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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Dnttmüller und sein Freund

die Öfen stünden schon, Klapphoru fabriziere die Fässer, es seien nur noch einige
Holzbaracken zu bauen, eine Lokomobile aufzustellen und Mühlen anzuschaffen. Das
fertige Produkt könne auf der Asse verschifft und in Altum verladen werden. Damit
könne man ein halbes Hundert Leute beschäftigen. Da nun die Herstelluugsbedin-
gungeu überaus günstig seien, so könne man darauf rechnen, die Konkurrenz zu schlagen
und ein gutes Geschäft zu machen.

Drillhose hörte mit aufgerissenen Augen zu und sagte: Dieses ist, wie mein
Schwiegervater sagen würde, die erste und dritte Potenz, Koppschenie und Dusel.
Und für den Ellbogen wollen wir schon sorgen.

Drillhose, sagte Wandrer, es giebt noch eine vierte Potenz, die heißt Geld,
und ohne diese kommen wir auch mit Koppschenie und Ellbogen nicht weit. Aber am
Gelde fehlt es. Sie wissen es, Drillhose, wir sind allesamt mit dem Werke verkracht.

Ach, Geld! erwiderte Drillhose in geringschätzigen Tone. Geld ist allemal da.
Soviel Geld nötig ist, die paar Buden zu bauen, können Sie jederzeit von mir
haben, Herr Wandrer. Allzuviel ist es ja nicht, was ich habe, aber Ihnen gebe ich es
unbesehens.

Drillhose, sagte Wandrer, Sie sind ein braver Mann. Sie leisten vielen
Leuten, auch Ihren Leuten damit einen großen Dienst, und das wird man Ihnen
danken. Aber bedenken Sie, jedes Geschäft ist mit Risiko verbunden. Offen ge¬
standen, ich möchte nicht in die Lage kommen, mir vielleicht später Vorwürfe machen
zu müssen, daß Sie mir Ihr Vermögen anvertrauten, und ich hätte es nicht hindern
können, daß es verloren ging. Aber ich will Ihnen einen Vorschlag machen, treten
Sie selbst in die Firma mit ein.

Ach nein, Herr Wandrer, entgegnete Drillhose, ich will Ihnen alles bauen
und einrichten, auch die Rutschbahn nach der Asse hinunter, und darauf freue ich
mich am meisten, aber Kaufmann werden, Bücher schreiben, nein das kaun ich nicht.
Ich habe nun einmal Musikautenblut im Leibe. Und Sie, Herr Wandrer, dürfen
auch nicht in der Zementquetsche stecken bleiben, das ist zu klein für Sie.

Sie haben gut reden, sagte Wandrer, wenn das Große flöten geht, muß man
sich mit Kleinem begnügen.

Drillhose rückte näher heran und sagte geheimnisvoll: Nichts geht siste", Herr
Wandrer. Wenn man es nur richtig anfängt, so ist das Werk immer noch zu retten.

Wissen Sie es denn richtig anzufangen?

Ich wüßte es schon. Nur, wenn unsereins was sagt, dann sind sie neunmal
klüger und lachen eine" aus und sagen: Was kann so ein Blechpfeifer von der
Sache versteh". Aber glauben Sie mir, Herr Wandrer, die Sache geht. Ich habe
es schon im kleinen versucht, und manchmal findet ein alter Praktikus auch einmal
etwas, was die gelehrten Herren nicht gefunden haben. Aber eine große Menge
Zement kostets freilich.

Eine große Menge Zement! Dasselbe Wort, das der Direktor gebraucht hatte.
Jetzt wurde Wandrer aufmerksam. Er erinnerte sich dessen, was Wenzel über die
Rettung eines ertrunknen Werkes in Ungarn gesagt hatte. So? Zement? Wo wissen
Sie denn das her?

Selber gefunden, Herr Wandrer, selbst gefunden und ausprobiert. Sie können
sich drauf verlassen, die Sache geht. Aber sagen Sie niemand etwas, ehe wir
nicht ein paar tausend Zentner Zement liegen haben. Und dann machen wir ein
Bombengeschäft.

Wandrer war sehr erfreut. Hier boten sich ihm zwei Chancen auf einmal.
Erstens, einen Abnehmer in Heinrichshall zu finden, der die Fabrik mit einem
Schlage in die Höhe bringen mußte, und zweitens, die Möglichkeit, das Werk zu
retten, wodurch gewisse, in den Brunnen gefallne Kuxe wieder Wert gewannen-
Wandrer versprach also am nächsten Tage Drillhoses Versuche anzusehen und ver¬
ließ HaPPichs Saal mit der stolzen Genugthuung, daß Koppschenie und Ellbogen, be¬
sonders wenn Dusel und das nötige Kleiugeld hinzukommen, zuletzt doch noch nach


Doktor Dnttmüller und sein Freund

die Öfen stünden schon, Klapphoru fabriziere die Fässer, es seien nur noch einige
Holzbaracken zu bauen, eine Lokomobile aufzustellen und Mühlen anzuschaffen. Das
fertige Produkt könne auf der Asse verschifft und in Altum verladen werden. Damit
könne man ein halbes Hundert Leute beschäftigen. Da nun die Herstelluugsbedin-
gungeu überaus günstig seien, so könne man darauf rechnen, die Konkurrenz zu schlagen
und ein gutes Geschäft zu machen.

Drillhose hörte mit aufgerissenen Augen zu und sagte: Dieses ist, wie mein
Schwiegervater sagen würde, die erste und dritte Potenz, Koppschenie und Dusel.
Und für den Ellbogen wollen wir schon sorgen.

Drillhose, sagte Wandrer, es giebt noch eine vierte Potenz, die heißt Geld,
und ohne diese kommen wir auch mit Koppschenie und Ellbogen nicht weit. Aber am
Gelde fehlt es. Sie wissen es, Drillhose, wir sind allesamt mit dem Werke verkracht.

Ach, Geld! erwiderte Drillhose in geringschätzigen Tone. Geld ist allemal da.
Soviel Geld nötig ist, die paar Buden zu bauen, können Sie jederzeit von mir
haben, Herr Wandrer. Allzuviel ist es ja nicht, was ich habe, aber Ihnen gebe ich es
unbesehens.

Drillhose, sagte Wandrer, Sie sind ein braver Mann. Sie leisten vielen
Leuten, auch Ihren Leuten damit einen großen Dienst, und das wird man Ihnen
danken. Aber bedenken Sie, jedes Geschäft ist mit Risiko verbunden. Offen ge¬
standen, ich möchte nicht in die Lage kommen, mir vielleicht später Vorwürfe machen
zu müssen, daß Sie mir Ihr Vermögen anvertrauten, und ich hätte es nicht hindern
können, daß es verloren ging. Aber ich will Ihnen einen Vorschlag machen, treten
Sie selbst in die Firma mit ein.

Ach nein, Herr Wandrer, entgegnete Drillhose, ich will Ihnen alles bauen
und einrichten, auch die Rutschbahn nach der Asse hinunter, und darauf freue ich
mich am meisten, aber Kaufmann werden, Bücher schreiben, nein das kaun ich nicht.
Ich habe nun einmal Musikautenblut im Leibe. Und Sie, Herr Wandrer, dürfen
auch nicht in der Zementquetsche stecken bleiben, das ist zu klein für Sie.

Sie haben gut reden, sagte Wandrer, wenn das Große flöten geht, muß man
sich mit Kleinem begnügen.

Drillhose rückte näher heran und sagte geheimnisvoll: Nichts geht siste», Herr
Wandrer. Wenn man es nur richtig anfängt, so ist das Werk immer noch zu retten.

Wissen Sie es denn richtig anzufangen?

Ich wüßte es schon. Nur, wenn unsereins was sagt, dann sind sie neunmal
klüger und lachen eine» aus und sagen: Was kann so ein Blechpfeifer von der
Sache versteh«. Aber glauben Sie mir, Herr Wandrer, die Sache geht. Ich habe
es schon im kleinen versucht, und manchmal findet ein alter Praktikus auch einmal
etwas, was die gelehrten Herren nicht gefunden haben. Aber eine große Menge
Zement kostets freilich.

Eine große Menge Zement! Dasselbe Wort, das der Direktor gebraucht hatte.
Jetzt wurde Wandrer aufmerksam. Er erinnerte sich dessen, was Wenzel über die
Rettung eines ertrunknen Werkes in Ungarn gesagt hatte. So? Zement? Wo wissen
Sie denn das her?

Selber gefunden, Herr Wandrer, selbst gefunden und ausprobiert. Sie können
sich drauf verlassen, die Sache geht. Aber sagen Sie niemand etwas, ehe wir
nicht ein paar tausend Zentner Zement liegen haben. Und dann machen wir ein
Bombengeschäft.

Wandrer war sehr erfreut. Hier boten sich ihm zwei Chancen auf einmal.
Erstens, einen Abnehmer in Heinrichshall zu finden, der die Fabrik mit einem
Schlage in die Höhe bringen mußte, und zweitens, die Möglichkeit, das Werk zu
retten, wodurch gewisse, in den Brunnen gefallne Kuxe wieder Wert gewannen-
Wandrer versprach also am nächsten Tage Drillhoses Versuche anzusehen und ver¬
ließ HaPPichs Saal mit der stolzen Genugthuung, daß Koppschenie und Ellbogen, be¬
sonders wenn Dusel und das nötige Kleiugeld hinzukommen, zuletzt doch noch nach


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/732>, abgerufen am 15.05.2024.