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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Der Anteil der vereinigten Staaten an der internationalen Seeschiffahrt

3,4 Millionen. Man sieht daraus, wie gewaltig die britische Flagge mich hier
allen andern überlegen ist und doch vielleicht, ohne sich sehr wehe zu thun,
von ihrem Riesenanteil einen ganz hübschen Posten an schiffahrtsnchtige ameri¬
kanische Kapitalisten überlassen darf.

Und nun kommen wir schließlich zu der dritten und vielleicht für uns inter¬
essantesten Statistik, dein Bestand der amerikanischen Seeschiffe für den ^oroiZn
traä<z. Nach den Gesetzen der Vereinigten Staaten werden seit alter Zeit die
im Verkehr mit dem Ausland verwandten Schiffe in der Registrierung von
den im LoastwA er-iac unterschieden. Unter KöAiswroä vosLöls sind nur die
im?orsiZn er^as und in der Walfischerci arbeitenden Schiffe verstanden, während
die zur Küstenfrachtfahrt dienenden zu den Lnrollsä ana lioensscl, vsssels ge-
gehören. Die Unterscheidung hat hauptsächlich zolltechnische Grüude und dient
zur Kontrolle des Monopols der einheimischen Flagge für den "no^eins traäs.
Nur die im voastwg' trg.Ä6 mit Hawaii verwundten Schiffe werden vorläufig
noch zu den lie^istörsÄ vsss<zi8 gerechnet.

Der Bestand an Schiffen für den Auslandsverkehr stellte sich dem Brutto-
raumgehalt nach im Juni

18V1 auf 24"V894 Tonnen
1871 " 13"3dis2
1881 " 1297035
1891 " "8871"
1897 " 792 870
1898726213
1899837229
1900816795
19V1879595

Einschließlich der für die Walfischerei registrierten Schiffe ergab fich im
Juni 1901 ein Bestand von 1327 Schiffen mit 889129 Tonnen Bruttoraum-
gehalt. Davon waren aber 972 Schiffe mit 459407 Tonnen, also der größere
Teil, Segelschiffe, und 194 Schiffe mit 63105 Tonnen waren hölzerne Dampfer.
An Eisen- und Swhldnmpfern waren nur 161 mit 366617 Tonnen vorhanden,
und davou kamen für die transozeanische Fahrt wieder nur 113 mit zu¬
sammen 353281 Tonnen in Betracht, und zwar 74 Dampfer unter je 3000
Tonnen; 23 von 3000 bis 5000; 13 von 5000 bis 7000 und 4 über 10000
Tonnen. Und dieser amerikanischen Ozeandampferflotte standen 1901 nicht
weniger als 136 Ozeandampfer mit 672455 Tonnen gegenüber, die unter
fremder Flagge gehn, aber in den Besitz amerikanischen Kapitals übergegangen
sind, wobei auf die britische Leyland-Linie 44 Dampfer mit 277 379 Tonnen
entfallen. Wir werden auf diese Erscheinung, die der Lowiriikisioiisr c>k 5la,öl-
8'kckion in seinem letzten Bericht wohl mit Recht als a rmiciuv tiree in voininer-
vml narium<z llistor^ bezeichnet, noch kurz zurückkommen.

Im Unterschied zu den l^eAlstorsä vssssls hat sich die im (no-istinA traäo
verwandte Flotte, namentlich in den letzten zwanzig Jahren, sehr kräftig entwickelt.
Im Jahre 1861 belief sich ihr Brnttoraumgehcilt auf 2704544 Tonnen. 1871 auf
2764600 Tonnen, 1881 sogar nur auf 2646011 Tonnen, aber 1391 schon auf
3609876 Tonnen. Seit 1897 ist der Bestand der Küstenfahrer von 19802


Grenzboten II 19023
Der Anteil der vereinigten Staaten an der internationalen Seeschiffahrt

3,4 Millionen. Man sieht daraus, wie gewaltig die britische Flagge mich hier
allen andern überlegen ist und doch vielleicht, ohne sich sehr wehe zu thun,
von ihrem Riesenanteil einen ganz hübschen Posten an schiffahrtsnchtige ameri¬
kanische Kapitalisten überlassen darf.

Und nun kommen wir schließlich zu der dritten und vielleicht für uns inter¬
essantesten Statistik, dein Bestand der amerikanischen Seeschiffe für den ^oroiZn
traä<z. Nach den Gesetzen der Vereinigten Staaten werden seit alter Zeit die
im Verkehr mit dem Ausland verwandten Schiffe in der Registrierung von
den im LoastwA er-iac unterschieden. Unter KöAiswroä vosLöls sind nur die
im?orsiZn er^as und in der Walfischerci arbeitenden Schiffe verstanden, während
die zur Küstenfrachtfahrt dienenden zu den Lnrollsä ana lioensscl, vsssels ge-
gehören. Die Unterscheidung hat hauptsächlich zolltechnische Grüude und dient
zur Kontrolle des Monopols der einheimischen Flagge für den «no^eins traäs.
Nur die im voastwg' trg.Ä6 mit Hawaii verwundten Schiffe werden vorläufig
noch zu den lie^istörsÄ vsss<zi8 gerechnet.

Der Bestand an Schiffen für den Auslandsverkehr stellte sich dem Brutto-
raumgehalt nach im Juni

18V1 auf 24»V894 Tonnen
1871 „ 13«3dis2
1881 „ 1297035
1891 „ »8871»
1897 „ 792 870
1898726213
1899837229
1900816795
19V1879595

Einschließlich der für die Walfischerei registrierten Schiffe ergab fich im
Juni 1901 ein Bestand von 1327 Schiffen mit 889129 Tonnen Bruttoraum-
gehalt. Davon waren aber 972 Schiffe mit 459407 Tonnen, also der größere
Teil, Segelschiffe, und 194 Schiffe mit 63105 Tonnen waren hölzerne Dampfer.
An Eisen- und Swhldnmpfern waren nur 161 mit 366617 Tonnen vorhanden,
und davou kamen für die transozeanische Fahrt wieder nur 113 mit zu¬
sammen 353281 Tonnen in Betracht, und zwar 74 Dampfer unter je 3000
Tonnen; 23 von 3000 bis 5000; 13 von 5000 bis 7000 und 4 über 10000
Tonnen. Und dieser amerikanischen Ozeandampferflotte standen 1901 nicht
weniger als 136 Ozeandampfer mit 672455 Tonnen gegenüber, die unter
fremder Flagge gehn, aber in den Besitz amerikanischen Kapitals übergegangen
sind, wobei auf die britische Leyland-Linie 44 Dampfer mit 277 379 Tonnen
entfallen. Wir werden auf diese Erscheinung, die der Lowiriikisioiisr c>k 5la,öl-
8'kckion in seinem letzten Bericht wohl mit Recht als a rmiciuv tiree in voininer-
vml narium<z llistor^ bezeichnet, noch kurz zurückkommen.

Im Unterschied zu den l^eAlstorsä vssssls hat sich die im (no-istinA traäo
verwandte Flotte, namentlich in den letzten zwanzig Jahren, sehr kräftig entwickelt.
Im Jahre 1861 belief sich ihr Brnttoraumgehcilt auf 2704544 Tonnen. 1871 auf
2764600 Tonnen, 1881 sogar nur auf 2646011 Tonnen, aber 1391 schon auf
3609876 Tonnen. Seit 1897 ist der Bestand der Küstenfahrer von 19802


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[0025] Der Anteil der vereinigten Staaten an der internationalen Seeschiffahrt 3,4 Millionen. Man sieht daraus, wie gewaltig die britische Flagge mich hier allen andern überlegen ist und doch vielleicht, ohne sich sehr wehe zu thun, von ihrem Riesenanteil einen ganz hübschen Posten an schiffahrtsnchtige ameri¬ kanische Kapitalisten überlassen darf. Und nun kommen wir schließlich zu der dritten und vielleicht für uns inter¬ essantesten Statistik, dein Bestand der amerikanischen Seeschiffe für den ^oroiZn traä<z. Nach den Gesetzen der Vereinigten Staaten werden seit alter Zeit die im Verkehr mit dem Ausland verwandten Schiffe in der Registrierung von den im LoastwA er-iac unterschieden. Unter KöAiswroä vosLöls sind nur die im?orsiZn er^as und in der Walfischerci arbeitenden Schiffe verstanden, während die zur Küstenfrachtfahrt dienenden zu den Lnrollsä ana lioensscl, vsssels ge- gehören. Die Unterscheidung hat hauptsächlich zolltechnische Grüude und dient zur Kontrolle des Monopols der einheimischen Flagge für den «no^eins traäs. Nur die im voastwg' trg.Ä6 mit Hawaii verwundten Schiffe werden vorläufig noch zu den lie^istörsÄ vsss<zi8 gerechnet. Der Bestand an Schiffen für den Auslandsverkehr stellte sich dem Brutto- raumgehalt nach im Juni 18V1 auf 24»V894 Tonnen 1871 „ 13«3dis2 1881 „ 1297035 1891 „ »8871» 1897 „ 792 870 1898726213 1899837229 1900816795 19V1879595 Einschließlich der für die Walfischerei registrierten Schiffe ergab fich im Juni 1901 ein Bestand von 1327 Schiffen mit 889129 Tonnen Bruttoraum- gehalt. Davon waren aber 972 Schiffe mit 459407 Tonnen, also der größere Teil, Segelschiffe, und 194 Schiffe mit 63105 Tonnen waren hölzerne Dampfer. An Eisen- und Swhldnmpfern waren nur 161 mit 366617 Tonnen vorhanden, und davou kamen für die transozeanische Fahrt wieder nur 113 mit zu¬ sammen 353281 Tonnen in Betracht, und zwar 74 Dampfer unter je 3000 Tonnen; 23 von 3000 bis 5000; 13 von 5000 bis 7000 und 4 über 10000 Tonnen. Und dieser amerikanischen Ozeandampferflotte standen 1901 nicht weniger als 136 Ozeandampfer mit 672455 Tonnen gegenüber, die unter fremder Flagge gehn, aber in den Besitz amerikanischen Kapitals übergegangen sind, wobei auf die britische Leyland-Linie 44 Dampfer mit 277 379 Tonnen entfallen. Wir werden auf diese Erscheinung, die der Lowiriikisioiisr c>k 5la,öl- 8'kckion in seinem letzten Bericht wohl mit Recht als a rmiciuv tiree in voininer- vml narium<z llistor^ bezeichnet, noch kurz zurückkommen. Im Unterschied zu den l^eAlstorsä vssssls hat sich die im (no-istinA traäo verwandte Flotte, namentlich in den letzten zwanzig Jahren, sehr kräftig entwickelt. Im Jahre 1861 belief sich ihr Brnttoraumgehcilt auf 2704544 Tonnen. 1871 auf 2764600 Tonnen, 1881 sogar nur auf 2646011 Tonnen, aber 1391 schon auf 3609876 Tonnen. Seit 1897 ist der Bestand der Küstenfahrer von 19802 Grenzboten II 19023

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/25>, abgerufen am 26.05.2024.