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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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Doktor DuttmiMer und sein Freund

von Fällen mit wahrhaft wunderbarer Heilung hinweisen konnte, und der schon im
ersten Jahre seiner Praxis einen Haufen Geld verdiente, wie wenige seiner Kollegen
in der Stadt. Und einen solchen machte seine eigne Mutter vor allen Leuten
lächerlich! Ein Übermaß von Pietät seiner Mutter gegenüber hatte er nie gehabt,
nun aber verwandelte sich dieser Rest kindlicher Liebe in Groll. Er haderte mit dem
Schicksal, das ihm eine solche Mutter gegeben hatte, und kam sich vor wie ein
Schwan, der auf einem Eutenhof ausgebrütet worden ist und seine Vetternschaft
nicht los werden kann.

Zum Heiraten gehören doch allemal zwei; kam er selbst denn gar nicht in
Betracht? Gegen Laura wollte er nichts sagen. Laura war ein gutes Mädchen,
und sie hatte ihn gern gehabt, als er noch nichts war. Aber die andre mit dem
Federbusch und den drei Häusern in Magdeburg! Schauerlich! Und einem
Menschen so ins Haus zu falle", als brauche man nur zuzufassen und könne den
Doktor Duttmüller gleich vom Flecke weg heiraten, bloß weil es seine Frau
Mutter wünschte. Dann doch lieber Dörcher, wenn auch die drei Häuser immer¬
hin eine Sache waren, die erwogen werden mußte. Aber sich so behandeln zu lassen,
"ein, das duldete er nicht.

Und noch dazu in Gegenwart von Larisch, der über das ganze Gesicht gelacht
und sich gewiß schon einen neuen Namen ausgedacht hatte, den er ihm an¬
hängen wollte. Er dürfte sich ja vor keinem Menschen mehr sehen lassen. "Louis,
komm nach Hause, komm nach Hause, Louis," das klang ihm fortwährend in den
Ohren, und es klang ihm, wie wenn der Teufel Geige spielt.

Seine Stimme wurde nicht verbessert durch folgenden Brief, der er andern¬
tags erhielt.


Lieber Lüi.

Dieses schreibe ich, weil ich die ganze Nacht geschrieen habe und kein Auge
zugethan. Indem daß es mich sehr gekränkt hat. Wo ich doch mit Fräulein
Hefter dawar und wir auf dem Sofa saßen, und sie uns haben sitzen lassen wie die
Affen und Karpfen aßen. Wovor du freilich nichts kannst, sondern die Karnallje
die Dore, der ich es aber noch eintränken werde. Und der alte Fiknckier Göckel
und seine saubere Laura. Lieber Lüi. Ich habe große Sorge wegen dich. Wenn
ein junger Mensch, der noch keine Erfahrungen hat, so umgarnt und gemacht wird
von Karncilljen, daß er in sein Verderben fällt. Zwingen kann ich dich nicht,
denn du bist ja mein Einziger und verdienst Geld, aber vergiß nicht, was ich für
dich gethan habe, und wie ich mich abschmarachtet habe, die langen Jahre und was
du jetzt wärst. Und wenn ich nun komme und Karline Hefter, die drei Häuser
in Magdeburg hat, ohne die 40000 Hippe Decken, und was sonst dran rum hängt,
und sage: Lüi, komm nach Hause, und bleibe stehn wie eine Dumme, das kränkt
mich. Und Fräulein Hefter war auch ganz gaschpernath und wollte gleich abreisen.
Aber ich habe ihr gütlich zugeredet. Lüi, die Gelegenheit kommt nicht wieder.
Und wenn ich längst im Grabe liege, dann wirst du es noch bereuen. Aber nach
Holzweißig kommt sie nicht wieder. Wenn aus der Heirath noch was werden soll,
dann mußt du bet sie kommen. Was ich in den nächsten Tagen hoffe.


Deine Mutter.

Louis Duttmüller warf den Brief unmutig unter den Tisch, denn es stand
ihm keineswegs fest, daß seine Mutter und die Dame mit den drei Häusern in
Magdeburg nicht doch noch eines Tages wieder ankommen würden.

Die gnädige Frau war diesesmal wirklich ernstlich krank, zwar nicht zum
Sterben, aber sie hatte eine rechtschaffne Influenza mit all den interessanten Kom¬
plikationen, die die Kunst Duttmüllers herausgefunden hatte. Da wurde erstens in
den Bronchien eine thalergroße pneumonische Infiltration entdeckt. Dazu traten
zweitens gastro-intestiuale Komplikationen. Drittens fand sich eine bedrohliche Herz¬
schwäche, und als eventuelle Folge mußte viertens eine Nierenentzündung mit ihren


Doktor DuttmiMer und sein Freund

von Fällen mit wahrhaft wunderbarer Heilung hinweisen konnte, und der schon im
ersten Jahre seiner Praxis einen Haufen Geld verdiente, wie wenige seiner Kollegen
in der Stadt. Und einen solchen machte seine eigne Mutter vor allen Leuten
lächerlich! Ein Übermaß von Pietät seiner Mutter gegenüber hatte er nie gehabt,
nun aber verwandelte sich dieser Rest kindlicher Liebe in Groll. Er haderte mit dem
Schicksal, das ihm eine solche Mutter gegeben hatte, und kam sich vor wie ein
Schwan, der auf einem Eutenhof ausgebrütet worden ist und seine Vetternschaft
nicht los werden kann.

Zum Heiraten gehören doch allemal zwei; kam er selbst denn gar nicht in
Betracht? Gegen Laura wollte er nichts sagen. Laura war ein gutes Mädchen,
und sie hatte ihn gern gehabt, als er noch nichts war. Aber die andre mit dem
Federbusch und den drei Häusern in Magdeburg! Schauerlich! Und einem
Menschen so ins Haus zu falle», als brauche man nur zuzufassen und könne den
Doktor Duttmüller gleich vom Flecke weg heiraten, bloß weil es seine Frau
Mutter wünschte. Dann doch lieber Dörcher, wenn auch die drei Häuser immer¬
hin eine Sache waren, die erwogen werden mußte. Aber sich so behandeln zu lassen,
»ein, das duldete er nicht.

Und noch dazu in Gegenwart von Larisch, der über das ganze Gesicht gelacht
und sich gewiß schon einen neuen Namen ausgedacht hatte, den er ihm an¬
hängen wollte. Er dürfte sich ja vor keinem Menschen mehr sehen lassen. „Louis,
komm nach Hause, komm nach Hause, Louis," das klang ihm fortwährend in den
Ohren, und es klang ihm, wie wenn der Teufel Geige spielt.

Seine Stimme wurde nicht verbessert durch folgenden Brief, der er andern¬
tags erhielt.


Lieber Lüi.

Dieses schreibe ich, weil ich die ganze Nacht geschrieen habe und kein Auge
zugethan. Indem daß es mich sehr gekränkt hat. Wo ich doch mit Fräulein
Hefter dawar und wir auf dem Sofa saßen, und sie uns haben sitzen lassen wie die
Affen und Karpfen aßen. Wovor du freilich nichts kannst, sondern die Karnallje
die Dore, der ich es aber noch eintränken werde. Und der alte Fiknckier Göckel
und seine saubere Laura. Lieber Lüi. Ich habe große Sorge wegen dich. Wenn
ein junger Mensch, der noch keine Erfahrungen hat, so umgarnt und gemacht wird
von Karncilljen, daß er in sein Verderben fällt. Zwingen kann ich dich nicht,
denn du bist ja mein Einziger und verdienst Geld, aber vergiß nicht, was ich für
dich gethan habe, und wie ich mich abschmarachtet habe, die langen Jahre und was
du jetzt wärst. Und wenn ich nun komme und Karline Hefter, die drei Häuser
in Magdeburg hat, ohne die 40000 Hippe Decken, und was sonst dran rum hängt,
und sage: Lüi, komm nach Hause, und bleibe stehn wie eine Dumme, das kränkt
mich. Und Fräulein Hefter war auch ganz gaschpernath und wollte gleich abreisen.
Aber ich habe ihr gütlich zugeredet. Lüi, die Gelegenheit kommt nicht wieder.
Und wenn ich längst im Grabe liege, dann wirst du es noch bereuen. Aber nach
Holzweißig kommt sie nicht wieder. Wenn aus der Heirath noch was werden soll,
dann mußt du bet sie kommen. Was ich in den nächsten Tagen hoffe.


Deine Mutter.

Louis Duttmüller warf den Brief unmutig unter den Tisch, denn es stand
ihm keineswegs fest, daß seine Mutter und die Dame mit den drei Häusern in
Magdeburg nicht doch noch eines Tages wieder ankommen würden.

Die gnädige Frau war diesesmal wirklich ernstlich krank, zwar nicht zum
Sterben, aber sie hatte eine rechtschaffne Influenza mit all den interessanten Kom¬
plikationen, die die Kunst Duttmüllers herausgefunden hatte. Da wurde erstens in
den Bronchien eine thalergroße pneumonische Infiltration entdeckt. Dazu traten
zweitens gastro-intestiuale Komplikationen. Drittens fand sich eine bedrohliche Herz¬
schwäche, und als eventuelle Folge mußte viertens eine Nierenentzündung mit ihren


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[0576] Doktor DuttmiMer und sein Freund von Fällen mit wahrhaft wunderbarer Heilung hinweisen konnte, und der schon im ersten Jahre seiner Praxis einen Haufen Geld verdiente, wie wenige seiner Kollegen in der Stadt. Und einen solchen machte seine eigne Mutter vor allen Leuten lächerlich! Ein Übermaß von Pietät seiner Mutter gegenüber hatte er nie gehabt, nun aber verwandelte sich dieser Rest kindlicher Liebe in Groll. Er haderte mit dem Schicksal, das ihm eine solche Mutter gegeben hatte, und kam sich vor wie ein Schwan, der auf einem Eutenhof ausgebrütet worden ist und seine Vetternschaft nicht los werden kann. Zum Heiraten gehören doch allemal zwei; kam er selbst denn gar nicht in Betracht? Gegen Laura wollte er nichts sagen. Laura war ein gutes Mädchen, und sie hatte ihn gern gehabt, als er noch nichts war. Aber die andre mit dem Federbusch und den drei Häusern in Magdeburg! Schauerlich! Und einem Menschen so ins Haus zu falle», als brauche man nur zuzufassen und könne den Doktor Duttmüller gleich vom Flecke weg heiraten, bloß weil es seine Frau Mutter wünschte. Dann doch lieber Dörcher, wenn auch die drei Häuser immer¬ hin eine Sache waren, die erwogen werden mußte. Aber sich so behandeln zu lassen, »ein, das duldete er nicht. Und noch dazu in Gegenwart von Larisch, der über das ganze Gesicht gelacht und sich gewiß schon einen neuen Namen ausgedacht hatte, den er ihm an¬ hängen wollte. Er dürfte sich ja vor keinem Menschen mehr sehen lassen. „Louis, komm nach Hause, komm nach Hause, Louis," das klang ihm fortwährend in den Ohren, und es klang ihm, wie wenn der Teufel Geige spielt. Seine Stimme wurde nicht verbessert durch folgenden Brief, der er andern¬ tags erhielt. Lieber Lüi. Dieses schreibe ich, weil ich die ganze Nacht geschrieen habe und kein Auge zugethan. Indem daß es mich sehr gekränkt hat. Wo ich doch mit Fräulein Hefter dawar und wir auf dem Sofa saßen, und sie uns haben sitzen lassen wie die Affen und Karpfen aßen. Wovor du freilich nichts kannst, sondern die Karnallje die Dore, der ich es aber noch eintränken werde. Und der alte Fiknckier Göckel und seine saubere Laura. Lieber Lüi. Ich habe große Sorge wegen dich. Wenn ein junger Mensch, der noch keine Erfahrungen hat, so umgarnt und gemacht wird von Karncilljen, daß er in sein Verderben fällt. Zwingen kann ich dich nicht, denn du bist ja mein Einziger und verdienst Geld, aber vergiß nicht, was ich für dich gethan habe, und wie ich mich abschmarachtet habe, die langen Jahre und was du jetzt wärst. Und wenn ich nun komme und Karline Hefter, die drei Häuser in Magdeburg hat, ohne die 40000 Hippe Decken, und was sonst dran rum hängt, und sage: Lüi, komm nach Hause, und bleibe stehn wie eine Dumme, das kränkt mich. Und Fräulein Hefter war auch ganz gaschpernath und wollte gleich abreisen. Aber ich habe ihr gütlich zugeredet. Lüi, die Gelegenheit kommt nicht wieder. Und wenn ich längst im Grabe liege, dann wirst du es noch bereuen. Aber nach Holzweißig kommt sie nicht wieder. Wenn aus der Heirath noch was werden soll, dann mußt du bet sie kommen. Was ich in den nächsten Tagen hoffe. Deine Mutter. Louis Duttmüller warf den Brief unmutig unter den Tisch, denn es stand ihm keineswegs fest, daß seine Mutter und die Dame mit den drei Häusern in Magdeburg nicht doch noch eines Tages wieder ankommen würden. Die gnädige Frau war diesesmal wirklich ernstlich krank, zwar nicht zum Sterben, aber sie hatte eine rechtschaffne Influenza mit all den interessanten Kom¬ plikationen, die die Kunst Duttmüllers herausgefunden hatte. Da wurde erstens in den Bronchien eine thalergroße pneumonische Infiltration entdeckt. Dazu traten zweitens gastro-intestiuale Komplikationen. Drittens fand sich eine bedrohliche Herz¬ schwäche, und als eventuelle Folge mußte viertens eine Nierenentzündung mit ihren

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/576>, abgerufen am 14.05.2024.