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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Heimatsehnsucht

Er hatte mit den Kindern draußen bleiben müssen, während Maria die Lichter
anzündete, und wunderte sich, daß die Bescherung begann, ehe Onkel Hans käme.
Aber als es klingelte, und die Kinder jauchzend voranstürmten, hörte er schon im
Nebenzimmer sonderbar tiefe, feierliche Klänge -- fremd und doch vertraut -- und
blieb wie gebannt auf der Schwelle stehn, weil in brausenden Akkorden, voll und
schwer wie Orgelton, ihm das uralte schöne Weihnachtslied entgegenklang: Nun
singet und seid froh -- In äuloi Mono --

Hans saß am Harmonium und spielte und gab sein Bestes, und Maria hatte
das Kleinste auf ihren Armen, und die andern dicht um sie hergeschart, die zu dem
Weihnachtstransparent aufschauten und mit ihren feinen hellen Stimmchen das Lied
sangen, das sie in aller Heimlichkeit für den Vater eingeübt hatten. Und über das
blonde Kinderköpfchen hin schaute die Mutter, strahlend in Glück und Jngendschönheit,
ihm entgegen. Da fühlte er es heiß und feucht in seinen Augen aufsteigen, und
eine große köstliche Freude erfüllte ihm das Herz.

Und als das Lied zu Ende gesungen war -- dem Vater schien es, als hätte er
nie ein schöneres gehört und nie süßere Melodien als diese hellen Kinderstimmen,
wie getragen von dem tiefen weichen Alt der Mutter --, da schloß er Weib und
Kind zugleich in die Arme, und Maria flüsterte ihm zu- Nun, bist du zufrieden
mit dem Christkindchen, das Onkel Hans und ich für dich ausgesucht haben?

Abends, als der Kinderjubel verklungen war, und die Großen stillfröhlich bei¬
sammen saßen um den leise knisternden Tannenbaum, an dem Necklinghaus hier
und da ein Lichtlein wieder angezündet hatte und herunterbrennen ließ, berichteten
die zwei um die Wette, wie Hans eines Tages ganz zufällig von dem Harmonium
gehört hätte, das die Erben des verstorbnen Besitzers unter der Hand verkaufen
wollten. Und wie er hinging und entdeckte, daß es ein wundervolles amerikanisches
Werk sei und es am liebsten selbst erworben hätte. Aber Frau Maria setzte ihm
gewaltig zu, es ihr als Weihnachtsgeschenk für Heinz zu überlassen -- na ja, und
da er nun mal so ein guter selbstloser Kerl sei, und so weiter.

Heinrich hörte zuletzt nur mit halben Ohren hin; er war aufgestanden, probierte
mit schüchternem Finger und fand sich schnell zurecht, spielte ein Weihnachtslied, das
ihm aus dankbarem Herzen kam, und drehte sich herum und fragte in Sorgen, ob
es denn auch bezahlt sei, oder ob Maria etwa gar Schulden gemacht habe?

Sie lachte ihn fröhlich aus. Schulden? Onkel Hans gegenüber höchstens, weil
der so großmütig entsagt hat -- doch das drückt mich nicht mal, denn dafür ist er
dein Freund. Unser Freund - verbesserte sie sich und nickte ihm schwesterlich zu.
Sie hatten sich sehr nahe kennen gelernt in diesen vorweihnachtlichen Tagen, und ihre
gemeinsamen Gänge waren ihr wie ihm Stunden reinsten Genusses geworden.

Was das Geld anlangt, so wirst du deine Frau unter Kuratel stelle"
müssen, Heinz. Ich wollte so gern mein Scherflein beisteuern und hätte als alter
Jugendfreund auch wohl ein Recht dazu gehabt. Aber das erlaubte sie nicht --
sie ganz allein wollte die königliche Spenderin sein, betonte Recklinghaus warm.

Aber woher. . .?

Du hast wohl vergessen, daß ich voriges Jahr ein paar tausend Mark von
Tante Leonie erbte, die auf der Sparkasse liegen. Davon hab ich genommen, sagte
Maria einfach."

Sie ganz allein wollte die "königliche Spenderin sein -- sie, die sonst so
sparsam war und jede Ausgabe zehnmal überlegte. Und für ihn, um ihm eine
Freude zu machen, hatte sie ihren sorgsam gehüteten Sparschatz geplündert! So
liebte ihn diese Frau, und aus tiefstem reuigem Herzen bat er ihr seine häßlichen
schwarzen Gedanken ab.

Das neue Jahr ging ins Land, und jeder junge Tag wurde mit frommen
Klängen begrüßt und mit feierlichem Danklied beschlossen. Lieberes hätte Heinz


Heimatsehnsucht

Er hatte mit den Kindern draußen bleiben müssen, während Maria die Lichter
anzündete, und wunderte sich, daß die Bescherung begann, ehe Onkel Hans käme.
Aber als es klingelte, und die Kinder jauchzend voranstürmten, hörte er schon im
Nebenzimmer sonderbar tiefe, feierliche Klänge — fremd und doch vertraut — und
blieb wie gebannt auf der Schwelle stehn, weil in brausenden Akkorden, voll und
schwer wie Orgelton, ihm das uralte schöne Weihnachtslied entgegenklang: Nun
singet und seid froh — In äuloi Mono —

Hans saß am Harmonium und spielte und gab sein Bestes, und Maria hatte
das Kleinste auf ihren Armen, und die andern dicht um sie hergeschart, die zu dem
Weihnachtstransparent aufschauten und mit ihren feinen hellen Stimmchen das Lied
sangen, das sie in aller Heimlichkeit für den Vater eingeübt hatten. Und über das
blonde Kinderköpfchen hin schaute die Mutter, strahlend in Glück und Jngendschönheit,
ihm entgegen. Da fühlte er es heiß und feucht in seinen Augen aufsteigen, und
eine große köstliche Freude erfüllte ihm das Herz.

Und als das Lied zu Ende gesungen war — dem Vater schien es, als hätte er
nie ein schöneres gehört und nie süßere Melodien als diese hellen Kinderstimmen,
wie getragen von dem tiefen weichen Alt der Mutter —, da schloß er Weib und
Kind zugleich in die Arme, und Maria flüsterte ihm zu- Nun, bist du zufrieden
mit dem Christkindchen, das Onkel Hans und ich für dich ausgesucht haben?

Abends, als der Kinderjubel verklungen war, und die Großen stillfröhlich bei¬
sammen saßen um den leise knisternden Tannenbaum, an dem Necklinghaus hier
und da ein Lichtlein wieder angezündet hatte und herunterbrennen ließ, berichteten
die zwei um die Wette, wie Hans eines Tages ganz zufällig von dem Harmonium
gehört hätte, das die Erben des verstorbnen Besitzers unter der Hand verkaufen
wollten. Und wie er hinging und entdeckte, daß es ein wundervolles amerikanisches
Werk sei und es am liebsten selbst erworben hätte. Aber Frau Maria setzte ihm
gewaltig zu, es ihr als Weihnachtsgeschenk für Heinz zu überlassen — na ja, und
da er nun mal so ein guter selbstloser Kerl sei, und so weiter.

Heinrich hörte zuletzt nur mit halben Ohren hin; er war aufgestanden, probierte
mit schüchternem Finger und fand sich schnell zurecht, spielte ein Weihnachtslied, das
ihm aus dankbarem Herzen kam, und drehte sich herum und fragte in Sorgen, ob
es denn auch bezahlt sei, oder ob Maria etwa gar Schulden gemacht habe?

Sie lachte ihn fröhlich aus. Schulden? Onkel Hans gegenüber höchstens, weil
der so großmütig entsagt hat — doch das drückt mich nicht mal, denn dafür ist er
dein Freund. Unser Freund - verbesserte sie sich und nickte ihm schwesterlich zu.
Sie hatten sich sehr nahe kennen gelernt in diesen vorweihnachtlichen Tagen, und ihre
gemeinsamen Gänge waren ihr wie ihm Stunden reinsten Genusses geworden.

Was das Geld anlangt, so wirst du deine Frau unter Kuratel stelle»
müssen, Heinz. Ich wollte so gern mein Scherflein beisteuern und hätte als alter
Jugendfreund auch wohl ein Recht dazu gehabt. Aber das erlaubte sie nicht —
sie ganz allein wollte die königliche Spenderin sein, betonte Recklinghaus warm.

Aber woher. . .?

Du hast wohl vergessen, daß ich voriges Jahr ein paar tausend Mark von
Tante Leonie erbte, die auf der Sparkasse liegen. Davon hab ich genommen, sagte
Maria einfach."

Sie ganz allein wollte die „königliche Spenderin sein — sie, die sonst so
sparsam war und jede Ausgabe zehnmal überlegte. Und für ihn, um ihm eine
Freude zu machen, hatte sie ihren sorgsam gehüteten Sparschatz geplündert! So
liebte ihn diese Frau, und aus tiefstem reuigem Herzen bat er ihr seine häßlichen
schwarzen Gedanken ab.

Das neue Jahr ging ins Land, und jeder junge Tag wurde mit frommen
Klängen begrüßt und mit feierlichem Danklied beschlossen. Lieberes hätte Heinz


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[0392] Heimatsehnsucht Er hatte mit den Kindern draußen bleiben müssen, während Maria die Lichter anzündete, und wunderte sich, daß die Bescherung begann, ehe Onkel Hans käme. Aber als es klingelte, und die Kinder jauchzend voranstürmten, hörte er schon im Nebenzimmer sonderbar tiefe, feierliche Klänge — fremd und doch vertraut — und blieb wie gebannt auf der Schwelle stehn, weil in brausenden Akkorden, voll und schwer wie Orgelton, ihm das uralte schöne Weihnachtslied entgegenklang: Nun singet und seid froh — In äuloi Mono — Hans saß am Harmonium und spielte und gab sein Bestes, und Maria hatte das Kleinste auf ihren Armen, und die andern dicht um sie hergeschart, die zu dem Weihnachtstransparent aufschauten und mit ihren feinen hellen Stimmchen das Lied sangen, das sie in aller Heimlichkeit für den Vater eingeübt hatten. Und über das blonde Kinderköpfchen hin schaute die Mutter, strahlend in Glück und Jngendschönheit, ihm entgegen. Da fühlte er es heiß und feucht in seinen Augen aufsteigen, und eine große köstliche Freude erfüllte ihm das Herz. Und als das Lied zu Ende gesungen war — dem Vater schien es, als hätte er nie ein schöneres gehört und nie süßere Melodien als diese hellen Kinderstimmen, wie getragen von dem tiefen weichen Alt der Mutter —, da schloß er Weib und Kind zugleich in die Arme, und Maria flüsterte ihm zu- Nun, bist du zufrieden mit dem Christkindchen, das Onkel Hans und ich für dich ausgesucht haben? Abends, als der Kinderjubel verklungen war, und die Großen stillfröhlich bei¬ sammen saßen um den leise knisternden Tannenbaum, an dem Necklinghaus hier und da ein Lichtlein wieder angezündet hatte und herunterbrennen ließ, berichteten die zwei um die Wette, wie Hans eines Tages ganz zufällig von dem Harmonium gehört hätte, das die Erben des verstorbnen Besitzers unter der Hand verkaufen wollten. Und wie er hinging und entdeckte, daß es ein wundervolles amerikanisches Werk sei und es am liebsten selbst erworben hätte. Aber Frau Maria setzte ihm gewaltig zu, es ihr als Weihnachtsgeschenk für Heinz zu überlassen — na ja, und da er nun mal so ein guter selbstloser Kerl sei, und so weiter. Heinrich hörte zuletzt nur mit halben Ohren hin; er war aufgestanden, probierte mit schüchternem Finger und fand sich schnell zurecht, spielte ein Weihnachtslied, das ihm aus dankbarem Herzen kam, und drehte sich herum und fragte in Sorgen, ob es denn auch bezahlt sei, oder ob Maria etwa gar Schulden gemacht habe? Sie lachte ihn fröhlich aus. Schulden? Onkel Hans gegenüber höchstens, weil der so großmütig entsagt hat — doch das drückt mich nicht mal, denn dafür ist er dein Freund. Unser Freund - verbesserte sie sich und nickte ihm schwesterlich zu. Sie hatten sich sehr nahe kennen gelernt in diesen vorweihnachtlichen Tagen, und ihre gemeinsamen Gänge waren ihr wie ihm Stunden reinsten Genusses geworden. Was das Geld anlangt, so wirst du deine Frau unter Kuratel stelle» müssen, Heinz. Ich wollte so gern mein Scherflein beisteuern und hätte als alter Jugendfreund auch wohl ein Recht dazu gehabt. Aber das erlaubte sie nicht — sie ganz allein wollte die königliche Spenderin sein, betonte Recklinghaus warm. Aber woher. . .? Du hast wohl vergessen, daß ich voriges Jahr ein paar tausend Mark von Tante Leonie erbte, die auf der Sparkasse liegen. Davon hab ich genommen, sagte Maria einfach." Sie ganz allein wollte die „königliche Spenderin sein — sie, die sonst so sparsam war und jede Ausgabe zehnmal überlegte. Und für ihn, um ihm eine Freude zu machen, hatte sie ihren sorgsam gehüteten Sparschatz geplündert! So liebte ihn diese Frau, und aus tiefstem reuigem Herzen bat er ihr seine häßlichen schwarzen Gedanken ab. Das neue Jahr ging ins Land, und jeder junge Tag wurde mit frommen Klängen begrüßt und mit feierlichem Danklied beschlossen. Lieberes hätte Heinz

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/392>, abgerufen am 04.06.2024.