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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Blennerhasset, Mr. Maxse, Tatischtscheff usw.) gewandt, die den Engländern rieten,
Persien freundschaftlich den Russen zu überlassen, weil sie dann an Stelle eines
für Indien bedrohlichen Nachbars einen zufriedner und angenehmen gewinnen
würden. Rußland wünsche in Wahrheit nichts als einen Zugang zu dem warmen
Südmeere. Diesen werde es sich als Freund oder als Feind Englands verschaffen;
er sei ihm eine Lebensfrage, und England habe weder ein Recht noch ein Interesse,
ihn ihm zu verweigern. Nur Deutschland (der schwarze Mann, der immer erscheint.
Wenn jemand, ganz besonders wenn England bange gemacht werden soll) sei der
eigentliche Intrigant gegen das Erscheinen Rußlands am Persischen Golf und wolle
dieses durch die Bagdadbahn verhindern. Die öffentliche Meinung Englands kann
viel vertragen, wenn man ihr Deutschland als Popanz Vorhalt; es fielen darum
nicht bloß die National Review, die Saturday ReView und einige ähnliche Organe,
sondern auch Tageszeitungen ersten Ranges auf den Gedanken hinein. Eine Ver¬
handlung im Unterhause zeigte dann, daß niemand folgen wollte, denn inzwischen
war es klar geworden, daß Lord Curzon den Plan aufs bitterste verurteilte.

Er ist vielmehr der Mann, der seinem Vaterlande mit allem erdenklichen
Nachdruck rät, wegen Persiens nicht die Flinte ins Korn zu werfen und nicht vor
den Russen die Segel zu streichen, sondern die gemachten Fehler offen einzugestehn
und alles aufzubieten, womöglich Englands alten Einfluß in Persien wiederherzu¬
stellen, auf alle Fälle aber zu retten, was noch zu retten sei. Und es sei nochsehr viel gegen die russischen Maßregeln zu schützen. Als der Vizekönig seine
Meinung zu erkennen gegeben hatte, folgte ihm sichtlich die öffentliche MeinungEnglands. J^es Mittel zur Behauptung der Stellung Englands wurde gut¬
geheißen, die anglo-russische Clique wurde still und suchte sich in Vergessenheit
zu bringen.

Die Reise des Vizekönigs mit dem Kriegsschiff Hardinge nach dem Persischen
Meerbusen ist eine ausgcsprochue Demonstration nicht nur für sein politisches
Programm, sondern auch für den englischen Anspruch, das Gewässer des Golfes
und sein ganzes arabisches Ufer zu beherrschen. Einen eigentlichen Hoheitsanspruch
hat England innerhalb des Golfes nur auf die Bahrein-Inseln, die in einer
Bucht auf arabischer Seite liegen, wo die Herrschaft des Sultans von Maskat
endigt, geltend gemacht; sie stehn im amtlichen Verzeichnis der Kolonialbesitzungen Eng¬
lands. Übrigens sind sie nur 600 Quadratkilometer groß. Ihre auf 68000 Menschen
""gegebne Bevölkerung lebt ganz und gar von der Perlenfischerei, die hier sehr
ertragreich ist. Eine strategische Bedeutung können sie nur als Kohlenstation ge¬
winnen.

Der Anspruch Englands geht aber weiter und ist mit Erfolg durchgeführt
worden. Zunächst hat es sich darauf berufen, daß das Sultanat von Maskat
(Oman) seit Generntionen von ihm Subsidien beziehe, womit Englands Oberhoheit
aufgestellt und anerkannt sei. Das wäre also ein ähnliches Verhältnis wie zu
Afghanistan, dessen Emir gleichfalls hohe Jahrgelder erhält und keuie Vertreter
fremder Regierungen empfangen, ebensowenig einen Gesandten in Simla oder
London unterhalten darf, das jedoch nicht zu den englischen Besitzungen gezahlt
wird. Vor einigen Jahren hatte der Sultan von Maskat Frankreich eine Koy en-
ftation eingeräumt. England sandte sofort ein Kriegsschiff nach Maskat und vesayi
dem Sultan, die Erlaubnis in zwei Stunden zurückzuziehen. widrigenfalls ,eine
übrigens zur Verteidigung ganz ungeeignete Stadt bombardiert werde^ 6e
Sultan fügte sich, und anch Frankreich nahm die Demütigung - ^Faschoda - schwigend hin. Als Lord Curzon jetzt ^ der schmalen Fahr in .
die den Zuqana ;n Maskat bildet, Anker war. kam der Sultan wie ein ab¬
hängiger Kst'an Bord des Kriegsschiffes, das den Vertreter^ seines Snzeräns
gebracht hatte. Es herrschte eitel Freude und Einverständnis.

An Oman schließt sich nordwestwärts die arabische Küste El Haha oder El Hahr,
em sehr trocknes, heißes Flachland, dessen unterseeische Fortsetzung sich so weit ins


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Blennerhasset, Mr. Maxse, Tatischtscheff usw.) gewandt, die den Engländern rieten,
Persien freundschaftlich den Russen zu überlassen, weil sie dann an Stelle eines
für Indien bedrohlichen Nachbars einen zufriedner und angenehmen gewinnen
würden. Rußland wünsche in Wahrheit nichts als einen Zugang zu dem warmen
Südmeere. Diesen werde es sich als Freund oder als Feind Englands verschaffen;
er sei ihm eine Lebensfrage, und England habe weder ein Recht noch ein Interesse,
ihn ihm zu verweigern. Nur Deutschland (der schwarze Mann, der immer erscheint.
Wenn jemand, ganz besonders wenn England bange gemacht werden soll) sei der
eigentliche Intrigant gegen das Erscheinen Rußlands am Persischen Golf und wolle
dieses durch die Bagdadbahn verhindern. Die öffentliche Meinung Englands kann
viel vertragen, wenn man ihr Deutschland als Popanz Vorhalt; es fielen darum
nicht bloß die National Review, die Saturday ReView und einige ähnliche Organe,
sondern auch Tageszeitungen ersten Ranges auf den Gedanken hinein. Eine Ver¬
handlung im Unterhause zeigte dann, daß niemand folgen wollte, denn inzwischen
war es klar geworden, daß Lord Curzon den Plan aufs bitterste verurteilte.

Er ist vielmehr der Mann, der seinem Vaterlande mit allem erdenklichen
Nachdruck rät, wegen Persiens nicht die Flinte ins Korn zu werfen und nicht vor
den Russen die Segel zu streichen, sondern die gemachten Fehler offen einzugestehn
und alles aufzubieten, womöglich Englands alten Einfluß in Persien wiederherzu¬
stellen, auf alle Fälle aber zu retten, was noch zu retten sei. Und es sei nochsehr viel gegen die russischen Maßregeln zu schützen. Als der Vizekönig seine
Meinung zu erkennen gegeben hatte, folgte ihm sichtlich die öffentliche MeinungEnglands. J^es Mittel zur Behauptung der Stellung Englands wurde gut¬
geheißen, die anglo-russische Clique wurde still und suchte sich in Vergessenheit
zu bringen.

Die Reise des Vizekönigs mit dem Kriegsschiff Hardinge nach dem Persischen
Meerbusen ist eine ausgcsprochue Demonstration nicht nur für sein politisches
Programm, sondern auch für den englischen Anspruch, das Gewässer des Golfes
und sein ganzes arabisches Ufer zu beherrschen. Einen eigentlichen Hoheitsanspruch
hat England innerhalb des Golfes nur auf die Bahrein-Inseln, die in einer
Bucht auf arabischer Seite liegen, wo die Herrschaft des Sultans von Maskat
endigt, geltend gemacht; sie stehn im amtlichen Verzeichnis der Kolonialbesitzungen Eng¬
lands. Übrigens sind sie nur 600 Quadratkilometer groß. Ihre auf 68000 Menschen
"«gegebne Bevölkerung lebt ganz und gar von der Perlenfischerei, die hier sehr
ertragreich ist. Eine strategische Bedeutung können sie nur als Kohlenstation ge¬
winnen.

Der Anspruch Englands geht aber weiter und ist mit Erfolg durchgeführt
worden. Zunächst hat es sich darauf berufen, daß das Sultanat von Maskat
(Oman) seit Generntionen von ihm Subsidien beziehe, womit Englands Oberhoheit
aufgestellt und anerkannt sei. Das wäre also ein ähnliches Verhältnis wie zu
Afghanistan, dessen Emir gleichfalls hohe Jahrgelder erhält und keuie Vertreter
fremder Regierungen empfangen, ebensowenig einen Gesandten in Simla oder
London unterhalten darf, das jedoch nicht zu den englischen Besitzungen gezahlt
wird. Vor einigen Jahren hatte der Sultan von Maskat Frankreich eine Koy en-
ftation eingeräumt. England sandte sofort ein Kriegsschiff nach Maskat und vesayi
dem Sultan, die Erlaubnis in zwei Stunden zurückzuziehen. widrigenfalls ,eine
übrigens zur Verteidigung ganz ungeeignete Stadt bombardiert werde^ 6e
Sultan fügte sich, und anch Frankreich nahm die Demütigung - ^Faschoda - schwigend hin. Als Lord Curzon jetzt ^ der schmalen Fahr in .
die den Zuqana ;n Maskat bildet, Anker war. kam der Sultan wie ein ab¬
hängiger Kst'an Bord des Kriegsschiffes, das den Vertreter^ seines Snzeräns
gebracht hatte. Es herrschte eitel Freude und Einverständnis.

An Oman schließt sich nordwestwärts die arabische Küste El Haha oder El Hahr,
em sehr trocknes, heißes Flachland, dessen unterseeische Fortsetzung sich so weit ins


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[0129] Maßgebliches und Unmaßgebliches Blennerhasset, Mr. Maxse, Tatischtscheff usw.) gewandt, die den Engländern rieten, Persien freundschaftlich den Russen zu überlassen, weil sie dann an Stelle eines für Indien bedrohlichen Nachbars einen zufriedner und angenehmen gewinnen würden. Rußland wünsche in Wahrheit nichts als einen Zugang zu dem warmen Südmeere. Diesen werde es sich als Freund oder als Feind Englands verschaffen; er sei ihm eine Lebensfrage, und England habe weder ein Recht noch ein Interesse, ihn ihm zu verweigern. Nur Deutschland (der schwarze Mann, der immer erscheint. Wenn jemand, ganz besonders wenn England bange gemacht werden soll) sei der eigentliche Intrigant gegen das Erscheinen Rußlands am Persischen Golf und wolle dieses durch die Bagdadbahn verhindern. Die öffentliche Meinung Englands kann viel vertragen, wenn man ihr Deutschland als Popanz Vorhalt; es fielen darum nicht bloß die National Review, die Saturday ReView und einige ähnliche Organe, sondern auch Tageszeitungen ersten Ranges auf den Gedanken hinein. Eine Ver¬ handlung im Unterhause zeigte dann, daß niemand folgen wollte, denn inzwischen war es klar geworden, daß Lord Curzon den Plan aufs bitterste verurteilte. Er ist vielmehr der Mann, der seinem Vaterlande mit allem erdenklichen Nachdruck rät, wegen Persiens nicht die Flinte ins Korn zu werfen und nicht vor den Russen die Segel zu streichen, sondern die gemachten Fehler offen einzugestehn und alles aufzubieten, womöglich Englands alten Einfluß in Persien wiederherzu¬ stellen, auf alle Fälle aber zu retten, was noch zu retten sei. Und es sei nochsehr viel gegen die russischen Maßregeln zu schützen. Als der Vizekönig seine Meinung zu erkennen gegeben hatte, folgte ihm sichtlich die öffentliche MeinungEnglands. J^es Mittel zur Behauptung der Stellung Englands wurde gut¬ geheißen, die anglo-russische Clique wurde still und suchte sich in Vergessenheit zu bringen. Die Reise des Vizekönigs mit dem Kriegsschiff Hardinge nach dem Persischen Meerbusen ist eine ausgcsprochue Demonstration nicht nur für sein politisches Programm, sondern auch für den englischen Anspruch, das Gewässer des Golfes und sein ganzes arabisches Ufer zu beherrschen. Einen eigentlichen Hoheitsanspruch hat England innerhalb des Golfes nur auf die Bahrein-Inseln, die in einer Bucht auf arabischer Seite liegen, wo die Herrschaft des Sultans von Maskat endigt, geltend gemacht; sie stehn im amtlichen Verzeichnis der Kolonialbesitzungen Eng¬ lands. Übrigens sind sie nur 600 Quadratkilometer groß. Ihre auf 68000 Menschen "«gegebne Bevölkerung lebt ganz und gar von der Perlenfischerei, die hier sehr ertragreich ist. Eine strategische Bedeutung können sie nur als Kohlenstation ge¬ winnen. Der Anspruch Englands geht aber weiter und ist mit Erfolg durchgeführt worden. Zunächst hat es sich darauf berufen, daß das Sultanat von Maskat (Oman) seit Generntionen von ihm Subsidien beziehe, womit Englands Oberhoheit aufgestellt und anerkannt sei. Das wäre also ein ähnliches Verhältnis wie zu Afghanistan, dessen Emir gleichfalls hohe Jahrgelder erhält und keuie Vertreter fremder Regierungen empfangen, ebensowenig einen Gesandten in Simla oder London unterhalten darf, das jedoch nicht zu den englischen Besitzungen gezahlt wird. Vor einigen Jahren hatte der Sultan von Maskat Frankreich eine Koy en- ftation eingeräumt. England sandte sofort ein Kriegsschiff nach Maskat und vesayi dem Sultan, die Erlaubnis in zwei Stunden zurückzuziehen. widrigenfalls ,eine übrigens zur Verteidigung ganz ungeeignete Stadt bombardiert werde^ 6e Sultan fügte sich, und anch Frankreich nahm die Demütigung - ^Faschoda - schwigend hin. Als Lord Curzon jetzt ^ der schmalen Fahr in . die den Zuqana ;n Maskat bildet, Anker war. kam der Sultan wie ein ab¬ hängiger Kst'an Bord des Kriegsschiffes, das den Vertreter^ seines Snzeräns gebracht hatte. Es herrschte eitel Freude und Einverständnis. An Oman schließt sich nordwestwärts die arabische Küste El Haha oder El Hahr, em sehr trocknes, heißes Flachland, dessen unterseeische Fortsetzung sich so weit ins

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/129>, abgerufen am 17.06.2024.