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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Im Lande der tausend Seen

jedem der zahlreichen Jmatrareisenden, die alljährlich von Petersburg oder
über Helsingfors kommend die weltberühmten Stromschnellen -- die größten
Europas -- besuchen, raten, wenn es seine Zeit ihm erlaubt, wenigstens eine
Fahrt mit dem Dampfer zu machen, obgleich der Besuch natürlich mit der
Bahn viel schneller zu ermöglichen ist, und man den Ausflug auf diese Weise
von Petersburg aus in einem Tage machen kann. Wer jedoch nicht an die
Stunde gebunden ist, sollte es nicht versäumen, die idyllisch reizvolle Wasser¬
fahrt durch die Seen und die sie verbindenden Kanäle zu machen, sei es auch
nur, um die überaus interessanten Schleusenanlagen kennen zu lernen. Und
dann eine Nacht am Jmatra -- wer könnte die traumhafte Schönheit
einer solchen "schlaflosen Nacht""je vergessen? Ich bin nämlich, durch mehr¬
fache Erfahrungen gewitzigt, der Überzeugung, daß jeder der in dem unmittel¬
bar an den Stromschnellen liegenden Wasserfallhotel übernachtenden Reisenden
die erste Nacht den wild tobenden "Trollen"*) den Tribut seines Schlafes
bringen muß.

Um die Pfingstzeit war es, an einem durchsichtig klaren, echt nordischen
Junimorgen, als wir uns an Bord des großen salina-Passagierdampsers
"Ilmarinen" begaben. Wenig Minuten schon, nachdem wir den schmalen
Sund bei Husniemi passiert hatten, war Wiborg, verdeckt durch die hinter
unserm Rücken sich zusammenschiebenden waldigen Ufer und Inseln, unsern
Blicken entschwunden. Unser Schiff fuhr ziemlich nahe am rechten Ufer hin,
links deuteten einige über den Wasserspiegel emporragende Steine und kleine
Wirbel auf die in der Tiefe lauernde Gefahr der "Krokodilenbrust" hin, so
genannt nach den Klippen, die hier auf dem Seegrnnd liegen und nur bei
niedrigem Wasscrstcinde sichtbar werden. Hell von der Morgensonne beschienen,
leuchtet vom linken Ufer des Sees die schöne Besitzung Augnstenhof mit ihrer
uralten in frisches Grün gehüllten Birkenallee und buntfarbigen Blumen¬
parterres zu uns herüber, daran schließt sich das reich gegliederte Ufer von
Monrepos mit dem lichtumflossenen Ludwigstein, der sonst so unheimlich düstern
Mausoleumsinsel. Jenseits von Monrepos erreicht das felsige Ufer seine höchste
Stelle in dem "Echoselsen"; diesem vorgelagert ist die von den Villenbewohnern
der umliegenden Ortschaften mit Vorliebe zu Picknickpartien besuchte "Felsen¬
insel," ein Eiland von beträchtlicher Größe, das ans einer einzigen Niesen-
granitplatte besteht, die, an mehreren Stellen geborsten, den Wurzeln knorriger
Waldbäume Raum zum Kampf ums Dasein gegeben hat. Jenseits der Felsen-
insel weitet sich der Spiegel des Sees, links über den Waldbünmen zeigt sich
der Ausfichtsturm von Herttuala, eines sechs Kilometer von Wiborg entfernten
Gutes, dessen Park mit seinen herrlichen, vielhundertjährigen Bäumen das Ziel
häufiger Bootpartien ist. Nachdem eine Anzahl mit Märkten,kaufen beladner
Dienstmädchen am ersten Halteplatz, dem inmitten grüner Wiesen und an¬
mutiger Parkanlagen liegenden Gute Pietilä, das Schiff verlassen hat, steuert
dieses in die Lavolaschleuse hinein. Der Unterschied des Sceniveaus mit dem
des hier beginnenden Kanals ist aber so unbedeutend, daß wir ihn überhaupt
kaum bemerkten. Die Landschaft ist hier überaus anmutig in ihrer reichen
Abwechslung von Fels, Wasser und Wald. Dem unscheinbaren, aber malerisch
unter überhängenden Waldbünmen liegenden alten Hof Lavola gegenüber er¬
hebt sich auf der andern Seite der Schleuse auf steilem Ufer die einem reichen
Petersburger gehörende großartige Villa Onna, ein säulengetragner hochge-
türmter Bau mit blumengeschmückter breiter Freitreppe, in blendender Wei>^
sich absehend von dem dunkeln Waldgrund. Ausgedehnte Orangerien gibt e^>
dort, lauschige Nuheplützchen und an der höchsten Stelle des Parks einen
zierlichen ionischen Tempel aus weißem Marmor, lind das alles spiegelt sich



*) Trollen--die altnordischen Strom- und Berggeister. ^
Im Lande der tausend Seen

jedem der zahlreichen Jmatrareisenden, die alljährlich von Petersburg oder
über Helsingfors kommend die weltberühmten Stromschnellen — die größten
Europas — besuchen, raten, wenn es seine Zeit ihm erlaubt, wenigstens eine
Fahrt mit dem Dampfer zu machen, obgleich der Besuch natürlich mit der
Bahn viel schneller zu ermöglichen ist, und man den Ausflug auf diese Weise
von Petersburg aus in einem Tage machen kann. Wer jedoch nicht an die
Stunde gebunden ist, sollte es nicht versäumen, die idyllisch reizvolle Wasser¬
fahrt durch die Seen und die sie verbindenden Kanäle zu machen, sei es auch
nur, um die überaus interessanten Schleusenanlagen kennen zu lernen. Und
dann eine Nacht am Jmatra — wer könnte die traumhafte Schönheit
einer solchen „schlaflosen Nacht"„je vergessen? Ich bin nämlich, durch mehr¬
fache Erfahrungen gewitzigt, der Überzeugung, daß jeder der in dem unmittel¬
bar an den Stromschnellen liegenden Wasserfallhotel übernachtenden Reisenden
die erste Nacht den wild tobenden „Trollen"*) den Tribut seines Schlafes
bringen muß.

Um die Pfingstzeit war es, an einem durchsichtig klaren, echt nordischen
Junimorgen, als wir uns an Bord des großen salina-Passagierdampsers
„Ilmarinen" begaben. Wenig Minuten schon, nachdem wir den schmalen
Sund bei Husniemi passiert hatten, war Wiborg, verdeckt durch die hinter
unserm Rücken sich zusammenschiebenden waldigen Ufer und Inseln, unsern
Blicken entschwunden. Unser Schiff fuhr ziemlich nahe am rechten Ufer hin,
links deuteten einige über den Wasserspiegel emporragende Steine und kleine
Wirbel auf die in der Tiefe lauernde Gefahr der „Krokodilenbrust" hin, so
genannt nach den Klippen, die hier auf dem Seegrnnd liegen und nur bei
niedrigem Wasscrstcinde sichtbar werden. Hell von der Morgensonne beschienen,
leuchtet vom linken Ufer des Sees die schöne Besitzung Augnstenhof mit ihrer
uralten in frisches Grün gehüllten Birkenallee und buntfarbigen Blumen¬
parterres zu uns herüber, daran schließt sich das reich gegliederte Ufer von
Monrepos mit dem lichtumflossenen Ludwigstein, der sonst so unheimlich düstern
Mausoleumsinsel. Jenseits von Monrepos erreicht das felsige Ufer seine höchste
Stelle in dem „Echoselsen"; diesem vorgelagert ist die von den Villenbewohnern
der umliegenden Ortschaften mit Vorliebe zu Picknickpartien besuchte „Felsen¬
insel," ein Eiland von beträchtlicher Größe, das ans einer einzigen Niesen-
granitplatte besteht, die, an mehreren Stellen geborsten, den Wurzeln knorriger
Waldbäume Raum zum Kampf ums Dasein gegeben hat. Jenseits der Felsen-
insel weitet sich der Spiegel des Sees, links über den Waldbünmen zeigt sich
der Ausfichtsturm von Herttuala, eines sechs Kilometer von Wiborg entfernten
Gutes, dessen Park mit seinen herrlichen, vielhundertjährigen Bäumen das Ziel
häufiger Bootpartien ist. Nachdem eine Anzahl mit Märkten,kaufen beladner
Dienstmädchen am ersten Halteplatz, dem inmitten grüner Wiesen und an¬
mutiger Parkanlagen liegenden Gute Pietilä, das Schiff verlassen hat, steuert
dieses in die Lavolaschleuse hinein. Der Unterschied des Sceniveaus mit dem
des hier beginnenden Kanals ist aber so unbedeutend, daß wir ihn überhaupt
kaum bemerkten. Die Landschaft ist hier überaus anmutig in ihrer reichen
Abwechslung von Fels, Wasser und Wald. Dem unscheinbaren, aber malerisch
unter überhängenden Waldbünmen liegenden alten Hof Lavola gegenüber er¬
hebt sich auf der andern Seite der Schleuse auf steilem Ufer die einem reichen
Petersburger gehörende großartige Villa Onna, ein säulengetragner hochge-
türmter Bau mit blumengeschmückter breiter Freitreppe, in blendender Wei>^
sich absehend von dem dunkeln Waldgrund. Ausgedehnte Orangerien gibt e^>
dort, lauschige Nuheplützchen und an der höchsten Stelle des Parks einen
zierlichen ionischen Tempel aus weißem Marmor, lind das alles spiegelt sich



*) Trollen—die altnordischen Strom- und Berggeister. ^
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[0226] Im Lande der tausend Seen jedem der zahlreichen Jmatrareisenden, die alljährlich von Petersburg oder über Helsingfors kommend die weltberühmten Stromschnellen — die größten Europas — besuchen, raten, wenn es seine Zeit ihm erlaubt, wenigstens eine Fahrt mit dem Dampfer zu machen, obgleich der Besuch natürlich mit der Bahn viel schneller zu ermöglichen ist, und man den Ausflug auf diese Weise von Petersburg aus in einem Tage machen kann. Wer jedoch nicht an die Stunde gebunden ist, sollte es nicht versäumen, die idyllisch reizvolle Wasser¬ fahrt durch die Seen und die sie verbindenden Kanäle zu machen, sei es auch nur, um die überaus interessanten Schleusenanlagen kennen zu lernen. Und dann eine Nacht am Jmatra — wer könnte die traumhafte Schönheit einer solchen „schlaflosen Nacht"„je vergessen? Ich bin nämlich, durch mehr¬ fache Erfahrungen gewitzigt, der Überzeugung, daß jeder der in dem unmittel¬ bar an den Stromschnellen liegenden Wasserfallhotel übernachtenden Reisenden die erste Nacht den wild tobenden „Trollen"*) den Tribut seines Schlafes bringen muß. Um die Pfingstzeit war es, an einem durchsichtig klaren, echt nordischen Junimorgen, als wir uns an Bord des großen salina-Passagierdampsers „Ilmarinen" begaben. Wenig Minuten schon, nachdem wir den schmalen Sund bei Husniemi passiert hatten, war Wiborg, verdeckt durch die hinter unserm Rücken sich zusammenschiebenden waldigen Ufer und Inseln, unsern Blicken entschwunden. Unser Schiff fuhr ziemlich nahe am rechten Ufer hin, links deuteten einige über den Wasserspiegel emporragende Steine und kleine Wirbel auf die in der Tiefe lauernde Gefahr der „Krokodilenbrust" hin, so genannt nach den Klippen, die hier auf dem Seegrnnd liegen und nur bei niedrigem Wasscrstcinde sichtbar werden. Hell von der Morgensonne beschienen, leuchtet vom linken Ufer des Sees die schöne Besitzung Augnstenhof mit ihrer uralten in frisches Grün gehüllten Birkenallee und buntfarbigen Blumen¬ parterres zu uns herüber, daran schließt sich das reich gegliederte Ufer von Monrepos mit dem lichtumflossenen Ludwigstein, der sonst so unheimlich düstern Mausoleumsinsel. Jenseits von Monrepos erreicht das felsige Ufer seine höchste Stelle in dem „Echoselsen"; diesem vorgelagert ist die von den Villenbewohnern der umliegenden Ortschaften mit Vorliebe zu Picknickpartien besuchte „Felsen¬ insel," ein Eiland von beträchtlicher Größe, das ans einer einzigen Niesen- granitplatte besteht, die, an mehreren Stellen geborsten, den Wurzeln knorriger Waldbäume Raum zum Kampf ums Dasein gegeben hat. Jenseits der Felsen- insel weitet sich der Spiegel des Sees, links über den Waldbünmen zeigt sich der Ausfichtsturm von Herttuala, eines sechs Kilometer von Wiborg entfernten Gutes, dessen Park mit seinen herrlichen, vielhundertjährigen Bäumen das Ziel häufiger Bootpartien ist. Nachdem eine Anzahl mit Märkten,kaufen beladner Dienstmädchen am ersten Halteplatz, dem inmitten grüner Wiesen und an¬ mutiger Parkanlagen liegenden Gute Pietilä, das Schiff verlassen hat, steuert dieses in die Lavolaschleuse hinein. Der Unterschied des Sceniveaus mit dem des hier beginnenden Kanals ist aber so unbedeutend, daß wir ihn überhaupt kaum bemerkten. Die Landschaft ist hier überaus anmutig in ihrer reichen Abwechslung von Fels, Wasser und Wald. Dem unscheinbaren, aber malerisch unter überhängenden Waldbünmen liegenden alten Hof Lavola gegenüber er¬ hebt sich auf der andern Seite der Schleuse auf steilem Ufer die einem reichen Petersburger gehörende großartige Villa Onna, ein säulengetragner hochge- türmter Bau mit blumengeschmückter breiter Freitreppe, in blendender Wei>^ sich absehend von dem dunkeln Waldgrund. Ausgedehnte Orangerien gibt e^> dort, lauschige Nuheplützchen und an der höchsten Stelle des Parks einen zierlichen ionischen Tempel aus weißem Marmor, lind das alles spiegelt sich *) Trollen—die altnordischen Strom- und Berggeister. ^

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/226>, abgerufen am 12.05.2024.