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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Dnttmüller und sein Freund

Morgen, und der Herr Direktor lasse den Herrn Wandrer bitten, einmal herauf
zu kommen.

Wer? fragte Wandrer.

Der Herr Direktor sitzen auf dem Sofa und sind ganz ordentlich.

Wandrer eilte mit großen Schritten hinauf. Wirklich, da saß der Direktor in
seiner Sofaecke und war ganz vernünftig; und neben ihm stand Lydia mit glück¬
strahlendem Gesicht und Thränen in den Augen. Der Direktor strich sich mit
einem verlegner Lächeln die Stirn, als bemühe er sich, die Gedanken festzuhalten,
die ihm davongelaufen waren, und sagte: Guten Morgen, Wandrer. Ich möchte
gern ein verständiges Wort mit Ihnen reden. Ich habe wohl in den letzten --
in den letzten -- ich weiß nicht wie lange, recht viel Unsinn geschwatzt?

Es mag wohl so etwas mit untergelaufen sein, sagte Wandrer; aber das ist
vorüber. Ich sehe zu meiner Freude, daß Sie wieder wohlauf sind.

Da, lesen Sie einmal, sagte der Direktor und reichte Wandrer ein Schriftstück
hin, das an das Konsortium gerichtet war und in knappen Worten sein Eutlnssuugs-
gesuch enthielt.

Aber soweit ist es doch noch nicht! rief Wandrer.

O ja, soweit ist es, entgegnete der Direktor. Wissen Sie, wenn ich einen
Beamten hätte, der im entscheidenden Augenblick überschnappte, dem kündigte ich
zum nächsten Termine ganz gewiß. Warum sollen die Herren anders verfahren?
Ich kündige, weil ich mich nicht rausschmeißen lassen möchte. Und ich habe genug,
ich kann leben. Sie bleiben aber da, Wandrer?

Ich mochte mich aber auch nicht gern rauswerfen lassen, sagte Wandrer.

Was wollen Sie denn sonst anfangen?

Ich könnte nach Schanghai gehn, ich könnte bei Blower und Sous unterkommen.

Hin! Nicht übel. Ich würde aber doch nicht aus dem Lande gehn.

Was soll denn dann aber werden?

Sie werden Direktor. Das Werk ist noch lange nicht tot.

Ja wenn es möglich wäre, einstweilen etwas zu unternehmen, ich bliebe gewiß
da. Schon der Leute wegen, die mit ihren Häusern in Not geraten, und denen
ich es versprochen habe, sie nicht zu verlassen.

Wandrer, Sie sind ein kurioser Kerl, sagte der Direktor., Was gehn Sie
denn die Leute an?

Wandrer hätte viel zu antworten gehabt, aber er unterließ es, da er sich
sagte, daß Wenzel ihn doch nicht verstehn würde. Nach einer Weile fragte der
Direktor: Was machen Ihre Knxe?

Sie stehn elf, antwortete Wandrer.

Verkaufen Sie sie nicht. Schlechter, als es ist, kanns nicht werden. Es kaun
nur besser werdeu. Jetzt würde ich selber wieder Kuxe kaufen, wenn die ver¬
dammten Nerven die Schaukelei aushielte". Wenn ich jetzt kein knackschäliger Mensch
wäre, ich wollte die Geschichte schon wieder in Gang bringen. Freilich wie es
die Herren Bergräte anfangen, wird es nichts. In Ungarn -- in -- Ungarn --
Ungarn -- ich weiß nicht mehr wo, da haben sie es mit Zement gemacht.
Kostet eine Masse Zement. Man muß das nur den Herren auf richtige Weise bei¬
bringen. Man muß es sie selber finden lassen. Einen Zeitungsartikel in die Hand
spielen, eine Anfrage ans dem Publikum. Und dann kommen die großen Herren an
und bringen die Sache als ihre neuste Erfindung mit. Wenn man aber selbst damit
herauskommt, dann wissen es die Herren allemal besser, und schließlich wirds ver¬
pfuscht. -- Der Direktor erzählte das ohne eine besondre Absicht, halb wie im
Selbstgespräch, und als habe er eine Freude an dem Gedanken, wie ein kluger
Mann große Herren am Fädchen leite" könne. Darauf verfiel er wieder ins Sinnen,
und man konnte bemerken, daß der lichte Zustand wieder anfing sich zu trüben.

Mit Zement? fragte Wandrer. Mit Zement wäre das Werk zu retten? Sagten
Sie nicht so? Das ist ja sehr interessant.

Hä! entgegnete der Direktor, mochten Sie wohl gern wissen? Aber ich sage


Doktor Dnttmüller und sein Freund

Morgen, und der Herr Direktor lasse den Herrn Wandrer bitten, einmal herauf
zu kommen.

Wer? fragte Wandrer.

Der Herr Direktor sitzen auf dem Sofa und sind ganz ordentlich.

Wandrer eilte mit großen Schritten hinauf. Wirklich, da saß der Direktor in
seiner Sofaecke und war ganz vernünftig; und neben ihm stand Lydia mit glück¬
strahlendem Gesicht und Thränen in den Augen. Der Direktor strich sich mit
einem verlegner Lächeln die Stirn, als bemühe er sich, die Gedanken festzuhalten,
die ihm davongelaufen waren, und sagte: Guten Morgen, Wandrer. Ich möchte
gern ein verständiges Wort mit Ihnen reden. Ich habe wohl in den letzten —
in den letzten — ich weiß nicht wie lange, recht viel Unsinn geschwatzt?

Es mag wohl so etwas mit untergelaufen sein, sagte Wandrer; aber das ist
vorüber. Ich sehe zu meiner Freude, daß Sie wieder wohlauf sind.

Da, lesen Sie einmal, sagte der Direktor und reichte Wandrer ein Schriftstück
hin, das an das Konsortium gerichtet war und in knappen Worten sein Eutlnssuugs-
gesuch enthielt.

Aber soweit ist es doch noch nicht! rief Wandrer.

O ja, soweit ist es, entgegnete der Direktor. Wissen Sie, wenn ich einen
Beamten hätte, der im entscheidenden Augenblick überschnappte, dem kündigte ich
zum nächsten Termine ganz gewiß. Warum sollen die Herren anders verfahren?
Ich kündige, weil ich mich nicht rausschmeißen lassen möchte. Und ich habe genug,
ich kann leben. Sie bleiben aber da, Wandrer?

Ich mochte mich aber auch nicht gern rauswerfen lassen, sagte Wandrer.

Was wollen Sie denn sonst anfangen?

Ich könnte nach Schanghai gehn, ich könnte bei Blower und Sous unterkommen.

Hin! Nicht übel. Ich würde aber doch nicht aus dem Lande gehn.

Was soll denn dann aber werden?

Sie werden Direktor. Das Werk ist noch lange nicht tot.

Ja wenn es möglich wäre, einstweilen etwas zu unternehmen, ich bliebe gewiß
da. Schon der Leute wegen, die mit ihren Häusern in Not geraten, und denen
ich es versprochen habe, sie nicht zu verlassen.

Wandrer, Sie sind ein kurioser Kerl, sagte der Direktor., Was gehn Sie
denn die Leute an?

Wandrer hätte viel zu antworten gehabt, aber er unterließ es, da er sich
sagte, daß Wenzel ihn doch nicht verstehn würde. Nach einer Weile fragte der
Direktor: Was machen Ihre Knxe?

Sie stehn elf, antwortete Wandrer.

Verkaufen Sie sie nicht. Schlechter, als es ist, kanns nicht werden. Es kaun
nur besser werdeu. Jetzt würde ich selber wieder Kuxe kaufen, wenn die ver¬
dammten Nerven die Schaukelei aushielte». Wenn ich jetzt kein knackschäliger Mensch
wäre, ich wollte die Geschichte schon wieder in Gang bringen. Freilich wie es
die Herren Bergräte anfangen, wird es nichts. In Ungarn — in — Ungarn —
Ungarn — ich weiß nicht mehr wo, da haben sie es mit Zement gemacht.
Kostet eine Masse Zement. Man muß das nur den Herren auf richtige Weise bei¬
bringen. Man muß es sie selber finden lassen. Einen Zeitungsartikel in die Hand
spielen, eine Anfrage ans dem Publikum. Und dann kommen die großen Herren an
und bringen die Sache als ihre neuste Erfindung mit. Wenn man aber selbst damit
herauskommt, dann wissen es die Herren allemal besser, und schließlich wirds ver¬
pfuscht. — Der Direktor erzählte das ohne eine besondre Absicht, halb wie im
Selbstgespräch, und als habe er eine Freude an dem Gedanken, wie ein kluger
Mann große Herren am Fädchen leite» könne. Darauf verfiel er wieder ins Sinnen,
und man konnte bemerken, daß der lichte Zustand wieder anfing sich zu trüben.

Mit Zement? fragte Wandrer. Mit Zement wäre das Werk zu retten? Sagten
Sie nicht so? Das ist ja sehr interessant.

Hä! entgegnete der Direktor, mochten Sie wohl gern wissen? Aber ich sage


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[0676] Doktor Dnttmüller und sein Freund Morgen, und der Herr Direktor lasse den Herrn Wandrer bitten, einmal herauf zu kommen. Wer? fragte Wandrer. Der Herr Direktor sitzen auf dem Sofa und sind ganz ordentlich. Wandrer eilte mit großen Schritten hinauf. Wirklich, da saß der Direktor in seiner Sofaecke und war ganz vernünftig; und neben ihm stand Lydia mit glück¬ strahlendem Gesicht und Thränen in den Augen. Der Direktor strich sich mit einem verlegner Lächeln die Stirn, als bemühe er sich, die Gedanken festzuhalten, die ihm davongelaufen waren, und sagte: Guten Morgen, Wandrer. Ich möchte gern ein verständiges Wort mit Ihnen reden. Ich habe wohl in den letzten — in den letzten — ich weiß nicht wie lange, recht viel Unsinn geschwatzt? Es mag wohl so etwas mit untergelaufen sein, sagte Wandrer; aber das ist vorüber. Ich sehe zu meiner Freude, daß Sie wieder wohlauf sind. Da, lesen Sie einmal, sagte der Direktor und reichte Wandrer ein Schriftstück hin, das an das Konsortium gerichtet war und in knappen Worten sein Eutlnssuugs- gesuch enthielt. Aber soweit ist es doch noch nicht! rief Wandrer. O ja, soweit ist es, entgegnete der Direktor. Wissen Sie, wenn ich einen Beamten hätte, der im entscheidenden Augenblick überschnappte, dem kündigte ich zum nächsten Termine ganz gewiß. Warum sollen die Herren anders verfahren? Ich kündige, weil ich mich nicht rausschmeißen lassen möchte. Und ich habe genug, ich kann leben. Sie bleiben aber da, Wandrer? Ich mochte mich aber auch nicht gern rauswerfen lassen, sagte Wandrer. Was wollen Sie denn sonst anfangen? Ich könnte nach Schanghai gehn, ich könnte bei Blower und Sous unterkommen. Hin! Nicht übel. Ich würde aber doch nicht aus dem Lande gehn. Was soll denn dann aber werden? Sie werden Direktor. Das Werk ist noch lange nicht tot. Ja wenn es möglich wäre, einstweilen etwas zu unternehmen, ich bliebe gewiß da. Schon der Leute wegen, die mit ihren Häusern in Not geraten, und denen ich es versprochen habe, sie nicht zu verlassen. Wandrer, Sie sind ein kurioser Kerl, sagte der Direktor., Was gehn Sie denn die Leute an? Wandrer hätte viel zu antworten gehabt, aber er unterließ es, da er sich sagte, daß Wenzel ihn doch nicht verstehn würde. Nach einer Weile fragte der Direktor: Was machen Ihre Knxe? Sie stehn elf, antwortete Wandrer. Verkaufen Sie sie nicht. Schlechter, als es ist, kanns nicht werden. Es kaun nur besser werdeu. Jetzt würde ich selber wieder Kuxe kaufen, wenn die ver¬ dammten Nerven die Schaukelei aushielte». Wenn ich jetzt kein knackschäliger Mensch wäre, ich wollte die Geschichte schon wieder in Gang bringen. Freilich wie es die Herren Bergräte anfangen, wird es nichts. In Ungarn — in — Ungarn — Ungarn — ich weiß nicht mehr wo, da haben sie es mit Zement gemacht. Kostet eine Masse Zement. Man muß das nur den Herren auf richtige Weise bei¬ bringen. Man muß es sie selber finden lassen. Einen Zeitungsartikel in die Hand spielen, eine Anfrage ans dem Publikum. Und dann kommen die großen Herren an und bringen die Sache als ihre neuste Erfindung mit. Wenn man aber selbst damit herauskommt, dann wissen es die Herren allemal besser, und schließlich wirds ver¬ pfuscht. — Der Direktor erzählte das ohne eine besondre Absicht, halb wie im Selbstgespräch, und als habe er eine Freude an dem Gedanken, wie ein kluger Mann große Herren am Fädchen leite» könne. Darauf verfiel er wieder ins Sinnen, und man konnte bemerken, daß der lichte Zustand wieder anfing sich zu trüben. Mit Zement? fragte Wandrer. Mit Zement wäre das Werk zu retten? Sagten Sie nicht so? Das ist ja sehr interessant. Hä! entgegnete der Direktor, mochten Sie wohl gern wissen? Aber ich sage

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/676>, abgerufen am 03.06.2024.