Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.Die Alabunki-rstraße eins! 5 ^ ^"en Strich unter den bittern Schmerz gemacht, den ihm Melitta Herr Heinemann, soll ich Mutter grüßen? fragte eine Stimme neben ihm. Malp^ gehörte dem alten Schlüter, der, einen dicken Reisesack in der Hand, den eine A? '""^ nämlich doch wieder in die Klabnnkerstraße, plauderte er, ohne uns Der Maler sagte nicht viel, aber er nahm demi alten Mann den Reisesack ab. hab ick k " Dank, Herr Heinemann! Schlüter rieb seinen Arm. Wo ich jung war, Ä o> r ' H^ Heinemann? mal a^s'!^ begann bald wieder zu sprechen. Ich hab mich auch das Kloster Die Alabunki-rstraße eins! 5 ^ ^«en Strich unter den bittern Schmerz gemacht, den ihm Melitta Herr Heinemann, soll ich Mutter grüßen? fragte eine Stimme neben ihm. Malp^ gehörte dem alten Schlüter, der, einen dicken Reisesack in der Hand, den eine A? '""^ nämlich doch wieder in die Klabnnkerstraße, plauderte er, ohne uns Der Maler sagte nicht viel, aber er nahm demi alten Mann den Reisesack ab. hab ick k " Dank, Herr Heinemann! Schlüter rieb seinen Arm. Wo ich jung war, Ä o> r ' H^ Heinemann? mal a^s'!^ begann bald wieder zu sprechen. Ich hab mich auch das Kloster <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0681" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/293478"/> <fw type="header" place="top"> Die Alabunki-rstraße</fw><lb/> <p xml:id="ID_3918" prev="#ID_3917"> eins! 5 ^ ^«en Strich unter den bittern Schmerz gemacht, den ihm Melitta<lb/> aerM ' ^ damals, als ihm in der Kapelle der Schleier von den Augen<lb/> Abe !!' ^de>, war gesund geworden, und seine Arbeit war seine Freude,<lb/> ihr s> ? wiedersehen, vor der sein Herz einst im Staube gelegen hatte, mit<lb/> dank- ^ ""t einem gleichgiltigen Wesen, war das möglich? In tiefen Ge¬<lb/> ber hör""^^ der ^"^^ ^in Städtchen mit dem viereckigen Turm zu, hinter ihm<lb/> der 9 k?^ ^ Svmmerivind, die Bäume rauschten, und die Lerchen sangen hoch in<lb/> manu se. ^ ^"^^ ^ gegeben, da rauschte kein Baum für Alois Heine-<lb/> Sch»/ ^^"^ Lerche sang. Da war seine Seele wund gewesen von den großen<lb/> jett? A"' die nur einmal über ein armes Menschenkind kommen können. Und<lb/> ' in ^ denn noch nicht gefeit gegen schöne Angen und eine siisze Stimme?</p><lb/> <p xml:id="ID_3919"> Herr Heinemann, soll ich Mutter grüßen? fragte eine Stimme neben ihm.</p><lb/> <p xml:id="ID_3920"> Malp^ gehörte dem alten Schlüter, der, einen dicken Reisesack in der Hand, den<lb/> ^r eingeholt hatte und sich ihm anschloß,</p><lb/> <p xml:id="ID_3921"> eine A? '""^ nämlich doch wieder in die Klabnnkerstraße, plauderte er, ohne uns<lb/> die in.f ^ warten. Is ja gut hier aufn Land, und was Ihr Mutter is,<lb/> Klab» « '""l kommen, abersten Hanibnrg ist doch das Beste. Und dann die<lb/> Nich, Herr Heinemann?</p><lb/> <p xml:id="ID_3922"> Der Maler sagte nicht viel, aber er nahm demi alten Mann den Reisesack ab.</p><lb/> <p xml:id="ID_3923"> hab ick k " Dank, Herr Heinemann! Schlüter rieb seinen Arm. Wo ich jung war,<lb/> gefallt !°5 ^e alten Kerls auch was getragen, und um muß ich mich das selbst<lb/> klnqen ?n die Jugend is furchtbar flink vorbei. Abers ich will nich<lb/> wo'lit V ' " NUN" ^eit hob ich wieder gekriegt aus Moorheide, und wenn ich<lb/> ich ivul/^'^ ich "ix mehr zu tun. Abers ich mag nich fanlenzen. Darum komm<lb/> huschen ^""r" ""^ Moorheide, kuck nach die Wirtschaft und geb ein<lb/> ""d ti ,u ^"d denn kenn ich ja mich ein Mann, der die Hübners kauft<lb/> "darf ^ ^"''sens. Mein Schwester, die Fuchsins, die versteht da auch was von,<lb/> dnzwis^""?sine»Sehens ^in können es doch nich so gut. als wenn wir Manners<lb/> '</p><lb/> <p xml:id="ID_3924"> Ä o> r ' H^ Heinemann?<lb/> ^uge'wußte ^ ""^ Geplauder des Alten. Der sagte Dinge, die er</p><lb/> <p xml:id="ID_3925"> mal a^s'!^ begann bald wieder zu sprechen. Ich hab mich auch das Kloster<lb/> Mutter s s Heinemann. Da malen Sie ja woll was, und wenn ich Ihr<lb/> grasig?,, 5^' .will ich ihr ein büschen was verzählen. Ich hab da ja anch son alt<lb/> sei« Mut/ ^ wohnen, Klaus Fuchsins, der einer von die Gelehrten is und von<lb/> Jung, ^ wissen will, als daß sie ihn in Zeug hält. Is ein gräflichen<lb/> son büsfs/ ^ will ganzen gewiß nix mit ihn zu tun haben. Abersten wie ich<lb/> was put ^ ^ Willen Wegens bein Kloster spazieren geh, hör ich mit einmal<lb/> ein Ber^ ">"d denn seh ich mein Nepos Klaus unterm Baum sitzen. Er hat<lb/> niodschx s-..^"pierens in die Hand und liest und liest. Und neben ihn in son nen-<lb/> hübschp K""gemalte, was doch eigentlich nur forn Schiff is, liegt ne ganz wunder-<lb/> gräsjge,, g?"e'isperson »ut hört Klaus zu. Warraftigen Gott, sie hört meinen<lb/> Fuchsig, con>h zu, und sagt mannichmal Bravo, Bravo! Ah, wie schön, Herr<lb/> und wie 's 6""sen gewiß, das tut sie. und ich kann mich gar nich vermuntern,<lb/> büschen x ""^her auf deu Pachthof komme, wo ich den Kutscher Krischan ein<lb/> Und Krisck""^' "h den, >pas is denn eigentlich rin Klaus Fuchsins los?<lb/> liest sei,,! ^legt ganz furchtbar das Lachen und sagt: Ja, Herr Schlüter, der<lb/> weiter ol ^oichtens der Frau Baronin von Wvlffenradt vor, und erzählt mich<lb/> radt aus, ^^^^ Baronin. Das is die Person, die die Frau von Wolffen-<lb/> hinter M ^ ^^^t und ihr den Mann weggenommen hat. Und nu is sie<lb/> treffen s"""6 wuWus her. Is das nich schrecklich? Krischan sagt, jedweden Tag<lb/> Barvui, n-'/cV ""d ihr Mann is verreist. Und um son Frauensmensch is unsre<lb/> denken - V. h "e geschiedne Frau! Ach, Herr Heinemann, man sollt es nich"en, was die Welt steche is!</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0681]
Die Alabunki-rstraße
eins! 5 ^ ^«en Strich unter den bittern Schmerz gemacht, den ihm Melitta
aerM ' ^ damals, als ihm in der Kapelle der Schleier von den Augen
Abe !!' ^de>, war gesund geworden, und seine Arbeit war seine Freude,
ihr s> ? wiedersehen, vor der sein Herz einst im Staube gelegen hatte, mit
dank- ^ ""t einem gleichgiltigen Wesen, war das möglich? In tiefen Ge¬
ber hör""^^ der ^"^^ ^in Städtchen mit dem viereckigen Turm zu, hinter ihm
der 9 k?^ ^ Svmmerivind, die Bäume rauschten, und die Lerchen sangen hoch in
manu se. ^ ^"^^ ^ gegeben, da rauschte kein Baum für Alois Heine-
Sch»/ ^^"^ Lerche sang. Da war seine Seele wund gewesen von den großen
jett? A"' die nur einmal über ein armes Menschenkind kommen können. Und
' in ^ denn noch nicht gefeit gegen schöne Angen und eine siisze Stimme?
Herr Heinemann, soll ich Mutter grüßen? fragte eine Stimme neben ihm.
Malp^ gehörte dem alten Schlüter, der, einen dicken Reisesack in der Hand, den
^r eingeholt hatte und sich ihm anschloß,
eine A? '""^ nämlich doch wieder in die Klabnnkerstraße, plauderte er, ohne uns
die in.f ^ warten. Is ja gut hier aufn Land, und was Ihr Mutter is,
Klab» « '""l kommen, abersten Hanibnrg ist doch das Beste. Und dann die
Nich, Herr Heinemann?
Der Maler sagte nicht viel, aber er nahm demi alten Mann den Reisesack ab.
hab ick k " Dank, Herr Heinemann! Schlüter rieb seinen Arm. Wo ich jung war,
gefallt !°5 ^e alten Kerls auch was getragen, und um muß ich mich das selbst
klnqen ?n die Jugend is furchtbar flink vorbei. Abers ich will nich
wo'lit V ' " NUN" ^eit hob ich wieder gekriegt aus Moorheide, und wenn ich
ich ivul/^'^ ich "ix mehr zu tun. Abers ich mag nich fanlenzen. Darum komm
huschen ^""r" ""^ Moorheide, kuck nach die Wirtschaft und geb ein
""d ti ,u ^"d denn kenn ich ja mich ein Mann, der die Hübners kauft
"darf ^ ^"''sens. Mein Schwester, die Fuchsins, die versteht da auch was von,
dnzwis^""?sine»Sehens ^in können es doch nich so gut. als wenn wir Manners
'
Ä o> r ' H^ Heinemann?
^uge'wußte ^ ""^ Geplauder des Alten. Der sagte Dinge, die er
mal a^s'!^ begann bald wieder zu sprechen. Ich hab mich auch das Kloster
Mutter s s Heinemann. Da malen Sie ja woll was, und wenn ich Ihr
grasig?,, 5^' .will ich ihr ein büschen was verzählen. Ich hab da ja anch son alt
sei« Mut/ ^ wohnen, Klaus Fuchsins, der einer von die Gelehrten is und von
Jung, ^ wissen will, als daß sie ihn in Zeug hält. Is ein gräflichen
son büsfs/ ^ will ganzen gewiß nix mit ihn zu tun haben. Abersten wie ich
was put ^ ^ Willen Wegens bein Kloster spazieren geh, hör ich mit einmal
ein Ber^ ">"d denn seh ich mein Nepos Klaus unterm Baum sitzen. Er hat
niodschx s-..^"pierens in die Hand und liest und liest. Und neben ihn in son nen-
hübschp K""gemalte, was doch eigentlich nur forn Schiff is, liegt ne ganz wunder-
gräsjge,, g?"e'isperson »ut hört Klaus zu. Warraftigen Gott, sie hört meinen
Fuchsig, con>h zu, und sagt mannichmal Bravo, Bravo! Ah, wie schön, Herr
und wie 's 6""sen gewiß, das tut sie. und ich kann mich gar nich vermuntern,
büschen x ""^her auf deu Pachthof komme, wo ich den Kutscher Krischan ein
Und Krisck""^' "h den, >pas is denn eigentlich rin Klaus Fuchsins los?
liest sei,,! ^legt ganz furchtbar das Lachen und sagt: Ja, Herr Schlüter, der
weiter ol ^oichtens der Frau Baronin von Wvlffenradt vor, und erzählt mich
radt aus, ^^^^ Baronin. Das is die Person, die die Frau von Wolffen-
hinter M ^ ^^^t und ihr den Mann weggenommen hat. Und nu is sie
treffen s"""6 wuWus her. Is das nich schrecklich? Krischan sagt, jedweden Tag
Barvui, n-'/cV ""d ihr Mann is verreist. Und um son Frauensmensch is unsre
denken - V. h "e geschiedne Frau! Ach, Herr Heinemann, man sollt es nich"en, was die Welt steche is!
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Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
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