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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Gräfin Susanna

dem tiefen Klang ihrer Stimme lauschen und in dem Gefühl des Alleinseins mit
ihr schwelgen.

Ja, gab er zu. Patapuff ist ein Freund von mir -- sogar ein Glied meiner
Familie. Sie dürfen keine allzu schlechte Meinung von ihm haben, denn er ist im
Grunde genommen nicht halb so schlimm, als es scheint. Er ist durch und durch
Engländer und lebt auf dem Lande. Als echter englischer Landedelmann hegt er
eine vielleicht übertriebne Vorliebe für die Jagd und verliert, wenn diese in Be¬
tracht kommt, einigermaßen den Sinn für höhere Ethik. Er ist kein bißchen
schlimmer als seine menschlichen Sportgenossen, während er hundertmal hübscher
und klüger ist als diese.

Susanna sah mit nachdenklichen Lächeln auf Patapuff hinunter.

Daß er sehr hübsch ist, unterliegt keinem Zweifel, stimmte sie zu. Und --
Patapuff? Der Name gefällt mir. Ich will nicht allzu schlecht von ihm denken,
wenn er verspricht, niemals mehr einen Fringuello fangen zu wollen. Wie heißt
nur gleich der Fringuello auf Englisch? Es fällt mir im Augenblick nicht ein!

Ihr Blick und ihr Ton forderten Antwort, aber Anthony schüttelte den Kopf.

Und ich gehe soeben daran, das englische Wort zu vergessen, denn Fringuello
klingt viel hübscher.

Susanna lachte leicht auf, und er dachte: Wie köstlich sie lacht!

Aber, bat sie, ehe Sie es ganz vergessen haben, könnten Sie es im Interesse
meiner Bildung noch einmal aussprechen.

Wie gut ihr diese Mantilla steht, wie sie ihr Haar, ihre Gesichtsfarbe und
den Glanz ihrer Augen zur Geltung bringt, dachte er. Dann sagte er: Das Wort
fällt mir langsam wieder ein: Fink heißt es.

Fink? erwiderte Susanna. Danke vielmals -- Fink, natürlich Fink! Aber Sie
haben recht: Fringuello klingt hübscher.

Welcher entzückende Mund! dachte er. Wie fein geschwungen, wie rot er
ist -- und wie die weißen Zähnchen glänzen!

Und heute haben wir einen für hübsche Worte wie geschaffnen Morgen,
meinte er laut. Ein unbefangner Beobachter könnte ihn sogar beinahe für hübsch
erklären.

Da bin ich doch etwas weniger zurückhaltend, sagte Susanna; ich meine, wenn
der unbefangne Beobachter seine Augen ordentlich aufmacht, so muß er finden, daß
es ein wunderbar lieblicher Morgen ist.

Bök! warnte er mit gedämpfter Stimme, wir dürfen ihn nicht so ins Gesicht
loben, sonst wird er verdorben!

Wieder ließ sie ihr leichtes Lachen vernehmen.

Ihr Lachen ist wie Seeschaum, der in den Farben des Regenbogens erglänzt.
Es gleicht einem Springquell von Tönen, und jeder Ton einem schön geschliffnen
Edelstein, dachte der betörte Mann. Ich hoffe, wagte er dann weiter zu reden,
Sie werden mich nicht für allzu anmaßend halten, wenn ich das Recht für mich
in Anspruch nehme, eine Eigentümlichkeit mit Ihnen gemein zu haben: ich meine
die Vorliebe für die allerersten, die lieblichsten Morgenstunden.

Ja, stimmte Susanna bei, das ist eine Eigentümlichkeit -- in England. Aber
in Italien, wenigstens in der Gegend von Italien, wo ich aufgewachsen bin. ist
man immer um diese Zeit im Freien: in unserm Dialekt nennen wir diese Stunden
I'uro immaeotas, die makellosen Stunden.

Makellose Stunden? Das ist eine wunderschöne Bezeichnung, stimmte Anthony
zu. Es lebt wohl ein Geschlecht von Dichtern in Ihrer Gegend von Italien?

Der Ernst, der in der Tiefe von Susannas Augen ruhte, verdrängte für einen
Augenblick das heitere Leuchten auf der Oberfläche.

Es war ein Geschlecht von Dichtern, erwiderte sie bedauernd, ehe sie lesen
und schreiben gelernt haben. Aber jetzt, seit Einführung der allgemeinen Volks¬
bildung, ist die Poesie im Aussterben begriffen.


Gräfin Susanna

dem tiefen Klang ihrer Stimme lauschen und in dem Gefühl des Alleinseins mit
ihr schwelgen.

Ja, gab er zu. Patapuff ist ein Freund von mir — sogar ein Glied meiner
Familie. Sie dürfen keine allzu schlechte Meinung von ihm haben, denn er ist im
Grunde genommen nicht halb so schlimm, als es scheint. Er ist durch und durch
Engländer und lebt auf dem Lande. Als echter englischer Landedelmann hegt er
eine vielleicht übertriebne Vorliebe für die Jagd und verliert, wenn diese in Be¬
tracht kommt, einigermaßen den Sinn für höhere Ethik. Er ist kein bißchen
schlimmer als seine menschlichen Sportgenossen, während er hundertmal hübscher
und klüger ist als diese.

Susanna sah mit nachdenklichen Lächeln auf Patapuff hinunter.

Daß er sehr hübsch ist, unterliegt keinem Zweifel, stimmte sie zu. Und —
Patapuff? Der Name gefällt mir. Ich will nicht allzu schlecht von ihm denken,
wenn er verspricht, niemals mehr einen Fringuello fangen zu wollen. Wie heißt
nur gleich der Fringuello auf Englisch? Es fällt mir im Augenblick nicht ein!

Ihr Blick und ihr Ton forderten Antwort, aber Anthony schüttelte den Kopf.

Und ich gehe soeben daran, das englische Wort zu vergessen, denn Fringuello
klingt viel hübscher.

Susanna lachte leicht auf, und er dachte: Wie köstlich sie lacht!

Aber, bat sie, ehe Sie es ganz vergessen haben, könnten Sie es im Interesse
meiner Bildung noch einmal aussprechen.

Wie gut ihr diese Mantilla steht, wie sie ihr Haar, ihre Gesichtsfarbe und
den Glanz ihrer Augen zur Geltung bringt, dachte er. Dann sagte er: Das Wort
fällt mir langsam wieder ein: Fink heißt es.

Fink? erwiderte Susanna. Danke vielmals — Fink, natürlich Fink! Aber Sie
haben recht: Fringuello klingt hübscher.

Welcher entzückende Mund! dachte er. Wie fein geschwungen, wie rot er
ist — und wie die weißen Zähnchen glänzen!

Und heute haben wir einen für hübsche Worte wie geschaffnen Morgen,
meinte er laut. Ein unbefangner Beobachter könnte ihn sogar beinahe für hübsch
erklären.

Da bin ich doch etwas weniger zurückhaltend, sagte Susanna; ich meine, wenn
der unbefangne Beobachter seine Augen ordentlich aufmacht, so muß er finden, daß
es ein wunderbar lieblicher Morgen ist.

Bök! warnte er mit gedämpfter Stimme, wir dürfen ihn nicht so ins Gesicht
loben, sonst wird er verdorben!

Wieder ließ sie ihr leichtes Lachen vernehmen.

Ihr Lachen ist wie Seeschaum, der in den Farben des Regenbogens erglänzt.
Es gleicht einem Springquell von Tönen, und jeder Ton einem schön geschliffnen
Edelstein, dachte der betörte Mann. Ich hoffe, wagte er dann weiter zu reden,
Sie werden mich nicht für allzu anmaßend halten, wenn ich das Recht für mich
in Anspruch nehme, eine Eigentümlichkeit mit Ihnen gemein zu haben: ich meine
die Vorliebe für die allerersten, die lieblichsten Morgenstunden.

Ja, stimmte Susanna bei, das ist eine Eigentümlichkeit — in England. Aber
in Italien, wenigstens in der Gegend von Italien, wo ich aufgewachsen bin. ist
man immer um diese Zeit im Freien: in unserm Dialekt nennen wir diese Stunden
I'uro immaeotas, die makellosen Stunden.

Makellose Stunden? Das ist eine wunderschöne Bezeichnung, stimmte Anthony
zu. Es lebt wohl ein Geschlecht von Dichtern in Ihrer Gegend von Italien?

Der Ernst, der in der Tiefe von Susannas Augen ruhte, verdrängte für einen
Augenblick das heitere Leuchten auf der Oberfläche.

Es war ein Geschlecht von Dichtern, erwiderte sie bedauernd, ehe sie lesen
und schreiben gelernt haben. Aber jetzt, seit Einführung der allgemeinen Volks¬
bildung, ist die Poesie im Aussterben begriffen.


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[0425] Gräfin Susanna dem tiefen Klang ihrer Stimme lauschen und in dem Gefühl des Alleinseins mit ihr schwelgen. Ja, gab er zu. Patapuff ist ein Freund von mir — sogar ein Glied meiner Familie. Sie dürfen keine allzu schlechte Meinung von ihm haben, denn er ist im Grunde genommen nicht halb so schlimm, als es scheint. Er ist durch und durch Engländer und lebt auf dem Lande. Als echter englischer Landedelmann hegt er eine vielleicht übertriebne Vorliebe für die Jagd und verliert, wenn diese in Be¬ tracht kommt, einigermaßen den Sinn für höhere Ethik. Er ist kein bißchen schlimmer als seine menschlichen Sportgenossen, während er hundertmal hübscher und klüger ist als diese. Susanna sah mit nachdenklichen Lächeln auf Patapuff hinunter. Daß er sehr hübsch ist, unterliegt keinem Zweifel, stimmte sie zu. Und — Patapuff? Der Name gefällt mir. Ich will nicht allzu schlecht von ihm denken, wenn er verspricht, niemals mehr einen Fringuello fangen zu wollen. Wie heißt nur gleich der Fringuello auf Englisch? Es fällt mir im Augenblick nicht ein! Ihr Blick und ihr Ton forderten Antwort, aber Anthony schüttelte den Kopf. Und ich gehe soeben daran, das englische Wort zu vergessen, denn Fringuello klingt viel hübscher. Susanna lachte leicht auf, und er dachte: Wie köstlich sie lacht! Aber, bat sie, ehe Sie es ganz vergessen haben, könnten Sie es im Interesse meiner Bildung noch einmal aussprechen. Wie gut ihr diese Mantilla steht, wie sie ihr Haar, ihre Gesichtsfarbe und den Glanz ihrer Augen zur Geltung bringt, dachte er. Dann sagte er: Das Wort fällt mir langsam wieder ein: Fink heißt es. Fink? erwiderte Susanna. Danke vielmals — Fink, natürlich Fink! Aber Sie haben recht: Fringuello klingt hübscher. Welcher entzückende Mund! dachte er. Wie fein geschwungen, wie rot er ist — und wie die weißen Zähnchen glänzen! Und heute haben wir einen für hübsche Worte wie geschaffnen Morgen, meinte er laut. Ein unbefangner Beobachter könnte ihn sogar beinahe für hübsch erklären. Da bin ich doch etwas weniger zurückhaltend, sagte Susanna; ich meine, wenn der unbefangne Beobachter seine Augen ordentlich aufmacht, so muß er finden, daß es ein wunderbar lieblicher Morgen ist. Bök! warnte er mit gedämpfter Stimme, wir dürfen ihn nicht so ins Gesicht loben, sonst wird er verdorben! Wieder ließ sie ihr leichtes Lachen vernehmen. Ihr Lachen ist wie Seeschaum, der in den Farben des Regenbogens erglänzt. Es gleicht einem Springquell von Tönen, und jeder Ton einem schön geschliffnen Edelstein, dachte der betörte Mann. Ich hoffe, wagte er dann weiter zu reden, Sie werden mich nicht für allzu anmaßend halten, wenn ich das Recht für mich in Anspruch nehme, eine Eigentümlichkeit mit Ihnen gemein zu haben: ich meine die Vorliebe für die allerersten, die lieblichsten Morgenstunden. Ja, stimmte Susanna bei, das ist eine Eigentümlichkeit — in England. Aber in Italien, wenigstens in der Gegend von Italien, wo ich aufgewachsen bin. ist man immer um diese Zeit im Freien: in unserm Dialekt nennen wir diese Stunden I'uro immaeotas, die makellosen Stunden. Makellose Stunden? Das ist eine wunderschöne Bezeichnung, stimmte Anthony zu. Es lebt wohl ein Geschlecht von Dichtern in Ihrer Gegend von Italien? Der Ernst, der in der Tiefe von Susannas Augen ruhte, verdrängte für einen Augenblick das heitere Leuchten auf der Oberfläche. Es war ein Geschlecht von Dichtern, erwiderte sie bedauernd, ehe sie lesen und schreiben gelernt haben. Aber jetzt, seit Einführung der allgemeinen Volks¬ bildung, ist die Poesie im Aussterben begriffen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/425>, abgerufen am 13.05.2024.