allernetteste — Ihren Louis ausgenommen, Fran
Duttmüller.

Felix Wandrer? fragte Frau Duttmüller.

Dieser ist auch allbereits spruchreif, sagte Meister Ölmann. Koppschenie, aber
zu wenig Ellenbogen. Wird der Frau Professor auch nichts helfen, daß sie zum
Alten gegangen ist. Bei uns giebts kein Erbarmen.

Aber nein, sagte Jdchen, thue doch nicht so gefährlich, als hättet ihr gar kein
Herz für eure Gymnasiasten.

Herz? Dieses ist kein ca-sus dolli für Herzen, sondern nur für das Natur¬
gesetz. Denn was ist das Leben? Ein Sortiment ist es, wo alles auseinander
geschüttelt wird. Hier Koppschenie, und hier Ellenbogen. Wo aber Koppschenie
und Ellenbogen zusammenkommen, da giebt es etwas Feines. Und da sollen Sie
einmal sehen, Frau Duttmüller, mit Ihrem Louis, da wird es was.

Da müssen Sie aber doch eine große Freude drüber haben, Frau Duttmüller,
sagte Fräulein Jda, so ein Sohn und so fleißig und überhaupt so anständig. Und
das bestreiten Sie alles von Ihrer Hände Werk, da muß man wirklich sagen:
Alla douZMr.

Frau Duttmüller war gerührt und schaute gleichsam errötend auf die Hemden¬
kragen in ihrem Korbe und sagte tief aufseuzend: Der Mensch thut, was der
Mensch kann. Aber das können Sie mir glauben, Jdchen, Handfett kostet es, und
sauer wird es einem alten Menschen, für alles sorgen, für die Kleidasche und die
Bücher und das Taschengeld. Und an guten Lehren lasse ichs nicht fehlen. Louis,
sage ich vor meinen Louis, immer nur anständig. Und einen reinen Rock und ganze
Hosen —


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[0054] Doktor Dnttmnller und sein Freund wusch, bügelte und flickte. Eben verband sie einen Geschäftsgang mit einem Be¬ suche bei Meister Ölmcmn. Hierbei war sie es sich, ihren, Geschäft und Meister Ölmann schuldig gewesen, eine reine blaue Schürze vorzuthun und eine Haube auf¬ zusetzen, deren breite, Weiße Bänder gestärkt waren, daß sie aussahen und trillerten wie Blech. Frau Duttmüller hatte das Bedürfnis gefühlt, sich über ihren Sohn zu erkundigen und zu erfahren, daß er unter den ersten versetzt werden würde. Beim Direktor vorzusprechen hätte sie nicht gewagt, aber bei Meister Ölmann, mit dem sie seit langen Jahren befreundet war, das ging eher und bedeutete auch im Grunde das nämliche, wenigstens wenn man den Andeutungen von Meister Ölmann glauben wollte. Dieses ist so, wie es ist, sagte Meister Ölmann; denn wir haben in Preußen den allgemeinen deutschen Schulzwang und müssen jedermann aufnehmen, auch wenn sein Vater zu dem Geschlechte der Mikrvzephalonier gehört. Aber hernach wird rausgeschmissen. Da wird solange geschüttelt und gemacht, bis Koppschenie und Ellbogen obenauf kommt. Und alles, was nicht obenauf kommt, wird raus¬ geschmissen. Frau Duttmüller hörte mit Andacht zu und schlug gottergeben die Hände über ihrem Korbe, den sie auf die Kniee stützte, zusammen. Lins cluplo, fuhr Ölmann fort, wird rausgeschmissen. Ich muß das wissen. Und ich weiß es auch, dafür bin ich dreizehn und ein halbes Jahr auf dem Gymnasium. Wenn ich so einen Primaner oder sekundärer nach dem Extemporale begossen nach Hause schleichen sehe, und hernach kommen die Herren Eltern an, dann sage ich zu mir: Ölmann, sage ich, hier ist xsrio1s8 in morsa, jetzt siehst du dem Kondor nach, und was du noch für Äpfel und Frühstück zu bekommen hast, und siehst zu, wie du zu deinem Gelde kommst. Und dann ab nach Kassel. Ach Gott, Vater, entgegnete Jdchen, indem sie den Kopf auf die Seite legte und gebildet sprach, wie es sich für die Tochter eines solchen Vaters ziemte, wie kannst du nnr so sind. Junge Leute sind doch nicht bloß zum rausschmeißen da. Wenn Quartaner und sommes Kleinzeug abgehn, das ist mir eingal, aber große Schüler, das thut mir doch zu leid. Und ganz besonders um diesen Felix Wandrer. Denn das war ganz gewiß der allernetteste — Ihren Louis ausgenommen, Fran Duttmüller. Felix Wandrer? fragte Frau Duttmüller. Dieser ist auch allbereits spruchreif, sagte Meister Ölmann. Koppschenie, aber zu wenig Ellenbogen. Wird der Frau Professor auch nichts helfen, daß sie zum Alten gegangen ist. Bei uns giebts kein Erbarmen. Aber nein, sagte Jdchen, thue doch nicht so gefährlich, als hättet ihr gar kein Herz für eure Gymnasiasten. Herz? Dieses ist kein ca-sus dolli für Herzen, sondern nur für das Natur¬ gesetz. Denn was ist das Leben? Ein Sortiment ist es, wo alles auseinander geschüttelt wird. Hier Koppschenie, und hier Ellenbogen. Wo aber Koppschenie und Ellenbogen zusammenkommen, da giebt es etwas Feines. Und da sollen Sie einmal sehen, Frau Duttmüller, mit Ihrem Louis, da wird es was. Da müssen Sie aber doch eine große Freude drüber haben, Frau Duttmüller, sagte Fräulein Jda, so ein Sohn und so fleißig und überhaupt so anständig. Und das bestreiten Sie alles von Ihrer Hände Werk, da muß man wirklich sagen: Alla douZMr. Frau Duttmüller war gerührt und schaute gleichsam errötend auf die Hemden¬ kragen in ihrem Korbe und sagte tief aufseuzend: Der Mensch thut, was der Mensch kann. Aber das können Sie mir glauben, Jdchen, Handfett kostet es, und sauer wird es einem alten Menschen, für alles sorgen, für die Kleidasche und die Bücher und das Taschengeld. Und an guten Lehren lasse ichs nicht fehlen. Louis, sage ich vor meinen Louis, immer nur anständig. Und einen reinen Rock und ganze Hosen —

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/54>, abgerufen am 29.05.2024.