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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Erstes Vierteljahr.

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Im alten Brüssel

Und für die Beruhigung der lautesten Schreier sorgte die lange, schwanke Gerte
der Hexe. Die saß, um ein weniges über das Publikum erhöht, auf einer käfig-
artigeu Estrade, ein abschreckend häßliches Weib mit rotnmränderten, schielenden
Angen, Fintjes Großmutter. Sie war im ganzen Quartier bekannt und erfreute
sich einer abergläubischen Achtung. Ihre Gerte berührte dieses und jenes unbe¬
deckte Haupt. Ruhe, Jan Courbcitje! Maul halten dahinten, Ruhe! Und das
wilde Volk fügte sich gehorsam dem furchtlosen alten Weib und seiner hypnotischen
Willensstärke.

Neben ihr kauerte, wie das Hündchen beim Löwen, Fintje, die kleine Keller¬
ratte. Mit vergnügten, höhnischem Grinsen verfolgte das blasse Koboldgesicht des
Kindes jede Bewegung der Gerte, wie sie den und jenen traf, wie sich dies und
das Gesicht unwillig bei der mahnenden Berührung verzog. Ja, die Großmutter,
die zwang sie alle, aus die war sie doch mächtig stolz!

Du, Jatke, es ist Zeit, sagte die Stimme des Flamänders mitten in die Mario-
nettenanfführung hinein. Er stieß Jakke dabei an und deutete mit dem breiten
Daumen nach der Uhr an der Wand.

Jakke ärgerte sich, daran gemahnt zu werden, daß das Tor des Hospizes um
zehn Uhr schon geschlossen wurde, denn er hätte die Herrlichkeit bis zum Ende
auskosten mögen.

Geh, sieh nach der Bühne, sagte er mürrisch.

Nach einer kleinen Weile stieß Jefke den Freund zum zweitenmal an. Du, Jakke,
es ist Zeit. Und wieder und wieder, bis dem alten Marollien endlich die Geduld riß.

Zum Teufel mit deiner Pünktlichkeit! Na, so komm. Auf!

Mühsam erhoben sich die beiden bierschweren Alten. Uf! Nie!

Aber noch einmal drehte sich Jakke nach der Bühne um: He! Ihr dahinten,
aufgehört jetzt! Vorhang runter, sag ich: Jakke d'el Trap und sein Freund Jefke
Blaes verlassen das Lokal.

Maul halten! Hört die alten Esel! Haut ihm eins hinters Ohr, dem be¬
soffner Hagestolzen!

Aber schon waltete die Gerte des Friedensengcls ihres Amtes und verwies
die Schreier zur Ordnung. Mit klatschendem Laut fuhr sie aber auch auf die
blanken Zylinderhüte der beiden Hospizler herab.

Raus und Maul gehalten, ihr Narren. Jakke, wie schmeckt das Almosenbrot?

Der übermütige Jakke knickte ein wenig zusammen und schob sich eilig hinter
Jefke die Kellertreppe hinauf, hinaus in die frische Nachtluft.

Zugleich kam anch Fintje aus dem Haus geschossen. Sie maß ihre beiden
Wohltäter mit einem kritischen Blick und streckte dann jedem eins ihrer braunen
Händchen hin. Könnt ihr noch gerade gehn? Kommt, ich führ euch ein Stück.

Naseweiser Racker, murrte Jakke, aber weder er noch Jefke machten sich von
der führenden Kinderhand frei. So bogen sie zu dreien aus der Sackgasse in
die Hoogstracit ein.

Die erschien in der unsichern Nachtbeleuchtung noch menschenreicher als bei
Tage. Lange Reihen cmgetrnnknen Volkes zogen singend über die Mitte der
Straße. Ein Verein, in geschlossenen Kolonnen marschierend, mit wehender Fahne
und schmetternder Musik trieb alles rücksichtslos auseinander, hinter ihm drein
sprangen und tanzten ausgelassene Ketjes und Bollekes (Gassenmädel). Überall
Bewegung und wüstes Geschrei.

Wenn ich alt bin, darf ich dann auch in euerm großen weißen Haus mit
den vielen blanken Fenstern wohnen? fragte Fintje mit einer ungewöhnlich leisen,
weichen Stimme. In all dem Lärm verwehte die träumerische Frage, die beiden
Alten hörten sie nicht.

Fintje, mach, daß du heimkommst; Kinder müssen sich so spät nicht auf der
Straße herumtreiben! sagte Jakke plötzlich, der sich ein feines Gefühl für Wohl¬
anständigkeit bewahrt hatte.


Im alten Brüssel

Und für die Beruhigung der lautesten Schreier sorgte die lange, schwanke Gerte
der Hexe. Die saß, um ein weniges über das Publikum erhöht, auf einer käfig-
artigeu Estrade, ein abschreckend häßliches Weib mit rotnmränderten, schielenden
Angen, Fintjes Großmutter. Sie war im ganzen Quartier bekannt und erfreute
sich einer abergläubischen Achtung. Ihre Gerte berührte dieses und jenes unbe¬
deckte Haupt. Ruhe, Jan Courbcitje! Maul halten dahinten, Ruhe! Und das
wilde Volk fügte sich gehorsam dem furchtlosen alten Weib und seiner hypnotischen
Willensstärke.

Neben ihr kauerte, wie das Hündchen beim Löwen, Fintje, die kleine Keller¬
ratte. Mit vergnügten, höhnischem Grinsen verfolgte das blasse Koboldgesicht des
Kindes jede Bewegung der Gerte, wie sie den und jenen traf, wie sich dies und
das Gesicht unwillig bei der mahnenden Berührung verzog. Ja, die Großmutter,
die zwang sie alle, aus die war sie doch mächtig stolz!

Du, Jatke, es ist Zeit, sagte die Stimme des Flamänders mitten in die Mario-
nettenanfführung hinein. Er stieß Jakke dabei an und deutete mit dem breiten
Daumen nach der Uhr an der Wand.

Jakke ärgerte sich, daran gemahnt zu werden, daß das Tor des Hospizes um
zehn Uhr schon geschlossen wurde, denn er hätte die Herrlichkeit bis zum Ende
auskosten mögen.

Geh, sieh nach der Bühne, sagte er mürrisch.

Nach einer kleinen Weile stieß Jefke den Freund zum zweitenmal an. Du, Jakke,
es ist Zeit. Und wieder und wieder, bis dem alten Marollien endlich die Geduld riß.

Zum Teufel mit deiner Pünktlichkeit! Na, so komm. Auf!

Mühsam erhoben sich die beiden bierschweren Alten. Uf! Nie!

Aber noch einmal drehte sich Jakke nach der Bühne um: He! Ihr dahinten,
aufgehört jetzt! Vorhang runter, sag ich: Jakke d'el Trap und sein Freund Jefke
Blaes verlassen das Lokal.

Maul halten! Hört die alten Esel! Haut ihm eins hinters Ohr, dem be¬
soffner Hagestolzen!

Aber schon waltete die Gerte des Friedensengcls ihres Amtes und verwies
die Schreier zur Ordnung. Mit klatschendem Laut fuhr sie aber auch auf die
blanken Zylinderhüte der beiden Hospizler herab.

Raus und Maul gehalten, ihr Narren. Jakke, wie schmeckt das Almosenbrot?

Der übermütige Jakke knickte ein wenig zusammen und schob sich eilig hinter
Jefke die Kellertreppe hinauf, hinaus in die frische Nachtluft.

Zugleich kam anch Fintje aus dem Haus geschossen. Sie maß ihre beiden
Wohltäter mit einem kritischen Blick und streckte dann jedem eins ihrer braunen
Händchen hin. Könnt ihr noch gerade gehn? Kommt, ich führ euch ein Stück.

Naseweiser Racker, murrte Jakke, aber weder er noch Jefke machten sich von
der führenden Kinderhand frei. So bogen sie zu dreien aus der Sackgasse in
die Hoogstracit ein.

Die erschien in der unsichern Nachtbeleuchtung noch menschenreicher als bei
Tage. Lange Reihen cmgetrnnknen Volkes zogen singend über die Mitte der
Straße. Ein Verein, in geschlossenen Kolonnen marschierend, mit wehender Fahne
und schmetternder Musik trieb alles rücksichtslos auseinander, hinter ihm drein
sprangen und tanzten ausgelassene Ketjes und Bollekes (Gassenmädel). Überall
Bewegung und wüstes Geschrei.

Wenn ich alt bin, darf ich dann auch in euerm großen weißen Haus mit
den vielen blanken Fenstern wohnen? fragte Fintje mit einer ungewöhnlich leisen,
weichen Stimme. In all dem Lärm verwehte die träumerische Frage, die beiden
Alten hörten sie nicht.

Fintje, mach, daß du heimkommst; Kinder müssen sich so spät nicht auf der
Straße herumtreiben! sagte Jakke plötzlich, der sich ein feines Gefühl für Wohl¬
anständigkeit bewahrt hatte.


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[0114] Im alten Brüssel Und für die Beruhigung der lautesten Schreier sorgte die lange, schwanke Gerte der Hexe. Die saß, um ein weniges über das Publikum erhöht, auf einer käfig- artigeu Estrade, ein abschreckend häßliches Weib mit rotnmränderten, schielenden Angen, Fintjes Großmutter. Sie war im ganzen Quartier bekannt und erfreute sich einer abergläubischen Achtung. Ihre Gerte berührte dieses und jenes unbe¬ deckte Haupt. Ruhe, Jan Courbcitje! Maul halten dahinten, Ruhe! Und das wilde Volk fügte sich gehorsam dem furchtlosen alten Weib und seiner hypnotischen Willensstärke. Neben ihr kauerte, wie das Hündchen beim Löwen, Fintje, die kleine Keller¬ ratte. Mit vergnügten, höhnischem Grinsen verfolgte das blasse Koboldgesicht des Kindes jede Bewegung der Gerte, wie sie den und jenen traf, wie sich dies und das Gesicht unwillig bei der mahnenden Berührung verzog. Ja, die Großmutter, die zwang sie alle, aus die war sie doch mächtig stolz! Du, Jatke, es ist Zeit, sagte die Stimme des Flamänders mitten in die Mario- nettenanfführung hinein. Er stieß Jakke dabei an und deutete mit dem breiten Daumen nach der Uhr an der Wand. Jakke ärgerte sich, daran gemahnt zu werden, daß das Tor des Hospizes um zehn Uhr schon geschlossen wurde, denn er hätte die Herrlichkeit bis zum Ende auskosten mögen. Geh, sieh nach der Bühne, sagte er mürrisch. Nach einer kleinen Weile stieß Jefke den Freund zum zweitenmal an. Du, Jakke, es ist Zeit. Und wieder und wieder, bis dem alten Marollien endlich die Geduld riß. Zum Teufel mit deiner Pünktlichkeit! Na, so komm. Auf! Mühsam erhoben sich die beiden bierschweren Alten. Uf! Nie! Aber noch einmal drehte sich Jakke nach der Bühne um: He! Ihr dahinten, aufgehört jetzt! Vorhang runter, sag ich: Jakke d'el Trap und sein Freund Jefke Blaes verlassen das Lokal. Maul halten! Hört die alten Esel! Haut ihm eins hinters Ohr, dem be¬ soffner Hagestolzen! Aber schon waltete die Gerte des Friedensengcls ihres Amtes und verwies die Schreier zur Ordnung. Mit klatschendem Laut fuhr sie aber auch auf die blanken Zylinderhüte der beiden Hospizler herab. Raus und Maul gehalten, ihr Narren. Jakke, wie schmeckt das Almosenbrot? Der übermütige Jakke knickte ein wenig zusammen und schob sich eilig hinter Jefke die Kellertreppe hinauf, hinaus in die frische Nachtluft. Zugleich kam anch Fintje aus dem Haus geschossen. Sie maß ihre beiden Wohltäter mit einem kritischen Blick und streckte dann jedem eins ihrer braunen Händchen hin. Könnt ihr noch gerade gehn? Kommt, ich führ euch ein Stück. Naseweiser Racker, murrte Jakke, aber weder er noch Jefke machten sich von der führenden Kinderhand frei. So bogen sie zu dreien aus der Sackgasse in die Hoogstracit ein. Die erschien in der unsichern Nachtbeleuchtung noch menschenreicher als bei Tage. Lange Reihen cmgetrnnknen Volkes zogen singend über die Mitte der Straße. Ein Verein, in geschlossenen Kolonnen marschierend, mit wehender Fahne und schmetternder Musik trieb alles rücksichtslos auseinander, hinter ihm drein sprangen und tanzten ausgelassene Ketjes und Bollekes (Gassenmädel). Überall Bewegung und wüstes Geschrei. Wenn ich alt bin, darf ich dann auch in euerm großen weißen Haus mit den vielen blanken Fenstern wohnen? fragte Fintje mit einer ungewöhnlich leisen, weichen Stimme. In all dem Lärm verwehte die träumerische Frage, die beiden Alten hörten sie nicht. Fintje, mach, daß du heimkommst; Kinder müssen sich so spät nicht auf der Straße herumtreiben! sagte Jakke plötzlich, der sich ein feines Gefühl für Wohl¬ anständigkeit bewahrt hatte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_87477/114>, abgerufen am 21.05.2024.