Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Aufnahmefähigkeit der deutschen Werkstätten zu befriedigen, die fort und fort der
Landwirtschaft die Arme entziehen und durch ihre eigne Unersättlichkeit im Verbrauch
von Menschenkräften die Löhne auf allen Gebieten ins Unendliche steigern.

Das aggressive Vorschreiten des Polentums wird auch diesesmal wieder den
preußischen Landtag beschäftigen. Die Tätigkeit der Ansiedlungskommission soll aus¬
gedehnt werden, man wird ihr voraussichtlich auch eine andre Organisation geben.
Zur Erwägung wird unter anderm auch die Frage gelangen müssen, ob es nicht
notwendig werden dürste, den Grunderwerb auch auf städtischen Grundbesitz auszu¬
dehnen. Der durch die Ansiedlungskommission ausgekaufte polnische Landwirt zieht
in die Städte, kauft sich dort von neuem an und ist inmitten der intelligentern
Stadtbevölkerung ein viel zäheres Element des Widerstandes als zuvor draußen
inmitten seiner Felder. Deutschland hatte ehedem eine kultivierende und kolonisierende
Kraft über seine Grenzmarken hinaus. Die Blüte dieser Kraft wird durch die
Tätigkeit des Deutschen Ritterordens bezeichnet, deren letzte Spuren heute in Kur¬
land, Estland und Livland dem russischen Ansturm erliegen. Seit dem Nieder¬
gange des Ordens ist diese Kraft erlahmt. Wir haben in allen uusern Grenz¬
marken, in Nordschleswig, in Posen, im Elsaß und in Lothringen, ja sogar in der
preußischen Rheinprovinz in der Gegend von Saarlouis, nicht mehr die nationali¬
sierende Kraft betätigen können, die Frankreich in seinen Grenzländern mit vollem
Erfolge zur Anwendung gebracht hat, zum Beispiel in Nizza, das ihm noch nicht
ein halbes Jahrhundert lang gehört. Hütten wir das Elsaß und Deutsch-Lothringen
nicht im Jahre 1870 zurückgenommen, so würde auch dort wahrscheinlich das
Deutschtum in den untern Klassen und bei der ländlichen Bevölkerung ebenso dem
Untergang verfallen gewesen sein, wie dies in den obern Schichten der Fall war
und zum großen Teil heute uoch ist.

In diesem Punkte gilt nicht einmal als Entschuldigung, daß Frankreich Einheits¬
staat, Deutschland aber nur Bundesstaat sei, und daß darum bei uns in den Grenz¬
marken niemals der volle nationale Druck, wie im Einheitsstaat", zur Anwendung
komme. Das kann weder für Posen noch für Nordschleswig oder für Saarlouis usw.
geltend gemacht werden, die doch immerhin mit der vollen Schwerkraft des preu¬
ßischen Staats regiert worden sind. Aber allerdings greift hier seit 1867 die
Bundes- und Reichsverfassung, man könnte sagen im reichsfeindlichen Sinne, ein,
indem sie diesen Landesteilen neben dem preußischen Wahlrecht auch noch das all¬
gemeine Stimmrecht der Reichsgesetzgebung verliehen hat, dessen Beteiligung auf
der agitierenden Bearbeitung der Massen beruht und darum in diesen Provinzen
entschieden im antideutschen Sinne wirkt. Ferner hat die Reichsgesetzgebung über
alle deutschen Staatsangehörigen eine Fülle von individuellen Rechten ausgegossen, die
die einzelstaatliche Gesetzgebung früher nicht kannte. Somit läßt sich allerdings sagen,
daß die Reichsverfassung und das allgemeine Stimmrecht für die Germanisierung
und die Behauptung unsrer Grenzprovinzen in hohem Grade erschwerend wirken.
Damit mag es sich, neben den oben angeführten Gründen, ebenfalls erklären, daß
in Posen und in Westpreußen der polnische Adel und der polnische Klerus in den
Hintergrund treten. Das allgemeine Stimmrecht hat seit 1867 die Massen be¬
waffnet, das heißt mit dem Schwert des Stimmzettels versehen, das sie früher
nicht führten, dazu ist das gebildete Bürgertum getreten, das den polnischen Heer¬
bann organisiert und leitet und dabei der stillen Mitwirkung des Adels, der
Assistenz und des Segens der Kirche gewiß ist. Man könnte dem ja entgegen¬
halten, daß in Nizza zum Beispiel ebenfalls das allgemeine Stimmrecht besteht.
Gewiß, aber daneben das französische Präfektentum, die scharf konzentrierte Staats¬
macht, die in nationalen Fragen, unter welcher Regierung immer, absolut keinen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Aufnahmefähigkeit der deutschen Werkstätten zu befriedigen, die fort und fort der
Landwirtschaft die Arme entziehen und durch ihre eigne Unersättlichkeit im Verbrauch
von Menschenkräften die Löhne auf allen Gebieten ins Unendliche steigern.

Das aggressive Vorschreiten des Polentums wird auch diesesmal wieder den
preußischen Landtag beschäftigen. Die Tätigkeit der Ansiedlungskommission soll aus¬
gedehnt werden, man wird ihr voraussichtlich auch eine andre Organisation geben.
Zur Erwägung wird unter anderm auch die Frage gelangen müssen, ob es nicht
notwendig werden dürste, den Grunderwerb auch auf städtischen Grundbesitz auszu¬
dehnen. Der durch die Ansiedlungskommission ausgekaufte polnische Landwirt zieht
in die Städte, kauft sich dort von neuem an und ist inmitten der intelligentern
Stadtbevölkerung ein viel zäheres Element des Widerstandes als zuvor draußen
inmitten seiner Felder. Deutschland hatte ehedem eine kultivierende und kolonisierende
Kraft über seine Grenzmarken hinaus. Die Blüte dieser Kraft wird durch die
Tätigkeit des Deutschen Ritterordens bezeichnet, deren letzte Spuren heute in Kur¬
land, Estland und Livland dem russischen Ansturm erliegen. Seit dem Nieder¬
gange des Ordens ist diese Kraft erlahmt. Wir haben in allen uusern Grenz¬
marken, in Nordschleswig, in Posen, im Elsaß und in Lothringen, ja sogar in der
preußischen Rheinprovinz in der Gegend von Saarlouis, nicht mehr die nationali¬
sierende Kraft betätigen können, die Frankreich in seinen Grenzländern mit vollem
Erfolge zur Anwendung gebracht hat, zum Beispiel in Nizza, das ihm noch nicht
ein halbes Jahrhundert lang gehört. Hütten wir das Elsaß und Deutsch-Lothringen
nicht im Jahre 1870 zurückgenommen, so würde auch dort wahrscheinlich das
Deutschtum in den untern Klassen und bei der ländlichen Bevölkerung ebenso dem
Untergang verfallen gewesen sein, wie dies in den obern Schichten der Fall war
und zum großen Teil heute uoch ist.

In diesem Punkte gilt nicht einmal als Entschuldigung, daß Frankreich Einheits¬
staat, Deutschland aber nur Bundesstaat sei, und daß darum bei uns in den Grenz¬
marken niemals der volle nationale Druck, wie im Einheitsstaat«, zur Anwendung
komme. Das kann weder für Posen noch für Nordschleswig oder für Saarlouis usw.
geltend gemacht werden, die doch immerhin mit der vollen Schwerkraft des preu¬
ßischen Staats regiert worden sind. Aber allerdings greift hier seit 1867 die
Bundes- und Reichsverfassung, man könnte sagen im reichsfeindlichen Sinne, ein,
indem sie diesen Landesteilen neben dem preußischen Wahlrecht auch noch das all¬
gemeine Stimmrecht der Reichsgesetzgebung verliehen hat, dessen Beteiligung auf
der agitierenden Bearbeitung der Massen beruht und darum in diesen Provinzen
entschieden im antideutschen Sinne wirkt. Ferner hat die Reichsgesetzgebung über
alle deutschen Staatsangehörigen eine Fülle von individuellen Rechten ausgegossen, die
die einzelstaatliche Gesetzgebung früher nicht kannte. Somit läßt sich allerdings sagen,
daß die Reichsverfassung und das allgemeine Stimmrecht für die Germanisierung
und die Behauptung unsrer Grenzprovinzen in hohem Grade erschwerend wirken.
Damit mag es sich, neben den oben angeführten Gründen, ebenfalls erklären, daß
in Posen und in Westpreußen der polnische Adel und der polnische Klerus in den
Hintergrund treten. Das allgemeine Stimmrecht hat seit 1867 die Massen be¬
waffnet, das heißt mit dem Schwert des Stimmzettels versehen, das sie früher
nicht führten, dazu ist das gebildete Bürgertum getreten, das den polnischen Heer¬
bann organisiert und leitet und dabei der stillen Mitwirkung des Adels, der
Assistenz und des Segens der Kirche gewiß ist. Man könnte dem ja entgegen¬
halten, daß in Nizza zum Beispiel ebenfalls das allgemeine Stimmrecht besteht.
Gewiß, aber daneben das französische Präfektentum, die scharf konzentrierte Staats¬
macht, die in nationalen Fragen, unter welcher Regierung immer, absolut keinen


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0234" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/300733"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_975" prev="#ID_974"> Aufnahmefähigkeit der deutschen Werkstätten zu befriedigen, die fort und fort der<lb/>
Landwirtschaft die Arme entziehen und durch ihre eigne Unersättlichkeit im Verbrauch<lb/>
von Menschenkräften die Löhne auf allen Gebieten ins Unendliche steigern.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_976"> Das aggressive Vorschreiten des Polentums wird auch diesesmal wieder den<lb/>
preußischen Landtag beschäftigen. Die Tätigkeit der Ansiedlungskommission soll aus¬<lb/>
gedehnt werden, man wird ihr voraussichtlich auch eine andre Organisation geben.<lb/>
Zur Erwägung wird unter anderm auch die Frage gelangen müssen, ob es nicht<lb/>
notwendig werden dürste, den Grunderwerb auch auf städtischen Grundbesitz auszu¬<lb/>
dehnen. Der durch die Ansiedlungskommission ausgekaufte polnische Landwirt zieht<lb/>
in die Städte, kauft sich dort von neuem an und ist inmitten der intelligentern<lb/>
Stadtbevölkerung ein viel zäheres Element des Widerstandes als zuvor draußen<lb/>
inmitten seiner Felder. Deutschland hatte ehedem eine kultivierende und kolonisierende<lb/>
Kraft über seine Grenzmarken hinaus. Die Blüte dieser Kraft wird durch die<lb/>
Tätigkeit des Deutschen Ritterordens bezeichnet, deren letzte Spuren heute in Kur¬<lb/>
land, Estland und Livland dem russischen Ansturm erliegen. Seit dem Nieder¬<lb/>
gange des Ordens ist diese Kraft erlahmt. Wir haben in allen uusern Grenz¬<lb/>
marken, in Nordschleswig, in Posen, im Elsaß und in Lothringen, ja sogar in der<lb/>
preußischen Rheinprovinz in der Gegend von Saarlouis, nicht mehr die nationali¬<lb/>
sierende Kraft betätigen können, die Frankreich in seinen Grenzländern mit vollem<lb/>
Erfolge zur Anwendung gebracht hat, zum Beispiel in Nizza, das ihm noch nicht<lb/>
ein halbes Jahrhundert lang gehört. Hütten wir das Elsaß und Deutsch-Lothringen<lb/>
nicht im Jahre 1870 zurückgenommen, so würde auch dort wahrscheinlich das<lb/>
Deutschtum in den untern Klassen und bei der ländlichen Bevölkerung ebenso dem<lb/>
Untergang verfallen gewesen sein, wie dies in den obern Schichten der Fall war<lb/>
und zum großen Teil heute uoch ist.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_977" next="#ID_978"> In diesem Punkte gilt nicht einmal als Entschuldigung, daß Frankreich Einheits¬<lb/>
staat, Deutschland aber nur Bundesstaat sei, und daß darum bei uns in den Grenz¬<lb/>
marken niemals der volle nationale Druck, wie im Einheitsstaat«, zur Anwendung<lb/>
komme. Das kann weder für Posen noch für Nordschleswig oder für Saarlouis usw.<lb/>
geltend gemacht werden, die doch immerhin mit der vollen Schwerkraft des preu¬<lb/>
ßischen Staats regiert worden sind. Aber allerdings greift hier seit 1867 die<lb/>
Bundes- und Reichsverfassung, man könnte sagen im reichsfeindlichen Sinne, ein,<lb/>
indem sie diesen Landesteilen neben dem preußischen Wahlrecht auch noch das all¬<lb/>
gemeine Stimmrecht der Reichsgesetzgebung verliehen hat, dessen Beteiligung auf<lb/>
der agitierenden Bearbeitung der Massen beruht und darum in diesen Provinzen<lb/>
entschieden im antideutschen Sinne wirkt. Ferner hat die Reichsgesetzgebung über<lb/>
alle deutschen Staatsangehörigen eine Fülle von individuellen Rechten ausgegossen, die<lb/>
die einzelstaatliche Gesetzgebung früher nicht kannte. Somit läßt sich allerdings sagen,<lb/>
daß die Reichsverfassung und das allgemeine Stimmrecht für die Germanisierung<lb/>
und die Behauptung unsrer Grenzprovinzen in hohem Grade erschwerend wirken.<lb/>
Damit mag es sich, neben den oben angeführten Gründen, ebenfalls erklären, daß<lb/>
in Posen und in Westpreußen der polnische Adel und der polnische Klerus in den<lb/>
Hintergrund treten. Das allgemeine Stimmrecht hat seit 1867 die Massen be¬<lb/>
waffnet, das heißt mit dem Schwert des Stimmzettels versehen, das sie früher<lb/>
nicht führten, dazu ist das gebildete Bürgertum getreten, das den polnischen Heer¬<lb/>
bann organisiert und leitet und dabei der stillen Mitwirkung des Adels, der<lb/>
Assistenz und des Segens der Kirche gewiß ist. Man könnte dem ja entgegen¬<lb/>
halten, daß in Nizza zum Beispiel ebenfalls das allgemeine Stimmrecht besteht.<lb/>
Gewiß, aber daneben das französische Präfektentum, die scharf konzentrierte Staats¬<lb/>
macht, die in nationalen Fragen, unter welcher Regierung immer, absolut keinen</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0234] Maßgebliches und Unmaßgebliches Aufnahmefähigkeit der deutschen Werkstätten zu befriedigen, die fort und fort der Landwirtschaft die Arme entziehen und durch ihre eigne Unersättlichkeit im Verbrauch von Menschenkräften die Löhne auf allen Gebieten ins Unendliche steigern. Das aggressive Vorschreiten des Polentums wird auch diesesmal wieder den preußischen Landtag beschäftigen. Die Tätigkeit der Ansiedlungskommission soll aus¬ gedehnt werden, man wird ihr voraussichtlich auch eine andre Organisation geben. Zur Erwägung wird unter anderm auch die Frage gelangen müssen, ob es nicht notwendig werden dürste, den Grunderwerb auch auf städtischen Grundbesitz auszu¬ dehnen. Der durch die Ansiedlungskommission ausgekaufte polnische Landwirt zieht in die Städte, kauft sich dort von neuem an und ist inmitten der intelligentern Stadtbevölkerung ein viel zäheres Element des Widerstandes als zuvor draußen inmitten seiner Felder. Deutschland hatte ehedem eine kultivierende und kolonisierende Kraft über seine Grenzmarken hinaus. Die Blüte dieser Kraft wird durch die Tätigkeit des Deutschen Ritterordens bezeichnet, deren letzte Spuren heute in Kur¬ land, Estland und Livland dem russischen Ansturm erliegen. Seit dem Nieder¬ gange des Ordens ist diese Kraft erlahmt. Wir haben in allen uusern Grenz¬ marken, in Nordschleswig, in Posen, im Elsaß und in Lothringen, ja sogar in der preußischen Rheinprovinz in der Gegend von Saarlouis, nicht mehr die nationali¬ sierende Kraft betätigen können, die Frankreich in seinen Grenzländern mit vollem Erfolge zur Anwendung gebracht hat, zum Beispiel in Nizza, das ihm noch nicht ein halbes Jahrhundert lang gehört. Hütten wir das Elsaß und Deutsch-Lothringen nicht im Jahre 1870 zurückgenommen, so würde auch dort wahrscheinlich das Deutschtum in den untern Klassen und bei der ländlichen Bevölkerung ebenso dem Untergang verfallen gewesen sein, wie dies in den obern Schichten der Fall war und zum großen Teil heute uoch ist. In diesem Punkte gilt nicht einmal als Entschuldigung, daß Frankreich Einheits¬ staat, Deutschland aber nur Bundesstaat sei, und daß darum bei uns in den Grenz¬ marken niemals der volle nationale Druck, wie im Einheitsstaat«, zur Anwendung komme. Das kann weder für Posen noch für Nordschleswig oder für Saarlouis usw. geltend gemacht werden, die doch immerhin mit der vollen Schwerkraft des preu¬ ßischen Staats regiert worden sind. Aber allerdings greift hier seit 1867 die Bundes- und Reichsverfassung, man könnte sagen im reichsfeindlichen Sinne, ein, indem sie diesen Landesteilen neben dem preußischen Wahlrecht auch noch das all¬ gemeine Stimmrecht der Reichsgesetzgebung verliehen hat, dessen Beteiligung auf der agitierenden Bearbeitung der Massen beruht und darum in diesen Provinzen entschieden im antideutschen Sinne wirkt. Ferner hat die Reichsgesetzgebung über alle deutschen Staatsangehörigen eine Fülle von individuellen Rechten ausgegossen, die die einzelstaatliche Gesetzgebung früher nicht kannte. Somit läßt sich allerdings sagen, daß die Reichsverfassung und das allgemeine Stimmrecht für die Germanisierung und die Behauptung unsrer Grenzprovinzen in hohem Grade erschwerend wirken. Damit mag es sich, neben den oben angeführten Gründen, ebenfalls erklären, daß in Posen und in Westpreußen der polnische Adel und der polnische Klerus in den Hintergrund treten. Das allgemeine Stimmrecht hat seit 1867 die Massen be¬ waffnet, das heißt mit dem Schwert des Stimmzettels versehen, das sie früher nicht führten, dazu ist das gebildete Bürgertum getreten, das den polnischen Heer¬ bann organisiert und leitet und dabei der stillen Mitwirkung des Adels, der Assistenz und des Segens der Kirche gewiß ist. Man könnte dem ja entgegen¬ halten, daß in Nizza zum Beispiel ebenfalls das allgemeine Stimmrecht besteht. Gewiß, aber daneben das französische Präfektentum, die scharf konzentrierte Staats¬ macht, die in nationalen Fragen, unter welcher Regierung immer, absolut keinen

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/234
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/234>, abgerufen am 03.06.2024.