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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Im Tande der tausend Seen

in dem klaren Wasser des tiefgründigen Sees. Lautlose Stille herrscht über
der von kunstsinniger Gärtnerhand mit einer Fülle blühender Gewächse ge¬
schmückten Besitzung; es macht den Eindruck, als ob alles hier die Ankunft
des Gutsherrn erwarte und sich deshalb in Festschmuck gehüllt habe. Und
so ist uns dieses weltabgeschiedne kleine Paradies erschienen, so oft uns der
Weg vorbeiführte. Jahr für Jahr; der glückliche Besitzer all dieser schimmernden
blühenden Herrlichkeit aber hat sich zum großen Kummer seines Gärtners und
seines Hausverwalters seit Jahren nicht in Onna sehen lassen, da er es vor¬
zieht, in Paris und in fashionabeln Weltkurorten sein Leben zu genießen.

Auch die Ufer des mit der Lavolcischleuse beginnenden Kanals sind von
freundlichen, meist in russischem Stil mit reicher Holzschnitzerei verzierten Villen
anmutig belebt. Der Kanal mündet in ein weiherartiges waldumkränztes
Becken, den Jnnstilcmjärwi, über dem sich links auf rasenbewachsner Anhöhe
die verstreuten Gebäude des Guts Juustila zeigen. Von außergewöhnlich
wildem Zauber ist das rechte Ufer des Sees; von der hochbcwaldeten See¬
wand löst sich von einem schmalen durch hohe Steilufer eingeengten Wasser¬
streifen umgürtet die schöne Insel Tiugamosaari los, an der unser Schiff
vorbei steuert. Dann stoppt es dicht vor einem hohen massiv eisernen Tor:
wir sind an der großen Schleuse von Juustila angelangt. Über uns auf dem
aus glattbchcmenen Granitquadern gemauerten Quai, zu beiden Seiten des
Kanals, sind die Schleusenwärter schon an der Arbeit, den sinnreich kon¬
struierten Mechanismus in Bewegung zu setzen, und langsam drehen sich die
schweren Torflügel in ihren Angeln, öffnen sich und schließen sich gleich
wieder langsam und schwerfällig hinter dem einfahrenden Schiff. Der große
Dampfer nimmt den ganzen Raum des zwischen zwei gewaltigen Toren ein¬
gedämmten Wasserbeckens ein, dessen Niveau der Oberfläche des Sees entspricht.
Jenseits des zweiten Tores aber brausen und toben die Gewässer, als ver¬
suchten sie in mächtigem Anprall die zwischen ihnen und dem geschlossenen
Raum aufgerichtete Scheidewand hinwegzuräumen. Jetzt werden die in den
Toren angebrachten Klappen gezogen, und brausend stürzen zwei dicke Wasser¬
strahlen in schäumenden Kaskaden herab und füllen binnen wenig Minuten
das enge Bassin, sodaß wir fühlen, wie uns die steigenden Fluten empor¬
heben. Das Wasser strömt so lange zu, bis die Differenz zwischen der ersten
und der zweiten Schleuse ausgeglichen ist. worauf die Drehvornchtung des
zweiten Tores in Bewegung gesetzt wird und sich der eben geschilderte Vor¬
gang wiederholt. Natürlich' erfordert die ganze Manipulation Zeit, und wenn
man das interessante Schauspiel einmal genossen hat, zieht man es vor, bei der
nächsten Schleuse auszusteigen, um die Gelegenheit zu benutzen, einen hübschen
Spaziergang zu machen, da zu beiden Seiten des von Riesenquadern einge¬
faßten Kanals ein bequemer Fußweg hinführt. Bei Juustila, wo drei Schleusen
einander folgen, braucht das Schiff über eine halbe Stunde, sie zu passieren,
eine Zeitspanne, die gerade genügt, in der oberhalb der Schleusen liegenden
grünumrankten Pension Juustila ein gutes Frühstück einzunehmen. Bei solchen
Gelegenheiten empfindet der Reisende so recht die Annehmlichkeit des skandi¬
navischen Sexacssens. Ans jeder größern Dampfschiff- oder Eisenbahnstation
findet man den reichbesetzten Sexatisch gedeckt und kann zulangen, soviel es
einem beliebt; ist eine der zahlreichen Schüsseln geleert, so wird sie sofort
von dem aufmerksamen Wirt durch eine neue ersetzt -- der obligate Schnaps
darf natürlich auch nicht fehlen -, und die ganze Mahlzeit, an der man sich
vollständig sättigen kann, kostet je nach dem Ort eine bis zwei finnische Mark^)
^ Eine kurze Kanalfahrt trennt Juustila von dem reizenden kleinen See
Parvilainen, dann folgt eine lange Strecke, auf der wir eme starke Steigung



Eine finnische Mark ^ 80 Pfennige.
Grenzboten III 1904Z0
Im Tande der tausend Seen

in dem klaren Wasser des tiefgründigen Sees. Lautlose Stille herrscht über
der von kunstsinniger Gärtnerhand mit einer Fülle blühender Gewächse ge¬
schmückten Besitzung; es macht den Eindruck, als ob alles hier die Ankunft
des Gutsherrn erwarte und sich deshalb in Festschmuck gehüllt habe. Und
so ist uns dieses weltabgeschiedne kleine Paradies erschienen, so oft uns der
Weg vorbeiführte. Jahr für Jahr; der glückliche Besitzer all dieser schimmernden
blühenden Herrlichkeit aber hat sich zum großen Kummer seines Gärtners und
seines Hausverwalters seit Jahren nicht in Onna sehen lassen, da er es vor¬
zieht, in Paris und in fashionabeln Weltkurorten sein Leben zu genießen.

Auch die Ufer des mit der Lavolcischleuse beginnenden Kanals sind von
freundlichen, meist in russischem Stil mit reicher Holzschnitzerei verzierten Villen
anmutig belebt. Der Kanal mündet in ein weiherartiges waldumkränztes
Becken, den Jnnstilcmjärwi, über dem sich links auf rasenbewachsner Anhöhe
die verstreuten Gebäude des Guts Juustila zeigen. Von außergewöhnlich
wildem Zauber ist das rechte Ufer des Sees; von der hochbcwaldeten See¬
wand löst sich von einem schmalen durch hohe Steilufer eingeengten Wasser¬
streifen umgürtet die schöne Insel Tiugamosaari los, an der unser Schiff
vorbei steuert. Dann stoppt es dicht vor einem hohen massiv eisernen Tor:
wir sind an der großen Schleuse von Juustila angelangt. Über uns auf dem
aus glattbchcmenen Granitquadern gemauerten Quai, zu beiden Seiten des
Kanals, sind die Schleusenwärter schon an der Arbeit, den sinnreich kon¬
struierten Mechanismus in Bewegung zu setzen, und langsam drehen sich die
schweren Torflügel in ihren Angeln, öffnen sich und schließen sich gleich
wieder langsam und schwerfällig hinter dem einfahrenden Schiff. Der große
Dampfer nimmt den ganzen Raum des zwischen zwei gewaltigen Toren ein¬
gedämmten Wasserbeckens ein, dessen Niveau der Oberfläche des Sees entspricht.
Jenseits des zweiten Tores aber brausen und toben die Gewässer, als ver¬
suchten sie in mächtigem Anprall die zwischen ihnen und dem geschlossenen
Raum aufgerichtete Scheidewand hinwegzuräumen. Jetzt werden die in den
Toren angebrachten Klappen gezogen, und brausend stürzen zwei dicke Wasser¬
strahlen in schäumenden Kaskaden herab und füllen binnen wenig Minuten
das enge Bassin, sodaß wir fühlen, wie uns die steigenden Fluten empor¬
heben. Das Wasser strömt so lange zu, bis die Differenz zwischen der ersten
und der zweiten Schleuse ausgeglichen ist. worauf die Drehvornchtung des
zweiten Tores in Bewegung gesetzt wird und sich der eben geschilderte Vor¬
gang wiederholt. Natürlich' erfordert die ganze Manipulation Zeit, und wenn
man das interessante Schauspiel einmal genossen hat, zieht man es vor, bei der
nächsten Schleuse auszusteigen, um die Gelegenheit zu benutzen, einen hübschen
Spaziergang zu machen, da zu beiden Seiten des von Riesenquadern einge¬
faßten Kanals ein bequemer Fußweg hinführt. Bei Juustila, wo drei Schleusen
einander folgen, braucht das Schiff über eine halbe Stunde, sie zu passieren,
eine Zeitspanne, die gerade genügt, in der oberhalb der Schleusen liegenden
grünumrankten Pension Juustila ein gutes Frühstück einzunehmen. Bei solchen
Gelegenheiten empfindet der Reisende so recht die Annehmlichkeit des skandi¬
navischen Sexacssens. Ans jeder größern Dampfschiff- oder Eisenbahnstation
findet man den reichbesetzten Sexatisch gedeckt und kann zulangen, soviel es
einem beliebt; ist eine der zahlreichen Schüsseln geleert, so wird sie sofort
von dem aufmerksamen Wirt durch eine neue ersetzt — der obligate Schnaps
darf natürlich auch nicht fehlen -, und die ganze Mahlzeit, an der man sich
vollständig sättigen kann, kostet je nach dem Ort eine bis zwei finnische Mark^)
^ Eine kurze Kanalfahrt trennt Juustila von dem reizenden kleinen See
Parvilainen, dann folgt eine lange Strecke, auf der wir eme starke Steigung



Eine finnische Mark ^ 80 Pfennige.
Grenzboten III 1904Z0
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[0227] Im Tande der tausend Seen in dem klaren Wasser des tiefgründigen Sees. Lautlose Stille herrscht über der von kunstsinniger Gärtnerhand mit einer Fülle blühender Gewächse ge¬ schmückten Besitzung; es macht den Eindruck, als ob alles hier die Ankunft des Gutsherrn erwarte und sich deshalb in Festschmuck gehüllt habe. Und so ist uns dieses weltabgeschiedne kleine Paradies erschienen, so oft uns der Weg vorbeiführte. Jahr für Jahr; der glückliche Besitzer all dieser schimmernden blühenden Herrlichkeit aber hat sich zum großen Kummer seines Gärtners und seines Hausverwalters seit Jahren nicht in Onna sehen lassen, da er es vor¬ zieht, in Paris und in fashionabeln Weltkurorten sein Leben zu genießen. Auch die Ufer des mit der Lavolcischleuse beginnenden Kanals sind von freundlichen, meist in russischem Stil mit reicher Holzschnitzerei verzierten Villen anmutig belebt. Der Kanal mündet in ein weiherartiges waldumkränztes Becken, den Jnnstilcmjärwi, über dem sich links auf rasenbewachsner Anhöhe die verstreuten Gebäude des Guts Juustila zeigen. Von außergewöhnlich wildem Zauber ist das rechte Ufer des Sees; von der hochbcwaldeten See¬ wand löst sich von einem schmalen durch hohe Steilufer eingeengten Wasser¬ streifen umgürtet die schöne Insel Tiugamosaari los, an der unser Schiff vorbei steuert. Dann stoppt es dicht vor einem hohen massiv eisernen Tor: wir sind an der großen Schleuse von Juustila angelangt. Über uns auf dem aus glattbchcmenen Granitquadern gemauerten Quai, zu beiden Seiten des Kanals, sind die Schleusenwärter schon an der Arbeit, den sinnreich kon¬ struierten Mechanismus in Bewegung zu setzen, und langsam drehen sich die schweren Torflügel in ihren Angeln, öffnen sich und schließen sich gleich wieder langsam und schwerfällig hinter dem einfahrenden Schiff. Der große Dampfer nimmt den ganzen Raum des zwischen zwei gewaltigen Toren ein¬ gedämmten Wasserbeckens ein, dessen Niveau der Oberfläche des Sees entspricht. Jenseits des zweiten Tores aber brausen und toben die Gewässer, als ver¬ suchten sie in mächtigem Anprall die zwischen ihnen und dem geschlossenen Raum aufgerichtete Scheidewand hinwegzuräumen. Jetzt werden die in den Toren angebrachten Klappen gezogen, und brausend stürzen zwei dicke Wasser¬ strahlen in schäumenden Kaskaden herab und füllen binnen wenig Minuten das enge Bassin, sodaß wir fühlen, wie uns die steigenden Fluten empor¬ heben. Das Wasser strömt so lange zu, bis die Differenz zwischen der ersten und der zweiten Schleuse ausgeglichen ist. worauf die Drehvornchtung des zweiten Tores in Bewegung gesetzt wird und sich der eben geschilderte Vor¬ gang wiederholt. Natürlich' erfordert die ganze Manipulation Zeit, und wenn man das interessante Schauspiel einmal genossen hat, zieht man es vor, bei der nächsten Schleuse auszusteigen, um die Gelegenheit zu benutzen, einen hübschen Spaziergang zu machen, da zu beiden Seiten des von Riesenquadern einge¬ faßten Kanals ein bequemer Fußweg hinführt. Bei Juustila, wo drei Schleusen einander folgen, braucht das Schiff über eine halbe Stunde, sie zu passieren, eine Zeitspanne, die gerade genügt, in der oberhalb der Schleusen liegenden grünumrankten Pension Juustila ein gutes Frühstück einzunehmen. Bei solchen Gelegenheiten empfindet der Reisende so recht die Annehmlichkeit des skandi¬ navischen Sexacssens. Ans jeder größern Dampfschiff- oder Eisenbahnstation findet man den reichbesetzten Sexatisch gedeckt und kann zulangen, soviel es einem beliebt; ist eine der zahlreichen Schüsseln geleert, so wird sie sofort von dem aufmerksamen Wirt durch eine neue ersetzt — der obligate Schnaps darf natürlich auch nicht fehlen -, und die ganze Mahlzeit, an der man sich vollständig sättigen kann, kostet je nach dem Ort eine bis zwei finnische Mark^) ^ Eine kurze Kanalfahrt trennt Juustila von dem reizenden kleinen See Parvilainen, dann folgt eine lange Strecke, auf der wir eme starke Steigung Eine finnische Mark ^ 80 Pfennige. Grenzboten III 1904Z0

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/227>, abgerufen am 23.05.2024.