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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Minister Bosse

tragen, daß ich versuche, Ihnen gelegentlich einmal etwas Material darüber für
den wunderlichen Freund aufzuschreiben. Gelingt es, wie ich fürchte, nicht recht,
und es paßt Ihnen nicht, so werfen Sie es in den Papierkorb. Und zu dem,
was etwa zu brauchen wäre, können Sie ja anch einige Arabesken hinzufügen.
Aber dazu gehört Stimmung, und die muß erst noch kommen.

Über die Maclarenschen Erzählungen schicke ich gelegentlich ein paar Zeilen.
sSie stehn in Heft 15>j Darin haben Sie vollkommen Recht: das Dialektische
ist auch in der Osterhasen Übersetzung der schwächste Teil.

6. April 1900

Ich entsinne mich noch sehr wohl der Zeit, wo die Grenzboten auch mir gar
zu sozialistisch waren. Unter den sozialen Verkehrtheiten, unter denen wir leben, ist
ja leider so viel Schlimmes, daß ein ehrlicher Mann wohl auf den Gedanken
kommen kann, da läge die Quelle alles Übels, und nnr da müsse jede Heilung und
Besserung einsetzen. Und das kann ja dann leicht zu Übertreibungen führen. Aber
das ist ja schon so lange her, und Sie sind jetzt so zahm, daß das doch kaum noch
nachwirken kann. Richtig ist ja, daß die Konservativen und Agrarier von der
Parteischablone nicht so ganz zufrieden sein können. Das ist aber in der Ordnung.
Denn wenn ich die Grenzboten recht verstehe, so liegt ihre Eigenart in der Ver¬
tretung der Wahrheit unter Bekämpfung der Schenklappen, und das können die
eigentlichen Parteimänner nicht ertragen. Aber selbst die Parteipresse ist ja in
dieser Beziehung etwas besser geworden. Jedenfalls lassen Sie nnr nicht nach.
Die Grenzboten müssen und werden schließlich durchdringen; und sie haben doch
auch schon jetzt viele Freunde. Nur die Philister aller Parteien rümpfen die Nase
und thun einigermaßen verächtlich. Das schadet aber nichts, im Gegenteil.... Herr
Direktor Kaemmel hat mir gar nichts zu danken. Die Dankesschuld ist auf meiner
Seite. Sie glauben nicht, welchen Gewinn ich von seinem Werdegang gehabt
habe und noch habe. Ein Jammer, daß die zünftigen Akademiker daran so vorbei¬
gehn. Die Entlassungsrede in den heutigen Grenzboten hat mir wieder ausnehmend
gefallen, das ist alles menschlich, wahr, anfassend, zu Herzen gehend, original und
knüpft so natürlich um seine Reiseeindrücke an. Bitte, empfehlen Sie mich ihm an¬
gelegentlich. Ich freue mich auch seines warmen Eintretens für das alte huma¬
nistische Gymnasium. Ich habe die schwersten Besorgnisse auf diesem Gebiete.
Das Gesamtnivcau unsrer Gymnasialabiturienten geht nicht nur zurück, sondern ist
schon so erheblich zurückgegangen, daß der beste Teil unsrer Bildung gefährdet
wird. . . . Man mag die Nealanstalten mit mehr Berechtigungen ausstatten, als sie
jetzt haben, aber den humanistischen Anstalten soll man einen Lehrplan geben, mit
dem sich eine gute klassische Bildung erreichen läßt. Hoffentlich macht unser Kultus¬
ministerium keine weitern Halbheiten. Wir haben gerade Halbheit genng.

8. April 1900

Hierneben schicke ich Ihnen den Versuch einer Plauderei über konventionelle
Geselligkeit. Es ist nichts Erschöpfendes geworden, und ich bin nicht einmal sicher,
ob der Ton Ihres wunderlichen Freundes einigermaßen getroffen ist. Es soll mich
freuen, wenn Sie es gebrauchen können. Sonst legen Sie es ruhig beiseite oder
schicken es mir zurück.

Über eine Frage möchte ich mich gern einmal mit Ihnen aussprechen, und ich
Wäre dankbar, wenn ich darüber Ihre Meinung erführe.

Es gehört, wenn ich richtig sehe, zur Eigenart der Grenzboten, daß sie neben
den vou den Verfassern mit Namen oder mit bekannter Chiffre gezeichneten Arbeiten
(O. Kaemmel, C. I. usw.) auch Pseudonyme oder anonyme Artikel bringen. Das hat
den großen Vorteil, daß man sich über manche Dinge freier und ungenierter aus-
sprechen kau", ohne daß gleich die ganze Meute der feindlichen oder auch freund¬
lichen Parteipressc über einen herfällt. Namentlich in meiner jetzigen Lage giebt


Minister Bosse

tragen, daß ich versuche, Ihnen gelegentlich einmal etwas Material darüber für
den wunderlichen Freund aufzuschreiben. Gelingt es, wie ich fürchte, nicht recht,
und es paßt Ihnen nicht, so werfen Sie es in den Papierkorb. Und zu dem,
was etwa zu brauchen wäre, können Sie ja anch einige Arabesken hinzufügen.
Aber dazu gehört Stimmung, und die muß erst noch kommen.

Über die Maclarenschen Erzählungen schicke ich gelegentlich ein paar Zeilen.
sSie stehn in Heft 15>j Darin haben Sie vollkommen Recht: das Dialektische
ist auch in der Osterhasen Übersetzung der schwächste Teil.

6. April 1900

Ich entsinne mich noch sehr wohl der Zeit, wo die Grenzboten auch mir gar
zu sozialistisch waren. Unter den sozialen Verkehrtheiten, unter denen wir leben, ist
ja leider so viel Schlimmes, daß ein ehrlicher Mann wohl auf den Gedanken
kommen kann, da läge die Quelle alles Übels, und nnr da müsse jede Heilung und
Besserung einsetzen. Und das kann ja dann leicht zu Übertreibungen führen. Aber
das ist ja schon so lange her, und Sie sind jetzt so zahm, daß das doch kaum noch
nachwirken kann. Richtig ist ja, daß die Konservativen und Agrarier von der
Parteischablone nicht so ganz zufrieden sein können. Das ist aber in der Ordnung.
Denn wenn ich die Grenzboten recht verstehe, so liegt ihre Eigenart in der Ver¬
tretung der Wahrheit unter Bekämpfung der Schenklappen, und das können die
eigentlichen Parteimänner nicht ertragen. Aber selbst die Parteipresse ist ja in
dieser Beziehung etwas besser geworden. Jedenfalls lassen Sie nnr nicht nach.
Die Grenzboten müssen und werden schließlich durchdringen; und sie haben doch
auch schon jetzt viele Freunde. Nur die Philister aller Parteien rümpfen die Nase
und thun einigermaßen verächtlich. Das schadet aber nichts, im Gegenteil.... Herr
Direktor Kaemmel hat mir gar nichts zu danken. Die Dankesschuld ist auf meiner
Seite. Sie glauben nicht, welchen Gewinn ich von seinem Werdegang gehabt
habe und noch habe. Ein Jammer, daß die zünftigen Akademiker daran so vorbei¬
gehn. Die Entlassungsrede in den heutigen Grenzboten hat mir wieder ausnehmend
gefallen, das ist alles menschlich, wahr, anfassend, zu Herzen gehend, original und
knüpft so natürlich um seine Reiseeindrücke an. Bitte, empfehlen Sie mich ihm an¬
gelegentlich. Ich freue mich auch seines warmen Eintretens für das alte huma¬
nistische Gymnasium. Ich habe die schwersten Besorgnisse auf diesem Gebiete.
Das Gesamtnivcau unsrer Gymnasialabiturienten geht nicht nur zurück, sondern ist
schon so erheblich zurückgegangen, daß der beste Teil unsrer Bildung gefährdet
wird. . . . Man mag die Nealanstalten mit mehr Berechtigungen ausstatten, als sie
jetzt haben, aber den humanistischen Anstalten soll man einen Lehrplan geben, mit
dem sich eine gute klassische Bildung erreichen läßt. Hoffentlich macht unser Kultus¬
ministerium keine weitern Halbheiten. Wir haben gerade Halbheit genng.

8. April 1900

Hierneben schicke ich Ihnen den Versuch einer Plauderei über konventionelle
Geselligkeit. Es ist nichts Erschöpfendes geworden, und ich bin nicht einmal sicher,
ob der Ton Ihres wunderlichen Freundes einigermaßen getroffen ist. Es soll mich
freuen, wenn Sie es gebrauchen können. Sonst legen Sie es ruhig beiseite oder
schicken es mir zurück.

Über eine Frage möchte ich mich gern einmal mit Ihnen aussprechen, und ich
Wäre dankbar, wenn ich darüber Ihre Meinung erführe.

Es gehört, wenn ich richtig sehe, zur Eigenart der Grenzboten, daß sie neben
den vou den Verfassern mit Namen oder mit bekannter Chiffre gezeichneten Arbeiten
(O. Kaemmel, C. I. usw.) auch Pseudonyme oder anonyme Artikel bringen. Das hat
den großen Vorteil, daß man sich über manche Dinge freier und ungenierter aus-
sprechen kau», ohne daß gleich die ganze Meute der feindlichen oder auch freund¬
lichen Parteipressc über einen herfällt. Namentlich in meiner jetzigen Lage giebt


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/14>, abgerufen am 26.05.2024.