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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Frankreich nach den Wahlen

Die Fehler des heute herrschenden parlamentarischen Systems liegen gewiß offen
zutage, und die Mißwirtschaft der Parteiregierungen hat ernste Krisen ver¬
ursacht. Für die geistige Entwicklung des Volkes hat die Republik an sich
aber einen breitern Raum geschaffen als die frühern Verfassungen, und mich
die politische und die persönliche Freiheit sind vergleichsweise gegenwärtig ge¬
sicherter als unter den frühern Regierungen. Wenn Frankreich heute in Handel
und Verkehr etwas zurückgedrängt scheint, und wenn in Verwaltung und Gesetz¬
gebung viele berechtigte Wünsche unerfüllt bleiben, so kann man nicht die Re¬
publik dafür verantwortlich machen. Im einzelnen ist die Verfassung von 1875
sicher äußerst verbesserungsbedürftig, als Ganzes sagt sie aber dem französischen
Volke zu. Der republikanisch-demokratische Gedanke hat seit dreißig Jahren
unaufhaltsame Fortschritte gemacht. Bei den jetzigen Wahlen hat sich über¬
haupt nur noch wenig von einer offen monarchistischen Strömung bemerken
lassen, und es ist bezeichnend, daß auch die Nationalisten nnr mit einer
möglichst entschiednen Betonung ihres Republikanismus glaubten Geschäfte
machen zu können. Das Staatspräsidium ist im Februar ohne die leiseste Er¬
schütterung in andre Hände übergegangen, jetzt löst mit derselben Ruhe eine
Volksvertretung die andre ab. Das sind Tatsachen, die in Ländern mit jahr¬
hundertealten Überlieferungen selbstverständlich sind, die aber für Frankreich
besondre Beachtung verdienen. Sollten die Fieberkrämpfe, in denen sich dieses
Volk hundertundzwanzig Jahre lang gewunden hat, wirklich zu Ende sein?
Wenn man die Geschichte unsrer Nachbarn in der neuern Zeit betrachtet, ist
man nicht zu Optimismus geneigt. Desto freudiger begrüßt man deshalb
alle sichern Anzeichen der politischen Genesung. Nur die Ordnung und die
Zuverlässigkeit im Staatsbäu können dieser verschwenderisch begabten Rasse
Licht und Luft zu neuem innern Leben, zu neuem Aufschwung, zu einer neuen
Jugend geben.

In diesem Siege des republikanischen Gedankens möchten wir das eigent¬
liche Merkmal der großen Entscheidung sehen, die das französische Volk soeben
zu erkennen gegeben hat. Alle andern Deutungen sind schief oder ganz un¬
haltbar. Die radikale Linke hatte nur deshalb die meisten Erfolge, weil sie
die Verfassungstreue am schärfsten, fast mit einer an Fanatismus grenzenden
Einseitigkeit betont hat. In den sozialistischen Blättern liest man freilich, die
Wahlen bedeuteten einen der glänzendsten Fortschritte der sozialen Revolution.
In Wahrheit haben die "geeinten" Genossen aber kaum die Hälfte der Mandate
erobert, von denen sie phantasiert hatten. Die eigentliche Kulturkampfprcsfc
behauptet immer wieder, der Kampf habe sich zwischen der Demokratie und
Rom abgespielt, und der Katholizismus sei vom französischen Boden weggefegt.
Republik und Kirche sind aber durchaus keine Gegensätze, und das Christentum
ist heute dieselbe Macht, die es gestern war. Wenn es heute in Frankreich fast
jeden Einfluß auf das öffentliche Leben verloren hat, so ist das kein Triumph der
Parteien, die für das Separationsgesetz gestimmt haben, sondern das Ergebnis
einer jahrzehntelangen Entwicklung. Die I^ntörruz, eins der führenden Blätter
der herrschenden äußersten Linken, schreibt: "Frankreich hat gezeigt, daß es für
die katholische Religion wie übrigens auch für alle andern Religionen nur Haß


Frankreich nach den Wahlen

Die Fehler des heute herrschenden parlamentarischen Systems liegen gewiß offen
zutage, und die Mißwirtschaft der Parteiregierungen hat ernste Krisen ver¬
ursacht. Für die geistige Entwicklung des Volkes hat die Republik an sich
aber einen breitern Raum geschaffen als die frühern Verfassungen, und mich
die politische und die persönliche Freiheit sind vergleichsweise gegenwärtig ge¬
sicherter als unter den frühern Regierungen. Wenn Frankreich heute in Handel
und Verkehr etwas zurückgedrängt scheint, und wenn in Verwaltung und Gesetz¬
gebung viele berechtigte Wünsche unerfüllt bleiben, so kann man nicht die Re¬
publik dafür verantwortlich machen. Im einzelnen ist die Verfassung von 1875
sicher äußerst verbesserungsbedürftig, als Ganzes sagt sie aber dem französischen
Volke zu. Der republikanisch-demokratische Gedanke hat seit dreißig Jahren
unaufhaltsame Fortschritte gemacht. Bei den jetzigen Wahlen hat sich über¬
haupt nur noch wenig von einer offen monarchistischen Strömung bemerken
lassen, und es ist bezeichnend, daß auch die Nationalisten nnr mit einer
möglichst entschiednen Betonung ihres Republikanismus glaubten Geschäfte
machen zu können. Das Staatspräsidium ist im Februar ohne die leiseste Er¬
schütterung in andre Hände übergegangen, jetzt löst mit derselben Ruhe eine
Volksvertretung die andre ab. Das sind Tatsachen, die in Ländern mit jahr¬
hundertealten Überlieferungen selbstverständlich sind, die aber für Frankreich
besondre Beachtung verdienen. Sollten die Fieberkrämpfe, in denen sich dieses
Volk hundertundzwanzig Jahre lang gewunden hat, wirklich zu Ende sein?
Wenn man die Geschichte unsrer Nachbarn in der neuern Zeit betrachtet, ist
man nicht zu Optimismus geneigt. Desto freudiger begrüßt man deshalb
alle sichern Anzeichen der politischen Genesung. Nur die Ordnung und die
Zuverlässigkeit im Staatsbäu können dieser verschwenderisch begabten Rasse
Licht und Luft zu neuem innern Leben, zu neuem Aufschwung, zu einer neuen
Jugend geben.

In diesem Siege des republikanischen Gedankens möchten wir das eigent¬
liche Merkmal der großen Entscheidung sehen, die das französische Volk soeben
zu erkennen gegeben hat. Alle andern Deutungen sind schief oder ganz un¬
haltbar. Die radikale Linke hatte nur deshalb die meisten Erfolge, weil sie
die Verfassungstreue am schärfsten, fast mit einer an Fanatismus grenzenden
Einseitigkeit betont hat. In den sozialistischen Blättern liest man freilich, die
Wahlen bedeuteten einen der glänzendsten Fortschritte der sozialen Revolution.
In Wahrheit haben die „geeinten" Genossen aber kaum die Hälfte der Mandate
erobert, von denen sie phantasiert hatten. Die eigentliche Kulturkampfprcsfc
behauptet immer wieder, der Kampf habe sich zwischen der Demokratie und
Rom abgespielt, und der Katholizismus sei vom französischen Boden weggefegt.
Republik und Kirche sind aber durchaus keine Gegensätze, und das Christentum
ist heute dieselbe Macht, die es gestern war. Wenn es heute in Frankreich fast
jeden Einfluß auf das öffentliche Leben verloren hat, so ist das kein Triumph der
Parteien, die für das Separationsgesetz gestimmt haben, sondern das Ergebnis
einer jahrzehntelangen Entwicklung. Die I^ntörruz, eins der führenden Blätter
der herrschenden äußersten Linken, schreibt: „Frankreich hat gezeigt, daß es für
die katholische Religion wie übrigens auch für alle andern Religionen nur Haß


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[0462] Frankreich nach den Wahlen Die Fehler des heute herrschenden parlamentarischen Systems liegen gewiß offen zutage, und die Mißwirtschaft der Parteiregierungen hat ernste Krisen ver¬ ursacht. Für die geistige Entwicklung des Volkes hat die Republik an sich aber einen breitern Raum geschaffen als die frühern Verfassungen, und mich die politische und die persönliche Freiheit sind vergleichsweise gegenwärtig ge¬ sicherter als unter den frühern Regierungen. Wenn Frankreich heute in Handel und Verkehr etwas zurückgedrängt scheint, und wenn in Verwaltung und Gesetz¬ gebung viele berechtigte Wünsche unerfüllt bleiben, so kann man nicht die Re¬ publik dafür verantwortlich machen. Im einzelnen ist die Verfassung von 1875 sicher äußerst verbesserungsbedürftig, als Ganzes sagt sie aber dem französischen Volke zu. Der republikanisch-demokratische Gedanke hat seit dreißig Jahren unaufhaltsame Fortschritte gemacht. Bei den jetzigen Wahlen hat sich über¬ haupt nur noch wenig von einer offen monarchistischen Strömung bemerken lassen, und es ist bezeichnend, daß auch die Nationalisten nnr mit einer möglichst entschiednen Betonung ihres Republikanismus glaubten Geschäfte machen zu können. Das Staatspräsidium ist im Februar ohne die leiseste Er¬ schütterung in andre Hände übergegangen, jetzt löst mit derselben Ruhe eine Volksvertretung die andre ab. Das sind Tatsachen, die in Ländern mit jahr¬ hundertealten Überlieferungen selbstverständlich sind, die aber für Frankreich besondre Beachtung verdienen. Sollten die Fieberkrämpfe, in denen sich dieses Volk hundertundzwanzig Jahre lang gewunden hat, wirklich zu Ende sein? Wenn man die Geschichte unsrer Nachbarn in der neuern Zeit betrachtet, ist man nicht zu Optimismus geneigt. Desto freudiger begrüßt man deshalb alle sichern Anzeichen der politischen Genesung. Nur die Ordnung und die Zuverlässigkeit im Staatsbäu können dieser verschwenderisch begabten Rasse Licht und Luft zu neuem innern Leben, zu neuem Aufschwung, zu einer neuen Jugend geben. In diesem Siege des republikanischen Gedankens möchten wir das eigent¬ liche Merkmal der großen Entscheidung sehen, die das französische Volk soeben zu erkennen gegeben hat. Alle andern Deutungen sind schief oder ganz un¬ haltbar. Die radikale Linke hatte nur deshalb die meisten Erfolge, weil sie die Verfassungstreue am schärfsten, fast mit einer an Fanatismus grenzenden Einseitigkeit betont hat. In den sozialistischen Blättern liest man freilich, die Wahlen bedeuteten einen der glänzendsten Fortschritte der sozialen Revolution. In Wahrheit haben die „geeinten" Genossen aber kaum die Hälfte der Mandate erobert, von denen sie phantasiert hatten. Die eigentliche Kulturkampfprcsfc behauptet immer wieder, der Kampf habe sich zwischen der Demokratie und Rom abgespielt, und der Katholizismus sei vom französischen Boden weggefegt. Republik und Kirche sind aber durchaus keine Gegensätze, und das Christentum ist heute dieselbe Macht, die es gestern war. Wenn es heute in Frankreich fast jeden Einfluß auf das öffentliche Leben verloren hat, so ist das kein Triumph der Parteien, die für das Separationsgesetz gestimmt haben, sondern das Ergebnis einer jahrzehntelangen Entwicklung. Die I^ntörruz, eins der führenden Blätter der herrschenden äußersten Linken, schreibt: „Frankreich hat gezeigt, daß es für die katholische Religion wie übrigens auch für alle andern Religionen nur Haß

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/462>, abgerufen am 23.05.2024.