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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Zwei Seelen

mir selbst und damit, was ich bei dem nächsten Schritte zu tun hatte, beschäftigt,
langsam durch die Dunkelheit arbeitete. Mit neuer Kraft drang ich in die Schlucht
hinab, tastete mich durch das Durcheinander von Felsstücken und Banmsplittern und
eilte dann, sobald ich mich wieder zu dem Pfade hinaufgefunden hatte, so schnell,
als ich es nur vermochte, den Berg hinab.

Es wurde langsam Heller. Der Regen ließ nach und horte endlich ganz ans,
aber dichter Nebel wogte mir vor den Augen und verhüllte das Tal. Zu meinen
Füßen tobte der Bach so wild und lärmend, wie ich es noch nie gehört hatte, ^es
sah nun nicht mehr auf den Weg, soudern sprang quer durch den Wald und strebte
über das Geröll und die nassen schlüpfrigen Rasenflecke unmittelbar zum Tal hinab.

Plötzlich hielt ich an und horchte. Aus dem Nebel klang es heraus, sanft
und lieblich: die Morgenglocke, die ihren Gruß emporsandte; und einige Schritte
weiter war der Nebel zu Ende, und das Tal zeigte sich im ersten trüben Früh¬
licht. Dort lag der Weidhof unter seinen dunkeln Bäumen, und da erhob sich der
schlanke, grüngemalte Kirchturm, und so Gehöft an Gehöft, alle unversehrt und ge¬
borgen auf den frischen Matten. Graue Nebel zogen wohl um den nahen Berg-
randern auf und nieder, in der Ferne jedoch war schon ein rotes Glimmen, und
der Kranz der Berge erblühte in einem matten Morgenschein. Noch immer tönte
die Glocke, die schon so oft zu mir herüber gerufen hatte, und von der mir jeder
Ton, deu sie aus sich hervorbringen konnte, bekannt war, aber so schön und feier¬
lich wie nach dieser langen und bangen Nacht hatte ich sie noch nie läuten hören
und mit solcher Andacht ihr noch keiumal gelauscht.

Welche törichte Angst, dachte ich und zitterte dabei vor Frost. Die Luft wehte
kalt "ud scharf, und jetzt, wo mich die bange Ahnung eines Unglücks verlassen
hatte, machte sich auch die Erschütterung der Sturmnacht, in der ich unter einem
unaufhörlich herabströmenden Regen gelegen hatte, geltend.

Im Dorf war schon alles lebendig; man war wohl überhaupt nicht zur Ruhe
gekommen, und die Lichter waren erst mit dem Anbruch des Tags gelöscht worden.
Die Brücke, die zu dem Schueiderhaus und andern Häusern und Höfen hinüber
führte. war weggerissen, und eine Anzahl Männer war damit beschäftigt, der Flut
Zu wehren und die Ufer zu schützen. Sie riefen mir schon von weitem zu: Hier
kannst du uicht hinüber, es gibt keine Brücke mehr! Und dann sich besinnend:
Ja woher in des Himmels Namen kommt denn der? Neugierig kamen sie heran
und fragten: Wie siehst du denn aus? Wo bist du gewesen?

Im Walde, brachte ich heraus. , .

^
Im Walde während dieser Nacht? Ja. was hast dn denn un ^dalve
gemacht?

Ich bin vom Wetter überrascht worden.

Schafft ein Brett her, Leute, rief nun einer. Wir müssen den hinuberormgen.
Der ist kr^x.

Sie faßte" mich an den Händen und halfen mir über die schwankende Bohle und
über die Flut, die sich schäumend und brüllend durch ihr enges Felsenbett walzte.

Auch der Meisterin mußte ich Rede stehn und mußte ihre Fragen beantworten.
Und ich deute, du bist auf dem Weidhof geblieben, weil die Brücke zerrissen war,
"ud nun bist dn in diesem Wetter im Walde gewesen! Jetzt legst dn dich sogleich
"leder. und ich koche dir einen Tee.

Als sie damit zu mir herauf kam. zitterte ich wie im Fieber. Sie betrachtete
mich erschrocken: Nun wirst du mir um Ende gar krank werden!

Ich war selbst ängstlich geworden und dachte mit Sorge daran, was aus nnr
werden könne. Meisterin, sagte ich nun, ich will Euch keene Umstände machen
"ber wenn ich krank werden sollte, so laßt mich hier bleiben. Setzt muh nicht
bor die Tür!

Wie werde ich dich wohl vor die Tür setzen! Johannes, wandte sie sich an
'dren Knaben, der mit ihr gekommen war, du läufst nach dem Lenert hinauf, es
soll sogleich kommen, der Reinhold sei krank und rede irre.


Zwei Seelen

mir selbst und damit, was ich bei dem nächsten Schritte zu tun hatte, beschäftigt,
langsam durch die Dunkelheit arbeitete. Mit neuer Kraft drang ich in die Schlucht
hinab, tastete mich durch das Durcheinander von Felsstücken und Banmsplittern und
eilte dann, sobald ich mich wieder zu dem Pfade hinaufgefunden hatte, so schnell,
als ich es nur vermochte, den Berg hinab.

Es wurde langsam Heller. Der Regen ließ nach und horte endlich ganz ans,
aber dichter Nebel wogte mir vor den Augen und verhüllte das Tal. Zu meinen
Füßen tobte der Bach so wild und lärmend, wie ich es noch nie gehört hatte, ^es
sah nun nicht mehr auf den Weg, soudern sprang quer durch den Wald und strebte
über das Geröll und die nassen schlüpfrigen Rasenflecke unmittelbar zum Tal hinab.

Plötzlich hielt ich an und horchte. Aus dem Nebel klang es heraus, sanft
und lieblich: die Morgenglocke, die ihren Gruß emporsandte; und einige Schritte
weiter war der Nebel zu Ende, und das Tal zeigte sich im ersten trüben Früh¬
licht. Dort lag der Weidhof unter seinen dunkeln Bäumen, und da erhob sich der
schlanke, grüngemalte Kirchturm, und so Gehöft an Gehöft, alle unversehrt und ge¬
borgen auf den frischen Matten. Graue Nebel zogen wohl um den nahen Berg-
randern auf und nieder, in der Ferne jedoch war schon ein rotes Glimmen, und
der Kranz der Berge erblühte in einem matten Morgenschein. Noch immer tönte
die Glocke, die schon so oft zu mir herüber gerufen hatte, und von der mir jeder
Ton, deu sie aus sich hervorbringen konnte, bekannt war, aber so schön und feier¬
lich wie nach dieser langen und bangen Nacht hatte ich sie noch nie läuten hören
und mit solcher Andacht ihr noch keiumal gelauscht.

Welche törichte Angst, dachte ich und zitterte dabei vor Frost. Die Luft wehte
kalt «ud scharf, und jetzt, wo mich die bange Ahnung eines Unglücks verlassen
hatte, machte sich auch die Erschütterung der Sturmnacht, in der ich unter einem
unaufhörlich herabströmenden Regen gelegen hatte, geltend.

Im Dorf war schon alles lebendig; man war wohl überhaupt nicht zur Ruhe
gekommen, und die Lichter waren erst mit dem Anbruch des Tags gelöscht worden.
Die Brücke, die zu dem Schueiderhaus und andern Häusern und Höfen hinüber
führte. war weggerissen, und eine Anzahl Männer war damit beschäftigt, der Flut
Zu wehren und die Ufer zu schützen. Sie riefen mir schon von weitem zu: Hier
kannst du uicht hinüber, es gibt keine Brücke mehr! Und dann sich besinnend:
Ja woher in des Himmels Namen kommt denn der? Neugierig kamen sie heran
und fragten: Wie siehst du denn aus? Wo bist du gewesen?

Im Walde, brachte ich heraus. , .

^
Im Walde während dieser Nacht? Ja. was hast dn denn un ^dalve
gemacht?

Ich bin vom Wetter überrascht worden.

Schafft ein Brett her, Leute, rief nun einer. Wir müssen den hinuberormgen.
Der ist kr^x.

Sie faßte» mich an den Händen und halfen mir über die schwankende Bohle und
über die Flut, die sich schäumend und brüllend durch ihr enges Felsenbett walzte.

Auch der Meisterin mußte ich Rede stehn und mußte ihre Fragen beantworten.
Und ich deute, du bist auf dem Weidhof geblieben, weil die Brücke zerrissen war,
»ud nun bist dn in diesem Wetter im Walde gewesen! Jetzt legst dn dich sogleich
"leder. und ich koche dir einen Tee.

Als sie damit zu mir herauf kam. zitterte ich wie im Fieber. Sie betrachtete
mich erschrocken: Nun wirst du mir um Ende gar krank werden!

Ich war selbst ängstlich geworden und dachte mit Sorge daran, was aus nnr
werden könne. Meisterin, sagte ich nun, ich will Euch keene Umstände machen
"ber wenn ich krank werden sollte, so laßt mich hier bleiben. Setzt muh nicht
bor die Tür!

Wie werde ich dich wohl vor die Tür setzen! Johannes, wandte sie sich an
'dren Knaben, der mit ihr gekommen war, du läufst nach dem Lenert hinauf, es
soll sogleich kommen, der Reinhold sei krank und rede irre.


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[0813] Zwei Seelen mir selbst und damit, was ich bei dem nächsten Schritte zu tun hatte, beschäftigt, langsam durch die Dunkelheit arbeitete. Mit neuer Kraft drang ich in die Schlucht hinab, tastete mich durch das Durcheinander von Felsstücken und Banmsplittern und eilte dann, sobald ich mich wieder zu dem Pfade hinaufgefunden hatte, so schnell, als ich es nur vermochte, den Berg hinab. Es wurde langsam Heller. Der Regen ließ nach und horte endlich ganz ans, aber dichter Nebel wogte mir vor den Augen und verhüllte das Tal. Zu meinen Füßen tobte der Bach so wild und lärmend, wie ich es noch nie gehört hatte, ^es sah nun nicht mehr auf den Weg, soudern sprang quer durch den Wald und strebte über das Geröll und die nassen schlüpfrigen Rasenflecke unmittelbar zum Tal hinab. Plötzlich hielt ich an und horchte. Aus dem Nebel klang es heraus, sanft und lieblich: die Morgenglocke, die ihren Gruß emporsandte; und einige Schritte weiter war der Nebel zu Ende, und das Tal zeigte sich im ersten trüben Früh¬ licht. Dort lag der Weidhof unter seinen dunkeln Bäumen, und da erhob sich der schlanke, grüngemalte Kirchturm, und so Gehöft an Gehöft, alle unversehrt und ge¬ borgen auf den frischen Matten. Graue Nebel zogen wohl um den nahen Berg- randern auf und nieder, in der Ferne jedoch war schon ein rotes Glimmen, und der Kranz der Berge erblühte in einem matten Morgenschein. Noch immer tönte die Glocke, die schon so oft zu mir herüber gerufen hatte, und von der mir jeder Ton, deu sie aus sich hervorbringen konnte, bekannt war, aber so schön und feier¬ lich wie nach dieser langen und bangen Nacht hatte ich sie noch nie läuten hören und mit solcher Andacht ihr noch keiumal gelauscht. Welche törichte Angst, dachte ich und zitterte dabei vor Frost. Die Luft wehte kalt «ud scharf, und jetzt, wo mich die bange Ahnung eines Unglücks verlassen hatte, machte sich auch die Erschütterung der Sturmnacht, in der ich unter einem unaufhörlich herabströmenden Regen gelegen hatte, geltend. Im Dorf war schon alles lebendig; man war wohl überhaupt nicht zur Ruhe gekommen, und die Lichter waren erst mit dem Anbruch des Tags gelöscht worden. Die Brücke, die zu dem Schueiderhaus und andern Häusern und Höfen hinüber führte. war weggerissen, und eine Anzahl Männer war damit beschäftigt, der Flut Zu wehren und die Ufer zu schützen. Sie riefen mir schon von weitem zu: Hier kannst du uicht hinüber, es gibt keine Brücke mehr! Und dann sich besinnend: Ja woher in des Himmels Namen kommt denn der? Neugierig kamen sie heran und fragten: Wie siehst du denn aus? Wo bist du gewesen? Im Walde, brachte ich heraus. , . ^ Im Walde während dieser Nacht? Ja. was hast dn denn un ^dalve gemacht? Ich bin vom Wetter überrascht worden. Schafft ein Brett her, Leute, rief nun einer. Wir müssen den hinuberormgen. Der ist kr^x. Sie faßte» mich an den Händen und halfen mir über die schwankende Bohle und über die Flut, die sich schäumend und brüllend durch ihr enges Felsenbett walzte. Auch der Meisterin mußte ich Rede stehn und mußte ihre Fragen beantworten. Und ich deute, du bist auf dem Weidhof geblieben, weil die Brücke zerrissen war, »ud nun bist dn in diesem Wetter im Walde gewesen! Jetzt legst dn dich sogleich "leder. und ich koche dir einen Tee. Als sie damit zu mir herauf kam. zitterte ich wie im Fieber. Sie betrachtete mich erschrocken: Nun wirst du mir um Ende gar krank werden! Ich war selbst ängstlich geworden und dachte mit Sorge daran, was aus nnr werden könne. Meisterin, sagte ich nun, ich will Euch keene Umstände machen "ber wenn ich krank werden sollte, so laßt mich hier bleiben. Setzt muh nicht bor die Tür! Wie werde ich dich wohl vor die Tür setzen! Johannes, wandte sie sich an 'dren Knaben, der mit ihr gekommen war, du läufst nach dem Lenert hinauf, es soll sogleich kommen, der Reinhold sei krank und rede irre.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/813>, abgerufen am 25.05.2024.